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Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Parker übrigens schon seit knapp fünf Minuten, doch das bereitete ihm keinerlei Sorgen. Ja, genau das Gegenteil war der Fall. Er hatte es recht gern, wenn seine Gegner sich mit ihm beschäftigten. Es bot sich dann immer die Möglichkeit, sie gehörig aufs Glatteis zu führen.

      In seinem Privatwagen war er zudem recht sicher.

      Das hochbeinige Monstrum, wie Freunde und Gegner dieses ehemalige Londoner Taxi nannten, war nach Parkers Plänen gründlich umgestaltet worden. Von dem einstigen Taxi war nur noch die äußere Form übriggeblieben, alles anderes hatte der Butler austauschen lassen. Der Motor hätte durchaus in einen Rennsportwagen gepaßt, die Federung und Radaufhängung war exquisit und entsprach dem eines modernen Land-Rovers. Die Wagenscheiben bestanden aus schußsicherem Glas und hatten dem Butler in der Vergangenheit schon oft das Leben gerettet. Darüber hinaus aber war dieses eckige und hochbeinige Gefährt eine wahre Trickkiste auf Rädern. Auch davon wußten ehemalige Gegner ganze Arien zu singen.

      Der Wagen, der sich an seine Fersen geheftet hatte, war ein Morris, klein, wendig und schnell. Er beförderte zwei Insassen, Männer, deren Gesichter Parker nicht erkennen konnte. Warum sie ihn verfolgten, lag für Josuah Parker auf der Hand. Die beiden Herren wollten sich früher oder später mit ihm intensiv unterhalten.

      In Anbetracht dieser Umstände steuerte der Butler sein Ziel nicht direkt an. Er ließ das kleine Päckchen, das er bei der Botschaft abliefern wollte, erst einmal unter dem Sitz verschwinden. Dann kurvte er aus dem Zentrum, steuerte nach Norden und lockte seine Verfolger in eine Gegend, die ihm für sein Vorhaben passend erschien. Auch Parker war inzwischen an einem längeren Gespräch interessiert. Er wollte zumindest herausfinden, wer diese beiden Männer waren.

      Parker hatte sich für den Regent’s Park entschieden. Es gab dort ein Freilichttheater, das um diese Zeit zwar seine Pforten geschlossen hatte, für den Kundigen aber noch Eintrittsmöglichkeiten bot. Der Butler ließ seinen Wagen auf einem der Parkplätze für das künstlerische Personal stehen und stieg aus. Unauffällig hielt er Ausschau nach dem Morris. Der kleine Wagen stand auf der Zufahrtsstraße und hielt ebenfalls an. Die beiden Männer blieben vorerst noch im Wagen und sondierten erst einmal die Lage.

      Parker legte sich seinen Universal-Regenschirm über den linken Unterarm, vergewisserte sich, daß seine schwarze Melone korrekt auf dem Kopf saß und begab sich dann ohne jede Hast hinüber zum Kofferraum seines Wagens. Er öffnete ihn bedächtig und schien wirklich keine Ahnung davon zu haben, daß er intensiv beobachtet wurde. Parker griff nach einem kleinen, schwarzen Kasten, der nicht größer war als eine Zigarrenkiste. Er klemmte ihn sich unter den rechten Arm und ging dann auf den Bühneneingang zu.

      Rechts davor gab es eine Taxushecke, die einen Weg verdeckte. Über diesen Weg gelangte man zu den Magazinräumen, die unter der Erde lagen. Von dieser Hecke aus beobachtete der Butler die beiden Männer. Sie hatten sich in Bewegung gesetzt und waren im Laufschritt hinter ihm her.

      *

      »Ich möchte bloß mal wissen, was der alte Knacker da unten auf der Freilichtbühne will«, sagte der erste Verfolger. Er hatte zusammen mit seinem Partner die Taxushecke erreicht.

      »Das holen wir gleich aus der Type raus«, meinte der zweite Verfolger. »Los, den haben wir gleich. Da hinten geht er ja.«

      Die beiden Verfolger setzten sich wieder in Bewegung. Es waren handfest aussehende Männer, jeder von ihnen knapp vierzig Jahre alt. Sie machten einen durchaus professionellen Eindruck und schienen über die nötige Härte des Berufes zu verfügen. Ihr Opfer hatte sie inzwischen entdeckt und rannte jetzt los. Es hielt auf einen Seitengang zu und verlor dabei den schwarzen Kasten. Im Licht der Lampen, die hier die ganze Nacht über brannten, war das genau zu sehen.

      Die beiden Jäger waren mit schnellen Sätzen herangekommen und bremsten ihren Schwung ab. Das schwarze Kästchen übte einen geradezu magischen Zwang auf sie aus. Einer von ihnen bückte sich danach und wog es nachdenklich prüfend in der Hand.

      »Das kann ’ne Falle sein«, warnte der zweite Mann.

