Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas SchröderЧитать онлайн книгу.
Fluss Río Tinto entlangfahren. Zu bewundern ist auch eine typisch britische Siedlung, die von einer englischen Minengesellschaft angelegt wurde.
Mit Aussicht
Torre Tavira: In einem der vielen Türme der Provinzhauptstadt Cádiz wurde eine „Camera Obscura“ eingerichtet. Dieses alte Projektionsverfahren liefert in einer dunklen Kammer (daher der Name) ein scharfes, vor allem aber „lebendiges“ Bild der Außenwelt - der Effekt ist wirklich verblüffend.
„Weiße Dörfer“: Durchaus auch ein Fall für diese Rubrik sind die berühmten „Weißen Dörfer“ (pueblos blancos), die sich fast immer wundervoll in die umgebende Landschaft einpassen. Meist mit weitem Blick auf einer Hügelkuppe erbaut und oft von einer maurischen Burgruine überragt, konzentrieren sie sich vor allem im Osten der Provinz Cádiz nicht weit vom Städtchen Ronda, doch schmücken sie auch viele andere ländliche Regionen Andalusiens. Zu den schönsten zählen Vejer de la Frontera und Arcos de la Frontera.
Für Mutige
Caminito del Rey: Der spektakuläre „Königspfad“ führt in schwindelerregender Höhe durch die Schlucht El Chorro im Hinterland von Málaga. Lange Zeit völlig verfallen, galt er als „gefährlichster Weg der Welt“. Seit seiner Restaurierung ist der faszinierende Steig problemlos begehbar. Schwindelfrei sollte man allerdings sein... Die Zahl der täglichen Tickets ist begrenzt: Unbedingt vorab buchen!
Baden, sonnen, schnorcheln
Die Strände
Kaum jemand wird sich Andalusien als Ziel für einen reinen Strandurlaub aussuchen, denn dafür gibt es hier einfach zu viel zu sehen und zu erleben. Ein schönes Extra sind Sonne, Sand und Meer aber allemal. Und auch da kann Andalusien punkten: Hier liegen einige der besten Strände Spaniens.
Rund ein Fünftel der andalusischen Küstenline besteht aus Fels und Steilküste, ein kleinerer Teil aus Flussmündungen und den Sumpfgebieten der Marismas. Etwa zwei Drittel der Küste aber sind Strand, insgesamt 570 Kilometer. Auswahl gibt es also genug.
Baden an zwei Meeren
Gleich an zwei Meeren liegt Andalusien, am Mittelmeer und am Atlantik. Am Mittelmeer reichen Gebirgsausläufer bis ans Wasser; Felsküste, kleine Buchten und Strände wechseln sich ab. Von Ost nach West verlaufen hier die besonders warme und trockene Costa de Almería, die kleine, üppig grüne Costa Tropical der Provinz Granada und die berühmt-berüchtigte Costa del Sol der Provinz Málaga. Die flachere Atlantikküste der Costa de la Luz, verteilt auf die beiden Provinzen Cádiz und Huelva, wird geprägt von kilometerlangen Sandstränden. Hier herrscht ein ähnlich warmes Klima wie am Mittelmeer, und auch die Wassertemperaturen liegen nur unwesentlich tiefer. Die schier endlos ausgedehnten, leider aber manchmal auch windgepeitschten Strände dieser „Küste des Lichts“ bieten auch heute noch viel Platz für Sonnenanbeter und Strandläufer und gehören zu den weltweiten Top-Spots für Surfer und Kiter.
Die schönsten Strände am Mittelmeer
Cabo de Gata: Die wohl attraktivsten Mittelmeerstrände Andalusiens finden sich im Naturpark Cabo de Gata in der Provinz Almería. Manche sind nicht ganz einfach zu erreichen, doch der Weg lohnt sich immer. Die wildschöne, wüstenähnliche Umgebung bildet den perfekten Rahmen für völlig unverbaute, von Vulkanfelsen eingerahmte Sandbuchten mit kristallklarem Wasser - so reizvoll, dass viele der Strände schon als Filmkulisse dienten.
Nerja: Die östliche Costa del Sol ist etwas weniger dicht bebaut als ihr westliches Pendant. Der wirklich hübsche Ortskern von Nerja hat sich seinen Reiz bewahrt. Im Sommer herrscht reichlich Trubel, angenehmer ist Nerja zur Nebensaison. Landschaftlich traumhaft ist die Kette kleiner Badebuchten östlich des Zentrums, weitere sehr hübsche Buchten verstecken sich unterhalb der N 340 zwischen Nerja und dem Nachbarort Almuñecar in der Provinz Granada.
