Reif trifft jung - Jung, naiv & willig | Erotische Geschichten. Holly RoseЧитать онлайн книгу.
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Reif trifft jung - Jung, naiv & willig | Erotische Geschichten
von Holly Rose
Ihr Name mag an eine »heilige Rose« erinnern, doch das entspricht absolut nicht Hollys Naturell. Sie ist mit ihren 24 Jahren sehr an Sexualität und sämtlichen Spielarten, die es in diesem Bereich gibt, interessiert. Entdeckt hat Holly ihre Lust bereits im zarten Alter von 13. Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Begehren noch nicht voll ausleben, da die Jungs in ihrem Alter in dieser Hinsicht nichts mit ihr anzufangen wussten. Mit 16 Jahren kam sie mit einem fünf Jahre älteren Mann zusammen und konnte mit ihm endlich ihre sexuelle Leidenschaft ausleben. Sie gab sich mehreren Männern und ebenso Frauen hin. Die Sexintensität reichte von zartem Blümchensex bis zu harten Schlägen der Lust. Um all ihre erregenden Erlebnisse nicht zu vergessen, begann sie, diese aufzuschreiben. Mit ihren Geschichten möchte sie andere sexinteressierte Menschen ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche auszuleben, um sich dabei selbst zu entdecken.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Africa Studio @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750705791
www.blue-panther-books.de
Der Gangster und die heiße Postbotin
»Vergiss nie, wir finden dich! Auch wenn du jetzt aus dem Knast rauskommst. Pass gut auf dein Leben auf!«
Diese Worte bekam Jason Willow von einem Mitglied eines stadtbekannten Clans zu hören, als er nach achtzehn Jahren aus der Haftanstalt Moabit entlassen wurde. Er war mittlerweile dreiundfünfzig Jahre alt und wollte nur noch eines: LEBEN. Alles vergessen, was um ihn herum passiert war – alles was man ihm angelastet hatte. Nie und nimmer hatte er gemordet. Wenn überhaupt, war der Mord im Affekt passiert, doch er konnte sich überhaupt nicht daran erinnern.
Doch Jason Willow ahnte bereits, dass ein Leben außerhalb der Haftanstalt auch kein Zuckerschlecken werden würde.
***
Sechs Monate später
Jason Willow war noch nicht vollständig in seinem neuen Leben angekommen. Mittlerweile hatte er zumindest eine Arbeit gefunden, die ihn befriedigte. Er arbeitete beim Grünflächenamt der Stadt Berlin und war für die Friedhöfe der Stadt zuständig. Er integrierte sich zur Freude seiner Kollegen recht schnell ins Team, und man mochte ihn gern. Die neue Aufgabe füllte ihn aus – wer achtzehn Jahre seines Lebens hinter Mauern aus Schweigen, Hass und kaltem Männerschweiß verbracht hatte, der sehnte sich sehr nach frischer Luft.
Im Stadtteil Prenzlauer Berg hatte Willow eine günstige Zweizimmerwohnung gefunden, die noch vom Amt bezahlt wurde. Noch reichte sein Verdienst nicht zum Leben, doch das würde sich auch bald finden. Er brauchte ja nicht viel, war bescheiden geworden und hatte alles, was er brauchte.
Seine Arbeit begann um sieben Uhr morgens, in den Wintermonaten eine Stunde später. Jetzt im Frühsommer war man früh auf den Beinen, mähte Rasen, jätete Unkraut und pflegte die Gräber. Es war ein entspanntes Arbeiten, niemand redete einem rein. Und wenn Jason Willow abends mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, wusste er, was er getan hatte, anders als bei den stumpfsinnigen Arbeiten, die er in der Haftanstalt verrichten musste. Er dachte noch oft an die Zeit zurück, doch vielleicht war das auch normal. Immerhin war dort viel Zeit vergangen.
Man hatte ihn bei seiner Entlassung gefragt, ob er Hilfe benötigen würde, doch er hatte sie abgelehnt. Es wäre sowieso auf so einen Psychofritzen hinausgelaufen, den hatte er all die Jahre über immer mal wieder genießen dürfen. Nein, das wollte er nicht. Er wollte selbst wieder auf die Beine kommen, auch wenn es vielleicht etwas länger dauern würde als von ihm angepeilt. Der Knast hatte ihn jedenfalls geprägt: Die Andenken waren eine gebrochene Nase, eine gebrochene Hand und ein wundgevögeltes Hinterteil – so etwas passierte ihm sicherlich nicht noch mal.
An diesem Tag brodelte es in Jason Willow besonders – irgendetwas lag in der Luft, etwas, was Ärger bedeutete.
