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Der letzte Admiral 3: Dreigestirn. Dirk van den BoomЧитать онлайн книгу.

Der letzte Admiral 3: Dreigestirn - Dirk van den Boom


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sind die Ursache dieses Starts?«, fragte Ryk. Er konnte es nicht glauben. Das kleine Schiff, die paar Leute – deswegen löste man keinen seit ewigen Zeiten tief in der Kruste des Planeten verwurzelten Hivestock von der Oberfläche!

      »Das ist doch, wie mit Kanonen auf Spatzen schießen!«, bemühte Uruhard ein antikes Sprichwort.

      »Das wäre es«, meinte Sia nachdenklich, »wenn man etwas anderes hätte als Kanonen. Aber ich habe noch nie von kleinen Hiveraumschiffen oder -beibooten gehört, von Drachen fürs Weltall. Oder geben die Aufzeichnungen da etwas her?«

      »Nein«, gab Uruhard etwas verblüfft zu. »Nein, absolut nichts. Verdammt. Das stimmt. Kanonen auf Spatzen. Und selbst wenn, dann starten die wahrscheinlich von einer Basis. Wer Weltraumdrachen möchte, braucht einen Drachenträger.«

      »Da unten gibt es Tausende von Hivestöcken. Für unseren Feind ist der Start eines einzelnen vielleicht nicht halb so beeindruckend wie für uns«, ergänzte Ryk, der so langsam wieder in der Lage zu sein schien, einen klaren Gedanken zu fassen. »Wenn man so viele Kanonen hat …«

      »Was machen wir? Ausweichkurs? Oder umdrehen und fliehen?« Sia kam sofort wieder zum Punkt.

      »Zu langsam.«

      Alle drehten sich zu Momo, der nach diesen beiden Worten auch schon wieder zufrieden damit war, einen Beitrag zur Diskussion geleistet zu haben. Doch der Defo hatte mehr Aufmerksamkeit gezeigt als sie alle, wie Sia sofort bestätigte.

      »Momo hat recht«, sagte sie. »Das sind wahnsinnige Beschleunigungswerte. Selbst wenn wir jetzt voll aufdrehen, können wir trotzdem nicht mehr entkommen. Eine lange Jagd, aber keine erfolgreiche Flucht.«

      »Ein Sprung«, schlug Ryk vor. »Wir springen weg und kommen später wieder. Vielleicht beruhigt sich die Lage ja dann.«

      »Wir sind bereits zu nah an Massekörpern«, erklärte die Automatik. »Wir müssen eine größere Entfernung von Planeten, möglichst senkrecht zur Ekliptik, erreichen, um den Sprungantrieb auslösen zu können.«

      »Die Sporenschiffe des Hives kümmert das nicht«, wandte Uruhard ein.

      »Deren Mannschaft ist auch nicht so empfindlich«, erwiderte die Automatik, und für einen winzigen Moment hörte es sich so an, als sei sie schnippisch.

      »Gut, in jedem Falle ein Ausweichmanöver und volle Kraft!«, befahl Ryk nun. Es gab keinen Widerspruch, die Marcus Aurelius erzitterte merklich und den Schirmen war zu entnehmen, dass die Kurskorrektur vorgenommen und die Maschinen hochgefahren wurden. Die Beschleunigungswerte des Hivestocks waren immer noch überirdisch, im wahrsten Sinne des Wortes, und sie alle mussten nun die größten Befürchtungen haben, dass …

      »Oh!«, machte Sia. Uruhard stieß einen unartikulierten Laut aus. Momo stöhnte leise. Ryk war der Einzige, der schwieg, da er seinen Mund offen stehen hatte und ihm die Kraft fehlte, ihn zu schließen.

      Die drei Pyramiden, eben noch still, schwarz und inaktiv, materialisierten genau in der Flugbahn des Hives. Es hatte keinerlei Vorwarnungen gegeben, keinen Start, kein Aufwärmen, keine Beschleunigung, nur ein einziger, schneller Sprung, ein Satz durch Raum und Zeit. Ein Zwinkern der Fortbewegung. Ryk fielen gar nicht genug Worte ein, um diesen beeindruckenden Vorgang angemessen zu beschreiben.

      Und dann wurde alles gleich noch viel beeindruckender.

      Ein fahlblaues Licht wurde von den Spitzen der Pyramiden ausgestrahlt, ein gleichzeitig intensiver wie doch schwacher Schein, ein seltsamer Widerspruch, der Ryks Sehzentrum in eine gewisse Verwirrung stürzte. Das Licht, eine helle Aureole um die Spitze, waberte auf, und schwebte dann, wie ein höchst betagter Kugelblitz, der nicht mehr so gut zu Fuß war, auf den heranrasenden Hivestock zu.

      Und der versuchte auszuweichen.

      »Masseträgheit«, sagte Sia. »Das wird nichts.« Sie klang sehr zufrieden.

