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Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan


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So etwas wie Unbehagen oder Angst. Oder vielmehr so etwas wie die Erinnerung an Angst. Sie glaubte eine Sekunde lang – denn natürlich lief der innere Dialog mit ihrem Extrasinn rasend schnell ab –, den Geruch von Desinfektionsmitteln in der Nase und das Piepen medizinischer Monitoren in den Ohren zu haben. Was ist das? Was sind das für Erinnerungsfetzen?

      Der Extrasinn ging nicht auf die Frage ein. Breel ist seit unserer Ankunft sehr beschäftigt. Und du hast sicher bemerkt, dass der Druuwe aus der Steuerzentrale unruhig wirkte, als es um die Öffnung des Hangars ging. Vermutlich hatte Breels üble Laune, die dem armen Azikiwe zum Verhängnis wurde, mit dem Anruf zu tun, den er kurz zuvor erhielt. Was man ihm wohl mitgeteilt hat?

      Wie Thora positiv registrierte, bestand einer der Vorteile eines Extrasinns darin, dass der Logiksektor sie auf Details aufmerksam machte, die sie zwar wahrgenommen, aber entweder falsch oder noch gar nicht eingeordnet hatte. Vielleicht, dass sich Besuch ankündigt?

      Scheint so, oder?

      Und dieser Besuch hat mit Sicherheit mit Merkosh zu tun, wenn das wirklich ein Vitron ist, das wir gesehen haben.

      Es kann auch Zufall sein.

      Möglich, aber unwahrscheinlich. Merkosh könnte durchaus ein Druckmittel sein, obwohl ich nicht weiß, in welcher Form, sinnierte Thora.

      Du denkst, man will ihn als Geisel nehmen?

      Vielleicht – oder als eine Art Biowaffe. Wir wissen noch nicht viel über seinen Zustand. Sollte seine Krankheit auf irgendeine Weise für Oproner infektiös sein, könnte sein Aufenthalt im Compariat eine Katastrophe auslösen. Ich brauche mehr Informationen, um das beurteilen zu können. Als Reaktion auf diesen Gedankengang beschleunigte Thora ihre Schritte wieder.

      Gewagte These, kommentierte der Extrasinn. Aber sie scheint logisch. Das kann ich verlässlich beurteilen, schließlich sitze ich in dem Teil deines Gehirns, der für Logik zuständig ist, wie du weißt.

      Natürlich weiß ich das. Ich dachte, du sollst mir bei Dingen auf die Sprünge helfen, die ich nicht weiß! Thora knurrte unwillig.

      Marshall warf ihr einen Seitenblick zu. »Ganz schönes Chaos im Kopf, wenn man plötzlich zu zweit ist, was?«

      »John!« Vor Entrüstung blieb Thora stehen. »Seit wann legst du denn Guckys Manieren an den Tag? Es ist doch sonst nicht deine Art, ungefragt in anderer Leute Gedanken einzudringen.«

      »Ich bemühe mich immer um Zurückhaltung, obwohl es mich natürlich umso mehr reizt, seit ich wieder Zugang zu meinen telepathischen Kräften habe.« Marshall hatte den Anstand, schuldbewusst zu wirken. Er war viele Jahre einer der stärksten Telepathen der Erde gewesen, ehe die Genesis-Krise seine Psi-Kräfte in die eines Parallelwanderers verändert hatte. Erst die Schließung der Großen Ruptur hatte ihm die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, langsam zurückgebracht. »Aber ganz ehrlich: Du denkst so laut, dass es in meinem Kopf dröhnt. Ich bemühe mich zwar, nicht hinzuhören. Aber dass du mit deinem neuen Extrasinn im Clinch liegst, kann ich nicht ignorieren. Das bekommen wahrscheinlich auch Nicht-Telepathen mit.«

      Thora seufzte und ging weiter. »Du hast ja recht. Es ist nicht einfach. Ich weiß, ich sollte dankbar sein, denn nicht jedem Arkoniden wird eine solche Ehre zuteil. Aber es ist ...« Thora stockte, weil sie nicht wusste, wie sie es beschreiben sollte.

      »... eine Bürde?«, schlug Marshall vor. »Das kann ich mir vorstellen. Schon Platon hat gesagt: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele. Nun, in deinem Fall ist es wohl derzeit eher ein Streitgespräch, oder?«

      »Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, dass da plötzlich noch jemand in meinem Kopf ist.«

      »Vorsicht!« Marshall senkte den Blick.

      Thora hatte ebenfalls bemerkt, dass ihnen ein Druuwe entgegenkam. Sie starrte auf den Boden vor sich, bis der Fremde sie passiert hatte. Nach einigen Schritten wandte sie sich um: Der Druuwe war in einen Expresslift getreten und verschwunden.