Als er in den Hausflur trat, wurde er auf eine junge Postbotin aufmerksam, die er hier noch nie gesehen hatte. Sie hatte ein Paket bei sich und versuchte, dieses bei Peters loszuwerden, doch die beiden Männer waren selten zu Hause. Freundlich fragte sie ihn, ob er vielleicht das Paket annehmen könne, dann bräuchte sie keinen zweiten Zustellversuch zu unternehmen.
Willow nahm es selbstverständlich entgegen und unterschrieb mit seinem Namen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte …
Willow sah dem Mädchen nach. Hübsch war sie. In den letzten sechs Monaten hatte er nicht viel Zeit gehabt eine Frau flachzulegen. Zuviel hatte er organisieren müssen, aber diese wäre jede Sünde wert, und er wusste noch nicht mal ihren Namen.
»Hey!«, rief er hinter ihr her, »wie heißen Sie, ich würde Sie gern wiedersehen!«
Catherine Winter, von allen einfach nur Cathy genannt, sah die Treppe empor und schmunzelte: »Ich heiße Cathy Winter, mache gerade meine Ausbildung bei der Post, bin gerade achtzehn geworden, bin mal hier und mal dort. Wird also schwierig mit dem Wiedersehen. Aber vielleicht klappt es ja – irgendwann, irgendwo. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, das Paket anzunehmen.« Und weg war sie.
Doch Jason war jemand, der gab so schnell nicht auf. Wenn er sich festgebissen hatte, dann kämpfte er wie ein Tiger um das Weibchen. Und Cathy wollte er. Auch wenn der Blick in ihre Augen nur Bruchteile von Sekunden gedauert hatte, diese Frau hatte etwas, was ihn anmachte.
Jason fehlte noch so einiges in seinem Leben, was andere für selbstverständlich hielten. Er hatte weder einen Computer noch ein Handy. Das war alles in den ersten Monaten nicht so wichtig erschienen, doch jetzt sah er langsam ein, dass er sich die Teile besorgen musste. Verdammt! Eigentlich wollte er ehrlich werden – wie in früheren Zeiten – doch er wusste bereits, wo er die Gerätschaften herbekommen konnte, die er brauchte, um auf dem Laufenden zu sein.
Nun schloss Jason seine Wohnungstür auf, stellte das Paket hinter die Tür. Wie schön es war, nach Hause zu kommen, in sein eigenes Reich – ohne angepöbelt zu werden, oder geschlagen oder, oder, oder. Hier störte niemand seine Ruhe. Zu seiner Unterhaltung hatte er sich eine dicke, fette Katze zugelegt, die ihm nun maunzend entgegenlief. Es war ein reiner Stubentiger, der keine Bedürfnisse nach draußen zu gehen hatte. Lediglich auf den kleinen Balkon, den Jason mit einem Netz gesichert hatte, ging er, um sich zu sonnen, und kam dann durch eine Katzenluke wieder in die Wohnung hinein.
Der Vierbeiner begrüßte Jason, indem er ihm um die Beine herumschnurrte. Ohne diese Katze wäre sein Leben anders. Er hatte niemanden, den er umsorgen konnte, die Zeit im Knast hatte sein Leben verändert. Früher war er sogar einmal verlobt gewesen. Der letzte Kontakt zu ihr war vor gut drei Jahren gewesen. Da hatte sie ihm mitgeteilt, dass sie nach Australien auswandern würde, sie wäre des Wartens müde.
Willow konnte es sogar verstehen. Er hätte sie sowieso nicht aufhalten können. Dabei hatte er eine exzellente Schulausbildung genossen, war danach ein wenig auf die schiefe Bahn geraten, hatte gedealt. Doch dann hatte er in einem großen Hotel in Berlin als Empfangschef zu arbeiten begonnen. Er ging gern mit Menschen um, und hatte sich wohl bei dieser Arbeit gefühlt, bis, ja bis dieser Mord passierte, für den sie ihn zur Rechenschaft gezogen hatten.
Der Clanchef hatte so lange behauptet, dass er gemordet hatte, dass Jason Willow plötzlich die gesamte Berliner Unterwelt gegen sich hatte. Mr. X, wie sich der Clanchef nannte, eröffnete die Jagd auf ihn, und Jason war eigentlich froh gewesen, einfahren zu dürfen. Dort war er zumindest halbwegs sicher vor diesem Mann, doch er hatte nicht mit der Justiz gerechnet. Die glaubten ihm kein Wort, er wurde des Auftragsmordes bezichtigt und musste diese vielen Jahre absitzen.
Und nun hatte Willow unbemerkt wieder mal den ersten Stein angestoßen, indem er seinen Namen unter diese Empfangsbestätigung gesetzt hatte. Dieses Paket würde der Schlüssel dazu sein, um ihn wieder zu jagen, ihn