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Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung. David MackЧитать онлайн книгу.

Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung - David  Mack


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Plötzlich wurde sie sich ihrer neuen Umwelt bewusst und blieb stehen. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und drehte sich einmal langsam im Kreis. Windgepeitschte hellbraune Felsspitzen kratzten an dem schneeweißen Himmel über ihr. Zu beiden Seiten ihres einsamen Wegs ragten imposante, schroffe Klippen auf. Sie sah keine Anzeichen von Höhlen oder anderen Zufluchten, weder oben noch unten. Genau wie die Wüste war auch dieser Gebirgspass eine Einöde.

      Ihre Ausbildung setzte sich durch. Una wusste, dass sie seit geraumer Zeit gelaufen war, aber sie hatte nur vage Erinnerungen an die Wechsel von Tag und Nacht oder an ihren Schatten, der sie wie der Schattenzeiger einer Sonnenuhr umkreist hatte. Hatte sie sich die Wanderung der Sonnen am Himmel eingebildet? Waren die Sterne über ihrem Kopf nichts als Wahnvorstellungen? Das schien unwahrscheinlich, aber sie konnte das Offensichtliche nicht leugnen: Wäre sie mehrere Tage hintereinander ohne pharmazeutische Hilfe wach gewesen, würde sie jetzt an schweren Symptomen von Schlafentzug leiden. Doch sie fühlte sich fast hellwach und fest verankert in der Gegenwart, so surreal diese auch sein mochte.

      Andere unlösbare Rätsel nagten an ihr. Sie hatte sich gut auf ihre Reise jenseits der Dimensionsbarriere vorbereitet. Ihr Rucksack war vollgepackt mit Wasser, Proviant und einem Erste-Hilfe-Kasten. Aber hatte sie seit ihrer Ankunft etwas gegessen? Hatte sie auch nur einen Schluck aus der Feldflasche genommen? Diese baumelte schwer an der Seite ihres Rucksacks, was darauf schließen ließ, dass sie immer noch voll war. Aber wenn dem so war, wie war sie dann den Auswirkungen der Dehydrierung entgangen? Wenn sie ihre Verpflegung noch nicht angebrochen hatte, warum spürte sie dann nicht die Folgen von Unterzuckerung?

      Die Einzelheiten ihrer misslichen Lage schienen nicht mit ihren Erfahrungen übereinzustimmen, als wäre sie nur Zuschauerin ihres eigenen Lebens. Vielleicht ist das eine Besonderheit dieses Paralleluniversums. Wenn sich seine physikalischen Gesetzmäßigkeiten von denen unterscheiden, die ich für selbstverständlich halte, könnten diese Eigentümlichkeiten der Beweis für einen Paradigmenwechsel sein.

      Auf den ersten Blick schien dies eine vernünftige Erklärung zu sein, aber ein Teil ihres Verstandes weigerte sich, sie zu akzeptieren. Selbst wenn dieses Universum mit anderen physikalischen Gesetzen arbeitet, würde meine Physiologie nicht weiterhin denen gehorchen, unter denen sie entstanden ist? Ist es möglich, dass das Durchschreiten der Dimensionsbarriere mich verändert hat?

      Das war eine zutiefst verwirrende Vorstellung. Wie konnte sie ihr Verhalten an physikalische Gesetze anpassen, die sie nicht einmal kannte? Ich kann nur auf die Phänomene eingehen, die ich wahrnehme, entschied Una.

      Nachdem sie beschlossen hatte, sich den Umständen dann zu stellen, wenn sie konkret wurden, ging sie auf dem Bergpass weiter und auf einen Himmel zu, der sich scheinbar durch das schwindende Tageslicht verfärbte. Obwohl sie hoffte, dass die vielfältigen Texturen und Geländestrukturen des Passes ihre Gedanken beim Weitergehen beschäftigen würden, bemerkte sie bald, dass sie wieder durch denselben Traumschleier schwebte, der sie auf den Salzebenen schon eingehüllt hatte. Bald sah ein gezackter Stein wie die meisten anderen aus. Jede Hoffnung, in der schwer fassbaren Gegenwart zu bleiben, an die Una sich geklammert hatte, entglitt ihr und verlor sich in den Strudeln und Strömungen eines haltlosen Gedankensturms.

      Ihr Geist driftete durch die Tümpel ihrer jüngsten Erinnerungen und tauchte dann in die Tiefen ihres Lebens vor der Sternenflotte ein – in eine Zeit bevor sie als außergewöhnlich gefeiert wurde, in ihre Entwicklungsjahre auf Illyria, in ihre Jugend, die von Unsicherheit und Kampf geprägt gewesen war, in ihre Kindheit, die aus Zurückweisung und Missbilligung bestanden hatte. Niemals gut genug – das war die Lektion ihrer Mutter, die sie verinnerlicht hatte, diese grausame Herrin, in deren rhetorischem Köcher es keinen Pfeil des Wohlwollens für Unas Bemühungen gegeben hatte.

