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Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband). Detlev G. WinterЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband) - Detlev G. Winter


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voller Geheimnisse, mein Freund«, sagte Tengri zu mir und lächelte dabei so weise, wie nur er zu lächeln vermochte. »Bestimmt wird er nicht immer so verschwiegen bleiben. Dafür ist er viel zu kommunikationsfreudig.«

      Ich nickte wohl oder übel und wandte mich wieder Iruna von Bass-Teth zu.

      »Folgt mir!«, sagte die Akonin sanft, aber bestimmt. »Ich bringe euch zur Vagendakrone. Dort werdet ihr Suu Oon Hoo treffen.«

      So ganz steckte ich meine Neugierde nicht zurück. Tengri Lethos-Terakdschan wusste mehr, das war mir bewusst. Ebenso, dass er nicht daran dachte, sein Wissen mit jemandem zu teilen. Er war selbst davon überrascht worden, das hatte ich erkannt.

      Wer keine Antwort auf seine Fragen bekommt, schärft seine Sinne, lästerte mein Logiksektor. Ich ging nicht darauf ein.

      Bonsin war schon wieder teleportiert. Giffi Marauder hatte sich kurz nach ihm umgesehen und dann mit den Schultern gezuckt. Der Nomade wirkte verwirrt. Immer wieder musterte er Lethos, der nun vor Larchs sterblicher Hülle stand und Worte in einer fremden Sprache murmelte. Eine Trauerrede, eine Beschwörung, ich wusste es nicht.

      Dann brachen wir auf. Der Leichnam des Horach-Teh blieb im Gewölbe zurück. Giffi wandte sich noch einmal um und warf einen scheuen Blick zurück. Redete er mit jemandem? Mit einem unsichtbaren Begleiter – oder nur mit sich selbst? Ich gewann diesen Eindruck, weil er ab und zu fast unmerklich die Lippen bewegte.

      Shiva. Mit ein wenig Phantasie konnte ich ihm den Namen von den Lippen ablesen. Und dann: Ja ... müssen nicht alles über Larch wissen. Wegen ihr, meinst du?

      Iruna von Bass-Teth, die unsere Gruppe führte, schritt allmählich schneller aus. Als Jen Salik aus einer Unachtsamkeit stolperte und kurz ins Taumeln geriet, war Giffi Marauder sofort neben ihm. Mir erschien es geradezu, als hätte er auf eine solche Gelegenheit gewartet. Giffi stützte den Terraner, und dabei flüsterte er geradezu beschwörend:

      »Sag mir mehr über diese rätselhafte Frau, Jen!«

      Jen Salik blieb in gebückter Haltung stehen, massierte sich den rechten Knöchel und flüsterte zurück: »Sie ist Akonin und heißt mit vollen Namen Iruna von Bass-Teth. Mehr weiß ich auch nicht – außer dem Offensichtlichen.«

      »Und was ist das Offensichtliche?«

      »Sie hat Atlan den Kopf verdreht.« Jen lächelte flüchtig und richtete sich wieder auf. »Warum meinst du, ist sie rätselhaft?«

      Giffi wiegte den Kopf. »Weil sie mir so erscheint«, meinte er ausweichend. »Wie sehr vieles, übrigens. Ich weiß nicht einmal richtig, was das Tiefenland überhaupt ist und was sich hier für Auseinandersetzungen abspielen. Wäre ich nur wieder bei Perwela!«

      »Perwela?«, echote Salik, während er die nächsten Schritte machte, noch ein wenig vorsichtig, wie mir schien. Vorsichtig, weil er herausfinden wollte, was Giffi antrieb?

      »Meine Chefin.« Der Nomade seufzte. »Jedenfalls meine ehemalige Chefin, denn zu ihr führt offenbar kein Weg zurück. Deshalb wollte ich, unter anderem, mit Perry Rhodan zusammentreffen und ihm meine Dienste anbieten.«

      »Perry Rhodan ist weit«, gab Jen zurück. »Du musst schon mit uns vorlieb nehmen, Shaggy. Wir werden uns viel zu erzählen haben, denke ich.«

      Ich stutzte. Von fern dröhnte Kampflärm heran.

      »Bitte, führt euer Gespräch ein andermal fort!«, rief ich und winkte, die beiden zur Eile mahnend. »Die Grauen Heere drängen ungestüm vorwärts. Wenn wir sie nicht bald aufhalten, werden sie das Vagenda erobern. Wir müssen zu Suu Oon Hoo!«

      »Du hast es gehört!«, sagte Jen zu Giffi und nickte mir kurz zu. »Beeilen wir uns!«

      Jen flog einfach weiter, und Giffi Marauder schaltete das Flugaggregat seines SERUNS ein, um nicht zurückzufallen. Die anderen hatten das ebenfalls schon getan und sich bereits ein Stück weit entfernt.

