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Effi Briest. Roman. Mit einem Essay von Nora Gomringer. Theodor FontaneЧитать онлайн книгу.

Effi Briest. Roman. Mit einem Essay von Nora Gomringer - Theodor Fontane


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nach meinem Geschmack; aber man hat es doch gern, wenn man mal was hört und sieht.«

      Effi seufzte. »Ja, Johanna, das ist auch das Beste …«

      »Gnäd’ge Frau haben so schönes Haar, so lang und so seidenweich.«

      »Ja, es ist sehr weich. Aber das ist nicht gut, Johanna. Wie das Haar ist, ist der Charakter.«

      »Gewiss, gnäd’ge Frau. Und ein weicher Charakter ist doch besser als ein harter. Ich habe auch weiches Haar.«

      »Ja, Johanna. Und Sie haben auch blondes. Das haben die Männer am liebsten.«

      »Ach, das ist doch sehr verschieden, gnäd’ge Frau. Manche sind doch auch für das schwarze.«

      »Freilich«, lachte Effi, »das habe ich auch schon gefunden. Es wird wohl an was ganz anderem liegen. Aber die, die blond sind, die haben auch immer einen weißen Teint, Sie auch, Johanna, und ich möchte mich wohl verwetten, dass Sie viel Nachstellung haben. Ich bin noch sehr jung, aber das weiß ich doch auch. Und dann habe ich eine Freundin, die war auch so blond, ganz flachsblond, noch blonder als Sie, und war eine Predigerstochter …«

      »Ja, denn …«

      »Aber ich bitte Sie, Johanna, was meinen Sie mit ›ja denn‹. Das klingt ja ganz anzüglich und sonderbar, und Sie werden doch nichts gegen Predigerstöchter haben … Es war ein sehr hübsches Mädchen, was selbst unsere Offiziere – wir hatten nämlich Offiziere, noch dazu rote Husaren – auch immer fanden, und verstand sich dabei sehr gut auf Toilette, schwarzes Sammetmieder und eine Blume, Rose oder auch Heliotrop, und wenn sie nicht so vorstehende große Augen gehabt hätte … ach, die hätten Sie sehen sollen, Johanna, wenigstens so groß (und Effi zog unter Lachen an ihrem rechten Augenlid), so wäre sie geradezu eine Schönheit gewesen. Sie hieß Hulda, Hulda Niemeyer, und wir waren nicht einmal so ganz intim; aber wenn ich sie jetzt hier hätte, und sie da säße, da in der kleinen Sofaecke, so wollte ich bis Mitternacht mit ihr plaudern oder noch länger. Ich habe solche Sehnsucht und …« und dabei zog sie Johannas Kopf dicht an sich heran … »ich habe solche Angst.«

      »Ach, das gibt sich, gnäd’ge Frau, die hatten wir alle.«

      »Die hattet ihr alle? Was soll das heißen, Johanna?«

      »… Und wenn die gnäd’ge Frau wirklich solche Angst haben, so kann ich mir ja ein Lager hier machen. Ich nehme die Strohmatte und kehre einen Stuhl um, dass ich eine Kopflehne habe, und dann schlafe ich hier bis morgen früh oder bis der gnäd’ge Herr wieder da ist.«

      »Er will mich nicht stören. Das hat er mir eigens versprochen.«

      »Oder ich setze mich bloß in die Sofaecke.«

      »Ja, das ginge vielleicht. Aber nein, es geht auch nicht. Der Herr darf nicht wissen, dass ich mich ängstige, das liebt er nicht. Er will immer, dass ich tapfer und entschlossen bin, so wie er. Und das kann ich nicht; ich war immer etwas anfällig … Aber freilich, ich sehe wohl ein, ich muss mich bezwingen und ihm in solchen Stücken und überhaupt zu Willen sein … Und dann habe ich ja auch Rollo. Der liegt ja vor der Türschwelle.«

      Johanna nickte zu jedem Wort und zündete dann das Licht an, das auf Effis Nachttisch stand. Dann nahm sie die Lampe. »Befehlen gnäd’ge Frau noch etwas?«

      »Nein, Johanna. Die Läden sind doch fest geschlossen?«

      »Bloß angelegt, gnäd’ge Frau. Es ist sonst so dunkel und so stickig.«

      »Gut, gut.«

      Und nun entfernte sich Johanna; Effi aber ging auf ihr Bett zu und wickelte sich in ihre Decken.

