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Zwei Jahre Ferien. Jules VerneЧитать онлайн книгу.

Zwei Jahre Ferien - Jules Verne


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wol­le­ne Ja­cken, Wachs­tuch­rö­cke, di­cke ge­strick­te Wes­ten und St­rümp­fe, wel­che man für Gro­ße und Klei­ne pas­send ma­chen zu kön­nen hof­fen durf­te — kurz eine so rei­che Aus­wahl, dass man auch der win­ter­li­chen Jah­res­zeit be­ru­higt ent­ge­gen­se­hen konn­te. Es ver­steht sich von selbst, dass, wenn die Um­stän­de zum Ver­tau­schen des Scho­ners ge­gen eine an­de­re Woh­nung zwan­gen, je­der sein voll­stän­di­ges Bett­zeug mit­neh­men soll­te, und von Ma­trat­zen, Pfüh­len, Kopf­kis­sen und De­cken gab es einen sol­chen Vor­rat, dass der­sel­be bei sorg­sa­mer Be­hand­lung auf lan­ge Zeit aus­zu­rei­chen ver­sprach.

      Lan­ge Zeit …! Ein Wort, das viel­leicht »für im­mer« be­deu­te­te …?

      Was die Werk­zeu­ge be­traf, so ent­hielt der Ar­beits­kas­ten des Tisch­lers da­von ein gan­zes Sor­ti­ment, ab­ge­se­hen von den Sä­cken mit Nä­geln, den Schrau­ben­zie­hern, Holz- und Me­tall­schrau­ben und Ei­sen­vor­rä­ten je­der Art, wel­che zu ge­le­gent­li­chen klei­nen Re­pa­ra­tu­ren der Yacht be­stimmt wa­ren. Knöp­fe, Näh­fa­den und Na­deln fehl­ten eben­falls nicht, denn in der Voraus­sicht häu­fig not­wen­di­ger Aus­bes­se­run­gen hat­ten die Müt­ter der Zög­lin­ge hier­für aus­rei­chend ge­sorgt. Au­ßer­dem lie­fen die Schiff­brü­chi­gen kei­ne Ge­fahr, des Feu­ers ent­beh­ren zu müs­sen, denn ne­ben ei­nem großen Vor­rat an Streich­hölz­chen muss­ten die Zünd­schnü­re und Feu­er­stäh­le auf lan­ge Zeit hin­aus ge­nü­gen, so­dass sie in die­ser Hin­sicht völ­lig be­ru­higt sein konn­ten.

      An Bord be­fan­den sich fer­ner in großem Maß­sta­be ent­wor­fe­ne Land- und See­kar­ten, wel­che frei­lich, da sie sich nur auf die Küs­ten Neu­see­lands be­zo­gen, hier im un­be­kann­ten Lan­de nutz­los er­schie­nen. Zum Glück hat­te Gor­don einen all­ge­mei­nen At­las der Al­ten wie der Neu­en Welt mit­ge­nom­men, und zwar den »Gro­ßen Stie­ler«, der be­züg­lich der neue­ren Geo­gra­fie al­len üb­ri­gen ähn­li­chen Wer­ken vor­an­steht. Die Biblio­thek der Yacht zähl­te über­dies vie­le gute eng­li­sche und fran­zö­si­sche Bü­cher, meist Rei­se­schil­de­run­gen und äl­te­re wis­sen­schaft­li­che Ar­bei­ten, ohne von den bei­den be­rühm­ten Ro­bin­sons zu re­den, wel­che Ser­vice eben­so, wie einst Ca­moëns sei­ne »Lu­sia­den« ge­ret­tet hat­te — und das­sel­be galt auch von Gar­netts Zieh­har­mo­ni­ka, wel­che die Stö­ße bei der Stran­dung heil und ge­sund über­stan­den hat­te. Ne­ben vor­ge­nann­tem Le­se­stoff fan­den sich end­lich alle Schreib­be­dürf­nis­se, Fe­dern, Blei­stif­te, Tin­te und Pa­pier, und schließ­lich ein Ka­len­der des Jah­res 1860, in wel­chem Bax­ter je­den ver­flos­se­nen Tag zu strei­chen über­nahm.

      »Es war am 10. März«, sag­te er, »als un­ser ar­mer ›Sloug­hi‹ auf die Küs­te ge­wor­fen wur­de. Ich strei­che also den 10. März, so­wie alle schon ver­gan­ge­nen Tage die­ses Jah­res.«

      Zu er­wäh­nen wäre hier noch eine Sum­me von fünf­hun­dert Pfund in Gold­stücken, wel­che im Geld­schrank der Yacht vor­ge­fun­den wur­de. Vi­el­leicht fand die­ses Geld ein­mal Ver­wen­dung, wenn die jun­gen Schiff­brü­chi­gen etwa einen Ha­fen er­reich­ten, von dem aus sie nach der Hei­mat zu­rück­keh­ren konn­ten.

