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Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman - Viola Maybach


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egoistischen Standpunkt eingenommen habe: Es ging mir vor allem darum, dass ich auf nichts verzichten möchte, woran ich mich in den letzten anderthalb Jahrzehnten gewöhnt habe.«

      Aber davon wollte Kaja nichts hören. »Wir kommen dann also nach Hause, und niemand ist da!«

      Antonia musste lachen. »Ich war immer da, Kaja – aber wie oft hast du dich denn, wenn du nach Hause gekommen bist, in den letzten Jahren zu mir gesetzt, mich gefragt, wie mein Tag war und ein richtiges Gespräch mit mir geführt? Ihr wolltet wissen, was es zu essen gibt, dann seid ihr meistens in euren Zimmern verschwunden. Ich beklage mich nicht darüber, ich war früher auch so. Aber tu doch jetzt bitte nicht so, als brauchtest du eine Mutter, die zu Hause ist, wenn du aus der Schule kommst.«

      Kaja errötete heftig, wusste sie doch darauf nichts zu erwidern.

      »Ich find’s gut«, sagte Kevin. »Du bist bestimmt eine tolle Ärztin, Mama.«

      »Ich find’s auch gut«, stimmte Konstantin seinem jüngeren Bruder zu.

      »Ich weiß noch nicht«, sagte Kyra. »Wenn ich nach Hause ­komme, und du bist nicht da, Mami, das finde ich nicht schön. Aber ich finde es gut, dass du andere Kinder wieder gesund machen willst.«

      »Wie schön, dass ihr euch alle einig seid«, fauchte Kaja. »Da brauche ich ja nichts mehr zu sagen.« Sie stürmte hinaus in den Flur und die Treppe hinauf in ihr Zimmer, nicht ohne dessen Tür heftig hinter sich zuzuknallen.

      Antonia überlegte, ihr zu folgen, aber Konstantin hielt sie zurück. »Lass sie, Mama, sie kriegt sich schon wieder ein. Sie hat Ärger mit ihrem Freund, deshalb ist sie so gereizt.«

      Antonia und Leon fielen aus ­allen Wolken. »Sie hat einen Freund?«

      »Oh, Mist, das sollte ich natürlich für mich behalten. Er heißt Timo und scheint ziemlich blöd zu sein. Jedenfalls hat er heute mit einer anderen rumgemacht.«

      »Rumgemacht?«, fragte Antonia.

      »Na ja, er hat sie halt angebaggert, und das vor Kajas Augen. Ich habe ihr gleich gesagt, dass der Typ eine Null ist, aber sie wollte mir nicht glauben, weil sie bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Oder war. Vielleicht hat ihr das heute ja die Augen geöffnet.«

      »Ich habe vielleicht auch bald einen Freund«, sagte Kyra in die Stille hinein, die auf Konstantins Worte folgte. »Er hat mich noch nicht gefragt, ob ich seine Freundin sein will, aber wenn er es tut, sage ich ›ja‹. Und dass ihr es wisst: Er ist auf keinen Fall eine Null.«

      Als Leon sich von dieser weiteren Überraschung erholt hatte, wandte er sich an seine Söhne. »Was ist mit euch? Möchtet ihr uns jetzt auch von euren Freundinnen erzählen?«

      »Ich habe keine!«, erklärte Kevin sofort. »Mir reicht es, dass Mike mein Freund ist, das ist anstrengend genug, weil er neuerdings manchmal so blöd ist.«

      »Ihr sprecht also wieder miteinander?«, fragte Antonia.

      Kevin nickte. »Jedenfalls brauche ich nicht auch noch eine Freundin.«

      »Und du, Konny?«

      »Na ja, es gibt da schon ein Mädchen, das ich toll finde, aber bis jetzt ist noch nichts passiert«, erklärte Konstantin.

      »Da sieht man mal, wie ahnungslos eine Mutter sein kann, auch wenn sie immer zu Hause ist«, stellte Antonia trocken fest.

      Kyra kletterte auf ihren Schoß und umschlang sie mit beiden Armen.

      »Möchtest du wieder ein kleines Mädchen sein?«

      »Nur manchmal, Mami.«

      Da wollten Kevin und Konstantin nicht zurückstehen. Sie ließen sich neben ihren Eltern auf das Sofa fallen, einer rechts und einer links, und umarmten alles, was zwischen ihnen war.

      Nur Kaja fehlte, und sie ließ sich an diesem Abend auch nicht mehr blicken.

Ich will ein Baby!

