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G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner


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Als die Nachricht nach Salem kommt, holen sie Kellogg, obwohl er nicht mehr Marshal ist, schon seit einem halben Jahr nicht mehr.

      »Ernest«, sagt Dave Lant, Marshal-Deputy, bitter zu ihm. »Du hast ihn einmal erwischt, komm mit. Er soll im Lincoln County gesehen worden sein. Vielleicht haben wir Glück.«

      »Glück?« fragt Kellogg. »Ein ganzer Staat jagt einen Mann, man sieht ihn und bekommt ihn doch nie. Vier Mann hat er während dieser Jagd umgebracht. Und Gott allein mag wissen, wie viele er noch umbringen wird. Meine Ernte...«

      »Sie warten alle auf dich, Ernest. Du hast zwar gesagt, du würdest nie wieder einen Stern nehmen. Aber komm wenigstens mit, du allein kannst es schaffen. Gut, du hast nun die Farm deines Vaters übernommen, du hast Clivia Morgan geheiratet, und deine Frau erwartet ein Baby, aber das Land braucht dich, Ernest!«

      Er blickt seine Frau an und weiß, daß sie nun an Baker City denkt, an die Nacht, in der sie Lowman sagen hörte:

      »Eines Tages bin ich frei. Eines Tages bringe ich dich um, du Schurke!«

      »Ernest!«

      »Ja«, sagt er spröde, »ich weiß, aber ich glaube nicht daran. Ich komme schon wieder, keine Sorge!«

      Es fällt ihm nicht leicht, sein Pferd zu holen, aber er denkt an die anderen, die mit dem Stern an der Weste Lowman fangen wollten und nichts erhielten als eine Kugel.

      Sie reiten zum Lincoln County – sechzig Meilen weit. Vielleicht hat sich der Mann, der Lowman gesehen haben will, geirrt, denkt Kellogg. Man will ihn schon so oft gesehen haben, und oft genug ist es nichts als blinder Alarm gewesen.

      Gegen Mittag des nächsten Tages werden sie dort sein und suchen, aber ob sie ihn finden werden? Sicher ist er längst wieder fort.

      *

      Morgen, denkt Lowman, gehe ich weiter oder übermorgen. Ich bin zu schwach, ich kann nicht schnell genug laufen. Wenn ich ein Pferd hätte, käme ich schneller davon. Den Leuten hier eins nehmen? Dann habe ich sie wieder auf dem Hals, hier eine Posse und dort eine, sie werden mich jagen, aber sie bekommen mich nicht.

      Lowman hustet.

      »Hol noch zwei kürzere, Rowe«, sagt einer der Männer. »Da oben der Spitzwinkel muß verschalt werden.«

      »Ja«, sagt er, dreht sich um und sieht zum Bach.

      Und dann sagt er nichts mehr.

      Reiter tauchen auf, als wenn die Büsche sie ausspucken. Drei, vier – in den Händen Gewehre.

      Lowman wirbelt herum, greift jäh unter die Jacke und sieht die beiden Männer erstarren. Eine Posse, die genau aus der im Südwesten stehenden Sonne auf ihn zureitet, keine hundert Yards entfernt.

      Der Mann, denkt Lowman, als er den großen Burschen auf dem zweiten Pferd erkennt, der nun einen heiseren Ruf ausstößt, er ist es, Kellogg. Verdammte Geschichte, weg!

      Den Revolver in der Faust, dreht er sich um, springt auf das Loch in der Giebelwand des Stalles zu und hört den Krach hinter sich.

      Im nächsten Moment trifft die Kugel sein linkes Bein. Der Schmerz ist kurz, aber das Bein knickt weg. Er stürzt auf Sägemehl und abgesägte Brettstücke. Das Bein hoch, er muß laufen, laufen, schnell weg, sonst haben sie ihn.

      Lowman kommt hoch, torkelt gegen den Sägebock und humpelt auf die andere Giebelseite zu. Da ist die Türöffnung, hinaus und über den Hof. Zu spät denkt er, ich schaffe es nicht mehr, zum Corral zu kommen. Vorbei am Haus, nur schnell, sie haben den Stall vor sich, sie können mich nicht sehen.

      Die Frau blickt aus dem Fenster, ihr erschrockenes Gesicht blickt ihn an.

      »Mr. Rowe!«

      Sie sieht den Revolver, das Blut an seiner Hose und sein starres, eiskaltes Gesicht. Nur sein unbändig harter Wille hält ihn aufrecht. Er läuft humpelnd weiter, am Haus vorbei, am Schuppen entlang. Hufschlag kommt näher. Er hört Kellogg schreien, daß sie nicht zu nahe heran sollen.

