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Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman - Viola Maybach


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des Patienten. Beide jungen Männer hatten Alkohol im Blut gehabt, Marco Friedrich etwas weniger als Tom Fröbel. Kannten sie sich oder waren sie sich rein zufällig über den Weg gelaufen und hatten Streit miteinander bekommen?

      Er hoffte, dass die Polizei Licht in diese Angelegenheit würde bringen können.

      Zum Schluss sah er noch nach Flora Müthen, die einmal kurz die Augen aufschlug und ihn anlächelte, dann aber sofort wieder einschlief. Ihr Mann bekam von seinem Besuch überhaupt nichts mit. Den Zwillingen ging es gut.

      Auch in Eva Maischingers Zimmer warf er einen Blick, doch sie schlief. Immerhin war sie noch da. Marie hatte ihm erzählt, dass sie auf keinen Fall in der Klinik bleiben wollte und ihre Schwangerschaft immer noch leugnete. Ein merkwürdiger Fall war das!

      Er trank die siebte oder achte Tasse Kaffee dieser Nacht und aß ein Brötchen. Mit einem bisschen Glück passierte jetzt nichts mehr, und der Rest des Nachtdienstes verlief ruhig.

      *

      Marco hatte das Gefühl zu schweben. Alles fühlte sich leicht an, so, als befände er sich im All, wo die Schwerkraft der Erde nicht mehr wirkte. Um ihn herum gluckste und summte es, von ferne meinte er, eine leise Stimme zu hören. Er fühlte sich wohler als seit langem, obwohl er sich nicht erklären konnte, wieso. Was war denn jetzt anders als zuvor, wo er so unglücklich gewesen war? Denn das wusste er noch ganz genau: dass er die Freude am Leben verloren hatte. Allerdings fiel ihm nicht sofort ein, wie das geschehen war.

      Jetzt jedenfalls war er glücklich und schwebte durchs All.

      Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch das erwies sich als unmöglich. Es war, als wären an seinen Augenlidern schwere Gewichte befestigt. So sehr er sich auch bemühte, er konnte die Augen nicht öffnen. Schließlich gab er seine Bemühungen auf und ließ sich weiter treiben, schwerelos, befreit von allem, was ihm vorher zu schaffen gemacht hatte.

      Als er das nächste Mal versuchte, die Augen zu öffnen, hatte er unerwartet Erfolg. Zunächst sah er nicht viel, nur einen ihm unbekannten Raum. Das Surren und Glucksen war noch immer zu hören. Als es ihm gelang, den Blick ein wenig nach links und rechts schweifen zu lassen, sah er, dass sich Maschinen in diesem Raum befanden, was er überhaupt nicht verstand. Wo war er hier – und vor allem: warum?

      Ein Gesicht schob sich in sein Blickfeld. Es war ein ziemlich vergnügtes Männergesicht mit lustig blitzenden Augen. »Das wurde aber auch Zeit«, hörte er den Mann sagen, »ich dachte schon, Sie wachen überhaupt nicht mehr auf. Ich bin Robert. Robert Semmler, Pfleger.«

      Pfleger. Was hieß das nun wieder? Marco entschloss sich, eine Frage zu stellen. »Wo bin ich?«, fragte er. Seine Stimme klang seltsam.

      »Keine Erinnerung, was?«

      »Nein.«

      »In der Kayser-Klinik. Jemand hat Sie gestern Abend mit einem Messer schwer verletzt.«

      Marco schloss die Augen wieder. Mit einem Messer? Er versuchte, sich an den vorangegangenen Abend zu erinnern, aber seine Gedanken schwammen ihm davon, alles blieb unklar und grau. Er hatte Bier getrunken, um seinen Kummer zu vergessen, das wusste er noch. Immerhin kehrte blitzartig auch die Erinnerung für den Grund seines Kummers zurück: Eva hatte ihn verlassen, sie wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein.

      Ja, und dann war Tom aufgetaucht und hatte wieder einmal hässlich über Eva geredet, das tat er offenbar besonders gern.

      So weit war alles klar. Aber darüber hinaus? Was war dann passiert?

      Mit aller Macht öffnete er die Augen noch einmal. »Ich war einen trinken«, sagte er. »Aber ein … Messer?«

      »Ja, der Stich hat Ihr Herz verfehlt, zum Glück.«

      »Aber …« Er wollte etwas einwenden, doch ihm fehlte die Kraft für weitere Worte, und das Gefühl von Schwerelosigkeit ergriff ihn wieder. Er schwebte. Seine Lider sanken herab, er schlief erneut ein.

