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Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman - Viola Maybach


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So gab ich ihn mit blutendem Herzen frei und ging fort.«

      Er hatte sich schon bei ihren ersten Worten abgewandt und stand nun am Fenster und sah hinaus.

      »Sie wussten sich aber geliebt, Phyllis, und er betrog Sie nicht.«

      Bei seinen letzten Worten hatte er sich ihr langsam wieder zugewandt.

      »Ja, er hat mich geliebt. Aber ich habe täglich gefleht, dass er mich vergessen möchte, dass er sein Glück bei der anderen findet, die gut und reizend ist. Ich erfuhr vor ein paar Tagen, dass er einen kleinen Sohn hat.«

      Phyllis wusste selbst nicht, wie es kam, dass sie so offen mit dem Mann über alles sprach, was sie bisher vor jedem Fremden verborgen hatte.

      Etwas ging von ihm aus, was ihr unbedingtes Vertrauen einflößte.

      Mit einem undefinierbaren Blick sah er sie lange an, dann sagte er leise:

      »Sie sind ein seltsames Menschenkind, Phyllis. Ich glaube, es wäre ein großes Glück für Meeresbucht, wenn Sie meine Frau würden.«

      »Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihren sehr eigenartigen Antrag ernst nehme, Herr Baron?«

      Er zuckte gelassen die Schultern und spielte mit dem schweren Goldring an seinem Finger. Dann hob er mit einem Ruck den Kopf und sah sie an.

      »Warum wohl sollten Sie meine Werbung ablehnen, Phyllis? Eine bessere Chance, ein sorgloseres Leben zu führen, werden Sie wohl kaum noch einmal im Leben geboten bekommen. Hinzu kommt, dass Sie die Kinder wirklich lieben. Phyllis, wollen Sie es nicht mit mir versuchen? Ich werde alles tun, damit Sie sich hier wohlfühlen.«

      Etwas in dieser Stimme machte es Phyllis unmöglich, schroff abzulehnen. Sie hob ihm langsam ihr Gesicht entgegen und sah ihn voll an.

      Einen Augenblick blieben ihre Blicke ineinander hängen. Forschend. Es war, als ob sie sich gegenseitig bis auf den Grund ihrer Seele sehen wollten.

      In den grüngrauen Männeraugen lag eine stumme Bitte. Sein Blick war zwingend, von einem fremden Leuchten angefüllt, das ihr Herz seltsam aufwühlte und ihr Blut schneller durch die Adern kreisen ließ.

      »Ich frage dich noch einmal, Phyllis, willst du meine Frau werden?« Er hatte wie selbstverständlich nach ihren Händen gegriffen und zog sie langsam zu sich heran.

      Phyllis wusste nicht, wie ihr geschah.

      Plötzlich war jeder Widerstand in ihr zusammengesunken.

      Wie unter einem fremden Zwang senkte sie den Kopf, und während eine heiße Glut ihre Wangen ganz dunkel färbte, erwiderte sie leise:

      »Ja, ich will Ihre Frau werden.«

      Er tat einen tiefen gepressten Atemzug. Es war ihr, als griffen seine Hände fester zu, dann gab er sie wieder frei.

      »Ich danke dir, Phyllis.«

      »Sie setzen ein sehr großes Vertrauen in mich, Herr Baron. Fürchten Sie nicht, dass ich Sie enttäuschen werde?«

      Spontan wehrte er ab.

      »Nein, du wirst mich nicht enttäuschen, Phyllis. Wenn deine Augen lügen, dann könnte ich nie mehr in meinem Leben einem Menschen vertrauen.«

      Sie fand keine Antwort mehr. In ihr tobte eine Aufruhr, dem sie kaum noch Herr werden konnte.

      »Bitte, ich – ich möchte allein sein. Darf ich mich entfernen?«, brachte sie mühsam hervor.

      Er nickte lächelnd. Einen winzigen Augenblick strichen seine Finger über ihr glänzendes Haar, dann trat er beherrscht zurück.

      »Gut, Phyllis. Ich gebe dir Zeit, es dir reiflich zu überlegen. Es soll dein freier Entschluss sein. Vergiss nicht, wenn du mir einmal dein Wort gegeben hast, dann wird dich nichts auf der Welt davon befreien können. Ich würde einen Wortbruch niemals verzeihen können, und ich glaube, ich würde mich grausam rächen, sollte ich mich betrogen fühlen.«

      Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Wie hart, wie eisig diese Stimme klingen konnte.

