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Was nun? - Osho


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seines Königreiches zu Füßen, zu Dutzenden. Seinen ganzen Palast erfüllten Musik und Tanz. Er genoss das beste Essen, kleidete sich in die besten Gewänder, wohnte in den schönsten Palästen, den wundervollsten Gärten. Er lebte viel intensiver als Sorbas der Grieche, der ein armer Mann war. Sorbas der Grieche hatte nur eine einzige Freundin – eine etwas verblichene, alternde Prostituierte, der all ihre Freier davongelaufen waren. Sie hatte falsche Zähne und falsche Haare. Sorbas war ihr Liebhaber, weil er sich einfach keine andere Frau leisten konnte. Sorbas gilt als Materialist, als Hedonist. Es wird aber völlig übersehen, wie Buddha seine ersten neunundzwanzig Jahre verbrachte, in welchem Reichtum. Tagein, tagaus lebte dieser Prinz namens Siddhartha in größtem Luxus, von allem umgeben, was sein Herz begehrte. Er lebte im Schlaraffenland. Und genau diese Erfahrung war es, die ihn schließlich zu einem Buddha machte!

      Normalerweise ist das nicht auf diese Art analysiert worden. Den ersten Teil seines Lebens hat man geflissentlich übersehen – aber das war die Grundlage: Siddhartha war seines Lebens überdrüssig geworden. Er hatte sämtliche Genüsse der äußeren Welt kennen gelernt. Er sehnte sich nach etwas Größerem, Tieferem, was in der Außenwelt nicht zu finden war. Um zur Tiefe zu gelangen, muss man den Sprung nach innen wagen. Mit neunundzwanzig Jahren verließ Siddhartha mitten in der Nacht seinen Palast und machte sich auf die Suche nach dem Inneren. Er war ein Sorbas, als er anfing, den Buddha zu suchen.

      Aus Sorbas dem Griechen wurde nie ein Buddha, weil sein Dasein als Sorbas nie zur Vollendung gelangte. Er war ein wunderbarer Mann voller Lebenslust, aber arm. Er hätte das Leben gerne in seiner ganzen Intensität gelebt, doch dazu fehlten ihm die Möglichkeiten. Er tanzte, er sang, doch die erhabeneren Nuancen der Musik waren ihm nicht zugänglich. Er wusste nicht, dass der Tänzer im Tanz völlig aufgehen und verschwinden kann.

      Der Sorbas in Gautama Buddha kannte die höchsten Gipfel und die tiefsten Täler der äußeren Welt. Und als er alles kennen gelernt hatte, war er bereit für die innere Suche. Diese Welt war großartig, aber nicht großartig genug – er wollte noch mehr. Sie hatte ihm vorübergehende, flüchtige Glücksmomente beschert, aber Buddha wollte etwas finden, das ewig währt. Allen weltlichen Genüssen würde der Tod ein Ende bereiten, aber er wollte etwas erfahren, das mit dem Tode nicht zu Ende war.

      Wenn ich Buddhas Lebensgeschichte schreiben sollte, würde ich mit dem Sorbas beginnen. Als ihm die äußere Welt und alles, was sie ihm liefern konnte, völlig vertraut war und er noch immer keinen Sinn darin gefunden hatte, machte er sich auf die Suche nach dem Inneren – denn das war die einzige Richtung, die er noch nicht erforscht hatte. Er schaute nie zurück. Es gab keinen Grund zurückzuschauen, er hatte alles gelebt! Er war keiner von jenen „religiösen Suchern“, die die äußere Welt gar nicht richtig kennen gelernt haben. Er war ein Sorbas. Und er wandte sich der inneren Welt mit der gleichen Lebenslust und Intensität, mit der gleichen Stärke und Kraft zu. Und nur deshalb fand er in seinem Allerinnersten die Zufriedenheit, die Erfüllung, den Sinn, die Seligkeit, nach denen er gesucht hatte.

      Es ist möglich, dass du ein Sorbas bist und dabei stehen bleibst. Es ist auch möglich, dass du kein Sorbas bist und anfängst, den Buddha zu suchen – du wirst ihn aber nicht finden. Nur ein Sorbas kann den Buddha finden. Ein anderer hat nicht die Kraft dazu; er hat nicht in der äußeren Welt gelebt, hat sie vermieden, hat sich ihr entzogen – er ist ein Weltflüchtiger.

      Für mich steht Sorbas am Beginn der Reise, und Buddha ist an ihrem Ziel angekommen. Und das kann ein und demselben Menschen geschehen. Tatsächlich kann es nur ein und demselben Menschen geschehen. Darum betone ich immer wieder: Erzeuge keine Spaltung in deinem Leben. Verurteile nichts, was zum Körper gehört. Lebe es, nicht widerstrebend, lebe es total und intensiv. Indem du es lebst, wirst du reif für die Suche in einer neuen Dimension. Du musst kein Asket werden, musst deine Frau, deinen Mann, deine Kinder nicht verlassen. Diesen ganzen Unsinn hat man jahrhundertelang gepredigt. Aber wie viele Menschen – unter den Millionen von Mönchen und Nonnen – wie viele Menschen sind tatsächlich zur Blüte gelangt? Nicht ein einziger.