      Als Unas Volljährigkeit endlich in greifbare Nähe gerückt war, hatte sie gewusst, dass kein Lebensweg, den sie einschlagen konnte, die Zustimmung ihrer Mutter finden würde. Also hatte sie den Weg gewählt, der sie glücklich machte und der sie in die Lage versetzte, ihre eigenen Träume zu verfolgen. Sie wollte ihr Leben nicht mit bitteren Worten, sondern zu ihren eigenen Bedingungen als erwachsene Frau und freidenkendes Wesen gestalten.

      Ironischerweise war das der einzige Tag in Unas Leben, an dem ihre Mutter sie nicht mit einem Stirnrunzeln, sondern mit einem Lächeln empfangen hatte, nicht mit Kritik, sondern mit einem hoffnungsvollen Segenswunsch: »Viel Glück, mein Liebes.«

      Rückblickend konnte Una sich keine andere Möglichkeit vorstellen, wie ihre Mutter sie zu der Frau hätte erziehen können, die sie jetzt war.

      Es ist beinahe, als hätte sie mir meine ganze Jugend lang beigebracht, mich von ihr zu lösen.

      Der Stoß eines scharfkantigen Steins in Unas Rippen unterbrach ihre nostalgischen Tagträume. Sie blieb stehen, hob langsam die Hände und drehte sich, um zu sehen, wer ihr auf dem Pass aufgelauert hatte.

      Eine Dreiergruppe Usildar, deren jadegrünes Haar und geschmeidige Körper mit steinfarbigen Staubstreifen getarnt waren, hatte sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Sie waren an ein Leben im Wald angepasst und ihre langen Extremitäten hatten opponierbare Daumen an Händen und Füßen. Obwohl sie dazu neigten, offenes Gelände mit tief herabhängenden, schwingenden Armen zu überqueren, kam ihnen ihre schlanke Gestalt in Situationen wie diesen zugute: Zwei der drei Angreifer baumelten kopfüber von Felsvorsprüngen herab und schwangen Speere mit Steinspitzen. Der dritte hatte sich von hinten angeschlichen und ihr das scharfe Ende seiner Waffe in den Rücken gedrückt.

      Sie wirken keineswegs besänftigt, als sie sie anlächelte. »So sieht man sich wieder.«

      »Erklären Sie sich, Fremde.«

      Sie verbarg ihre Enttäuschung. Obwohl nur wenige der Usildar, denen sie auf Usilde begegnet war, sie nach fast zwanzig Jahren Abwesenheit wiedererkannt hatten, hatte sie doch darauf gehofft, dass einer ihrer Verwandten, denen sie hier begegnete, sich an ihr Gesicht erinnerte. Jetzt musste sie darauf hoffen, dass sie sich an ihren Namen erinnerten.

      »Sie kennen mich als Una.«

      Die drei Usildar wechselten verwirrte Blicke. Derjenige, der ihr den Speer ins Kreuz drückte, sagte: »Wir kennen keine Una

      »Meine Freunde und ich kamen aus einem fernen Land, um Ihrem Volk im Kampf gegen die Eindringlinge zu helfen.«

      Dieses Mal lösten ihre Worte eine andere, weniger feindliche, aber immer noch misstrauische Reaktion aus. Der Usildar in ihrem Rücken zog seinen Speer zurück. »Sie sind mit den Außenweltlern befreundet?«

      »Das bin ich.«

      Der Anführer stieß seine Speerspitze unter Unas Kinn. »Beweisen Sie es.«

      »Ich komme von der Enterprise. Die Namen meiner Freunde sind Martinez und Shimizu.«

      In dem Moment, als sie die Namen aussprach, änderte sich die Haltung der Usildar. Der Anführer legte seine Waffe beiseite und das baumelnde Paar hinter ihm neigte die Köpfe. Der Anführer der drei streckte seine Hand nach Menschenart Una entgegen und sagte: »Ich bin Feneb, Waldhüter der Usildar.«

      Sie nahm seine Hand. »Ich bin Una von der Enterprise und ich komme als Freundin zu Ihnen.«

      »Dann folgen Sie uns, Freundin Una.« Er ließ ihre Hand los und hüpfte den Gebirgspass hinunter. Seine Kameraden folgten ihm auf dem Fuße und seine Stimme hallte von den Steinwänden wider: »Wir gehen zu den Ihren.«

      Durch das vordere Sichtfenster des Shuttles Galileo beobachtete Spock die graugrüne Kugel des Planeten Usilde, die langsam vor dem Sternenzelt des Kosmos anwuchs. Er und der Rest des schwarz gekleideten Landetrupps unter seinem Kommando waren beinahe am Ziel.

      »Zeit bis zum Eintritt in die Atmosphäre, Mr. Sulu?«

      »Dreißig Sekunden, Sir.« Der erfahrene Steuermann flog das kastenförmige Shuttle mit solcher Leichtigkeit, dass er das klobig erscheinende Schiff geradezu anmutig wirken ließ. Spock sah dies als Beweis für das außergewöhnliche fliegerische Können des Mannes.

      Hinter dem Steuermann und dem Ersten Offizier der Enterprise stritten sich leise der Chefingenieur, Lieutenant


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