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Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa FrankЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank


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aussteigen, junge Frau«, rief der Fahrer, nachdem er wieder einmal gehalten hatte. »Wenn Sie diesem Weg da folgen, dann werden Sie bald die bunten Wegweiser entdecken. Dann können Sie gar nicht mehr falsch gehen.«

      Die Krankenschwester bedankte sich freundlich bei dem netten Mann und stieg aus. Eine schmale, geteerte Straße, die eine leichte Anhöhe hinaufführte, lag vor ihr. Rechts und links war sie begrenzt von Wiesen, und etwas weiter weg erhob sich ein Wald.

      Bei jedem der lustigen Wegweiser blieb die junge Frau stehen. Sie betrachtete eingehend die aus Holz geschnitzten Kinder und Tiere, und endlich sah sie in nicht allzu weiter Ferne das Kinderheim Sophienlust.

      »Hoffentlich ist Regine Nielsen auch hier«, murmelte Mandy vor sich hin. Sie kannte die Kinder- und Krankenschwester von Sophienlust von den letzten Fortbildungskursen her, die sie gemeinsam besucht hatten. Mandy wußte auch von deren schweren Schicksal.

      Als sie das schmiedeeiserne Tor öffnete und den großen Park mit den alten Bäumen betrat, wurde ihr doch etwas mulmig zumute. Aber sie ließ sich davon nicht beirren. Sie hatte sich entschlossen, Klaus Meinradt zu überraschen, und jetzt wollte sie diesen Entschluß auch ausführen.

      Vor der breiten Freitreppe zögerte sie noch. Suchend schaute sich die junge Frau um.

      »Möchten Sie zu uns? Sind Sie eine Mutter?« Heidi Holsten hatte Durst bekommen und wollte sich gerade im Haus etwas holen. »Sie können gleich mit mir kommen.»

      »Mutter bin ich leider keine«, sagte Mandy mit leisem Bedauern in der Stimme, »aber wenn du mich mitnehmen willst, dann wäre das sehr nett. Weißt du vielleicht, ob Schwester Regine im Haus ist?«

      »Sie ist nicht im Haus, sondern bei uns hinten im Sandkasten. Ich hole nur die Teekanne aus der Küche, dann zeige ich Ihnen, wo das ist.« Flink verschwand Heidi, und Mandy wartete lächelnd. Das Kind gefiel ihr sehr gut. So ein Töchterchen hätte sie auch gerne.

      Aber jetzt war sie schon sechsundzwanzig und noch immer ledig.

      »Gib mir die Kanne, ich trage sie für dich«, schlug sie vor, als Heidi vorsichtig die Haustür öffnete.

      Die Kleine hatte nichts dagegen. Sie hüpfte munter vor Mandy her. »Da ist der Sandkasten«, sagte sie. »Und eine Rutsche haben wir auch noch.«

      Die Krankenschwester entdeckte sogleich Schwester Regine, die ebenfalls eifrig Sandburgen baute. Die junge Frau war so in ihr Spiel vertieft, daß sie den Besuch gar nicht bemerkte.

      Vorsichtig stellte Mandy die Kanne auf den Holztisch, vor dem zwei roh gezimmerte Holzbänke standen. Dann beobachtete sie das muntere Treiben der Kinder. Dabei entdeckte sie Ulli, der ein wenig abseits im Gras saß und sich nicht an dem Spiel beteiligte.

      »Hallo, Regine.«

      Erschrocken drehte sich die Angesprochene um. »Mandy. Ich habe dich gar nicht kommen hören.«

      Beide Frauen schauten zu Ulli hinüber, der teilnahmslos vor sich hin starrte.

      »Seit gestern ist der Junge richtig verstört«, sagte Regine Nielsen. »Es war wohl doch keine so gute Idee, Vater und Sohn zusammenzuführen.«

      »Das stimmt nicht«, widersprach die junge Krankenschwester. Sie strich sich nervös eine dunkle Locke zurück, die ihr in die Stirn gefallen war.

      »Sieh ihn dir doch an. Er spielt nicht mit uns, und das Lachen hat er anscheinend auch verlernt. Nur Timo kommt noch in den Genuß seiner Gunst. Uns alle hat er anscheinend abgeschrieben.«

      »Sag doch nicht so etwas, Regine. Ich weiß ja, daß der Besuch bei seinem Vater eine Enttäuschung auf der ganzen Linie gewesen war, aber wir haben vielleicht zuviel erwartet. Ich bin sicher, daß es das nächste Mal schon besser sein wird.«

      »Dein Wort in Gottes Ohr«, seufzte Regine Nielsen und bohrte mit dem Finger ein Fenster in die Sandburg.

