Schlaflosigkeit | Ratgeber. Dr. Günther KochЧитать онлайн книгу.
nicht förderlich für deinen Schlaf.
Außerdem nimmt die Menge des benötigten Schlafs im Laufe des Alters ab.
Medizinische und körperliche Probleme und Veränderungen können zu Schlaflosigkeit führen.
Unter Umständen lassen uns Sorgen, Trauer und Ängste nachts wach liegen.
Medikamente, aber auch Kaffee- und Teekonsum oder falsche Ernährungsgewohnheiten können ebenso zu Schlafproblemen führen.
Gerade in unserer heutigen schnelllebigen und hektischen Zeit können Stress und Zeitdruck uns wach halten.
Bei Depressionen ist schlechter Schlaf keine Besonderheit und auch schlechte Laune führt häufig zu Einschlafproblemen oder nächtlichem Erwachen.
Zeitumstellungen bei Personen, die beruflich häufig um die Welt jetten, aber auch wechselnder Schichtdienst wirken sich negativ auf unsere Schlafqualität und unsere Schlafquantität aus.
Realität oder Fiktion– Schlaf aus persönlicher Sicht
Schlaf und Schlaflosigkeit sind etwas sehr Individuelles, weshalb es notwendig ist, die eigene Situation rational und objektiv zu analysieren, zum Beispiel mithilfe von Fragebogen. Andernfalls kann es sein, dass du dir unnötige Gedanken über ein Problem machst, das so nicht wirklich existiert.
Es ist ganz normal, dass Schlaf und Schlaflosigkeit variieren – sowohl interindividuell als auch intraindividuell:
Interindividuell bedeutet, dass du unter Umständen mehr Schlaf benötigst als dein Partner, vielleicht länger brauchst, um einzuschlafen oder nachts häufiger aufwachst als er.
Intraindividuell bedeutet, dass du selbst unter Umständen heute weniger Schlaf bekommst als noch vor wenigen Jahren, dass du vielleicht aktuell häufiger aufwachst als früher und dass du momentan vielleicht länger wach liegst als noch in früheren Zeiten.
Ein weiterer Faktor ist unser individuelles Empfinden. Denn gerade nach einem unruhigen, zu kurzen Schlaf trügt uns häufig unsere Erinnerung und unsere Fantasie gaukelt uns etwas vor. In der Dunkelheit der Nacht, wenn alle anderen sanft den Anstrengungen des Tages entflohen und ins Reich der Träume entschlummert sind, können Minuten zu Stunden werden und der unter Umständen falsche Eindruck entstehen, wirklich keine Minute geschlafen zu haben.
Darüber hinaus entscheiden viele weitere Faktoren darüber, ob jemand sich selbst als von Schlaflosigkeit geplagt sieht. Um all diesen Unwägbarkeiten aus dem Weg zu gehen, möchte ich dich bitten, an dieser Stelle zwei Fragebogen zu bearbeiten:
Die ersten Fragen leiten sich aus der internationalen Definition von Schlaflosigkeit ab und lassen sich schnell beantworten. Mit ihrer Hilfe kannst du feststellen, ob du nach dieser Definition in die Kategorie derer fällst, die an Schlaflosigkeit leiden.
Etwas ausführlicher fällt der zweite Fragebogen aus. Dieser geht auf das London Sleep Center zurück und dient dazu, detailliertere Informationen über die Art deiner Schlafprobleme zu gewinnen. Je nach Ergebnis kann dieser Fragebogen auch Anlass sein, Hilfe bei einem Allgemeinmediziner oder Schlafmediziner zu suchen.
Schlaf oder Schlaflosigkeit, das ist hier die Frage – Fragebogen I
Nimm dir bitte in den nächsten Wochen jeden Morgen eine Minute Zeit, um für dich die folgenden Fragen zu beantworten. Am besten platzierst du diesen Fragebogen so, dass du ihn nicht übersehen kannst. Der Badezimmerspiegel beispielsweise ist ein gern genutzter Ort. Diesen Fragebogen findest du auch als PDF-Dokument im Download-Bereich.