      Geraume Zeit später verließen wir den Tunnel über einen Treppenschacht, wie wir ihn schon kannten. Zweifellos hatten wir alle weitere Hügel und Schluchten aus Kristallen erwartet, aber was wir sahen, war völlig anders.

      Dicht an dicht ragten eiförmige Vitalenergiespeicher in den Himmel. Sie schimmerten wie flüssiges Gold – und sie bildeten geradezu eine Art Mauer.

      Die Vagendakrone!

      Es war ein erhebender Anblick, die Speicher so zu sehen. Ihr goldener Schein verbreitete Hoffnung.

      Wir schwebten zwischen zweien der riesigen Großspeicher hindurch, aber nicht bis zur anderen Seite. Iruna von Bass-Teth, die uns immer noch führte, blieb ungefähr in der Mitte zwischen den Speichern stehen.

      »Suu Oon Hoo, melde dich!«, rief sie. »Ich bin hier: Iruna von Bass-Teth – und ich habe die Ritter der Tiefe mitgebracht.«

      Giffi Marauder blickte interessiert um sich. Zweifellos hatte er nicht die geringste Ahnung, was er eigentlich erwarten sollte.

      »Ich habe dich gehört!«, erklang eine mentale Stimme. »Ich spüre auch die psionische Ritteraura. Andernfalls hätte ich die Armee der Schatten nicht bewogen, ihre Angriffe gegen die Ritter der Tiefe und ihre Verbündeten einzustellen und gegen die Grauen Heere zu kämpfen. Allerdings bin ich nicht sicher, wie lange sie kämpfen können. Die Vitalenergie schwindet dahin – und dementsprechend schwächt sich der Widerstand gegen den Graueinfluss ab.«

      »Wo bist du, Suu Oon Hoo?«, fragte Jen Salik.

      »Er befindet sich in einem der Vitalenergiespeicher und lenkt von dort aus die Armee der Schatten«, erklärte die Akonin.

      »Er allein?«, wollte Tengri wissen. »Wo sind die anderen Lla Ssann?«

      »Ich bin der letzte Lla Ssann innerhalb des Vagendas!«, antwortete Suu Oon Hoo. »Alle anderen sind bei ihrem Abwehrkampf im Tiefenland entweder dem Graueinfluss erlegen oder von der aufsteigenden Vitalenergie zur Lichtebene mitgenommen worden.«

      »Können sie nicht zurückkehren?«, fragte Salik.

      »Das ist unmöglich!«

      »Der Sog ist zu stark«, mischte sich Bonsin ein. »Er reißt immer mehr von der Vitalenergie des Vagendas an sich. Ich wäre ihm beinahe erlegen, wenn mir nicht jemand geholfen hätte.«

      »Jemand?«, fasste Tengri sofort nach.

      »Jemand oder etwas«, meinte der Abaker. »Ich war entstofflicht, deshalb konnte ich nichts Körperliches wahrnehmen. Ich spürte nur eine mentale Kraft und empfing das Versprechen, dass mir geholfen würde – was ja dann geschehen ist.«

      Warst du das, Shiva?, las ich Giffi Marauder gerade noch von den Lippen ab.

      Ich sah, dass er nach dem Ausrüstungsbeutel griff, den er auf dem Rücken trug. Aber ebenso unvermittelt ließ er die Hand wieder sinken, als sei ihm jäh klar geworden, dass er sich mit einer unbedachten Bewegungen verraten konnte.

      »Was bedeutet es, dass die Vitalenergie aufsteigt?«, fragte Giffi, als wolle er jeden ablenken, der seinen unbedachten Griff bemerkt hatte.

      »Die Raum-Zeit-Ingenieure leiten die Vitalenergie zur Lichtebene!«, übermittelte Suu Oon Hoo. »Außerdem schließen sie das Vagenda. In Kürze wird die Vitalenergie endgültig versiegen. Das war auch der Grund für unseren Hilferuf an die Ritter der Tiefe.«

      »Für euren Hilferuf?«, fragte ich verwundert. »Hat nicht das Vagenda den Hilferuf ausgesandt?«

      »Das Vagenda könnte das niemals tun«, antwortete mir Suu Oon Hoo. »Es lebt weder, noch ist es intelligent – und das gilt ebenso für die Vitalenergiespeicher. Jedes Mal, wenn ihr einen mentalen Ruf des Vagendas vernahmt, stammte er von Bewusstseinen von Lla Ssann beziehungsweise Tiefenschwimmern. Wir Lla Ssann wirkten nämlich in erster Linie als Tiefenschwimmer. Das heißt, wir lösten uns in der Vitalenergie zu körperlosen Bewusstseinen auf und steuerten in dieser Existenzform die Vitalströme überall im Tiefenland. Dabei kam es immer wieder vor, dass Bewusstseine so stark mit der Vitalenergie verschmolzen, dass sie sozusagen in ihr ertranken. Diese quasi-ertrunkenen


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