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Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman - Viola Maybach


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waren die besten Eltern der Welt, davon war er überzeugt. Sie stritten sich kaum jemals, waren liebevoll zu ihren beiden Kindern, und sie hatten, als er noch ein Einzelkind gewesen war, alles getan, um ihm möglichst viele seiner Wünsche zu erfüllen. Er wusste, wie stolz sie darauf waren, dass er jetzt ein Student war. Und dass Flora die Beste in ihrer Ballettschule war.

      Er holte zwei Becher aus dem Schrank, dazu die Zuckerdose und etwas Milch, stellte alles auf den Tisch und brühte den Tee auf. Sein Vater war Kaffeetrinker, aber seine Mutter stammte aus Ostfriesland, dort wurde Tee getrunken. Miro trank auch lieber Tee.

      Er schenkte ein, nachdem er Kandis in die Becher gegeben hatte. Dann kam das Wölkchen Milch dazu.

      »Das tut gut«, sagte seine Mutter nach dem ersten Schluck. »Ob du es glaubst oder nicht: Ich fühle mich schon besser.«

      »Leg dich doch mal in die Badewanne«, schlug Miro vor. »Wasch dir die Haare, creme dich hinterher ein. Früher hast du immer gesagt, nach einem schönen Bad fühlst du dich wie neugeboren.«

      »Gar nicht schlecht, die Idee. Ich fühle mich so verklebt und … irgendwie alt und hässlich.«

      »Ich lass dir das Bad ein«, beschloss Miro, sprang erneut auf und eilte ins Bad.

      Als er zu seiner Mutter zurückkehrte, lächelte sie ihn an. »Du bist ein guter Junge«, sagte sie.

      »Ich bin kein Junge mehr, Mama.«

      »Weiß ich, aber mein Junge bist du auch noch, wenn du mal so alt bist wie ich jetzt.«

      »Wo ist Flo eigentlich?«

      »Bei ihrer neuen Freundin, wo sonst?«

      »Ida?«

      Anke nickte. »Deren Papa ist Professor, aber ich muss sagen, dass Ida total nett ist, kein bisschen eingebildet. Die hat auch nicht komisch geguckt, als sie gehört hat, dass ich im Supermarkt an der Kasse sitze. Das ist nicht bei allen so, die ihre Kinder in diese Ballettschule schicken. Ich bin froh, dass Flo in Ida eine Freundin gefunden hat, die sie auch verteidigt, wenn die anderen blöd reden.«

      »Machen sie das denn?«

      »Ach, Junge«, sagte Anke, »du weißt doch, wie Kinder sind. Die lernen schon früh, was zählt im Leben – dicke Autos, viel Geld, Markenkleidung und Eltern, die tolle Jobs haben. Da hat unsere Kleine wenig zu bieten.«

      »Sie ist ein tolles Mädchen, und das hat sie euch zu verdanken«, sagte Miro. »Und jetzt verzieh dich ins Bad, Mama. Kommt Papa heute noch?«

      »Er will es versuchen, es kann aber spät werden.«

      »Ich muss noch ein Referat schreiben, ich setze mich dann mal dran.«

      »Danke für das Bad. Und den Tee.«

      Anke stand langsam auf, musste sich aber noch einmal an der Tischkante abstützen.

      »Ich sehe gleich noch mal nach dir. Das Wasser ist nicht sehr heiß, damit du mir nicht schlapp machst.«

      Anke mühte sich ein Lächeln ab. »Schlapp bin ich doch schon!«

      Als sie gegangen war, räumte Miro das Teegeschirr weg, dann setzte er sich in das kleine Zimmer, das er für sich allein hatte. Es würde Floras Zimmer werden, sobald er sein Studium beendet hatte und sich eine eigene Wohnung leisten konnte. Aber Flora beteuerte ihm immer wieder, es mache ihr nichts aus, im Wohnzimmer auf dem Sofa zu schlafen. »Ich will nicht, dass du ausziehst, Miro. Ich will gerne ein eigenes Zimmer haben, aber wenn du dafür ausziehen musst, schlafe ich lieber weiter auf dem Sofa.«

      Er setzte sich an seinen Laptop und las, was er zuletzt geschrieben hatte. Nach einer Viertelstunde klopfte er an die Badezimmertür, um sich zu vergewissern, dass mit seiner Mutter alles in Ordnung war.

      Sie öffnete sie von innen, in ein großes Handtuch gehüllt, die Haare noch feucht. Ihre Wangen waren rosig, sie sah viel besser aus. »Das hat gutgetan, danke, mein Großer.« Sie küsste ihn auf beide Wangen. »Ich lege mich gleich wieder hin, ich glaube, ich schlafe noch eine Runde, jetzt bin ich richtig schön müde.«

      Froh über ihre Worte kehrte er in sein Zimmer zurück. Bald darauf hörte er, wie seine Mutter das Bad verließ und ins Schlafzimmer ging. Dann war nichts mehr zu hören.

