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Ida Pfeiffer: Ausgewählte Werke. Ida PfeifferЧитать онлайн книгу.

Ida Pfeiffer: Ausgewählte Werke - Ida Pfeiffer


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Gewölbe hinab führen. Die Stufen, welche in die Tiefe hinab führen, sind nicht, wie jene zu Hamburg, mit Geländern umgeben. — Die andere Seite des Trottoirs ist durch ein kleines bescheidenes Bächlein begrenzt, das die unpoetischen Leute „Kanal" nennen, und in welches aus allen Häusern eben so liebliche Quellen hinein sprudeln. Da heißt es denn gehörig Acht geben, um nicht rechts oder links, oder wohl auch gerade vor sich in eine der verrätherischen Tiefen zu stolpern, oder sich an den hervorragenden Stufen anzustoßen und zu beschädigen. An der Seite der Straße ist das Trottoir mit anderthalb Fuß breiten Steinplatten belegt, auf welchen es sich natürlich herrlich geht. Die sucht aber auch Jeder zu erringen, um dem höckerigen und spitzigen Pflaster darneben ein Schnippchen zu schlagen. — Dazu füge man noch das entsetzliche Gedränge, und man wird gerne glauben, daß sich Niemand diese Straße zum Spazierengehen wählt, um so weniger, da weder die Läden schöne Auslagen enthalten, noch die Häuser pallastähnlich oder geschmackvoll erbaut sind, noch die Straßen selbst zu den breitesten oder reinlichsten gezählt werden können.

      Die Plätze sind alle groß und regelmäßig. Der schönste ist der Königsneumarkt (Kongensnytorf). Einige hübsche Palläste, die Hauptwache, das Theater, die vorzüglichsten Kaffee- und Gasthäuser, die Akademie der bildenden Künste und das Gebäude des botanischen Gartens — beide Letztere meist unter dem Namen „Charlottenburg" bekannt— zieren diesen herrlichen Platz, in dessen Mitte ein schönes Monument steht, Christian V. zu Pferde, von mehreren Figuren umgeben.

      Nicht so groß, aber durch die vollkommene Regelmäßigkeit eigentlich noch schöner, ist der Amalienplatz, welchen vier königliche, ganz gleich gebaute Palläste umfassen, und vier breite Straßen in der Form eines Kreuzes durchschneiden. Auch diesen Platz ziert ein in der Mitte stehendes Monument, Friedrich V. darstellend. — Auf dem Neumarkt (Nytorf), einem ebenfalls schönen Platze, sah ich einen Springbrunnen, dessen kleines Figürchen höchst bescheidene Wasserstrahlen spendete, und der mir nur deßhalb auffiel, weil es der einzige war, den ich in Kopenhagen erblickte.

      Was die Palläste betrifft, so kann man sich kaum des Erstaunens erwehren, deren so viele und so prächtige zu sehen. Man sollte wirklich glauben, in die Residenzstadt eines der größten Reiche versetzt worden zu sein. — Wahrhaft kaiserlich ist die Christianensburg, die im Jahre 1794 gänzlich abbrannte, aber schöner und herrlicher wieder aufgebaut wurde. — Ganz merkwürdig ist die darin enthaltene Schloßkapelle; — man meint in einen Conzert-Saal zu treten, aber nicht in ein zu religiösen Funktionen bestimmtes Gebäude. — Geschmackvoll dekorirte Logen, darunter besonders die königliche, nehmen nebst den Gallerieen den oberen Theil des Saales ein, während der untere mit Bänken angefüllt ist, die mit rothen Sammt- und Seidenstoffen überlegt sind. Kanzel und Altar aber stehen so schmucklos da, daß man sie anfänglich gar nicht bemerkt.

      In diesem Pallaste befindet sich auch das nordische Museum, das sich besonders durch seine Reichhaltigkeit an Schmuck, Waffen, Blasinstrumenten und andern Geräthschaften nordischer Völker auszeichnet.

      Die Winterreitschule, in der auch viele Conzerte abgehalten werden, ist regelmäßig und groß. — Sehr gut gefielen mir die Stallungen, aber noch besser mehrere darin stehende prächtige Schimmel — Abkömmlinge echter Araber und wilder norwegischer Pferde — deren Mähnen und Schweife fein, glänzend und seidenartig, von ungewöhnlicher Länge und Fülle waren. — Jeder Pferdekenner, ja selbst jeder Laie kann nur mit Entzücken diese Pferde betrachten.

      An die Christianensburg stößt das Museum Thorwaldson's, ein viereckiges Gebäude, mit schönen Hallen, die das Licht von oben erhalten. Noch war es nicht vollendet; die Wände wurden so eben von den vorzüglichsten eingebornen Künstlern als Fresko gemalt. Die Kunstschätze waren zwar schon da, aber leider noch in Kisten verpackt.

      In der Mitte des Hofraumes baut man sein Grabmahl; da wird seine Hülle ruhen, und sein vollendet schöner Löwe wird der Grabstein sein.

