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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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dass Toni ihm erzählt habe, wie Monika an Mark hängt und auch er an dem Kind. Dass Mark auf den Gipfel des »Engelssteigs« will, um Monikas Bild hinaufzubringen.

      »Ich denke, Mark hat Monika fest ins Herz geschlossen, Claudia und Monika ihn wohl auch. Wie denkst du darüber? Eigentlich ist das eine unnötige Frage, denn ich habe deine Angst gesehen, als Monika meinte, Mark den Rucksack ihres Vater schenken zu können.«

      »Ja, es stimmt. Monika hat Mark tief ins Herz geschlossen. Die beiden haben sich irgendwie gefunden. Wenn man sie zusammen sieht, dann schaute es aus, als gehörten sie zusammen.«

      Claudia erzählte dem Pfarrer, wie Monika begeistert nach Mark gerufen hatte und ihm entgegengelaufen war und wie er sie aufgefangen hatte.

      »Und gestern Abend wollte sie auch noch ein kleines Nachtgebet sprechen für Mark, was sie dann auch tat.«

      »Na siehst du, Claudia! Das ist doch sehr schön. Und wie steht es mir dir? Was empfindest du für Mark? Aber welchen Eindruck hat er bei dir hinterlassen?«

      »Ich möchte nicht, dass er ein Gefühl bei mir hinterlässt. Das ist nicht richtig. Deshalb wollte ich Sie fragen, ob sie Mark in meinem und Monikas Namen den Rucksack geben könnten?«

      »Nein, nein und nochmals nein! Wenn ich mich dazu bereit erklären würde, dann wäre ich ein schlechter Hirte. Claudia, jetzt werde ich mal deutlicher. Du willst dich nur drücken! Du hast Angst, dass du deine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten kannst.«

      Claudia seufzte.

      »Auch wenn es kein Unrecht ist, wenn ich mich – rein theoretisch – vielleicht wieder verlieben könnte, so weiß ich nicht mehr, was ich tun soll, was richtig ist. Mit Rudi damals war es so einfach. Unsere Herzen flogen einfach einander zu.«

      »Du solltest endlich Frieden machen mit dem, was geschehen ist. Mir kommt es vor, als wolltest du dich für etwas bestrafen. Es ist doch unnatürlich, dass sich ein Mensch so gegen liebe Gefühle wehrt.«

      Claudias Augen füllten sich mit Tränen.

      »Rudi war Architekt. Die Baustelle, die er an diesem Tag betreute, war sehr weit weg. Er rief abends an und sagte, dass es schlimm regnete und er vielleicht erst am nächsten Tag zurückfahren könne. Er wollte noch etwas warten und mich wieder anrufen. Ich wollte, dass er kommt und redete die Gefahr auf der Straße bei dem Unwetter klein. Rudi konnte mir keine Bitte abschlagen. Er fuhr los.«

      Claudia schluchzte.

      »Aber er kam nie an. In den frühen Morgenstunden läutete die Polizei mit einem Seelsorger an meiner Tür. Das habe ich noch niemandem erzählt. Ich trage die Schuld, ich habe ihn überredet! Ich hätte nicht so egoistisch sein dürfen. Ich hätte ihm zureden sollen, die Nacht im Hotel zu verbringen.«

      Claudia weinte bitterlich. Pfarrer Zandler ließ sie weinen.

      »Du hast keine Schuld, Claudia. Dich trifft keine Schuld! Keine! Hörst du?«

      Claudia zuckte mit den Schultern.

      »Mir steht es nicht zu, Kritik zu üben an dem, was Sie sagen, Herr Pfarrer. Sie meinen es sicher gut. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die Schuld an Rudis Tod trage und dass Monika keinen Vater mehr hat.«

      »Ich verstehe dich, Claudia. Trotzdem ist es Unsinn. Aber wenn es deine feste Meinung ist, müsstest du dann nicht alles tun, damit Monika einen Ersatzvater bekommt?«

      Monika seufzte.

      »Ich kann doch nicht irgendeinen Burschen heiraten, nur, damit Monika einen Ersatzvater bekommt. Das kann nicht ihr Ernst sein, oder?«

      »Gütiger Himmel, stehe mir bei!«, rief Pfarrer Zandler aus und schaute hinauf in den blauen Himmel über Waldkogel. »Das Madl hier hat ein Talent, mir die Worte im Mund herumzudrehen.«

      Sie schwiegen beide eine Weile und aßen den Kuchen zu Ende. Pfarrer Zandler, der von Toni mehr wusste, als er Claudia sagen konnte, hatte sich etwas überlegt.