      »’ne Falle? Von der komischen Type? Das soll doch wohl ’n Witz sein, oder?« Während er noch redete, fingerte er am Verschluß herum und beugte sich leichtsinnigerweise etwas vor.

      »Nun mach schon!« verlangte der andere Jäger ungeduldig. »Die Type darf uns nicht durch die Lappen gehen.«

      Der Neugierige hatte sich mit der Mechanik des Verschlusses vertraut gemacht. Gewarnt von seinem Partner, löste er den kleinen Metallriegel nur sehr vorsichtig und hielt mit den linken Fingern den Deckel sicherheitshalber zu. Er wollte keine Überraschung erleben.

      Der Mann konnte natürlich nicht wissen, daß Josuah Parker dieses Kästchen absichtlich zurückgelassen hatte. Er konnte noch weniger wissen, daß es in Parkers Bastelstube präpariert worden war. Es enthielt zwei äußerst starke, jetzt unter Druck stehende Spiralfedern, die den Widerstand der sichernden Finger ganz leicht überwanden. Der Deckel schnellte mit solch einer Wucht nach oben, daß die Hand des Mannes förmlich zur Seite geschleudert wurde.

      Gleichzeitig schoß eine Rußwolke aus dem Kasten. Sie breitete sich nach allen Seiten aus und nahm den beiden Männern jede Sicht. Sie husteten und spuckten, sie schlugen wie besessen um sich und weinten schließlich um die Wette.

      Sie weinten jedoch ungewollt.

      Die Rußwolke enthielt nämlich ein an sich ungefährliches Reizmittel, das im Moment aber äußerst unangenehm war. Die beiden Männer vergossen dicke Krokodilstränen, schnappten verzweifelt nach Luft und setzten sich, ebenfalls wider Willen, auf den Boden. Dann versuchten sie auf allen vieren aus der Reizzone zu kriechen.

      Dabei übersahen sie allerdings völlig, daß Josuah Parker sich ihnen genähert hatte. Er war um die hohe Taxushecke herumgegangen und wartete außerhalb der Rußwolke auf seine beiden Gegner. Sie krabbelten zielsicher auf ihn zu, halbblind und immer noch röchelnd und hustend.

      Josuah Parker war ein friedfertiger Mensch, dem Aggressionen an sich fremd waren. Als er mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms zulangte, geschah das sogar mit einer gewissen Behutsamkeit. Nein, Josuah Parker wollte selbst einem Gegner keinen unnötigen Schaden zufügen. So etwas wäre ihm niemals in den Sinn gekommen.

      Seine Behutsamkeit reichte übrigens vollkommen aus, die beiden Jäger in das Land der Träume zu schicken. Sie streckten sich auf dem Boden aus und merkten nicht mehr, daß Parker sie entwaffnete. Der Butler stellte zwei Schußwaffen sicher, zwei Brieftaschen, Kleinkram, den er in den Taschen der beiden Männer fand und dann noch zwei kleine, rechteckige Plastikkarten, die er erstaunlicherweise unter den Revers der beiden Anzüge entdeckte.

      Die Sichtung dieser Habseligkeiten konnte Parker an Ort und Stelle nicht vornehmen. Mit dem Erwachen der beiden Kurzschläfer war bald zu rechnen. Parker begab sich zu seinem hochbeinigen Monstrum zurück und kam ein wenig später am Morris der beiden Männer vorbei. Er hielt kurz an und entlastete die beiden Vorderreifen, die seiner Ansicht nach zu sehr unter Druck standen. Nachdem der Morris vorn ein wenig eingesackt war, setzte der Butler sich wieder ans Steuer und fuhr mit sich und der Welt zufrieden zurück nach Shepherd’s Market. Wie heiter seine Grundstimmung sein mußte, ließ sich daran erkennen, daß er das Autoradio einschaltete, um sich von der Mitternachtsmusik umschmeicheln zu lassen.

      *

      »Warum bitten wir diesen Lümmel nicht herein?«

      Lady Agatha Simpson stand am Fenster ihres Schlafzimmers und spähte diskret nach draußen. Neben ihr hatte Kathy Porter sich aufgebaut. Auch sie verfolgte den jungen Mann, der sich da draußen auf dem Platz herumtrieb, mit Blicken.

      Lady Simpsons Stadthaus begrenzte einen kleinen, quadratischen Platz, der mit schönen, alten Fachwerkhäusern umsäumt wurde. Dieser Platz war eine friedliche Oase inmitten der Millionenstadt London. Doch auch diese Oase hatte so ihre Tücken, wie in der Vergangenheit schon mancher Gesetzesbrecher es hatte erleben müssen.

      Offiziell bewohnte die Lady zwar nur dieses eine Haus, doch das war eine Täuschung, denn ihr gehörten auch die benachbarten Häuser, die nur scheinbar bewohnt wurden. In Wirklichkeit standen sie alle miteinander in Verbindung. Parker hatte


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