      Professor Joachim Kayser war fassungslos. »Du hast vier Kinder, Antonia!«, hielt er seiner Tochter aufgebracht vor. »Und da willst du wieder arbeiten? In meinen Augen ist das verantwortungslos, aber du hast ja schon als junge Frau immer deinen Kopf durchsetzen müssen.« Er wandte sich an seinen Schwiegersohn. »Und du hast ihr diesen Unsinn nicht ausreden können?«

      Dr. Leon Laurin fing einen Blick seiner Frau auf, der ihn warnte. Dieses Gespräch brachte ihn in eine unangenehme Situation, da er die Vorstellung, dass Antonia schon bald wieder als Kinderärztin arbeiten würde, auch nicht besonders angenehm fand. Geld verdiente er als Chef der Kayser-Klinik, die er von seinem Schwiegervater übernommen hatte, genug, und er hatte sich daran gewöhnt, dass Antonia zu Hause war, wenn er müde aus der Klinik kam. Manchmal, wenn es viel zu besprechen gab, führten sie dann lange Gespräche, es kam aber auch vor, dass sie nur still beieinander saßen. Er liebte diese ruhigen Stunden mit ihr. Ruhe war in seinem Leben selten und daher besonders kostbar.

      Er war schließlich auch nur ein Mensch: Er war nicht gern allein und liebte es, wenn seine Frau ihn verwöhnte und umsorgte. Bald würde sie dafür deutlich weniger Zeit haben als bisher. Natürlich gefiel ihm diese Vorstellung nicht, insofern berührten die Vorhaltungen seines Schwiegervaters einen wunden Punkt.

      Andererseits wusste er, dass seiner Frau der Verzicht auf ihren Beruf schwer gefallen war, obwohl es für sie nie einen Zweifel daran gegeben hatte, dass sie der Kinder wegen zu Hause bleiben würde. Vier Kinder zog man nicht nebenbei auf, wenn es nicht zwingende Gründe dafür gab, wie etwa Geldsorgen. Und sie war eine sehr gute Ärztin gewesen, so lange sie praktiziert hatte. Erst neulich waren sie einer jungen Frau begegnet, die gesagt hatte: »Sie haben mir damals die Angst vor Ärzten genommen, Frau Doktor! Wenn Sie nicht gewesen wären …«

      Leon merkte, dass sein Schwiegervater noch immer auf Antwort wartete – und nicht nur er. Auch Teresa, seine zweite Frau, und Antonia sahen ihn an und warten.

      »Unsere Kinder sind sehr selbstständig, sie wissen, was sie wollen, und sie nabeln sich allmählich von uns ab. Das gilt auch für Kyra«, sagte er, viel ruhiger wirkend, als ihm zumute war. »Ich verhehle nicht, dass mir der Gedanke zunächst auch nicht gefallen hat, aber die Zeiten haben sich geändert, Joachim. Antonia ist eine sehr gute Ärztin, sie kann noch vielen Kindern helfen. Wer bin ich, sie daran zu hindern, wenn es ihr sehnlichster Wunsch ist? Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie ich reagieren würde, wenn man mir meinen Beruf wegnähme. Um es kurz zu machen: Es ist mir nicht gelungen.«

      Er hörte Antonia erleichtert ausatmen und bemerkte ein kleines Lächeln auf Teresas Gesicht, das ihm wehmütig vorkam. Sie hatte damals, als Joachim und sie geheiratet hatten, sofort ihre Boutique aufgegeben, ihm zuliebe, wobei Joachim das als Selbstverständlichkeit betrachtet hatte, obwohl sie beide nicht mehr in dem Alter gewesen waren, in dem man eine Familie gründete. Antonia hatte schon gelegentlich laut darüber nachgedacht, ob Teresa diesen Schritt jemals bereut hatte, aber nie gewagt, ihr diese Frage zu stellen.

      Joachim Kayser betrachtete ­seinen Schwiegersohn kopfschüttelnd. »Ich muss mich doch sehr über dich wundern«, bemerkte er, »dass du dir von Antonia auf dem Kopf herumtanzen lässt, statt mit der Faust auf den Tisch zu schlagen. Kyra ist erst elf, natürlich braucht sie ihre Mutter!«

      »Mit der Faust auf den Tisch schlagen!« Antonia war zornig, und es war ihr anzusehen. »Das ist wieder mal typisch für dich, so etwas zu sagen, Papa. Wo lebst du eigentlich? In welchem Jahrhundert? Ist dir schon mal aufgefallen, dass es nicht mehr so ist wie früher: Der Mann verdient das Geld, und die Frau bleibt zu Hause?«

      »Ach, und das war schlecht?«, rief Joachim Kayser. »Hat es den Kindern geschadet, dass ihre Mütter sie umsorgt haben?«

      »Vielleicht hat es ja den Müttern geschadet?« Antonia war aufgesprungen. »Hast du jemals versucht, dich in die Frauen hineinzuversetzen, die vielleicht auch klug waren und Träume hatten, die sie gerne verwirklicht hätten? Du siehst alles immer nur von deinem Standpunkt aus, immer hast du bestimmt, wie


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