      »Claudia, wir gehen jetzt einkaufen. Wir kaufen für Mark einen Rucksack und dann kleidest du dich neu ein. Bunt!«

      Claudia riss die Augen auf und starrte ihn an.

      »Schau nicht so! Wenn du nicht genug Geld hast, dann rede ich mit Veronika Boller. Du kannst bei ihr anschreiben lassen.«

      »Es geht nicht ums Geld!«

      »Gut, dann sind wir uns einig! Dein Trauerjahr ist vorbei. Du kehrst jetzt wieder ins Leben zurück, das sage ich dir. Ich will dich nicht mehr in den dunkeln Sachen sehen. Höchstens an hohen kirchlichen Feiertagen darfst du dich etwas dunkler kleiden, aber auch nur dann. So, wie ich Monika verstanden habe, hast du deine bunten Sachen alle deiner Freundin Janet gegeben. Ist es so?«

      Claudia brachte kein Wort heraus. Sie nickte nur.

      »Hast du jetzt zu meiner Frage genickt oder hast du dein Einverständnis gegeben? Ist auch egal. Du bist ein trauriges und verirrtes Schäfchen, das sich am liebsten unsichtbar machen würde. Aber ich, als Schäfer, verpasse dir jetzt eine große bunte Schleife und ich dulde keinen Widerspruch. Aufi! Trink deinen Kaffee aus. Dann gehen wir!«

      »Aber Herr Pfarrer …«

      »Nix, da! Es wird gemacht, wie ich es gesagt habe.«

      Pfarrer Zandler rief nach Helene Träutlein. Sie sah aus dem Küchenfenster.

      »Wir gehen in den Laden zu Veronika. Schick die Monika heraus, Träutlein!«

      Kurz darauf betrat Pfarrer Zandler mit Claudia und Monika das Geschäft. Veronika Boller bediente eine Kundin und ihr Mann Franz war auch beschäftigt. So grüßten sie Pfarrer Zandler nur nebenbei. Das passte ihm gut. Der Geistliche schob Claudia und Monika in die Ecke mit den Rucksäcken.

      »So, meine Damen! Welcher soll es sein?«, fragte er.

      Monika schaute sich um und ergriff gleich den größten Rucksack.

      »Der hier ist sehr schön. Mama, bitte!«

      Claudia fuhr ihrer Tochter über das Haar.

      »Gut, wenn er dir so gut gefällt, dann nehmen wir ihn.«

      Pfarrer Zandler lächelte zufrieden und trug den Rucksack zur Kasse. Dort war Veronika in ein Gespräch mit der Kundin vertieft. Der Geistliche erkannte sofort, dass es nicht ein Verkaufsgespräch war, sondern es sich um Klatsch und Tratsch handelte. Er packte Veronika kurzerhand am Arm.

      »Ich muss hier mal unterbrechen. Ihr könnt ein anderes Mal reden. Ich brauche dich, Veronika.« Er wandte sich an die Kundin und sagte: »Gott zum Gruß«, bevor er Veronika von ihr fortzog und zur Seite nahm.

      Pfarrer Zandler hielt sie am Arm fest und redete leise auf Veronika ein, die immer nur nickte. Dann kamen die beiden auf Claudia und Monika zu.

      »Grüß Gott«, grüßte Veronika. »Herr Pfarrer Zandler hat mir anvertraut, dass die Trauerzeit vorbei ist und einige neue bunte Sachen her sollen.«

      »Müssen!«, warf Pfarrer Zandler ein. »Monika, such du deiner Mama mal ein paar schöne bunte Kleider aus. Du bist doch ein kluges Madl und weißt sicher besser als ich, was deiner Mama gefällt.«

      Die kleine Monika ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Sie stürzte sich auf den Ständer mit den Dirndln.

      Bald verschwand Claudia mit mehreren Dirndln in der Umkleidekabine. Sie verstand nicht, was Pfarrer Zandler draußen mit Veronika Boller flüsterte. Augenblicke später schaute diese in die Umkleidekabine, und nahm wortlos Claudias hochgeschlossenes schwarzes Kleid und die schwarze Strickjacke mit hinaus.

      »Lassen Sie das hier«, schrie Claudia auf.

      »Ruhe da drin!«, schallte Pfarrer Zandlers Stimme durch den ganzen Laden.

      Die kleine Monika schlüpfte zu ihrer Mutter in die Kabine. Pfarrer Zandler hörte, wie die beiden leise tuschelten. Dann kam Claudia heraus. Sie trug ein mittelblaues Dirndl mit hellerer Schürze. Das hellblaue Mieder war mit Blumen bestickt. Die zartblaue Bluse mit


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