      Sie ließ das Licht brennen, weil sie gewillt war, nicht gleich einzuschlafen, vielmehr vorhatte, wie vorhin ihren Polterabend, so jetzt ihre Hochzeitsreise zu rekapitulieren und alles an sich vorüberziehen zu lassen. Aber es kam anders, wie sie gedacht, und als sie bis Verona war und nach dem Hause der Julia Capulet suchte, fielen ihr schon die Augen zu. Das Stümpfchen Licht in dem kleinen Silberleuchter brannte allmählich nieder, und nun flackerte es noch einmal auf und erlosch.

      Effi schlief eine Weile ganz fest. Aber mit einem Male fuhr sie mit einem lauten Schrei aus ihrem Schlafe auf, ja, sie hörte selber noch den Aufschrei und auch wie Rollo draußen anschlug; – »wau, wau« klang es den Flur entlang, dumpf und selber beinah ängstlich. Ihr war, als ob ihr das Herz stillstände; sie konnte nicht rufen, und in diesem Augenblicke huschte was an ihr vorbei, und die nach dem Flur hinausführende Tür sprang auf. Aber eben dieser Moment höchster Angst war auch der ihrer Befreiung, denn, statt etwas Schrecklichem, kam jetzt Rollo auf sie zu, suchte mit seinem Kopf nach ihrer Hand und legte sich, als er diese gefunden, auf den vor ihrem Bett ausgebreiteten Teppich nieder. Effi selber aber hatte mit der andern Hand dreimal auf den Knopf der Klingel gedrückt, und keine halbe Minute, so war Johanna da, barfüßig, den Rock über dem Arm und ein großes kariertes Tuch über Kopf und Schulter geschlagen.

      »Gott sei Dank, Johanna, dass Sie da sind.«

      »Was war denn, gnäd’ge Frau? Gnäd’ge Frau haben geträumt.«

      »Ja, geträumt. Es muss so was gewesen sein … aber es war doch auch noch was anderes.«

      »Was denn, gnäd’ge Frau?«

      »Ich schlief ganz fest, und mit einem Male fuhr ich auf und schrie … vielleicht, dass es ein Alpdruck war … Alpdruck ist in unserer Familie, mein Papa hat es auch und ängstigt uns damit, und nur die Mama sagt immer, er solle sich nicht so gehenlassen; aber das ist leicht gesagt … ich fuhr also auf aus dem Schlaf und schrie, und als ich mich umsah, so gut es eben ging in dem Dunkel, da strich was an meinem Bett vorbei, gerade da, wo Sie jetzt stehen, Johanna, und dann war es weg. Und wenn ich mich recht frage, was es war …«

      »Nun was denn, gnäd’ge Frau?«

      »Und wenn ich mich recht frage … ich mag es nicht sagen, Johanna … aber ich glaube der Chinese.«

      »Der von oben?« und Johanna versuchte zu lachen, »unser kleiner Chinese, den wir an die Stuhllehne geklebt haben, Christel und ich. Ach, gnäd’ge Frau haben geträumt, und wenn Sie schon wach waren, so war es doch alles noch aus dem Traum.«

      »Ich würd es glauben. Aber es war genau derselbe Augenblick, wo Rollo draußen anschlug, der muss es also auch gesehen haben, und dann flog die Tür auf, und das gute, treue Tier sprang auf mich los, als ob es mich zu retten käme. Ach, meine liebe Johanna, es war entsetzlich. Und ich so allein, und so jung. Ach, wenn ich doch wen hier hätte, bei dem ich weinen könnte. Aber so weit von Hause … Ach, von Hause …«

      »Der Herr kann jede Stunde kommen.«

      »Nein, er soll nicht kommen; er soll mich so nicht sehen. Er würde mich vielleicht auslachen, und das könnt ich ihm nie verzeihen. Denn es war so furchtbar, Johanna … Sie müssen nun hierbleiben … Aber lassen Sie Christel schlafen und Friedrich auch. Es soll es keiner wissen.«

      »Oder vielleicht kann ich auch die Frau Kruse holen; die schläft doch nicht, die sitzt die ganze Nacht da.«

      »Nein, nein, die ist selber so was. Das mit dem schwarzen Huhn, das ist auch so was; die darf nicht kommen. Nein, Johanna, Sie bleiben allein hier. Und wie gut, dass Sie die Läden nur angelegt. Stoßen Sie sie auf, recht laut, dass ich einen Ton höre, einen menschlichen Ton, … ich muss es so nennen, wenn es auch sonderbar klingt … und dann machen Sie das Fenster ein wenig auf, dass ich Luft und Licht habe.«

      Johanna tat, wie ihr geheißen, und Effi fiel in ihre Kissen zurück und bald danach in einen lethargischen Schlaf.

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