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Gesammelte Werke von Guy de Maupassant. Guy de MaupassantЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant - Guy de Maupassant


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und der Beamte sagte nochmals:

      – Ich bin Polizeikommissar und fordere Sie auf, Ihren Namen zu nennen.

      Du Roy, den eine fürchterliche Wut überkam, brüllte:

      – Aber so antworten Sie doch, Sie Feigling! Sonst werde ich Ihren Namen sagen.

      Da stammelte der Mann, der da lag:

      – Herr Kommissar, ich bitte Sie, mich nicht von diesem Menschen beleidigen zu lassen. Habe ich mit ihm oder mit Ihnen zu thun? Habe ich ihm oder Ihnen zu antworten?

      Sein Mund schien ganz ausgetrocknet zu sein.

      Der Beamte anwortete:

      – Mit mir haben Sie es zu thun. Mit mir ganz allein. Ich frage Sie, wer Sie sind.

      Der andere schwieg, er hatte die Bettdecke bis zum Hals herauf gezogen und blickte erschrocken um sich. Auf seinem fahlen Gesicht, zeichnete sich der kleine gewirbelte Schnurrbart kohlschwarz ab.

      Der Kommissar sagte von neuem:

      – Wenn Sie nicht antworten wollen, muß ich Sie festnehmen lassen. Stehen Sie jedenfalls auf. Wenn Sie angezogen sind, werde ich Sie weiter befragen.

      Der Körper bewegte sich im Bett, und der Kopf brummte:

      – Das kann ich nicht, in Ihrer Gegenwart.

      Der Beamte fragte:

      – Warum denn nicht?

      Der andere stammelte:

      – Ich bin .. ich bin .. ich bin ja ganz nackt!

      Du Roy fing an zu lachen, hob ein Hemd auf, das an der Erde lag, warf es aufs Bett und rief:

      – Ach was, so stehen Sie doch auf. Wenn Sie sich vor meiner Frau ausgezogen haben, können Sie sich wohl vor mir wieder anziehen.

      Dann wandte er ihm den Rücken und ging zum Kamin.

      Magdalene hatte ihre ganze Kaltblütigkeit wiedergewonnen. Da sie alles verloren sah, war sie bereit alles zu riskieren. Eine Art höhnischer Trotz glänzte aus ihren Augen. Sie rollte ein Stück Papier zusammen, zündete es an und steckte dann, wie zu einem großen Fest die zehn Lichter an auf den häßlichen Leuchtern, die auf beiden Kaminecken standen. Dann lehnte sie sich an die marmorne Kaminbrüstung hob einen ihrer nackten Füße gegen die erlöschende Flamme, sodaß hinten ihr Unterrock, der nur lose auf den Hüften saß, heraufrutschte, dann nahm sie aus einem rosa Cigarettenpaket eine Cigarette, steckte sie an und fing an zu rauchen.

      Der Kommissar war an sie heran getreten, indem er abwartete, daß ihr Mitschuldiger sich ankleide.

      Da fragte sie ihn in unverschämtem Ton:

      – Machen Sie so was oft?

      Er antwortete ernst:

      – So selten wie möglich, gnädige Frau!

      Sie lachte ihm ins Gesicht:

      – Ich gratuliere Ihnen dazu. Das Geschäft ist nicht sauber!

      Sie that, als kümmere sie sich um nichts und sähe ihren Mann gar nicht.

      Aber der Herr im Bett zog sich an. Er hatte die Hosen angelegt, die Stiefel angezogen und kam nun herbei, indem er die Weste zuknöpfte.

      Der Polizeibeamte wandte sich ihm zu: – Wollen Sie mir nun sagen, wer Sie sind? Der andere antwortete nicht.

      Da sagte der Polizeikommissar:

      – So bin ich genötigt, Sie zu arretieren.

      Nun rief der Mann plötzlich laut:

      – Rühren Sie mich nicht an, ich bin unverletzlich.

      Du Roy stürzte sich auf ihn, als wollte er ihn niederschlagen und schrie ihm ins Gesicht: – Sie sind in flagranti ertappt, ja in flagranti. Ich kann Sie festnehmen lassen, wenn ich will, jawohl ich kann. Dann sagte er mit zitternder Stimme:

      – Dieser Mann heißt Laroche-Mathieu und ist Minister des Äußern.

