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Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa FrankЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank


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Ihnen und nach Schwester Mandy haben, wenn er zu solchen Mitteln greift.«

      »Sie haben recht. Ich muß endlich etwas unternehmen. Es ist schließlich nicht normal, daß ein Vater sein Sohn fortschickt, nur weil es seine Schwägerin so haben will. Ich weiß gar nicht, weshalb ich Ursula immer nachgegeben habe, wenn sie einen Wunsch geäußert hat. Ich muß blind gewesen sein.«

      »Sie ist die Schwester Ihrer verstorbenen Frau. Das erklärt vieles.« Denise fühlte, daß sie schon fast gewonnen hatte.

      »Trotzdem ist es keine Entschuldigung«, widersprach Klaus und stützte den Kopf in die Hände. »Was soll ich nur tun? Mein Sohn will Mandy wiederhaben, aber ich kann sie doch nicht herzaubern. Sie wird auch gar nicht mehr kommen wollen.«

      »Wenn ich Sie wäre, dann würde ich Fräulein Veil zumindest fragen. Aber nur, wenn Sie auch Wert darauf legen.« Denise errötete leicht. »Entschuldigen Sie, das geht mich nun wirklich nichts an.«

      »Ist schon in Ordnung, Frau von Schoenecker. Sie haben meinem Sohn schon so viel Gutes getan und damit auch mir, daß ich vollstes Vertrauen zu Ihnen habe. Ich vermisse Mandy auch sehr, obwohl ich das bis jetzt noch nicht wahrhaben wollte. Aber nun werde ich es ihr wohl oder übel eingestehen müssen, daß ich… daß ich mich wahrscheinlich in sie verliebt habe.«

      Denise fühlte sich um eine Zentnerlast leichter. Wenn nun auch Schwester Mandy etwas für Klaus Meinradt empfand, dann würde sich alles rasch zum Guten wenden.

      »Vielleicht sollten Sie zu ihr hingehen und ihr diesen Brief zeigen. Dann werden Sie ja sehen, wie die junge Frau reagiert«, schlug sie vor.

      Der Mann stimmte zu. Zuvor aber wollte er noch mit seiner Schwägerin sprechen. Sie mußte endlich sein Haus verlassen und sich eine neue Bleibe suchen. Zuviel Schaden hatte sie schon angerichtet, als daß er noch Mitleid mit ihr haben konnte.

      *

      Ursula Wandel lag auf der Couch imWohnzimmer und rekelte sich wohlig. Welch ein schönes Heim hatte doch Iris ihr Eigen genannt, während sie, Ursula, sich ihre Karriere hatte aufbauen müssen.

      Gerade als zugkräftige Aufträge ausgeblieben waren, war Iris bei diesem gräßlichen Unfall ums Leben gekommen. Damit hatte sie Platz gemacht für ihre jüngere Schwester, die sich hier außerordentlich wohl fühlte.

      Zwar liebte sie Klaus nicht, dafür war er ihr zu bieder, aber er sah gut aus, und er konnte ihr ein sorgenfreies Leben bieten, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil war.

      Und so wie es jetzt aussah, war der Mann schon fast wie Wachs in ihren Händen. Jetzt galt es nur noch, die Trümpfe richtig auszuspielen, dann würde es nicht mehr lange dauern, bis sie die neue Frau Meinradt war.

      Sie hörte nicht, wie draußen der Schlüssel ins Schloß gesteckt wurde. Erst als Klaus im Wohnzimmer stand, schreckte sie auf.

      »Du bist schon wieder zurück?« Als er keine Antwort gab, stand sie rasch auf. »Mir war so schwindlig, da habe ich mich eine Weile hingelegt. Mein Kreislauf macht mir manchmal Schwierigkeiten, wenn das Wetter umschlägt.«

      »Warum entschuldigst du dich? Ich habe dir doch gar keinen Vorwurf gemacht. Du sollst dich natürlich ausruhen, solange du bei mir Gast bist.« Klaus wollte höflich bleiben, aber seine Stimme klang spöttisch, obwohl er es hatte vermeiden wollen.

      »Was ist mir dir, Klaus? Habe ich etwas falsch gemacht?« Mit einem unschuldsvollen Blick, als ob sie kein Wässerchen trüben und niemanden ein Leid zufügen könnte, schaute sie zu ihm auf.

      Aber dieses Mal ließ sich der Mann nicht von ihren schauspielerischen Fähigkeiten blenden. Mit einem Mal sah er klar, und ihm war auch bewußt, wie ihn Ursula die letzten Monate an der Nase herumgeführt hatte. Immer gab sie als Begründung für ihre Gemeinheiten an, daß sie Iris Schwester sei und für alle nur das Beste wolle.