      Marshall schnalzte mit der Zunge und nahm das Gespräch wieder auf. »Aber da ist nicht ›noch jemand‹ in deinem Kopf. Das bist du, eine bestimmte Facette deiner Persönlichkeit, wenn ich das Prinzip der Ark Summia richtig verstanden habe.«

      Thora strich sich über die Stirn. »Wie du weißt, habe ich keine reguläre Ark Summia durchlaufen, sondern mein Logiksektor wurde ganz unzeremoniell ohne Vorritual in der Aktivierungsglocke des Faehrlinstituts aktiviert – wobei es zu Komplikationen kam. Aber das Ergebnis ist ziemlich ähnlich, denke ich. Ich versuche die ganze Zeit zu verstehen, was für ein Persönlichkeitsaspekt das wohl sein mag, der da redet. Mir kommt diese Stimme vor wie die einer Fremden, aber dennoch irgendwie vertraut.«

      »Hast du sie mal gefragt, wer sie ist?«

      »Bestimmt schon hundert Mal. Sie spielt die Geheimnisvolle, was ich seltsam finde.«

      »Nun, du hast noch reichlich Zeit, um es herauszufinden.« Sie hatten den Hangar erreicht. »Aber erst mal sollten wir uns auf das konzentrieren, was vor uns liegt«, schlug Marshall vor.

      Er hat recht!

      Dann halt jetzt mal für eine Weile die Klappe!

      Schon gut, Schwester!

      Als sie durch das Eingangsschott traten, hatte das Vitron längst seine Parkposition eingenommen. Es stand dunkel und still inmitten der Hangarsektion zwei, umschwirrt von Technikern menschlicher und druuwischer Herkunft.

      Wie ein Stück verdorbenes Fleisch, um das die Fliegen kreisen. Thora konnte sich dieses morbiden Gedankens nicht erwehren. Das Gefährt verursachte ihr Magengrummeln und strahlte eine ungreifbare Gefahr aus.

      Solche irrationalen Ängste sind doch sonst nicht deine Art. Der Extrasinn, der eigentlich hatte schweigen wollen, konnte sich diese Bemerkung offenbar nicht verkneifen.

      Das stimmt. Aber ich kann mir nicht helfen. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl, was diesen Besucher angeht.

      Das Vitron könnte schlicht als Transportmöglichkeit für den erkrankten Merkosh gedacht sein.

      Stimmt. Aber er könnte, was das angeht, doch mit seinem eigenen Vitron transportiert werden, oder?, entgegnete Thora.

      Vielleicht auch nicht. Solange wir nicht genau wissen, was Merkosh eigentlich fehlt, ist das schwer zu sagen. Wenn er tatsächlich infektiös ist, könnte für seinen Transport ein Gefährt mit höheren Sicherheitsstandards nötig sein.

      Thora zuckte in sehr irdischer Manier mit den Schultern. Wir kennen einfach zu wenig Fakten – sowohl über Merkoshs Zustand als auch über das Vitron.

      Dann lass uns mehr Informationen sammeln.

      Thora hatte erst einen Schritt auf das Vitron zu gemacht, als sich das fremdartige Raumboot öffnete. Reflexartig hielt Thora wieder an, genau wie Marshall neben ihr.

      »Jetzt wird das Rätsel gelüftet«, murmelte er.

      Thora reagierte nicht. Sie war zu gespannt auf den Piloten des Vitrons.

      Als das Lebewesen in ihr Sichtfeld kam, war Thora fast enttäuscht. Es war ein Oproner. Oder etwa doch nicht? Der Unbekannte sah aus wie Merkosh, aber gleichzeitig ganz anders. Sein Gehirn war ... schwarz!

      Ehe sich Thora darauf konzentrieren konnte, die weiteren Unterschiede zu identifizieren, war der Oproner aus seinem Raumfahrzeug gestiegen und hatte sich umgesehen. Im nächsten Moment kam er mit energischen Schritten, die so gar nicht denen von Merkosh glichen, auf Thora zu.

      »Sie sind die Kommandantin, Thora Rhodan da Zoltral«, sagte er.

      Das war keine Frage. Selbst seine Stimme klingt anders – autoritärer, befehlsgewohnt.

      Thora öffnete den Mund, um zu antworten, doch Zakhaan Breel tauchte unvermittelt neben ihr auf. Sie hatte keine Ahnung, woher er so plötzlich kam.

      »Ehrenwerter Horesh jad Aedor, willkommen an Bord.« Breel sprach hastig. Er kam Thora geradezu panisch vor. »Es ist uns eine Freude, einen Omniten an Bord zu haben. Ich bin ...«

      »... nicht der Kommandant dieses


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