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Gesammelte Werke von Guy de Maupassant. Guy de MaupassantЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant - Guy de Maupassant


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Was hat Ihnen Herr Julius gesagt?

      – Herr Julius hat mer doch gesagt, ich sull bloß fufzehn- -tausend Franken kriegen, und der Herr Pfarrer hat mer gesagt, ich sull zwanzigtausend Franken kriegen. Für zwanzigtausend mache ich mit, für fufzehntausend nich.

      Da fing die Baronin, in ihren Stuhl versunken, über das ängstliche Benehmen des Bauern an, ganz leise zu lachen. Der Bursche blickte sie von der Seite an, mit unzufriedenem Ausdruck, weil er diese Heiterkeit nicht verstand, und nun wartete er ab, was noch kommen sollte.

      Dm Baron setzte dieses Handeln in Verlegenheit, deshalb machte er der Sache ein Ende, indem er bestätigte:

      – Ich habe dem Herrn Pfarrer gesagt, daß Sie den Hof Barville bekommen sollen auf Lebenszeit, dann geht er auf das Kind über. Er ist zwanzigtausend Franken wert, und was ich sage, bleibt so. Sind Sie also nun einverstanden oder nicht?

      Der Bursche lächelte mit ergebenem und zufriedenem Ausdruck und ward plötzlich gesprächig:

      – Da will ‘ch nur glei ja sagen, das hat mich doch bloß irre gemacht. Wie der Herr Pfarrer mit mir geredt hat, hab ‘ch glei mitmachen wull’n. Weeß Gott! Und dann Hab ‘chs doch dem Herrn Baron recht machen wull’n, der mir das schon mal vergelten wird, und da hab ‘ch mir gesagt, ‘s is doch richt’g, wenn man sich emal angaschiert unter anständ’gen Leiten, da werd mer ooch handelseenig. Aber da is der Herr Julius gekumm’n, und da warens nur noch fufzehntausend. Da hab ‘ch mir gesagt, da muß ‘ch doch erscht mal hören und bin her gekummen. Es is nich, daß ‘ch kee Vertraun gehabt hätte, aber man muß doch mal sehen, wie de Sache is. Man kann doch gut Freind sein, wenn man sei Geschäft ehrlich miteinander abmacht. Nich wahr, Herr Baron?

      Er mußte unterbrochen werden, sonst hätte er immer weiter geschwatzt, und der Baron fragte:

      – Wann wollen Sie denn heiraten?

      Da ward der Bursche plötzlich wieder verlegen, furchtsam und sagte endlich:

      – Nu wenn mer ee kleenes Papierchen dariber machten.

      Diesmal ward der Baron böse:

      – Himmel Donnerwetter, Sie kriegen doch den Heiratskontrakt, das genügt doch!

      – Aber mer könnt’n doch immer was Schriftlichs uffsetzen, schaden kanns doch ni.

      Der Baron stand auf, der Sache ein Ende zu machen:

      – Sagen Sie ja oder nein, und zwar sofort! Wenn Sie keine Lust mehr haben, sagen Sie es mir, ich habe einen andern Bewerber.

      Da ängstigte sich der schlaue Normanne vor dem etwaigen Konkurrenten und hielt die Hand hin, wie beim Kuhhandel:

      – Nu schlagen Sie ein, Herr Baron, abgemacht! Ee Schuft, wer zurücktritt!

      Der Baron schlug ein. Dann rief er Ludwine. Am Fenster erschien der Kopf der Köchin.

      – Bringen Sie mal eine Flasche Wein, wir wollen trinken, um das Geschäft zu begießen.

      Dann ging der Bursche mit leichteren Schritten davon. Julius ward von dem Besuche nichts gesagt. Der Kontrakt ward im Geheimen festgesetzt, und nachdem einmal das Paar aufgeboten war, fand die Hochzeit an einem Montag morgen statt.

      Eine Nachbarin trug das Wurm zur Kirche hinter dem jungen Paare her, wie ein sicheres Unterpfand auf künftiges Glück, und niemand in der Gegend wunderte sich weiter darüber. Man beneidete nur Desiderius Lecoq. Er »legte sich eben in ein gemachtes Bett,« sagte man mit verständnisinnigem Lächeln, aber ohne jede sittliche Entrüstung.

      Julius machte eine fürchterliche Szene, die die Anwesenheit seiner Schwiegereltern in Les Peuples abkürzte. Ohne zu große Traurigkeit sah sie Johanna abreisen, denn Paul war für sie eine unerschöpfliche Quelle des Glückes geworden.

