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Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf. Stefan BurbanЧитать онлайн книгу.

Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf - Stefan Burban


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sah kurz zu Boden. Als er den Kopf wieder hob, war sein Blick irgendwie leer, als wäre sein Verstand weit weg. »Während der letzten Tage der Schlacht gerieten wir in eine Gegenoffensive der Slugs, die fast die südliche Nullgrenze erreicht hätte. Auf einmal waren wir von drei feindlichen Schlachtschiffen umzingelt. Ich dachte, das war es jetzt. Wir alle dachten das. Aber plötzlich tauchte ein Geschwader Til-Nara-Schlachtkreuzer auf und haute uns raus.« Desmond schluckte einen Kloß im Hals herunter. »Der Augenblick, als der erste Schlachtkreuzer auf der Bildfläche erschien, gefolgt von sieben weiteren …« Desmond räusperte sich. »Die Dinger sind potthässlich, aber ich glaube, ich habe nie etwas Schöneres gesehen.« Der XO leckte sich leicht über die Lippen. »Wir überlebten diesen schrecklichen Tag. Und danach hatte ich das Gefühl, den Til-Nara etwas schuldig zu sein.«

      »Kurz darauf hörten Sie von dieser Mission«, meinte Frank. »Richtig?«

      Desmond nickte. »Es gibt keinen Haken an meiner Versetzung hierher, Commodore«, erklärte er im Brustton der Überzeugung. »Ich habe mich freiwillig gemeldet.«

      Abermals musterte er seinen neuen XO und kam nicht umhin, so etwas wie Bewunderung für den Mann zu empfinden. Seine Achtung für den jungen Offizier wuchs. War das wirklich möglich? Hatte Dushku ihm tatsächlich einen fähigen Ersatz für Dunlevy geschickt? Nach dessen Verletzung und Ausscheiden hatte Frank darauf kaum zu hoffen gewagt. Er erhob sich langsam.

      »Ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit«, meinte er und streckte die Hand aus. Desmond nahm sie nach kurzem Zögern und drückte sie verblüffend fest. Frank schenkte dem Mann ein herzliches Lächeln. »Willkommen an Bord, Commander!«

      Es dauerte noch drei Tage, bis die Vorbereitungen für die Abreise der Expeditionsstreitmacht abgeschlossen waren. Als Frank am Morgen des vierten Tages zu Beginn seiner Schicht die Brücke der Saber II betrat, wurde er bereits von seinem neuen XO und vielen erwartungsvollen Blicken begrüßt.

      Frank begab sich zum Kommandosessel, ließ sich in den Sitz gleiten und zog den Vier-Punkt-Sicherheitsgurt über seine Schultern. Mit metallischem Klicken rastete der Verschluss vor seiner Brust ein.

      Er warf einen kurzen Blick aus dem zentralen Brückenfenster. Die Schiffe der Flotte nahmen ihre Positionen ein. Ein mächtiger Schatten verdunkelte mit einem Mal die Sterne. Franks Blick glitt nach oben. Die Vigilantes – Dushkus Flaggschiff – folgte behäbig ihrem Kurs zwischen den Schiffen des Einsatzverbands, bis sie ihre Position an der Spitze der Formation eingenommen hatte.

      Der Einfachheit halber formierte sich die Flotte bereits an der nördlichen Nullgrenze des Systems. Es war nur noch ein Katzensprung und die Schiffe waren in der Lage, das System zu verlassen.

      »Status?«, verlangte Frank zu erfahren.

      »ISS-Antrieb auf hundert Prozent Leistung«, informierte ihn sein XO. »Alle Systeme auf Grün.«

      Frank nickte zufrieden. Er hatte nichts anderes erwartet. Nun lag alles an Dushku. Der Befehl zum Sprung musste vom Flaggschiff ausgehen. Frank trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen der rechten Hand einen unsteten Rhythmus auf die Lehne seines Kommandosessels. Der Befehl hätte längst erteilt werden müssen. Er rümpfte die Nase. Dushku gab mal wieder seinem entnervenden Hang zur Dramatik nach und machte eine unangenehm lange Pause vor dem nächsten Schritt.

      Der Lieutenant an der ComStation sah sich endlich zu seinem kommandierenden Offizier um. »Befehl vom Flaggschiff: Sprung einleiten.«

      Frank seufzte erleichtert auf. »Na endlich«, murmelte er verdrossen. Dann etwas lauter: »Navigation. Sprung einleiten, sobald wir an der Reihe sind.«

      »Verstanden, Sir«, bestätigte Lieutenant Jordan Wayne, die diensthabende Navigatorin.

      Der Antrieb eines jeden Schiffes hatte bis zu diesem Zeitpunkt unter minimaler Energie gestanden. Nun aber fuhren die Schiffe ihre Antriebe hoch. Die Aggregate flammten regelrecht auf. Der Vorgang setzte sich wie eine Welle durch die gesamte Flotte fort. Nacheinander überschritten die Schiffe die Nullgrenze und katapultierten sich in den Hyperraum.