      Unter den Kirchen ist die größte die Frauenkirche. Sie zeichnet sich in ihrem Bau nicht aus, — Säulen, Wölbungen und Kuppel sind von Holz, mit Sand und Gips überkleidet. Was ihr aber an äußerm Prunk fehlt, ist reichlich durch den Inhalt ersetzt. Da findet man Thorwaldson's Meisterwerke, da stehen am Hochaltare sein herrlicher Christus, in den Nischen an den Wänden seine zwölf colossalen Apostel. — Ueber diese Kunstwerke vergißt man auf die Hülle, die sie umgibt. Nur möge das Schicksal gnädig sein, und diese halb hölzerne Kirche nie einer Feuersgefahr Preis geben.

      Die katholische Kirche ist klein, aber über alle Beschreibung niedlich. Ihr wurden von dem letztverstorbenen Kaiser von Oesterreich eine gute volltönige Orgel und zwei Oelgemälde, das eine von Kuppelwieser, das andere von einem seiner Schüler gemalt, als Ausstattung zugesandt.

      Im Kunst-Museum interessirten mich am meisten der antike Stuhl, welchen einstens Tyho de Brahe stets benützte.

      Ein gar wunderliches antikes Gebäude ist die Börse. Sie ist sehr lang und schmal, mit Arabesken und neun Aufsätzen gekrönt, aus deren Mitte ein merkwürdig spitziger Thurm ragt, der aus ineinander geflochtenen Schwänzen von vier Crocodilen gebildet ist. — Der kleine, niedere und dunkle Börsesaal enthält das lebensgroße Bild Tyho de Brahe's. — Der größte Theil des obern Gebäudes ist zu einer Art Bazar verwendet, das Erdgeschoß zu kleinen sehr schmutzigen Buden.

      Einen eigenthümlichen Reiz verleihen der Stadt mehrere Kanäle, welche von der See herein münden. Sie bilden eben so viele Märkte; denn die darin liegenden Schiffe und Barken sind mit Lebensmitteln jeder Art angefüllt, welche da zum Kaufe ausgeboten werden.

      Die Matrosenstadt, welche sich an Kopenhagen anschließt und nahe am Hafen liegt, ist besonders nett und hübsch. Sie besteht aus langen, breiten, geraden Straßen, und so gleichmäßig gebauten Häusern, daß gewiß eine gute Kenntniß dazu gehört, bei Nacht und Nebel das rechte heraus zu finden. Es sieht gerade so aus, als zöge sich auf jeder Seite der Straße ein endloses, ebenerdiges Gebäude hin, das nur in der Mitte durch ein einstöckiges Haus, den Wohnsitz des Commandanten und der Aufseher, unterbrochen wird.

      Was die Straßen-Beleuchtung betrifft, so ist sie in Kopenhagen wie bei uns in den Landstädten. Steht im Kalender Mondschein, so wird keine Laterne angezündet. Und verbirgt sich der liebe Mond hinter verdunkelnden Wolken, so ist das seine Schuld, und es wäre nur Vermessenheit seinen Götterschein durch schmähliches Lampenlicht ersetzen zu wollen. — Eine löbliche Verordnung!? —

      Von nahen Spaziergängen gefiel mir der Garten an der Rosenburg —innerhalb der Stadt — recht gut, so auch die lange Linie, eine Allee schöner Bäume, die sich längs der See hinzieht, und in welcher man auch fahren und reiten kann. — Ein Kaffeehaus , vor welchem bei schöner Jahreszeit Musik gemacht wird, zieht viele Spaziergänger an. Am schönsten aber ist es oberhalb der langen Linie auf dem Kastell, von dem man die herrlichste Aussicht genießt. Da liegt die Stadt zu den Füßen, aufgerollt in ihrer ganzen Pracht, der Hafen mit den vielen Schiffen, der blauschimmernde Sund, der sich unübersehbar zwischen Dänemarks und Schwedens Küste ausbreitet und manch liebliche Inselgruppe, dem einen oder dem andern Staate gehörend, in sich birgt. Nur der Hintergrund schließt matt, da keine Kette von Bergen dem endlos über die Flächen Dänemark's schweifenden Auge Schranken setzt.

      Unter den vielen Schiffen, die im Hafen vor Anker lagen, sah ich nur wenige Dreimaster, und noch weniger Dampfschiffe. Die Schiffe der Flotte sahen ganz sonderbar aus; sie gleichen auf den ersten Blick großen Häusern mit Flaggenstangen. Jedes Schiff war nämlich mit einem Wetterdache versehen, aus welchem die Masten hoch in die Lüfte ragten, und dann standen sie alle sehr hoch außer Wasser, wodurch alle Lucken der Kanonen und alle Fenster der Kajüten in zwei, drei Stockwerken übereinander sichtbar wurden.

      Ein etwas weiterer Ausflug, den man aber sehr bequem in einem prächtigen Omnibus machen kann, geht nach dem königlichen Lustschlosse Friedrichsberg, welches vor dem Wasserthor, eine halbe Meile von der Stadt entfernt liegt. Herrliche Alleen führen zu diesem Orte, an dem man alle Vergnügungen findet, die nur irgend im Stande sind, den Städter auf's


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