      »Er steckt im Stall! Vorsicht, er schießt sofort, bleibt zurück, nicht näher heran! Lowman – he, Lowman, komm hraus! Leute, weg vom Stall,

      er schießt auch auf euch, schnell

      weg!«

      Lowman läuft um sein Leben. Hundert Yards vor ihm das Weizenfeld. Und sie denken, daß er im Stall steckt. Sollen sie es denken, sie bekommen ihn nicht! Siebzig Schritte noch – fünfzig – dreißig. Hufschlag rechts und der scharfe, gellende Ruf eines Mannes:

      »Da, er läuft auf das Feld zu, dort ist er!«

      Lowman blickt sich um. Der Mann sitzt auf seinem Pferd, reißt das Gewehr hoch und schießt.

      Zu weit, Lowman weiß es. Die Kugel geht vorbei, die zweite schlägt links vor ihm ein. Er stürzt humpelnd auf die goldgelben Halme zu und in sie hinein.

      Das Korn rauscht, das Korn steht hoch auf dem Halm.

      »Umstellt das Feld, aber nicht näher als sechzig Schritte heran. Vorsicht, geht nicht näher, er schießt!«

      »Ich schieße!« sagt Lowman und kriecht durch das Korn. »Ja, ich werde schießen, wenn ihr kommt. Jetzt holt mich, versucht es nur!«

      Das Bein schmerzt, Nesseln stechen durch seine dünne Hose. Er bemüht sich, langsam und vorsichtig zu kriechen, um sich nicht durch das Schwanken der Halme zu verraten.

      Hufschlag nun überall, links und rechts, Rufe, Männerstimmen vor dem Feld, rechts von ihm. Er versucht sie zu zählen. Bei zwanzig Mann hört er auf, weil es zu viele sind. Sie werden das Feld umstellen. Rechts ist ein freier Acker, links nur Wiese, zu den anderen beiden Seiten auch.

      Ich komme nicht heraus, ohne daß sie mich sehen, denkt er. Wenn sie zum Abend Feuer anzünden und ziehen sich weit genug zurück, dann sehen sie jede Maus, erst recht mich. Und wenn sie nun das Feld anstecken?

      Er muß ungefähr die Mitte des Feldes erreicht haben. Hier bleibt er liegen, reißt sich einige Fetzen vom Hemd ab und verbindet sich notdürftig das Bein. Er wird nicht weit damit kommen, die Wunde ist schlimm, laufen kann er nicht. Und an Pferde kommt er nicht heran. Solange er laufen konnte, hatte er keine Furcht. Aber nun?

      Es brennt und sticht. Jeder Pulsschlag läßt einen kleinen Stich durch das Bein laufen.

      In zwei Stunden wird es dunkel sein. Bei Nacht versuchen herauszukriechen? Ja, warten, bis die Nacht kommt. Vielleicht gelingt es ihm, an eins der Pferde des Aufgebotes heranzuschleichen.

      Warten auf die Nacht.

      Und dann?

      *

      Sechsmal ist er gekrochen, sechsmal, wie ein Fuchs, der die Jäger um seinen Bau lauern wußte. Bis an den Rand des Feldes ist er gekommen. Feuer hier und da. Und überall Männer. Weit hinten am Stall hat er die Schatten der Pferde erkennen können und wieder Männer.

      Sie kommen nicht, denkt er, sie warten, bis mich der Hunger und der Durst heraustreiben. Dann werden sie schießen, denn sie sehen mich früh genug.

      Er richtet sich langsam auf, knickt ein und kann nur mit Mühe auf den Beinen bleiben. Die Feuer, sie haben es warm. An den Halmen hängt der Tau. Und die Wunde schmerzt schlimmer. Fieber, er wird Fieber bekommen.

      Lowman kann nicht lange stehen, er setzt sich hin und weiß, daß die Nacht bald vorbei sein wird. Der Revolver liegt in seinem Schoß, ein mattes Stück Metall, glatt der Lauf. Er friert nun ein wenig, legt sich hin, rollt sich zusammen und ist müde. Das Bein sticht heftig, der Husten quält ihn. Er weiß, sie werden ihn vielleicht husten hören können, aber er weiß auch, daß sie niemals an ihn herankommen werden, weil ihre Angst zu groß ist – oder dieser Kellogg ist ein zu vorsichtiger Man.

      Kellogg, denkt er, lange her. Baker City, die Girls, die Minenstadt, alles, was vorher war, wann hatte ich einmal eine schöne Zeit?

      Er versucht sich zu erinnern, aber er findet die Zeit nicht, in der es ihm gutgegangen ist.

      Er


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