      »Warum sagen Sie mir das?«, fragte sie verwirrt.

      »Damit du weißt, was dich erwarten würde, solltest du es nicht ehrlich meinen, Phyllis. Ich sage es dir jetzt schon, damit du es reiflich überprüfst. Sage nein, wenn du glaubst, nicht die Kraft zur unbedingten Treue zu haben, denn wenn du erst einmal meinen Ring trägst, gibt es kein Entrinnen mehr.«

      Er sagte es ganz freundlich, aber mit einem leisen, drohenden Klang, der ein jähes Entsetzen in ihr hochtrieb.

      Ohne eine Antwort zu geben, wandte sie sich wie auf der Flucht ab und verließ überhastet das Zimmer, um mit sich allein zu sein.

      *

      Phyllis fühlte eine dumpfe Furcht in sich. Die ungeschminkte Drohung, die in seinen Worten gelegen hatte, stimmte sie nachdenklich.

      Sie schalt sich eine Törin. War es denn verwunderlich, dass er solche Worte sagte, nachdem er schon einmal so bitter enttäuscht wurde?

      Warum erregte sie sich so? War es nicht ihre selbstverständliche Pflicht, ihm eine gute Frau zu sein, wenn sie seine Werbung annahm? Warum nur hatte sie sich so betroffen gefühlt, warum hatte sie diese Angst in sich?

      Immer wieder stellte sie sich diese Frage und fand keine Antwort darauf.

      Die Kinder stürmten ins Zimmer, verwundert darüber, dass ihre Tante Phyllis sich nicht mehr blicken ließ.

      »Hast du uns vergessen?«, wollte Ille in ihrer ungestümen Art wissen.

      Phyllis legte einen Arm um die kleine Kindergestalt und presste sie ungestüm an sich. »Ille, hast du mich lieb?«, fragte sie, als hinge von der Antwort des Kindes alles für sie ab.

      Leidenschaftlich warf Ille die kleinen Ärmchen um ihren Hals und küsste sie stürmisch ab.

      »Ich hab’ dich so schrecklich lieb, Tante Phyllis, ich wäre ganz traurig, wenn du nicht mehr bei uns bist.«

      Tränen standen bei dieser leidenschaftlichen Erklärung in Phyllis’ Augen.

      Plötzlich zog Ruhe in ihr Herz. Nun wusste sie, wohin sie gehörte, welche Aufgabe das Leben ihr bestimmt hatte. Konnte es etwas Herrlicheres geben, als für diese Kinder zu sorgen, ihnen eine gute, zärtliche Mutter zu sein?

      »Und du, Bert, würdest du auch froh sein, wenn ich für immer bei euch bleiben würde?«, wandte sie sich an den Jungen, der sich leicht an sie lehnte.

      Bert warf den Kopf mit einer stolzen Bewegung in den Nacken. Seine grauen Augen erinnerten sehr stark an seinen Vater.

      »Du musst immer bei uns bleiben, Tante Phyllis, du gehörst doch zu uns«, sagte er sehr bestimmt, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt, und als gäbe es nichts, was die Tante noch einmal von ihnen trennen könnte.

      »So, und was würdest du sagen, wenn ich eure Mutti würde, wäre es dir recht, Bert?«, fragte sie verhalten und legte ihren Arm um den Jungen.

      Selig leuchteten die Kinderaugen auf. »Oh, Tante Phyllis, wenn du unsere Mutti würdest, das wäre wunderschön!«

      »O ja, Tante Phyllis, dann bliebest du immer bei uns und gingest nie mehr fort. Miss Mabel kommt dann doch nicht mehr zurück, nicht wahr, du bist dann doch für immer bei uns?«, jauchzte Ille glücklich.

      Phyllis umschlang die Kinder, und ihr Herz war mit einem unbeschreiblichen Glück erfüllt.

      »Kommt, Kinder, wir wollen gleich zu eurem Vater gehen und ihm sagen, dass ich gerne eure Mutter werden will und für immer bei euch bleiben werde«, sagte sie im plötzlichen Entschluss.

      »Prima, Tante Phyllis, da wird der Vater aber staunen. Aber wenn er nicht mag, wirst du dann nicht unsere Mutti?«, wurde die eben noch so jauchzende Stimme zaghaft, und bange Kinderaugen sahen sie an.

      Liebevoll strich sie über das blonde Köpfchen.

      »Keine Angst, dein Vater


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