      Robert Semmler betrachtete ihn nachdenklich. Er hätte zu gern gewusst, ob der andere Patient der Messerstecher gewesen war oder ob es da noch einen Dritten gab. Diesen Mann, der angeblich den Krankenwagen gerufen hatte. Aber da sein Dienst bald endete, würde er sich wohl bis zum Abend gedulden müssen, bevor er weitere Einzelheiten erfuhr.

      Er kontrollierte die Infusionen und die Geräte, dann machte er sich auf die Suche nach Dr. Sternberg, um ihm zu sagen, dass der Patient Marco Friedrich kurz bei Bewusstsein gewesen war und einen orientierten Eindruck gemacht hatte, obwohl ihm offenbar jegliche Erinnerung an das, was geschehen war, fehlte.

      *

      Als Eckart Sternberg sich vergewissert hatte, dass es Marco Friedrich weiterhin den Umständen entsprechend gut ging, sah er sich auf dem Stationsflur plötzlich einem jungen Mann gegenüber, der sich suchend umblickte und erleichtert lächelte, als er den Arzt erblickte.

      »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Eckart. Krank sah der Mann nicht aus, Hilfe schien er nicht zu benötigen.

      »Ich … ich habe gehört, dass zwei Bekannte von mir hier sein sollen«, antwortete der junge Mann. »Marco Friedrich und Tom Fröbel.«

      Mehrere Gedanken schossen Eckart gleichzeitig durch den Kopf: zuerst, dass dieses vermutlich der Mann war, der einen Krankenwagen gerufen hatte; dann, dass er ihn in die Flucht schlagen würde, wenn er ihm erzählte, dass die Polizei ihn suchte; und schließlich, dass er keine Ahnung hatte, wie er sich jetzt verhalten sollte. Also antwortete er vorsichtig: »Wir dürfen über unsere Patienten nur Angehörigen Auskunft geben, das verstehen Sie sicher. Sonst könnte ja jeder kommen und sich hier Informationen verschaffen, die ihn nichts angehen.«

      »Ach so, ja, klar. Aber ich bin kein Verwandter, nur ein Freund. Aber immerhin …« Er stockte, überlegte, kam dann zu einem Entschluss. »Also, ich habe die Notrufnummer angerufen vorhin, aber dann wollte ich da nicht hineingezogen werden, deshalb bin ich gegangen.«

      »Darf ich fragen, wie Sie heißen?«

      Ein misstrauischer Blick traf ihn. »Wegen der Polizei? Die suchen ja garantiert nach Zeugen.«

      Auf den Kopf gefallen war er jedenfalls nicht. »Das stimmt«, gab Eckart zu. »Die beiden Verletzten sind noch nicht vernehmungsfähig, und natürlich will die Polizei wissen, was vorgefallen ist.«

      »Also sind sie hier?«

      Eckart nickte. Es schien ihm unsinnig zu sein, das zu leugnen. »Wie haben Sie das erfahren?«

      »Ich habe die Sanitäter gefragt, wo sie sie hinbringen, die haben mir das gesagt, weil sie dachten, ich … na ja, ich bin irgendwie für die beiden zuständig.«

      »Und dann haben Sie das Weite gesucht, bevor die Polizei eintraf?«

      »Ja, wie gesagt …« Er zögerte. »Ich kenne die beiden. Nicht besonders gut, aber ab und zu trifft man sich und redet mal. Tom kann ich nicht besonders leiden, aber Marco ist in Ordnung, auch wenn er gerade eine Krise durchmacht und ziemlich durchhängt. Sagen Sie mir wenigstens, ob sie in Ordnung sind. Das dürfen Sie doch bestimmt, oder?«

      »Sie haben also gesehen, was da passiert ist?«

      »Wie es angefangen hat, weiß ich nicht. Als ich zu der Kneipe kam, war die Schlägerei schon in vollem Gange. Ich wusste, dass Polizei in der Nähe war und habe gerufen, sie sollten aufhören, damit sie keinen Ärger kriegen, aber die haben einfach weitergemacht. Na ja, und dann ist das aus dem Ruder gelaufen.«

      »Sie meinen das Messer?«

      Der junge Mann biss sich auf die Lippen, antwortete aber nicht.

      »Haben Sie das Messer an sich genommen? Das ist Unterschlagung von Beweismitteln, damit machen Sie sich strafbar«, sagte Eckart eindringlich. »Was haben Sie sich nur dabei gedacht?«

      Nach kurzem Zögern griff der Mann in die Tasche seiner Jacke. Zum Vorschein kam eine Plastiktüte. »Bitte, hier ist es!«, sagte er. »Ich habe nicht richtig nachgedacht, sondern es einfach eingesteckt, weil ich dachte, das bringt den beiden nur Ärger. Geht es ihnen gut? Sagen Sie mir wenigstens das!«

      Zögernd


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