      Ryk wusste nicht genau, was sie meinte, aber er wusste, wie es war, auf einen Triebwurm zu springen und von der Wucht des eigenen Absprungs weitergetragen zu werden, als sei man ein Passagier seines eigenen Körpers. Er war sich nicht darüber im Klaren, ob das der gleiche Effekt war, aber er würde Sia gewiss irgendwann danach fragen. Tatsache war, dass der Hivestock es nicht schaffte, den drei Kugelblitzen zu entkommen, die zielsicher auf das rasende Ungetüm zustrebten und die Haken ignorierten, die dieser zu schlagen versuchte.

      »Jetzt!«, rief Sia und es klang sehr erwartungsvoll.

      Ryk teilte ihre Begeisterung. Der Hivestock wurde frontal getroffen, das blaue Licht knisterte blitzend über seine Hülle und schien erst einmal in ihn einzudringen, ohne erkennbaren Schaden anzurichten. Doch dann rissen Teile der Außenhaut auf, wie große Krusten über heilenden Wunden.

      »Er löst sich auf!«, sagte Uruhard fast andächtig. »Er hat jeden Zusammenhalt verloren, jede Statik, jede Festigkeit. Schaut euch das an!«

      Das taten sie alle, wollten keinen Moment dieses wunderbaren Schauspiels verpassen.

      Der Hivestock wehrte sich nicht, wie sollte er das auch? Er schoss nicht, welche Waffen ihm auch immer zur Verfügung stehen mochten. Seine Triebwerke erloschen, er glitt weiter in die zuletzt eingeschlagene Richtung. Es war, als hätte er aufgegeben. Er hatte wohl auch gar keine andere Wahl.

      Es gab keine weiteren Kugelblitze, das war auch nicht nötig.

      Der Hivestock zerbröselte vor ihren Augen, löste sich in klobige Bestandteile auf, in Brocken, die sich voneinander entfernten und auseinanderstrebten und wiederum in weitere Teile zerfielen, ein steter Zersetzungsprozess. Die Sonde hatte sich dem Schauspiel genähert und die hochauflösenden Sensoren übermittelten das Szenario auf die Brücke. Ryk erkannte nun deutlich einzelne Großmäuler, wie sie mit wedelnden Armen, offensichtlich nicht sofort tot, ins Vakuum des Weltalls fielen, orientierungs- und hilflos, wie ihre Bewegungen langsamer wurden, als ihre Widerstandskraft der feindlichen Umgebung schließlich nichts mehr entgegensetzen konnte. Besonders tragisch sah dies bei den Drachen aus, die sich aus der sich auflösenden Spitze lösten und wegflogen, weil sie dachten, dass sie es könnten, dann mit den Flügeln schlugen, die Triebwerke aktivierten und schließlich die Orientierung verloren, als sie starben.

      Wenn es Weltraumdrachen gab, machten sie sich nicht mehr die Mühe zu starten. Vielleicht war es für sie eine Ehrensache, mit dem sinkenden Schiff unterzugehen, vielleicht hatten sie auch einfach keine Wahl.

      Und sterben, das taten sie alle. Es dauerte nur Minuten, auch wenn es länger wirkte, weil so viel auf einmal passierte und es so viel zu sehen gab.

      Dann war nicht mehr viel übrig.

      »Der ist hin«, sagte Momo und klang nicht unzufrieden.

      Ryk war ebenfalls glücklich, doch er hatte die Pyramiden weiterhin im Blick und stellte etwas fest, das er auch sogleich äußerte: »Die kehren nicht dorthin zurück, wo sie herkamen.«

      »Tatsächlich nehmen sie Kurs auf uns«, fügte Sia hinzu. »Wir sind weiterhin in Fluchtbeschleunigung?«

      »Die Marcus Aurelius entfernt sich mit voller Kraft!«, erklärte die Automatik.

      »Äh. Das scheint nicht viel zu nützen.«

      Die Pyramiden machten keinen Sprung. Es gab auch kein fahlblaues Leuchten, keine langsamen Kugelblitze und keine sich auflösende Korvette. Ryk flog nicht mit wedelnden Armen im Vakuum umher. Aber sie waren auf die Marcus Aurelius aufmerksam geworden und sahen sich die Sache nun aus der Nähe an.

      Es gab kein Entkommen.

      2

      Es gab da diese Geschichte, sehr alt und Ryk kannte nur den Titel. Er hatte sich nicht einmal an diesen erinnert, bis zu diesem Moment, da Uruhard ihn darauf hinwies, der in allen sehr alten Dingen weitaus besser bewandert war als jeder von ihnen.

      »Jonas und der Wal«, sagte er. Sia und Momo hatten nie davon gehört und Ryk kannte nicht mehr als das, ihm war der Inhalt der Sage unbekannt. Uruhard erklärte


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