      Lebe dein Leben ohne Spaltung. Und zuerst kommt der Körper, zuerst kommt die äußere Welt. Wenn ein Kind geboren wird und zum ersten Mal die Augen öffnet, sieht es als Erstes das ganze Panorama des Daseins um sich herum. Das Kind nimmt alles wahr – außer sich selbst. Das geschieht erst, wenn der Mensch viele Erfahrungen gesammelt hat. Das geschieht erst, wenn er in der Außenwelt alles gesehen und alles erlebt hat und davon frei geworden ist.

      Die Freiheit von der äußeren Welt kann sich nicht einstellen, wenn man sie meidet. Die Freiheit von der äußeren Welt stellt sich ein, wenn man total gelebt hat. Dann gibt es im Außen nichts mehr zu erreichen. Dann bleibt nur noch eine Dimension unerforscht. Dann liegt es nahe, auch diese letzte Dimension zu erforschen. Und dort wartet deine Buddhaschaft, deine Erleuchtung.

      Du hast gefragt: „Ist die Verbindung von Sorbas und Buddha möglich?“ Es ist die einzige Möglichkeit. Ohne Sorbas gibt es keinen Buddha. Selbstverständlich ist Sorbas nicht das Ziel – er ist die Vorbereitung für den Buddha. Sorbas ist die Wurzel, Buddha ist die Blüte. Mache nicht die Wurzeln kaputt, sonst kann es keine Blüten geben. Die Wurzeln liefern ständig den Saft für die Blüten. Die ganze Farbenpracht der Blüten kommt aus den Wurzeln, der ganze Duft der Blüten kommt aus den Wurzeln. Der ganze Tanz der Blüten im Wind kommt aus den Wurzeln.

      Mache keine Trennung. Wurzeln und Blüten sind zwei Aspekte desselben Phänomens.

      Die beiden Aspekte des Lebens miteinander zu verbinden, erscheint so schwierig. Es widerspricht unserer ganzen Konditionierung. Wo sollen wir anfangen?

      Sei bei allem, was du tust, mit ganzem Herzen dabei, mit der größtmöglichen Intensität, zu der du fähig bist. Alles, was du halbherzig tust, bringt dir keine Freude im Leben. Es bringt dir nur Stress, Kummer, Sorgen, Unzufriedenheit und Angst. Wenn du etwas halbherzig tust, spaltest du dich in zwei Teile. Und das ist das größte Unglück, das über die Menschen gekommen ist – sie sind alle gespalten. Kein Wunder, dass auf dieser Welt so viel Unglück herrscht. Es ist das natürliche Ergebnis eines halbherzigen Lebens. Das ist die Folge, wenn man alles nur mit einem Bruchteil seines Wesens tut, während der Rest sich verweigert, sich zurückhält und Widerstand leistet.

      Alles, was du nur mit halbem Herzen tust, bringt dir Reue, Unzufriedenheit und Zweifel: Vielleicht hatte der andere Teil Recht, dass er nicht kooperieren wollte? Vielleicht bist du nur deshalb in diesem unglücklichen Zustand, weil du auf den anderen Teil gehört hast? Aber ich sage dir: Hättest du auf den anderen Teil gehört, wäre das Ergebnis genau das gleiche gewesen. Es geht nicht darum, auf welchen Teil du hörst. Es geht nur darum, inwieweit du etwas total machst oder nicht. In deinen Handlungen total zu sein – das bringt Freude. Selbst eine ganz gewöhnliche, unbedeutende Handlung, die mit totaler Intensität getan wird, bringt ein Strahlen in dein Dasein, ein Gefühl von Vollständigkeit und Erfüllung, eine tiefe Zufriedenheit. Doch alles, was du halbherzig tust, wie gut es auch sein mag, bringt dir Leiden.

      Weder die Ursache des Leidens noch die Ursache der Freude kommt aus dem, was du tust. Die Freude kommt, wenn du total bist. Die Handlung an sich spielt keine Rolle. Wenn du nur lauwarm dabei bist, ist das Ergebnis Leiden. Wenn du ein halbherziges Leben führst, kreierst du dir in jedem Augenblick selbst die Hölle – und diese Hölle wird immer größer. Die Leute fragen: „Gibt es irgendwo die Hölle? Gibt es irgendwo den Himmel?“ – denn sämtliche Religionen haben von Hölle und Himmel geredet, als wären sie ein Teil der Geografie des Universums. Es sind aber keine geografischen Orte; es sind psychische Zustände. Wenn sich dein Kopf und dein Herz und dein ganzes Sein gleichzeitig in verschiedene Richtungen gezogen fühlen, hast du dir die Hölle kreiert. Sobald du jedoch total bist, eine organische Einheit … In dieser Ganzheit beginnen die Blumen des Himmels in dir aufzublühen.

      Die Menschen machen sich immer Gedanken über ihre Taten: Welche Tat ist richtig und welche Tat ist falsch? Was ist gut und was ist schlecht? So wie ich es verstehe, geht es nicht um eine bestimmte Handlung. Es geht um deine psychische Einstellung. Sei total, dann ist es gut! Wenn du gespalten bist, ist es schlecht. Wenn du gespalten bist, leidest du. Wenn du im Einklang mit dir selbst bist, wirst du tanzen, singen und feiern.

      Kannst du mehr über


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