Marbella: Trotz seines Rufs als Treff der High Society zählt Marbella zu den erfreulicheren Ferienorten der westlichen Costa del Sol, besitzt eigenen Charakter und eine intakte Altstadt, die sich mit ihren engen Gassen und weißen Häusern viel Charme bewahrt hat. Beiderseits des Ortskerns erstrecken sich lange Sandstrände. Als besonders exklusiv gilt die 1,5 Kilometer lange, flach ins Wasser abfallende Playa Nagüeles im Westen, in deren Rücken hinter einer hübschen Promenade die Nobelhotels stehen.
Die schönsten Strände an der Costa de la Luz
Playa de Bolonia: Fraglos ein Postkartenmotiv erster Güte ist der wunderbare, breite und sanft geschwungene Strand des abgeschiedenen Örtchens Bolonia, der in eine hohe, als Naturmonument geschützte Düne ausläuft. Der Sand ist fein, das Wasser glasklar. Wegen der etwas umständlichen Anfahrt ist der Strand außerhalb der spanischen Hochsaison selten überfüllt.
Playa de Zahara de los Atunes: Seinen Beinamen „de los Atunes“ hat Zahara von der hier im Frühjahr nach jahrtausendealter Tradition ausgeübten Thunfischjagd. Der sechs Kilometer lange, ausgesprochen breite Strand hat immer genug Platz und ist auch für lange Strandspaziergänge ideal.
Playa El Palmar: In der Küstensiedlung des „Weißen Dorfs“ Vejer de la Frontera treffen sich viele junge Surfer, entsprechend farbenfroh zeigen sich Atmosphäre und Strandbars. Der Strand selbst erstreckt sich kilometerweit in beide Richtungen.
Conil de la Frontera: Ein sehr lebendiger und besonders bei deutschsprachigen Reisenden beliebter Badeort der Costa de la Luz. Conil besitzt eine hübsche Altstadt und herrliche, lange Strände mit netten Strandbars (Chiringuitos). An der Steilküste nordwestlich etwas außerhalb in Richtung Roche finden sich mehrere nette kleine Sandbuchten.
Matalascañas: Das nach Plan erbaute Ferienzentrum in der Provinz Huelva ist keine Schönheit, der hiesige Strand aber sehr wohl. Praktisch unbebaut und von Dünen und Pinienwäldern begleitet, verläuft er über rund 25 Kilometer bis Mazagón. Besonders reizvoll ist der Abschnitt bei der versteinerten Düne Cuesta de Maneli.
Aktivitäten und Sightseeing
Andalusien mit Kindern
Im Sand buddeln, im Wasser plantschen, zwischendurch ein Eis... Urlaubsfreuden. Irgendwann aber ist all das ausgereizt und Langeweile droht. Da trifft es sich gut, dass Andalusien eine ganze Reihe von Attraktionen für kleine und größere Kinder besitzt.
Ein großer Spaß für die Kleinen sind natürlich die vielen Themen- und Aquaparks, die besonders an der Costa del Sol zwischen Torremolinos und Estepona angesiedelt sind. Der Besuch dort kann freilich ganz erheblich ins Geld gehen.
Tipps für den Urlaub mit der Familie
Spanier sind überwiegend sehr kinderfreundlich, die Andalusier machen da keine Ausnahme. Die lieben Kleinen dürfen fast alles und müssen anscheinend nie ins Bett, schreiende Rabauken im Restaurant quittiert der Kellner nur mit nachsichtigem Lächeln. Das Problem der relativ späten Essenszeiten lässt sich am besten mit Hilfe der Tapas-Bars lösen, in denen man immer einen Happen findet. Den üblichen „Kinderbedarf“ gibt es natürlich auch in Andalusien, im Zweifel bieten die großen Einkaufszentren „Hipermercados“ die breiteste Auswahl. Wer einen Leihwagen mieten möchte, sollte schon vor Vertragsabschluss klarstellen, dass er Kindersitze benötigt. Ein Buggy mit großen, luftbereiften Rädern rollt auf Kopfsteinpflaster und unebenem Untergrund besser als ein Wagen mit kleinen Rädern.
Unterhaltsam