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Die harte Lust des wilden Westens | Erotische Geschichten. Vera SedaЧитать онлайн книгу.

Die harte Lust des wilden Westens | Erotische Geschichten - Vera Seda


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      Was waren seine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse im Zusammenhang mit dieser wunderschönen Frau – im Vergleich zu der Möglichkeit, einem Freund das Leben zu retten – und Mara wäre für ihn für immer tabu. Aber, sollte sie darauf eingehen – er würde diesen hohen Preis für Salif zahlen.

      »Niemand tut so etwas Krankhaftes!«, schrie Alma. »Einen schwarzen Mann zu heiraten bedeutet, sich einen Teufel ins Bett zu legen.«

      Mara wandte sich Alma zu und sagte ruhig. »Du bist mit ihm auf dem Lager gelegen, Alma. Hattest du vorgehabt, mit dem Teufel zu spielen? Was redest du für Unsinn? Er ist ein Mensch wie wir alle. Deine Haut ist weiß, Alma, aber deine Seele ist schwärzer als die Haut dieses Mannes. War es nicht so, dass du dir seine schwarze Haut genau angesehen hast? Hast du ihm nicht deine makellose weiße Haut dafür gezeigt?«

      Alma grinste fies. »Dann nimm du ihn doch zu deinem Mann, wenn er dir so gefällt.«

      Alma wandte sich an den Kapitän und sagte laut und für alle gut vernehmlich: »Für mich in meinem Stand ist es unmöglich, den Schwarzen zu heiraten. Aber ich übergebe Mara die Erlaubnis, mein Recht in Anspruch zu nehmen.«

      Mara sah auf den Kapitän. »Ich … darf noch nicht selbst entscheiden. Ich bin erst siebzehn«, sagte sie leise.

      »Und ich gebe nicht die Erlaubnis dazu«, flötete die Tante, die Maras Einwand gehört hatte. »Komm sofort her zu mir, Mara!«, verlangte die alternde Tante.

      Ein Raunen ging durch die Menge.

      »Wenn du Salif zum Mann nimmst, Mara, dann kann ich ausnahmsweise in diesem Fall – Kraft meines Amtes als Kapitän dieses Schiffes verfügen, dass dies trotz deines jungen Alters möglich ist, wenn du das tatsächlich so willst.« Der Kapitän blickte Mara ernst an.

      »Ich weiß ja gar nicht, ob mich Salif will«, flüsterte Mara und blickte auf den gefesselten Mann neben ihr. Dieser beobachtete sie interessiert und als sie zu ihm aufschaute, hob er die rechte Augenbraue. »Mädchen, ich habe gerade nicht sehr viele verlockende Angebote. Die Alternative ist wenig einladend. Glaub mir, ich würde ›Ja‹ sagen«, meinte er leise.

      Obwohl seine Stimme gedämpft war, erahnte sie die Tiefe seiner Stimme. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. »Ich habe kein Geld«, gestand sie scheu. »Nie werde ich eine Erbschaft mitbringen. Du solltest wissen, dass ich bettelarm bin, Salif.«

      »Mir steht der Sinn gerade nicht so sehr nach einer reichen Braut«, grinste der Schwarze. Dieses Mädchen würde ihm vielleicht das Leben retten. Noch wollte er nicht an den guten Ausgang dieser Geschichte glauben, denn niemals hätte er auch nur im Entferntesten daran gedacht, dass sich eine der Frauen für ihn einsetzen würde. Doch Mara war aus der Gruppe getreten und hatte für ihn gesprochen. Plötzlich war da eine kleine Hoffnung, vielleicht diesen Tag doch zu überleben.

      »Maaaara«, schrie die Tante entsetzt. »Ich verstoße dich, wenn du auf diesen Unsinn eingehst!«

      Mara wandte sich um, sah ihre Tante an und nickte. »Damit muss ich wohl rechnen, Tante«, antwortete sie ernst.

      »Heißt das, du willigst ein?«, fragte der Kapitän ungläubig. Mara würde tatsächlich seinem Freund das Leben retten?

      »Ich will nicht, dass Salif unschuldig hingerichtet wird«, sagte Mara. »Er … es trifft ihn lediglich eine Teilschuld, denke ich. Alma hat ihm die ganze Zeit einladende Gesten… ich meine… wir alle haben es doch mit angesehen. Es waren falsche Versprechen, die dazu geführt haben, dass diese Situation hier eingetroffen ist. Das ist nicht fair«, stammelte Mara.

      »Mara«, sagte der Kapitän. »Das Einzige, was jetzt wirklich wichtig ist, ist deine Antwort auf diese Frage: Nimmst du Salif zu deinem Mann?«

      Sie sah auf die Reisenden, die sie anstarrten, als wären ihr grüne Haare gewachsen. Dann blickte sie Salif in die Augen. In seinem Blick lag Verwunderung.

