Erfolgsstrategien für Faulenzer. Питер ТейлорЧитать онлайн книгу.
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2 Mein Herausgeber weist ausdrücklich darauf hin, dass dieses Buch Ihnen durchaus zu all dem verhelfen könnte, was andere Ratgeber versprechen. Vielleicht sollten Sie es sicherheitshalber ja doch kaufen … eine pauschale Erfolgsgarantie wird jedoch nicht gewährt. (Unter dem Stichwort »Ratgeber« sind bei Amazon derzeit sage und schreibe knapp 294 000 Bücher auf Deutsch verfügbar. 2010 wurden mit Ratgebern und Anleitungen zur Selbsthilfe angeblich fast 12 Milliarden US-Dollar an Umsätzen erzielt.) Nur so ein Gedanke: Vielleicht sollte das nächste Buch dieser Reihe unter dem Titel Faulenzerstrategien, die Ihnen zu mehr Geld und mehr Sex verhelfen erscheinen.
3 Der »Big Bang« – der Urknall – bezeichnet nach dem Standardmodell der Kosmologie den Moment, an dem unser Universum entstanden ist. Analog dazu spricht man im technischen Bereich (insbesondere bei Softwareumstellungen) von der Big-Bang-Methode, wenn ein Altsystem zu einem bestimmten Zeitpunkt vollständig abgeschaltet und durch ein neues System ersetzt wird.
4 Vielleicht einen Ratgeber, der Ihnen zu »mehr Geld und mehr Sex« verhilft?
5 Schon klar, natürlich sind Sie kein Verlierer, so habe ich das nicht gemeint. Was ich damit sagen will, ist, dass Sie aufgrund einer unklugen Arbeitsweise vielleicht enorm viel verpassen.
6 Der berühmte Spruch »Mach schon, versüß mir den Tag« (im Original: »Go ahead, make my day«) stammt aus der Feder des Autors Joseph C. Stinson und wurde 1983 in Dirty Harry IV – Dirty Harry kommt zurück von Clint Eastwood in der Rolle des Inspektors Harry Callahan gesprochen. Hinweis an die Fans von Clint Eastwood: Der Autor weigert sich, das vollständige Zitat aus dem ersten Dirty Harry-Spielfilm aus dem Jahr 1971 (Regie und Produzent: Don Siegel) zu verwenden und den Leser auch noch zu beschimpfen.
7 Aus Die Leben des Lazarus Long (Originaltitel: Time Enough for Love) von dem US-amerikanischen Science-Fiction-Schriftsteller Robert Heinlein (1907 – 1988). Hinweis: Dieses Zitat inspirierte mich dazu, das Konzept des produktiven Faulenzens auszuarbeiten. Im Lauf meiner Dozententätigkeit habe ich schon unzählige Menschen an neue Aufgaben und Rollen herangeführt und mich immer gefragt, weshalb manche Leute – einschließlich mir – so viel entspannter, organisierter und gelassener sind als andere und doch vergleichbar gute oder sogar bessere Ergebnisse erzielen. Nachdem ich Robert Heinleins Zitat gelesen habe, wurde mir vieles klar. Die Antwort ist ganz simpel: Ich bin ein Faulpelz, und das ist gut so. Sehr gut sogar, davon bin ich überzeugt.
»Haben Sie niemals Angst davor, etwas Neues auszuprobieren.
Immer daran denken:
Die Titanic wurde von Profis
gebaut. Die Arche Noah aber
von einem Amateur.«
DAVE BARRY
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Um Ihnen den bevorstehenden Lern- und Veränderungsprozess so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten, werden Sie regelmäßig die Gelegenheit haben festzustellen, wie weit Sie bereits gekommen sind.1 Stellen Sie sich dieses Buch als eine Art »Navi«2 vor, das Sie sicher ans Ziel bringt, Ihnen aber nicht mit beharrlichen Ansagen auf die Nerven geht, wenn Sie von der geplanten Route abweichen oder sich für ein anderes Ziel entscheiden, das Ihnen interessanter erscheint.
Schon gut, ich weiß, im Moment ist die Standortbestimmung noch ziemlich überflüssig, da Sie sich ja noch gar nicht auf den Weg gemacht haben. Oder etwa doch? Ja, Sie haben sich tatsächlich schon von Ihrem Startpunkt fortbewegt, denn Ihre Entscheidung, den Weg des produktiven Faulenzens einzuschlagen, stellt bereits den ersten kleinen, aber bedeutsamen Schritt in Ihrem Veränderungsprozess dar.
