Die Karriere-Schmiede. Группа авторовЧитать онлайн книгу.
dicker ist. Schritt für Schritt geben die einzelnen Elemente ein Gesamtbild. Dieses erlaubt Ihnen einen umfassenden Überblick. Weit jenseits von einseitiger Argumentation.
(Illustration von Claudia Flor)
Schritt 3
Es erfolgt aufbauend auf der vernetzten Darstellung eine tiefer gehende Analyse. Welches Element spielt die größte Rolle? Jenes, das am meisten Einfluss auf andere hat, müsste demnach das größte Gewicht haben. Genau das könnte Ihr Stellhebel sein!
Schritt 4
Nun gilt es genau herauszufinden, was jetzt der richtige Stellhebel ist. Da Sie nicht alles machen können, gilt es stattdessen, nur das Entscheidende zu machen. Die dann festgelegten Stellhebel haben den größten Einfluss auf Ihre Job-Chancen. So finden Sie die geeignete Strategie.
Wir könnten Ihnen jetzt verraten, was aus unserer Sicht die richtige Antwort wäre. Aber dann würden wir Sie vielleicht beeinflussen … Und wer weiß, vielleicht würden Sie ganz andere Beziehungen erkennen und verbinden. Immerhin gibt es keine Objektivität. Es wäre vermessen, wenn wir uns dies nun zugestehen würden. Das bedeutet, jetzt sind Sie am Zug! Probieren Sie die GAMMA-Methode aus und finden Sie für sich selbst die richtige Antwort! Wenn Sie dann die Beziehungen selber angeordnet haben, werfen Sie doch noch mal einen kritischen Blick auf das Blatt. Fällt Ihnen dabei etwas auf? Falls nicht, zeigen Sie die fertige Darstellung doch einmal jemand anderem. Vielleicht Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin. Vermutlich wird diese Person Ihre Darstellung als äußerst kompliziert oder gar verwirrend betrachten. Erinnern Sie sich an die Worte unseres Autoren-Kollegen Hermann Scherer? Im 1. Kapitel beschrieb er die totale Verwirrung als einen wertvollen Zustand. Einen Zustand, in dem es Ihnen möglich ist, Ihren Chancenblick zu nutzen und dadurch die besten Entscheidungen zu treffen. Genau, so ist es! Also nutzen Sie diesen Zustand der Verwirrung ruhig aus und versuchen Sie dadurch die »Stellhebel« zu erkennen.
Üben Sie das Ganze doch noch an anderen Beispielen. Hier weitere Anregungen für Sie:
▪Greifen Sie die erste Blaupause auf, in der es um Ihre Ziele ging. Versuchen Sie nun zu erkennen, inwiefern die Ziele vielleicht sogar zusammenhängen. Stellen Sie sich die Frage, was Sie tun müssen, um diese Ziele zu erreichen, und überlegen Sie auch, was Sie diesen Zielen näher bringt.
▪Was für eine Stelle möchten Sie gerne für Ihr Praxissemester haben? Marketing? Controlling? Personal? Sind Sie sich noch unsicher? Verschaffen Sie sich auch hier einen Überblick: Listen Sie all Ihre Wünsche zusammen mit Ihren Stärken auf und versuchen Sie diese miteinander zu vernetzen. Machen Sie diese Übung aber idealerweise erst, nachdem Sie das 9. Kapitel »Ego-Branding« von Prof. Dr. Cyrus Achouri gelesen haben. Sie werden dann auf einmal noch mehr Möglichkeiten sehen.
▪Wenn Sie bereits genau wissen, was für eine Stelle Sie wollen und vielleicht sogar einen Traumarbeitgeber vor Augen haben, gibt es noch eine weitere Übung. Versuchen Sie Ihr persönliches Netzwerk zu visualisieren und finden Sie heraus, wer aus Ihrem persönlichen Umfeld bereits Beziehungen zu diesem einen Unternehmen hat. Falls Sie dabei feststellen, dass Sie noch keinen passenden Kontakt haben, so sei Ihnen das 6. Kapitel »Networking« nahegelegt.
Sie sehen, die GAMMA-Methode lässt sich für viele Szenarien verwenden. Sie können die Qualität der Erkenntnisse sogar nochmals verbessern, indem Sie sich Partner ins Boot holen. Dabei dürfen diese ruhig aus ganz anderen Fachbereichen stammen. Dies ermöglicht Ihnen über den Tellerrand hinauszublicken und steigert Ihre Chancen-Intelligenz.