      Der Polizeikommissar fuhr erschrocken zurück und stammelte:

      – Ja wollen Sie mir nun endlich sagen, wer Sie sind?

      Der Mann faßte einen Entschluß und sagte laut:

      – Diesmal hat dieser Mensch da nicht gelogen. Ich heiße in der That Laroche-Mathieu und bin Minister.

      Dann streckte er den Arm gegen Georgs Brust aus, wo wie eine kleine Flamme ein roter Punkt sichtbar war, und fügte hinzu:

      – Und der Lump dort trägt das Kreuz der Ehrenlegion, das ich ihm gegeben habe.

      Du Roy war totenbleich geworden, mit schnellem Griff riß er das schmale, rote Band aus dem Knopfloch und warf es in den Kamin:

      – So, das ist ein Orden wert, der von so einem Schweinekerl kommt, wie Sie.

      Sie standen einander gegenüber, Auge in Auge, wütend mit geballter Faust, der eine mager mit langem blonden Schnurrbart, der andere dick, den Bart nach oben gedreht.

      Der Kommissar trat schnell zwischen die beiden, schob sie auseinander und sagte:

      – Meine Herren, Sie vergessen sich, denken Sie an Ihre Würde!

      Sie schwiegen und wandten einander den Rücken.

      Magdalene rauchte noch immer, lächelnd und unbeweglich.

      Der Polizeikommissar sagte:

      – Herr Minister, ich habe Sie überrascht, allein mit Frau Du Roy, die hier steht, Sie im Bett, diese Dame da fast unbekleidet. Ihre Kleider lagen durcheinander im Zimmer, das genügt um einen Ehebruch zu konstatieren. Sie können die Thatsachen nicht leugnen. Haben Sie etwas zu entgegnen?

      Laroche-Mathieu brummte:

      – Ich habe nichts zu sagen, thun Sie Ihre Pflicht.

      Der Kommissar wandte sich zu Magdalene:

      – Gnädige Frau gestehen Sie, daß dieser Herr Ihr Liebhaber ist?

      – Ich leugne es nicht, er ist mein Liebhaber.

      – Das genügt!

      Dann machte der Beamte ein paar Aufzeichnungen über den Zustand, in dem er die Wohnung angetroffen. Als er mit Schreiben fertig war, fragte der Minister, der sich nun fertig angezogen hatte und, den Überzieher auf dem Arm, den Hut in der Hand, wartete:

      – Bedürfen Sie meiner noch? Was habe ich zu thun? Kann ich gehen?

      Du Roy wandte sich zu ihm und sagte unverschämt lachend:

      – Warum wollen Sie fort? Wir sind fertig! Sie können wieder zu Bett gehen. Wir lassen Sie jetzt allein.

      Und indem er den Finger auf den Arm des Polizeibeamten legte, sagte er:

      – Herr Kommissar, wir ziehen uns zurück, wir haben hier nichts mehr zu suchen.

      Etwas erstaunt folgte ihm der Beamte, aber an der Schwelle des Zimmers trat Georg zurück, um ihn voran gehen zu lassen. Der andere sperrte sich dagegen, aber Du Roy blieb dabei: – Bitte Sie haben den Vortritt!

      Der Kommissar erwiderte:

      – Nach Ihnen!

      Da verbeugte sich der Journalist und sagte mit ironischer Höflichkeit:

      – Jetzt sind Sie an der Reihe, Herr Kommissar. Ich bin ja hier beinahe zu Hause.

      Dann schloß er leise die Thür, als wollte er ganz zartfühlend sein.

      Eine Stunde später trat Georg Du Roy in die Redaktion der ,Vie francaise’. Herr Walter war schon anwesend, denn er leitete und überwachte noch immer sorgfältig seine Zeitung, die eine enorme Ausdehnung angenommen hatte und die immer größer werdenden Unternehmungen seiner Bank kräftig unterstützte.

      Der Chef blickte auf und sagte:

      – Ach, da sind Sie! Aber Sie sehen ja ganz


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