      Dabei hatte sie nur ihr eigenes Wohlbefinden im Sinn gehabt. Und er, Klaus, hatte sich blenden lassen. Aber das war nun vorbei. Ursula mußte endgültig gehen.

      Wenn ich es ihr nur schon gesagt hätte, schoß es ihm durch den Kopf. Ihm wurde heiß in seiner dunklen Anzugjacke. Hastig zog er sie aus und hängte sie über eine Stuhllehne.

      »Hast du eigentlich keine Aufträge mehr? Ich wundere mich, daß du es dir leisten kannst, so viele Monate Urlaub zu machen.«

      »Sag mal, Klaus, was ist denn mit dir? Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen oder willst du mich loswerden?« Ihr Blick aus den wasserblauen Augen wurde lauernd.

      Dem Mann wurde es immer unbehaglicher zumute. »So direkt wollte ich es eigentlich nicht sagen«, wich er aus. »Aber findest du nicht, daß es seltsam aussieht, wenn du als Frau hier bei einem Witwer wohnst? Es schadet deinem Ruf und meinem sicher auch«, fügte er noch hinzu.

      »Was soll der Quatsch? Du bist mein Schwager. Ist es da nicht natürlich, wenn ich dir in der ersten Zeit helfe, mich um den Haushalt kümmere und deinen Sohn versorge?«

      Aber das hätte Ursula besser nicht gesagt. In Klaus stieg der Zorn hoch.

      »Du hast überhaupt keine Ähnlichkeit mit Iris«, sagte er gefährlich leise.

      »Na und? Ist das vielleicht ein Makel? War Iris so einmalig, daß ihr keine andere Frau das Wasser reichen könnte?«

      »Ja, sie war einmalig, sie war genau das Gegenteil von dir. Aber es gibt eine Frau, die auf ihre Art genauso einmalig ist. Und diese Frau werde ich heiraten, wenn sie mich noch haben will.« Nervös ging er im Zimmer auf und ab. »Aber nach allem, was wir beide ihr angetan haben, zweifle ich daran.«

      »Ach, du meinst dieses Pflänzchen, diese farblose Person, die dir den Haushalt geführt hat? Ha, daß ich nicht lache. Ausgerechnet so eine Landpomeranze, die von der großen Welt noch nie etwas gesehen hat?« Gekünstelt lachte Ursula auf. Sie merkte, daß ihr die Felle langsam aber sicher davonschwammen.

      Jetzt brauchte sie nur noch einen guten Abgang, damit sie ihr Gesicht nicht verlor. Sie erinnerte sich an den Anruf, den sie gestern von ihrer Agentur erhalten hatte. Eine unwichtige Modenschau in irgendeiner Kleinstadt, niedrige Gage, aber immerhin ein Angebot.

      Zwar hatte sie es zuerst ausgeschlagen, aber wenn sie sich beeilte, dann war es vielleicht noch frei.

      »Sprich nicht so respektlos von Mandy.« In Klaus’ Stimme schwang unterdrückter Zorn mit. Aber er wollte sich nicht mit Ursula verfeinden, immerhin war sie seine Schwägerin, das durfte er nicht vergessen.

      »Wegen dir hätte ich fast ein ausgezeichnetes Angebot ausgeschlagen. Gestern hat meine Agentur angerufen«, berichtete sie atemlos. »Ich bin froh, daß du es mir rechtzeitig gesagt hast, daß du meine Dienste nicht mehr benötigst. Wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich jetzt meine Sachen packen.«

      »Ursula«, bat Klaus etwas verlegen, »wir wollen als Freunde auseinandergehen, nicht als Feinde.«

      Er streckte ihr seine Rechte hin, die sie nach kurzem Zögern ergriff. »Ich weiß, wenn ich verloren habe«, gab sie dann zu und wandte sich ab.

      »Eigentlich bist du deiner Schwester doch ähnlicher als ich gedacht habe.«

      »Danke, das hast du schön gesagt. Aber jetzt muß ich gehen und meine Agentur anrufen, damit sie mir das Angebot offenhalten.« Eilig lief sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf.

      »Wenn du je etwas brauchen solltest, dann bin ich immer für dich da«, rief er ihr noch nach, ehe sie die Tür hinter sich zuwarf.

      *

      Es war ein dunkler Altbau, in dem sich Mandys kleine Wohnung befand, die sie früher mit ihrer geliebten Mutter geteilt hatte.

      Nachdem sie Klaus Meinradts Haushalt verlassen hatte, hatte sie sich fast die Finger wundgeschrieben nach einer neuen Arbeitsstelle, aber anscheinend gab es genügend Krankenschwestern. Nur von einer kleinen Kurklinik im Schwarzwald stand die Antwort noch aus. Mandy rechnete fest mit einer Absage.

      Die junge Frau stand am Fenster und starrte traurig auf die schmale Straße hinunter, wo einige Jungen Fußball spielten.


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