      Als die Saber II an der Reihe war, verkrampften sich Franks Hände unwillkürlich in die Lehnen seines Kommandosessels. Eine schlechte Angewohnheit, die er nie ganz hatte ablegen können. Ein Sprung besaß die unschöne Angewohnheit, ihm den Magen umzudrehen. Dennoch verzichtete er auf entsprechende Medikamente. Ein Offizier der Raumflotte musste mit so etwas ohne Hilfe zurechtkommen.

      Die Kommandobrücke schien sich für eine Millisekunde ins Unendliche ausdehnen zu wollen, bevor das Schiff in die Schwärze des Hyperraums katapultiert wurde – einem ungewissen Schicksal und einer gefährlichen Mission entgegen.

      3

      Der fast vierwöchige Flug zur Til-Nara-Hauptwelt Et/ero verlief komplett ereignislos. Es gab kaum technische Schwierigkeiten, die Franks Aufmerksamkeit verlangten. Schiff und Besatzung funktionierten wie ein Schweizer Uhrwerk.

      Lediglich einmal musste der komplette Einsatzverband in der Nähe der Til-Nara-Grenze den Hyperraum verlassen, weil bei einem der Truppentransporter der ISS-Antrieb versagte. Dushku weigerte sich, das Schiff sich selbst zu überlassen, und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf das Ende der Reparatur zu warten. Das Problem war aber schnell behoben und die Reise konnte fortgesetzt werden.

      John Desmond, der neue XO, nutzte die Zeit gekonnt, um sich mit Schiff und Besatzung vertraut zu machen. Frank hatte die ganze Zeit ein wachsames Auge auf ihn. Aber der Mann verrichtete seinen Dienst gewissenhaft und mit dem nötigen Pflichtgefühl. Außerdem wurde er bei der Mannschaft langsam beliebt. Frank war zufrieden. Entgegen der Meinung anderer Flottenoffiziere war es für ihn kein Zeichen von Schwäche, bei der Truppe beliebt zu sein.

      In der Mitte der vierten Woche nach ihrem Aufbruch von Serena erreichten sie die südliche Nullgrenze des Et/ero-Systems. Die Schwärze des Hyperraums wich schlagartig dem von weißen Punkten gesprenkelten Hintergrund des Weltraums. Frank entspannte sich etwas und beugte sich fasziniert vor.

      Er schnalzte mit der Zunge. »Wahnsinn!«, flüsterte er.

      Sein XO wandte sich ihm mit einer erhobenen Augenbraue zu. »Sir? Haben Sie etwas gesagt?«

      Anstatt auf die Frage zu antworten, deutete Frank durch das Fenster auf die grün-weiße Welt, die sich in der Ferne abzeichnete. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wo wir uns befinden, John?«, wollte Frank wissen.

      Desmond warf einen kurzen Blick durch das Brückenfenster, bevor er mit vergnügtem Funkeln seinen kommandierenden Offizier musterte. »Ich nehme an, die Antwort ›Im Et/ero-System‹ wäre ein wenig zu einfach, oder?«

      Frank schmunzelte. »Da nehmen Sie richtig an. Wir befinden uns an einem Scheideweg der Geschichte. Wir stehen hier auf einem Fleckchen Weltraum, das vor dem Krieg kein einziger Mensch besucht hat. Wäre der Krieg nicht gewesen, dann wäre das auch so bis in alle Ewigkeit geblieben.« Frank lehnte sich zurück. »In einem Punkt bin ich mir sehr sicher: Wären die Ruul nicht aufgetaucht, dann hätten Til-Nara und Menschen eines Tages Krieg geführt.«

      Desmond runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«

      Frank neigte leicht den Kopf zur Seite. »Ist doch ganz einfach. Irgendwann wären sich Menschen und Til-Nara gegenseitig ins Gehege gekommen. Die Geburtenrate der Til-Nara ist hoch. Sogar verdammt hoch. All diese Mäuler müssen gestopft werden und brauchen Platz. Ein Volk wie die Til-Nara braucht unheimlich viel Platz, um sich zu entfalten.«

      »Ja, ganz anders als die Menschen«, meinte Desmond sarkastisch.

      Frank warf ihm einen verschmitzten Blick zu. »Touché!« Er seufzte und deutete auf die Vielzahl an Schiffen, die ihren Weg kreuzten und die sich um Et/ero versammelt hatten. Einen ganz erheblichen Teil stellte der zivile Flugverkehr. Hunderte von freien Händlern oder Frachtern strebten ins innere System oder zu einer der Nullgrenzen. Auch das war ein unerwarteter Nebeneffekt des Krieges. Die eigentlich streng isolationistisch lebenden Insektoiden hatten sich der Galaxis geöffnet und trieben nun eine Menge Handel.

      Doch auch militärische Schiffsverbände waren im Til-Nara-Hauptsystem allgegenwärtig. Bei einigen handelte es sich um Wachgeschwader


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