      Gor­don be­schäf­tig­te sich dann mit sorg­fäl­ti­ger Auf­nah­me der im un­te­ren Raum ver­stau­ten Fäs­ser. Ver­schie­de­ne der­sel­ben, wel­che mit Gin, Ale und Wein an­ge­füllt ge­we­sen wa­ren, hat­ten durch die Stö­ße bei der Stran­dung so arg ge­lit­ten, dass ihr In­halt völ­lig aus­ge­lau­fen war. Nach die­sem nicht wie­der zu er­set­zen­den Ver­lus­te emp­fahl es sich also dop­pelt, mit dem Rest­be­stand sorg­sam um­zu­ge­hen.

      Der Raum des Scho­ners barg aber im­mer noch etwa hun­dert Gal­lo­nen Weiß­wein oder Sher­ry, fünf­zig Gal­lo­nen Gin, Bran­dy und Whis­ky; vier­zig Ton­nen Ale, jede zu fünf­und­zwan­zig Gal­lo­nen (1 Gal­lo­ne eng­lisch gleich 4½ Li­ter), und mehr als 30 Fla­schen mit ver­schie­de­nen Li­kö­ren, die in ih­rer dich­ten Stroh­ver­pa­ckung den Stö­ßen an den Klip­pen un­be­schä­digt wi­der­stan­den hat­ten.

      Man er­sieht hieraus, dass den fünf­zehn frü­he­ren In­sas­sen des »Sloug­hi« für eine ge­wis­se Zeit kein Man­gel an ei­gent­li­chen Le­bens­be­dürf­nis­sen droh­te, und es er­üb­rig­te sich fest­zu­stel­len, ob auch das Land selbst noch ei­ni­ge Hilfs­mit­tel lie­fer­te, um jene nicht al­lein in An­spruch neh­men zu müs­sen. War es näm­lich eine In­sel, auf wel­che der lan­gan­dau­ern­de Sturm sie ver­schlug, so durf­ten sie kaum hof­fen, die­sel­be je wie­der ver­las­sen zu kön­nen, wenn nicht etwa ein Schiff in die Nähe der­sel­ben kam, dem sie ihre An­we­sen­heit zu er­ken­nen zu ge­ben ver­moch­ten.

      Eine Re­pa­ra­tur der Yacht, die Aus­bes­se­rung ih­rer bis in den Grund ge­lo­cker­ten Rip­pen wie die Dich­tung der leck­ge­wor­de­nen Ver­plan­kung, über­stieg eben­so ihre Kräf­te, wie es die Be­nut­zung von Hilfs­werk­zeu­gen er­for­dert hät­te, die ih­nen nicht zu Ge­bo­te stan­den. An die Her­stel­lung ei­nes neu­en Fahr­zeugs aus den Trüm­mern des al­ten konn­ten sie aber gar nicht den­ken, und wie hät­ten sie, bei ih­rem Man­gel an Kennt­nis­sen in der Schiff­fahrts­kun­de, es er­mög­li­chen sol­len, durch den Stil­len Ozean nach Neu­see­land zu­rück­zu­se­geln? Vi­el­leicht wäre es mit­tels der Boo­te des Scho­ners tun­lich ge­we­sen, ein Fest­land oder eine an­de­re In­sel zu er­rei­chen, wenn sich in der Nähe die­ses Teils des Stil­len Ozeans eine sol­che be­fand. Die bei­den Boo­te wur­den aber durch den Wo­gen­schlag weg­ge­ris­sen, und an Bord lag nur noch die Jol­le, wel­che höchs­tens zu kür­ze­ren Fahr­ten längs der Küs­te ge­nüg­te.

      Ge­gen Mit­tag ka­men un­ter Füh­rung Mo­kos die Klei­nen nach dem »Sloug­hi« zu­rück. Durch ernst­haf­te Durch­füh­rung ih­res Vor­ha­bens hat­ten sie sich wirk­lich nütz­lich zu ma­chen ver­stan­den, denn sie brach­ten einen reich­li­chen Vor­rat an Scha­len­tie­ren mit, de­ren Zu­be­rei­tung der Schiffs­jun­ge so­fort in die Hand nahm. Eier muss­te es wohl auch in großer Men­ge ge­ben, denn Moko hat­te sich von dem Vor­han­den­sein un­zäh­li­ger ess­ba­rer Fel­sen­tau­ben über­zeugt, wel­che in den Lö­chern und Spal­ten des ho­hen Steilufers nis­te­ten.

      »Das ist schön!« rief Bri­ant; »so wer­den wir an ei­nem der nächs­ten Mor­gen eine Jagd ver­an­stal­ten, wel­che sehr er­folg­reich aus­zu­fal­len ver­spricht.«

      »Ganz ge­wiss«,


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