      Er fing an zu schreiben.

      *

      »Du hast die Kinder überzeugt, was soll denn da jetzt noch schiefgehen?«, fragte Lili Daume, als sie das Gesicht ihres großen Bruders sah, der vor dem Spiegel stand und sich anstarrte, als hätte er sich noch nie zuvor gesehen. »Ich verstehe nicht, wieso du dich so aufregst. Der Käse ist doch im Grunde längst gegessen.«

      »Das glaube ich eben nicht. Die beiden sind Ärzte, Lili«, erwiderte Simon. »Herr Dr. Laurin leitet die Kayser-Klinik, Frau Dr. Laurin hat eine eigene Kinderarztpraxis. Das Haus ist riesig, es kam mir wie ein Palast vor, verglichen mit unserer Wohnung.«

      »Verglichen mit unserer Wohnung könnte man viele Häuser als Paläste bezeichnen«, erwiderte Lili trocken. »Na, und?«

      »Der Garten ist eher ein Park. Sie haben schöne Möbel, alte und neue, an den Wänden hängen richtige Bilder, keine Plakate wie bei uns. Sie haben ein Zimmer, das aussieht wie eine Bibliothek, so viele Bücher stehen da in den Regalen. Es ist einfach so …« Er unterbrach sich für mehrere Sekunden, bevor weitersprach. »Es ist so, dass ich ein solches Haus noch nie zuvor von innen gesehen habe. Das schüchtert mich ein. Ich weiß nicht, ob ich dem gewachsen bin. Ich bin eigentlich schon selbstbewusst, glaube ich, aber so eine Umgebung, ich weiß nicht, ob ich da arbeiten kann.«

      »Klar kannst du«, sagte Lili ungerührt. »Du bist unser großer Bruder, du kannst alles. Du konntest sogar ein Menü zaubern, das die Eltern aus den Socken gehauen hat. Schon vergessen? Und vier Teenager zu beeindrucken ist auch nicht so einfach, aber du hast es geschafft.«

      »Es war einfach, weil die ganz normal mit mir umgegangen sind. Bei den Eltern wird das anders sein. Ich sehe mich schon in deren elegantem Wohnzimmer sitzen und herumstottern, weil mich zwei solche Respektspersonen so einschüchtern, dass ich keinen ganzen Satz herausbringe. Du kannst das einfach nicht beurteilen, weil du noch nicht dort gewesen bist. Glaub mir, es ist der Hammer!«

      Die zwölfjährige Lisa erschien an der Tür, ihre jüngste Schwester. Lisa hatte Simon nach dem Tod ihrer Eltern die meisten Sorgen bereitet. Sie war in der Schule nicht mehr mitgekommen, schüchtern und völlig verängstigt gewesen. Erst seit sie wussten, dass sie eine Lese-Rechtschreibschwäche hatte und seit er sie mehrmals zu einer Psychologin begleitet hatte, wachte sie nachts nicht mehr schreiend auf oder weinte vor Angst, wenn sie mal für kurze Zeit allein bleiben sollte. Und sie geriet nicht mehr ständig in Panik, weil sie glaubte, auch Simon und Lili würden sterben und sie ganz allein auf dieser Welt zurücklassen.

      Sie ging auf ihren großen Bruder zu und umarmte ihn. »Die nehmen dich«, sagte sie ganz ruhig. »Wenn sie dich sehen und mit dir reden, nehmen sie dich. Zwei Ärzte sind nämlich bestimmt nicht blöd, und deshalb erkennen sie auch, wie toll du bist.«

      Lili grinste über das ganze Gesicht. »Bravo, Lisa, besser hätte ich es auch nicht sagen können. Und jetzt hau ab, Simon, wenn du nämlich noch lange vor dem Spiegel stehst und dich anstarrst wie ein Gespenst, machst du dich nur noch mehr verrückt, das bringt nichts. Und sag den Laurins, wenn sie dich nicht nehmen, bekommen sie es mit zwei wütenden Schwestern zu tun.«

      Simon konnte nicht anders, er musste lachen, aller Anspannung zum Trotz. »Dann macht’s mal gut, ihr beiden«, sagte er, umarmte seine Schwestern noch einmal und verließ die Wohnung. Letzten Endes: Was konnte schon passieren? Wenn sie ihm den Job nicht gaben, würde er doch sogar erleichtert sein, weil ihn das Haus so eingeschüchtert hatte. Oder etwa nicht?

      »Nein, eher nicht«, murmelte er.

      Er gab es ungern zu, aber seit er in dieser fantastisch ausgestatteten und sehr aufgeräumten Küche sein erstes Menü für die Familie gekocht hatte, wollte er den Job unbedingt haben, obwohl er sich eingeschüchtert und ein bisschen ängstlich fühlte.

      Also:


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