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G.F. Barner Box 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Box 1 – Western - G.F. Barner


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liegt am Boden und hört wie durch Watte: »Hört auf, hört auf, ihr bringt ihn ja um, ihr Halunken! Er kann doch gar nicht verkaufen.«

      »Halt den Mund, Alter!« faucht Cliff, »sei doch still!«

      Ob Bill das hört?

      »Was war das, er kann nicht verkaufen? Die Pest, packt den Kerl! Und jetzt sieh her, Cooley, sieh genau her! Ich binde ihn ans Lasso. Und redest du nicht, dann geht es weiter. Rechne dir aus, was am Ende davon übrig ist, Mann. Also, wie war das, er kann nicht verkaufen?«

      »Macht Schluß, hört doch auf, dann rede ich!« stöhnt der alte Bill. »Das – das kann ich nicht mehr mit ansehen. Kilburn, du Schurke, wenn ich doch nicht deinen Colt im Nacken hätte.«

      »Den kannst du gleich noch mal über den Schädel bekommen, wenn du wieder zu ihm hinrennen willst«, droht Kilburn eisig. »Spuck es schon aus! Weshalb kann er nicht verkaufen, he?«

      »Weil – weil ihm die Ranch gar nicht gehört.«

      »Waas?«

      Howard Vance läßt das Lasso fallen. Der feige Strolch hat sich abseits gestellt, als seine rauhen Burschen mit Cliffs Behandlung anfingen, um bloß nichts abzubekommen. Er packt den Alten am Hemd.

      »Mensch, mach’s Maul auf! Ihm gehört nichts? Bist du verrückt, du alter Trickser.«

      »Ich sage die Wahrheit, Vance. Die Ranch gehört Ray Thayer, nicht ihm. Er kann ohne Ray gar nichts machen.«

      Einen Moment steht Vance wie vom Schlag getroffen neben dem Alten. Dann aber packt er wieder zu und reißt ihn auf die Beine.

      »Mann, heraus damit! Wo ist Ray? Wo ist der Kerl?«

      »Das weiß keiner«, antwortet Old Bill wahrheitsgemäß. »Niemand hat es jemals erfahren. Als er damals wegging, warf ihn der Alte hinaus: Ray sagte, er würde nie wieder in dieses Land kommen. Gemeldet hat er sich auch nie.«

      »Du lügst, Mensch. Der sollte sich nicht mehr gemeldet haben? Los, sage es! Wo steckt er?«

      »Zuletzt soll er in Oregon gewesen sein, aber sicher ist das nicht. Kam mal einer hier vorbei, der sagte es. Wir haben nach Salem geschrieben, in der Gegend soll er gewesen sein. Der Sheriff in Salem soll nach ihm forschen, aber bis jetzt haben wir noch keine Nachricht von ihm oder Ray bekommen. Mehr wissen wir nicht. Vielleicht ist Ray längst tot.«

      Ich werde diesem Strolch mitten ins Gesicht lügen, denkt der Alte voller Grimm.

      »Ray war wie der alte Nat«, erzählt er weiter. »Stur wie ein Büffel. Wenn der mal was gesagt hat, dann bleibt er auch dabei. Er hatte es satt damals. Sie stritten sich, der alte Nat und Ray. Hätten sich bald geschlagen, so war das. Vielleicht kommt er gar nicht mehr, ich kenne die Thayers doch.«

      »Mensch, das kann wahr sein«, sagt Vance fast überzeugt. »Also, ihr wißt genau, wo er ist. Das ist gut. Und verkaufen kann Cliff nicht? Na gut, ob ihr verkauft oder nicht, morgen besetzen wir die Südweide. Und versucht ihr dann was, kostet es euch allen den Hals. Laßt ihn liegen, den Narren.«

      Sie blicken auf Cliff hinab, der sich nicht mehr rührt, als sie zu ihren Pferden gehen und aufsitzen. Einmal noch sieht sich Howard Vance nach dem alten Bill um.

      »Die ganze Mannschaft treibt unsere Herde auf«, sagt Vance grimmig. »Wir stellen Wachen auf. Wer sich nähert, bekommt eine Kugel, Cooley. Verstanden?«

      »Sicher«, antwortet Old Bill. »Versuch mal, ob ihr sie kaufen könnt. Die Bodenbehörde wird verdammt bohrende Fragen stellen.«

      Vance lacht nur höhnisch.

      »Du Narr«, stößt er verächtlich hervor. »Was weißt du davon, was man mit Geld alles anstellen kann, he? Man kann alles kaufen, Mister.«

      Ja, denkt Bill Cooley bitter, Big Jims Geld macht krumme Wege gerade, ich weiß. Aber ihr werdet Wochen brauchen, um es zu schaffen. Bis dahin ist Ray da, ihr Banditen. Und der wird euch das Laufen beibringen. Er steht auf und schwankt los.