      »Mara«, sagte Salif. »Ich bin ebenfalls kein reicher Mann. Aber, ich kann für dich sorgen.«

      Sie verzog den Mund zu einem missglückten Lächeln. »Leben sticht Geld«, sagte Mara leise und blickte ihm weiterhin in die Augen. Sie registrierte, dass er schwarze Augen hatte.

      »Mara?«, hörte sie die Stimme des Kapitäns neben sich.

      Mara wandte sich an den Kapitän. »Es ist… ich kenne Salif nicht – und er kennt mich ebenso wenig. Aber, wenn er mich zur Frau nehmen möchte…«, ihre Lippen bebten. »Ja«, sagte sie nach einem tiefen Seufzer. »Ja. Ich nehme Salif zum Mann, wenn er mich zur Frau haben will.«

      »Ich will«, hörte sie die dunkle, kräftige Stimme des Mannes neben ihr.

      »Wirst du ihm gehorchen, ihm Kinder gebären, ihn durch sein Leben begleiten?«, fragte der Kapitän.

      »Ja«, sie blickte nicht auf. Es war, als würde sich eine Schlinge um ihren Hals legen.

      Sie erinnerte sich, dass eine lose Schlinge um Salifs Hals hing. An ihr hätte er gerichtet werden sollen.

      »Salif«, begann der Kapitän. »Wirst du Mara achten, ehren und…«

      »Ich werde sie achten und niemals vergessen, was sie mir geschenkt hat. Ich will sie ehren, solange ich lebe und ich werde sie lieben, wenn sie es zulässt. Alles, was ich für sie tun kann, bin ich bereit, zu tun.«

      »Dann sei es so. Ich gebe dir Mara zum Weibe und ihr dich zum Mann. Lebt gut miteinander.«

      Mara blickte endlich zu Salif auf. Sie wandte sich ihm zu und stellte sich auf die Zehen, um die Schlinge über seinen Kopf zu ziehen.

      Mit einer kräftigen Bewegung schleuderte sie die Schlinge ins Meer. Wie sinnbildlich ihr Handeln war, blieb niemandem verborgen.

      Stille. Alle starrten auf die mutige, junge Frau.

      Der Bootsmann trat nach vorn und durchschnitt die Fesseln seines Freundes. »Mann, Salif, das war knapp. Ich verspreche es, ich will ab heute wieder an Wunder glauben«, flüsterte er.

      Salif massierte seine Hände, dann trat er zu Mara und kniete sich vor sie hin. »Danke«, sagte er bewegt.

      Mara sah ihm in die Augen. »Bitte. Gern geschehen«, flüsterte sie.

      Jetzt brach ein Tumult aus. Die Reisenden schrien durcheinander. Die Tante Maras kam wütend auf Mara zu und Mara ertrug ihre Schimpfworte, ohne sich zu bewegen. Als ihre Tante aber die Hand hob, um Mara zu schlagen, fing der Kapitän die Hand ab.

      »Das sollten Sie hier nicht tun. Sie würden nicht nur mich gegen sich aufbringen, sondern auch Salif, den rechtmäßigen Ehemann Ihrer Nichte. Das wollen Sie nicht wirklich«, knurrte er.

      Der Sprecher der Gruppe trat vor. »So gottlos diese Verbindung ist – die Ehe muss vollzogen werden, um Gültigkeit zu haben. Fünf Männer unserer Gemeinde werden Zeugen sein.«

      Mara wich zurück. Sie war blass geworden.

      »Muss wirklich…?« Sie sah auf den Kapitän, der sie nicht aus den Augen gelassen hatte. Mara sah jetzt aus, als würde sie sich gleich übergeben. Ihre Hände zitterten, als sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob.

      Der Kapitän nickte. »Ja, Mara, es muss bezeugt werden.«

      Dann wandte er sich an alle.

      »Ich lade das Paar in meine Kajüte zum Abendessen. Zu einem bescheidenen Hochzeitsmahl, sozusagen, denn diese kleine Feier gönne ich dem Brautpaar. Immerhin ist die Vermählung ein einschneidendes Ereignis in ihrer beider Leben. Und ich werde meine Kajüte für diese Nacht räumen und für diese besondere Nacht den beiden Jungvermählten zur Verfügung stellen. Aber niemals erlaube ich euch, zu fünft die Zeugenschaft zu übernehmen.«

      »Aber es muss bezeugt werden«, beharrte der Mann stur auf diesem Punkt.

      »Dann… es wird nur einen einzigen Zeugen geben und ich überlasse Salif die Wahl, wer der Zeuge sein soll. Ein Zeuge genügt.« Der Kapitän sah entschlossen in die Menge.

      Salif


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