Bedenken Sie aber auch, dass die dabei empfohlene Lösung keinerlei Garantie für den Erfolg ist. Ob die davon abgeleiteten Pläne aufgehen, hängt am Ende meist von der Person selbst ab. Es liegt also ganz in Ihrer Hand. Falls Sie lieber am PC arbeiten, so können Sie natürlich auch die GAMMA-Software nutzen. Diese liefert Ihnen ergänzend sogar zahlenmäßige Darstellungen, die sich entsprechend auswerten lassen. Die gute Nachricht: Einige Universitäten und Hochschulen haben die Software bereits in den Computern auf dem Campus vorinstalliert. Also starten Sie einfach einen Versuch mit der digitalen Variante. Bitte beachten Sie beim Experimentieren mit der Software die Darstellungen in dem dazugehörigen Leitfaden. Dieser steht als kostenloser Download auf der Internetseite von TopSim zur Verfügung und beinhaltet neben ausführlichen Beschreibungen auch wertvolle Praktiker-Tipps.
Wie Erfolg entsteht – das Herz der Karriereschmiede
Das vorliegende Buch lässt sich vermutlich am ehesten mit dem Begriff »vernetzter Sammelband« beschreiben. Alle Kapitel, zusammen mit den Blaupausen dazwischen, stehen miteinander in Verbindung und bilden ein klares Konzept. Der Sammelband ist weit mehr als die einzelnen Kapitel aneinandergereiht und das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Aristoteles hatte recht. Die von uns in den Kapiteln platzierten Querverweise sind lediglich beispielhafte Andeutungen. In Wirklichkeit lassen sich wesentlich mehr Querverweise platzieren. Jeder Mensch wird beim Lesen eigene Verknüpfungen erkennen, Sie wissen ja, jeder hat seine eigene Wahrnehmung. Genau diese Wahrnehmung sollten Sie ab sofort trainieren. Deshalb raten wir Ihnen, dass Sie sich ab sofort Querverweise mit einem Stift eintragen und gezielt hervorheben. Sie werden dadurch ein ganz neues Verständnis der Erfolgsfaktoren entwickeln und begreifen, welche Faktoren Ihre Karriere nachhaltig beeinflussen werden.
Wenn Sie diese Stellhebel kennen, so sind Sie in der Lage – ganz nach der Philosophie des lebenslangen Lernens –, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Wer weiß, vielleicht finden Sie noch weitere Erfolgsmodule, die zu diesem Wirkungsgefüge dazugehören und von uns Autoren noch gar nicht berücksichtigt wurden. Falls ja, kontaktieren Sie uns doch einfach über die Homepage zum Buch! Vielleicht sind Sie ja dann plötzlich in der nächsten Auflage Mitautor.
Was also ist vernetztes Denken absolut vereinfacht ausgedrückt? Es bedeutet die Punkte miteinander zu verbinden. Manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist alles.
One more thing – warum am Ende alles einen Sinn macht
Abschließend zu diesem Kapitel möchten wir Ihnen ein weiteres Beispiel für vernetztes Denken mit auf den Weg geben. Ein Beispiel, das nicht nur Ihre Karriere betrifft. Dazu blicken wir zurück in das Jahr 2005. Der Kalender zeigt den 12. Juni 2005, wir befinden uns an der Stanford University. Steve Jobs, der damalige CEO von Apple, hält einen ergreifenden Vortrag für die Absolventen der Universität. Dies war, kurz nachdem er seine Krebsdiagnose bekommen hatte. Der Apple-Chef erzählt, worauf es wirklich ankommt, wenn man im Leben Erfolg haben will. Jobs beschreibt, wie er sein Studium abgebrochen hatte, und gibt tiefe Einblicke in seine Vergangenheit. Und obgleich er seine akademische Laufbahn hinwarf, setzte er sie indirekt fort. Er belegte genau jene Vorlesungen, die ihn auch wirklich interessierten. So lernte er in dieser Zeit Dinge, die eigentlich unwichtig für die Zukunft waren. Zumindest sah es so aus. Als er dann aber später Apple gründete, konnte er von genau diesen Erfahrungen profitieren! Dieses Wissen gab ihm den Vorsprung, den er brauchte. Oder anders gesagt, ohne dieses Wissen wäre er vielleicht nie so weit gekommen (vgl. Gallo 2011).
Es geht schlicht und ergreifend darum, Zusammenhänge zu erkennen. Vielleicht fällt es Ihnen jetzt gerade noch schwer, Ihr Leben aus dieser ganzheitlichen, ja vielleicht sogar abstrakten Perspektive zu betrachten. Aber lassen Sie ein wenig Zeit vergehen und blicken Sie dann eines Tages zurück. »Plötzlich macht alles einen Sinn! Vertrauen Sie einfach darauf« (Steve Jobs 2005).
Über die Autoren
Prof. Dr. Hanns Hub
Prof. Dr. Hanns Hub ist ein Protagonist des vernetzten Denkens und wissenschaftlicher Begleiter der Konzepte GAMMA und CHANCE. Er ist der Leiter der Hub Consulting und zugleich Ehrenpräsident der Deutschen Management-Gesellschaft.