      »Du kannst das, als ob du nie etwas anderes getan hättest.« Mandy lachte und setzte sich ebenfalls auf den Rand des Sandkastens. »Ich werde auch mal mein Glück versuchen.«

      Gespannt beobachteten die Kinder, wie die zwei Frauen ein Loch in die Sandburg gruben. Sie kamen immer tiefer und tiefer. Kurz bevor das Werk vollendet war, brach die Burg ein.

      Alle lachten herzlich, nur Ulli reagierte überhaupt nicht.

      »Warum bist du eigentlich gekommen?« fragte Regine Nielsen plötzlich. »Du wolltest uns doch nicht nur besuchen, um meine Sandburg zu zerstören?«

      »Ich habe sie nicht allein kaputt gemacht. Du warst mit mindestens fünfzig Prozent beteiligt«, wehrte sich Mandy lachend. Aber sie wurde rasch wieder ernst. »Du hast recht, Regine, das war wirklich nicht der Grund. Klaus Meinradt bricht es fast das Herz, daß er gestern seinem Sohn den Besuch so verdorben hat. Er hat deswegen heute nacht sogar Fieber bekommen.«

      »Ist das wirklich wahr?« Schwester Regine schaute überrascht hoch. An der Schürze wischte sie ihre sandigen Hände ab. »Komm, gehen wir ein Stückchen durch den Park. Da können wir uns ungestörter unterhalten.«

      Einträchtig gingen die beiden Frauen den Kiesweg entlang. Über ihnen rauschten die mächtigen alten Bäume ihr ewig altes und doch immer wieder neues Lied.

      »Herrlich habt ihr es hier. Das ist ein richtiges Paradies für die Kinder.«

      »Für die meisten schon«, gab Regine Nielsen zu und machte ein besorgtes Gesicht, »aber doch nicht für alle. Kinder wie zum Beispiel der kleine Ulli werden bei uns niemals froh. Da können wir uns noch so bemühen. Er ist ein besonders empfindsames Kerlchen. Die ganzen Wochen nach dem Tod seiner Mutter war er lieb und sogar lustig, weil er noch nicht so recht verstanden hatte, was überhaupt geschehen ist. Frau von Schoenecker hat ihm dann erzählt, daß seine Mutter vom Himmel aus acht auf ihn gibt. Das hat ihm anscheinend sogar gefallen.«

      Amanda Veil deutete auf eine weiße Bank, die unter einer alten Eiche stand. »Setzen wir uns eine Weile? Ich bin plötzlich so richtig müde. Die Nachtschicht macht mir doch mehr zu schaffen, als ich gedacht habe.«

      »Du hattest Nachtschicht? Aber gestern nachmittag warst du doch auch da.«

      »Ja, schon«, gab Mandy zu und errötete. Sie schaute schnell zur Seite, aber Regine hatte es schon bemerkt.

      »Du sorgst auch in deiner Freizeit für Klaus Meinradt?« fragte sie überrascht. »Bedeutet dir dieser Mann so viel?«

      Mandy zuckte die Schultern. »Ich weiß es auch nicht«, gestand sie.

      »Aber du bist doch mit Gerd Schönau verlobt. Oder bin ich da falsch informiert?«

      »Ich war verlobt, habe ihm aber schon vor Wochen den Ring zurückgegeben.«

      »Wegen…?«

      »Nein, nicht was du denkst«, wehrte die Krankenschwester ab. »Das war schon vorher. Gerd hatte auch noch andere Eisen im Feuer. Und von großen Eifersuchtsszenen halte ich nichts, deshalb habe ich mich lieber gleich von ihm getrennt, ehe er mir den Laufpaß geben konnte, weil ihm vielleicht eine andere Frau besser gefällt.«

      »Dann habe ich mich also doch nicht in ihm getäuscht. Ich habe ihn zwar nur ein paar Mal bei den Fortbildungskursen gesehen, wenn er seine Referate gehalten hat, aber das hat mir gereicht. Er ist einfach eine zu tolle Erscheinung, um nur einer Frau zu gehören.« Regine lachte verhalten.

      »Das stimmt. Ich bin auch richtig erleichtert, obwohl ich mir manchmal doch recht einsam vorkomme.«

      Regine Nielsen dachte nach. »Und nun hast du dein Herz wieder an einen offensichtlich hoffnungslosen Fall gehängt, wie mir scheint.«

      »Aber nein«, wehrte Mandy verlegen ab. »So darfst du es nicht sehen. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich wirklich mein Herz an Klaus Meinradt verloren habe. Ich weiß nur, daß mir der Mann schrecklich leid tut, weil er so Schreckliches hat durchmachen müssen.«

      »Schon«, warf Regine Nielsen ein. »Aber immerhin ist ihm noch sein kleiner Sohn geblieben. Und Ulli ist so ein patentes Kerlchen, daß er wirklich stolz auf ihn sein kann.«


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