1. Gestern Abend hatte ich Probleme einzuschlafen und lag lange wach.
2. Heute Nacht bin ich mehr als einmal aufgewacht.
3. Ich fühle mich noch immer müde, gerädert oder wenig erholt.
Wenn du während der nächsten 90 Tage mehr als zwei Mal pro Woche eine dieser Fragen mit Ja beantworten musst und keine äußeren Umstände – beispielsweise lärmende Nachbarn oder ein laut schnarchender Partner – dafür verantwortlich sind, wird deine Schlaflosigkeit als chronisch eingestuft.
Schlaf oder Schlaflosigkeit, das ist hier die Frage – Fragebogen II
Während der erste, sehr knappe Fragebogen dir hilft, festzustellen, ob du überhaupt unter Schlaflosigkeit leidest, ist der folgende Fragebogen, der sich an die Analyse des London Sleep Center anlehnt, aussagekräftiger, aber auch wesentlich umfangreicher.
Ich persönlich arbeite gern mit diesem Fragebogen, da die einzelnen Items eine sehr detaillierte Analyse ermöglichen und Aufschluss über unterschiedliche Störungs- oder Krankheitsbilder liefern. Auch diesen Fragebogen findest du im Downloadbereich als PDF-Datei. Er besteht aus insgesamt vier Teilbereichen, in denen du lediglich die für dich zutreffenden Aussagen ankreuzt. Mach dir dabei nicht zu viele Gedanken – arbeite zügig, denn zumeist ist die erste Antwort, die dir in den Sinn kommt, zutreffend.
Teilbereich I
Ich habe Schwierigkeiten einzuschlafen.
Gedanken rasen durch meinen Kopf und hindern mich am Einschlafen.
Ich habe Angst, schlafen zu gehen.
Ich wache nachts auf und kann nicht mehr einschlafen.
Ich mache mir um viele Dinge Sorgen und habe generell Probleme beim Entspannen.
Obwohl ich die ganze Nacht geschlafen habe, fühle ich mich morgens nicht erholt.
Ich wache morgens vor dem Klingeln des Weckers auf.
Abends liege ich eine halbe Stunde oder länger wach, bevor ich einschlafe.
Ich wache morgens mit steifen Gliedern und Schmerzen auf.
Ich fühle mich traurig und deprimiert.
Teilbereich II
Mein Partner sagt mir, dass ich schnarche.
Ich wurde schon darauf hingewiesen, dass ich während des Schlafes aufhöre zu atmen.
Ich habe hohen Blutdruck.
Meinen Freunden und meiner Familie sind Veränderungen in meiner Persönlichkeit aufgefallen
Ich nehme zu.
Ich schwitze nachts sehr stark.
Ich habe bemerkt, dass mein Herz während der Nacht unregelmäßig schlägt.
Ich habe morgens Kopfschmerzen.
Wenn ich erkältet bin, nehmen meine Probleme beim Schlafen zu.
Nachts wache ich plötzlich nach Luft schnappend auf.
Ich bin übergewichtig.
Mein Sexualtrieb wird zunehmend geringer.
Ich fühle mich tagsüber müde, obwohl ich die ganze Nacht geschlafen habe.
Teilbereich III
Ich habe Probleme, mich bei der Arbeit zu konzentrieren.
Wenn ich wütend bin, fühle ich mich kraftlos.
Schon mindestens einmal bin ich am Steuer eingeschlafen.
Ich fühle mich häufig benommen.
Schon mindestens einmal bin ich bei körperlicher Anstrengung eingeschlafen.
Wenn ich einschlafe, habe ich das Gefühl, zu halluzinieren.
Schon mindestens einmal bin ich beim Lachen oder Weinen eingeschlafen.
Meine Schläfrigkeit bereitet mir Probleme bei der Arbeit.
Schon kurz nach dem Einschlafen habe ich lebhafte Träume.
Ich schlafe tagsüber ein.
Obwohl