      IX

       Inhaltsverzeichnis

      Als Johanna sich nach dem Wochenbett wieder ganz erholt hatte, beschloß man den Besuch der Fourvilles zu erwidern und auch zum Marquis Coutelier zu gehen. Julius hatte eben auf einer Auktion einen neuen Wagen erstanden, ein Phaeton, zu dem nur ein Pferd notwendig war; so daß er nun zweimal monatlich fahren konnte.

      An einem hellen Septembertage wurde der Wagen angespannt, und nachdem sie zwei Stunden durch die normannische Ebene gefahren, bogen sie in eine kleine Thalsenkung ein, deren Hänge bewaldet waren, während sich die Mitte unter dem Pfluge befand.

      Dann wurden die Äcker von Wiesen abgelöst, und die Wiesen wieder durch einen Sumpf voll hohen, in dieser Jahreszeit trockenen Röhrichts, dessen lange Blätter wie goldene Bänder im Winde wehten.

      Plötzlich, nachdem die Thalmulde eine Biegung gemacht, erschien das Schloß La Brillette, auf der einen Seite an die bewaldeten Hänge gelehnt, mit der anderen ganzen Front an einem großen Teiche stehend, den gegenüber am entgegengesetzten Hang ein Wald hoher Tannen abschloß.

      Um in den Herrenhof des Schlosses zu gelangen, mußte man über eine alte Zugbrücke und durch ein großes Portal im Stil Ludwigs XIII., das sich vor einem eleganten Schloß aus derselben Zeit erhob, einem Ziegelbau mit zwei schiefergedeckten Türmen rechts und links.

      Julius machte Johanna auf alle Einzelheiten des Schlosses aufmerksam, wie jemand, der es genau kennt, und war ganz begeistert über seine Schönheit:

      – Sieh nur dieses Portal, das ist doch großartig. Die ganze andere Front geht nach dem Teich mit einer geradezu fürstlichen Terrasse am Wasser. Am Fuße der Stufen liegen vier Boote, zwei für den Grafen, zwei für die Gräfin. Da drüben, wo Du die Pappelreihe siehst, rechts, ist der Teich zu Ende, und da beginnt der Fluß, der bis Fécamp läuft. Die ganze Gegend ist sehr reich an Wassergeflügel, es ist des Grafen höchste Passion, hier zu jagen. Das ist ein richtiger Herrschaftssitz!

      Die Eingangsthür hatte sich geöffnet, und die bleiche Gräfin erschien, ihrem Besuch lächelnd entgegen eilend, in einem Schleppkleide, wie die Schloßfrauen früherer Zeit.

      Sie hatte etwas gleich der Frau vom See und schien geboren für dieses gräfliche Schloß.

      Von den acht Fenstern des Salons gingen vier auf das Wasser und den finsteren Tannenwald, der sich gegenüber die Anhöhe hinauf zog.

      Die dunklen Bäume gaben dem Teiche etwas Tiefes, Düsteres, Strenges, und wenn der Wind blies, hatte das Ächzen der Bäume etwas wie die Stimmen der Sümpfe.

      Die Gräfin nahm Johannas beide Hände, als ob sie Freundinnen wären von Kindheit an. Dann ließ sie sie niedersitzen und nahm an ihrer Seite Platz auf einem niedrigen Stuhl, wahrend Julius, in dem die einstige längst vergessene Eleganz seit fünf Monaten wieder erwacht war, freundschaftlich und liebenswürdig schwatzte und lächelte.

      Die Gräfin und er sprachen von ihren Ausflügen zu Pferde. Sie lachte ein wenig über seine Art zu Pferde zu sitzen. Sie nannte ihn den »Ritter von der traurigen Gestalt« und er sie »die Amazonen-Königin.«

      Da klang plötzlich unter den Fenstern ein Schuß, und Johanna stieß einen kleinen Schrei aus. Es war der Graf, der eine Kropfente gestreckt hatte. Seine Frau rief ihn sofort. Man hörte das Anlaufen eines Bootes und er erschien in hohen Stiefeln, von zwei wassertriefenden Hunden gefolgt, die rot waren, wie er, und die sich auf den Abtreter vor der Thür legten.

      Er schien sich in seinen vier Pfählen sicherer zu fühlen und freute sich über seine Gäste. Er ließ im Kamin Feuer nachlegen, Madeira und Bisquit bringen, und plötzlich rief er:

      – Aber Sie bleiben natürlich zu Tisch, das ist selbstverständlich.

      Johanna, die nie ihr Kind vergaß, lehnte ab. Er bat noch einmal, als sie aber dabei blieb, nicht annehmen zu wollen, machte Julius eine ungeduldige, Bewegung. Da fürchtete sie, seine böse Laune und Streitsucht zu erwecken, und obgleich ihr der Gedanke, Paul erst am andern Tage wieder zu sehen, Qualen verursachte, nahm sie die Einladung an.

      Der


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