Und erste Erfahrungen mit der produktiven Faulenzermethode haben Sie übrigens auch schon gesammelt.
Als kleiner Bonus dafür, dass Sie sich von einem Teil Ihres sauer verdienten Geldes (für das Sie sich vermutlich 100 Stunden pro Woche abrackern) getrennt haben, durften Sie bei dem Entscheidungsprozess, den Sie hinter sich haben, produktives Faulenzen in Aktion erleben. Ist das nicht fantastisch?
Da Sie vorab einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit investiert haben, wissen Sie nun entweder definitiv, dass Sie sich die Zeit und Mühe sparen können, den Rest des Buchs zu lesen (auch wenn Sie ein paar Euro, Pfund, Dollar, Yen oder was auch immer ärmer sind, sind Sie doch um eine Erfahrung reicher). Oder Sie sind jetzt wild entschlossen, sich zu konzentrieren und zu lernen, wie Sie in Zukunft rundum produktiver zu Werke gehen können. Beides sind wichtige Lektionen.
Nun ist aber endgültig Schluss mit dem Vorgeplänkel, kommen wir zur Sache.
Darf ich vorstellen: Nigel
Nun wird es Zeit, Ihnen Nigel vorzustellen, der sich – wie Sie – daranmacht, sein Leben zu verändern, einen eigenartigen Sinn für Humor besitzt – wie Sie gleich erfahren werden – und mit Vorliebe Schilder mit Sprüchen, die ihm gerade besonders gut gefallen, an seinem Arbeitsplatz aufhängt.
Making Plans for Nigel3 wäre auch ein passender Titel für dieses Buch gewesen.
Unser Held Nigel ist so ein Typ, wie ihn jeder von uns kennt (wenn Sie sich lieber eine Nigella vorstellen möchten, nur zu).
Making Plans for Nigella wäre ebenfalls ein passender Titel für dieses Buch gewesen.
Im Großen und Ganzen ist Nigel (Nigella) glücklich und zufrieden mit seinem (ihrem) Leben. Eigentlich könnte alles so weiterlaufen wie bisher, wenn ihn (sie) nicht manchmal diese kleinen, nagenden Zweifel überkämen. Nein, so geht das nicht weiter. Wie Sie sehen, bemühe ich mich um politische Korrektheit und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Können wir uns trotzdem darauf einigen, dass ab jetzt auch immer Nigella gemeint ist, wenn ich von Nigel spreche und umgekehrt? Ja? Danke!
Nigel ist ein Mensch wie Sie und ich. Er war gerade mit irgendwelchen anderen Dingen beschäftigt, als ihn das Leben ablenkte. Genauer gesagt, der Sinn des Lebens, denn davon handelt eine von Nigels Lieblingsgeschichten, die er oft und gerne erzählt. Sie geht folgendermaßen:
Am ersten Tag erschuf Gott die Kuh.
Gott sprach zu ihr: »Lass dich vom Bauern auf die Weide führen, und harre dort den ganzen Tag in der prallen Sonne aus. Gebäre Kälber und gib Milch, um den Bauern zu ernähren. Ich schenke dir eine Lebenszeit von sechzig Jahren.« Die Kuh entgegnete: »Sechzig Jahre lang ein solches Leben zu führen, ist ganz schön hart! Lass mich lieber nur zwanzig Jahre leben, die restlichen vierzig kannst du zurückhaben.«
Damit war Gott einverstanden.
Am zweiten Tag erschuf Gott den Affen.
Gott sprach zu ihm: »Erfreue die Menschen, führe Kunststückchen vor und bringe sie zum Lachen. Ich schenke dir eine Lebenszeit von zwanzig Jahren.« Der Affe entgegnete: »Ich soll mich zwanzig Jahre lang zum Affen machen und Kunststückchen vorführen? Wie öde! Nein danke, kein Interesse. Die Kuh hat dir vierzig Jahre zurückgegeben, und ich gebe dir zehn zurück, einverstanden?«
Wieder war Gott einverstanden.
Am dritten Tag erschuf Gott