      »Cliff«, sagt er stöhnend neben ihm und sieht auf dessen verschrammtes Gesicht. »Cliff, Junge, du hast gekämpft. Und wenn Old Nat dich gesehen hätte, dann wird er jetzt sagen, daß du mehr getan hast, als dich nur zu wehren. Jetzt wird er mächtig stolz auf dich sein, Junge. Großer Gott, das ist zuviel für einen alten Mann gewesen. Du hattest keine Chance, Junge, aber du hast um dich gebissen, so gut du konntest. Die­ hätten dich totschlagen können und doch kein Wort erfahren. Ich konnte nicht mehr hinsehen. Cliff, verstehst du? Tut mir leid, Junge, tut mir leid.«

      Er krümmt sich neben ihm und beginnt am ganzen Leib zu zucken. So zerschlagen hat er noch keinen Mann gesehen. Und daß Cliff keine richtige Chance hatte, das machte alles noch viel schlimmer.

      »Ich bringe dich weg«, sagt er nach einer Weile. »Wir haben ja ein paar Säcke auf dem Wagen, die mache ich voll Gras und lege dich darauf, Junge. Und dann decke ich dich zu. Ich schaff’s schon bis zur Ranch, Cliff.«

      Der Alte torkelt davon, holt den Wagen. Mit einer Hand muß er Cliff hinaufstemmen, doch es gelingt. Schließlich hat er auch zwei Säcke voll Gras gestopft und wälzt Cliff darauf. Dann deckt er ihn zu. Nun wacht der Junge auf und stöhnt leise.

      »Ich bin da«, sagt der alte Bill. »Keine Sorge, die sind weg, Cliff. Ich habe den Hundesohn angelogen, hörst du? Was hast du, frierst du, Junge?«

      »Mir ist so kalt, Bill.«

      »Ich decke dich zu, Cliff.«

      Bill zieht die Jacke aus. Dann fährt er an.

      Kalter Wind – und ein zerschlagener Mann, der im Wasser gelegen hat. Vielleicht bringt ihn das um, und nicht die Prügel.

      *

      Bill Cooley kauert nur noch auf dem Bock. Seine Schmerzen nehmen zu, aber geschafft hat er es längst. Er ist auf der Ranch gewesen, hat die Papiere alle eingepackt und das Federbett geholt. Jetzt liegt der Junge warm, er scheint sogar zu schwitzen.

      Die Ranch, denkt Old Bill. Soll sie leerstehen, mir ist das gleich. Ich kann Cliff nicht auf der Ranch lassen. Vielleicht kommt der verdammte Vance auf die Idee, hier herumzuschnüffeln. Vielleicht will er Papiere suchen und Cliff noch mal fragen. Der soll nichts finden, nur mich. Ich reite bald zurück.

      Der Alte sieht sich um, doch ihm folgt niemand. Vor ihm macht das Tal eine Biegung. Jetzt sieht er die Ranch vor sich, die Männer auf dem Hof. Jemand rennt los, als sie ihn so schief auf dem Bock liegen sehen. Dann sind sie alle da, und er erreicht mit dem Wagen das Ranch-Haus. Er blickt in das kreidebleiche Gesicht des alten Dawes, sieht, wie Joe und Abe Dawes einen entsetzten Blick wechseln.

      »Bill, was ist passiert? Großer Gott, ist das Cliff oder ein Fremder?«

      »Ich muß ihn zu euch bringen«, sagt Bill leise. »Sie könnten sich ihn noch mal kaufen. Dawes, kannst du ihn aufnehmen. Ich fahre zurück, oder ich reite wieder zur Ranch.«

      Er erzählt all das, was sie wissen müssen.

      »Verdammt, wenn sie die Südweide von euch besetzen, dann geben sie mir kein Wasser mehr«, sagt der alte Dawes. »Joe – Abe, holt die anderen Boys, es gibt Krieg! Sie sollen es haben, wie sie wollen, verdammt. Ich ducke mich nicht, ich nicht. Wenn Big Jim Streit anfängt, dann kann er ihn haben.«

      »Warte, misch dich nicht ein, Dawes! Dreht er euch das Wasser ab, ist es immer noch Zeit, etwas zu tun. Big Jim ist schlau, er wird sich hüten, auch mit euch etwas zu versuchen. Ich wette, er gibt euch Wasser, damit Cliff nirgendwo Unterstützung bekommt. Das macht er vielleicht sogar schriftlich mit dir ab, Dawes, ich kenne den gerissenen Fuchs. Wollt ihr Cliff aufnehmen, obwohl es gefährlich werden kann für euch?«

      »Was soll die blödsinnige Frage?« entgegnet der alte Dawes empört. »Wenn er Hilfe braucht, ob uns nun Big Jim Wasser gibt oder nicht, dann bekommt er sie von uns. Bis jetzt war ich nicht der Nachbar von Jim Vance. Ich weiß aber, was das bedeuten kann. Hol ihn der Teufel, den alten Knacker. Ich fürchte nur, daß Howard dahintersteckt, weniger der Alte. Los, faßt an, bringt ihn ins Haus.«

      Das


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