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Die Goldminen von Midian. Richard Francis BurtonЧитать онлайн книгу.

Die Goldminen von Midian - Richard Francis Burton


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Victoria-See hat.

      AUF DER SUCHE NACH GOLD

      Burtons spätere Reisen scheinen im Gegensatz zu seinen dramatischen früheren Unternehmungen fast zufällig zustande gekommen zu sein. So besuchte er 1860 die Vereinigten Staaten, ließ es sich bei dieser Gelegenheit auch nicht nehmen, die Technik des Skalpierens zu studieren, und schrieb über das Mormonen-Zentrum in Salt Lake City das Buch »Die Stadt der Heiligen« (1861).

      Im Januar 1861 heiratete er die gottesfürchtige und aristokratische Isabel Arundell, die, nachdem sie Burton zehn Jahre zuvor erstmals flüchtig gesehen hatte, ihrer Schwester gesagt haben soll: »Dieser Mann wird mich heiraten.« Sie half ihm dabei, Konsularposten in Westafrika, Brasilien, Damaskus und schließlich Triest zu erhalten. Während der meisten Zeit sollte ihre Pflicht aber »Bezahlen, Packen und Mitkommen« sein, als er rund um die Welt reiste; dennoch schrieb sie eine bewundernde Biographie über ihren Mann. Sie war seine Mitarbeiterin, Herausgeberin seiner Schriften und seine vehementeste Befürworterin, förderte seine Schriftstellerei und kämpfte letztendlich erfolgreich dafür, dass er zum Ritter geschlagen wurde. Sie arrangierte sogar ein Abendessen Burtons mit Königin Victoria.

      Ab dem Jahr 1861, als Folge seiner Ehe mit Isabel Arundell, nahm Burton Konsulardienste des britischen Außenministeriums an. Eine Reihe von Konsularposten folgte.

      Während seiner Tätigkeit als Konsul auf Fernando Póo (1861–1865) erforschte er die Biafra-Bucht und unternahm eine Expedition nach Dahomey (Benin) auf der Suche nach Gold. Einen Konsularposten in Santos (Brasilien) nutzte er zu Reisen nach Paraguay, Argentinien und Peru und für die Arbeit an seinem Werk »In den Hochländern Brasiliens« (1869). Eine weitere Station war Damaskus in Syrien, wo er »Unerforschtes Syrien«, schrieb (1872). Ein weiterer Konsularposten führte ihn schließlich nach Triest (damals zu Österreich-Ungarn gehörend), wo er von 1872 bis zu seinem Tod im Jahr 1890 wirkte. Hier übersetzte er »Tausendundeine Nacht«, das »Kama Sutra« und »Der duftende Garten« ins Englische, was ihn heftigen Angriffen der Nationalen Wachsamkeitsgesellschaft, verbissener Tugendwächter und der »Gesellschaft zur Unterdrückung des Lasters« aussetzte.

      Als sich Burton auf seinem diplomatischen Posten in Triest zu langweilen begann, hielt er Ausschau nach weiteren Abenteuern. Er erinnerte sich, dass einer seiner alten Freunde aus dem Kairo-Wakalah ihm erzählt hatte, er habe eine Stelle gefunden, die goldhaltige Sande enthielt. Diese sollte im nordwestlichsten Teil der Arabischen Halbinsel liegen, welcher vom Sinai durch den Golf von ’Akabah getrennt ist – dem alten Land Midian, dessen Nomaden durch den jüdischen Feldherrn Gideon dreitausend Jahre zuvor vertrieben worden waren und wo auch Moses Zuflucht gefunden hatte. Burton interessierte sich für Gold, seitdem er von seinen indianischen Reisen zurück war; und er wusste viel über Bergbau.

      Der ägyptische Vizekönig Ismael I. hatte zu dieser Zeit die Ressourcen des Landes bei seinem gewaltigen Plan, Ägypten bildungsmäßig, kulturell und wirtschaftlich zu reformieren, über alle Maßen beansprucht. Er hatte seine finanziellen Mittel nicht nur überdehnt, der Khedive von Ägypten hatte praktisch sein Land durch seine Extravaganz und die den Ägyptern diktierten Zwänge der Schuldenverwaltung ruiniert. Unter seiner Herrschaft hatte Ägypten den Sudan annektiert, war nach Afrika vorgedrungen und hatte ein prestigeträchtiges staatliches Bauprogramm begonnen, zu dem das Kairoer Opernhaus gehörte – für das Verdi übrigens die »Aida« schrieb. Hinzu kamen Ausgaben für den persönlichen Luxus des Herrschers. So soll er fünf Millionen Pfund Sterling in seinen Harem investiert haben. Ismael war deshalb verzweifelt auf der Suche nach neuen Ressourcen.

      Lord Arundell, Burtons Schwiegervater, war bereit, etwas Geld für Burtons geplante Expedition und Goldsuche zur Verfügung zu stellen, und Burton fing an, den ägyptischen Vizekönig Ismael für seine Unterstützung zu umwerben, nach Gold und anderen Mineralien in Midian forschen zu dürfen. Richard Burton war zuversichtlich, dass der Khedive annehmen würde.

      Als Vizekönig Ismael Burtons Brief bekam, in welchem er durchblicken ließ, dass Midian Ägypten mit den Reichtümern der kalifornischen Goldfelder versorgen könnte, sah der Khedive eine Möglichkeit, wie er die ausufernde wirtschaftliche Krise in den Griff bekommen könnte. Eine solche Expedition zu finanzieren, wie Burton sie ihm vorgeschlagen hatte, war ein Hasardspiel, wie Ismael es liebte.

      Tatsächlich reiste Burton bald darauf mit seinem alten Freund aus dem Wakalah nach Midian. Er überredete ihn, die Expedition zu begleiten, obwohl er die Geburt seines fünften Kindes erwartete. Zu Burtons Gefolge gehörten auch ein französischer Bergwerksingenieur und eine Militäreskorte. Sie segelten Ende März 1877 von Suez los. Burton betrachtete das Unternehmen als eine Fortsetzung seiner Reise zu den heiligen Stätten im Hedschas. Die Expedition verbrachte knapp drei Wochen in dem Gebiet, und Burton kehrte mit der Überzeugung zurück, dass weiter im Landesinneren Gold abgebaut werden könnte. Man entdeckte alte Inschriften, viele neue Pflanzen und Insekten, aber Gold in nennenswerten Mengen wurde vorerst nicht gefunden.

      Dies hinderte Burton indes nicht daran, dem Khediven zu telegraphieren, dass die Expedition ein voller Erfolg gewesen sei, als sie nach Kairo mit ihren Gesteins-, Kies- und Sandproben zurückkehrten. Die Ergebnisse der Sechzehn-Tage-Erkundung überzeugten den Khediven Ismael, dass eine weitere, ausführlichere Expedition tatsächlich gerechtfertigt sei. Denn die Burton-Erkundung hatte viele alte Bergwerksstollen gefunden, aus denen man acht große Steinkisten, vierzehn mit Kies gefüllte Wasserkanister und zwölf Körbe mit Sand mitgebracht hatte. Bei der Analyse konnten die Mineralien als metallhaltiger Quarz, Porphyr, Grünstein und Basalt identifiziert werden, welche Spuren von Gold und Silber enthielten, aber in solch winzigen Mengen, dass ein wirtschaftlicher Bergbau nicht möglich erschien.

      In einem vor der Königlichen Gesellschaft der Künste gehaltenen Vortrag behauptet Burton dennoch ausdrücklich, von seiner ersten Expedition »Proben freien Goldes, gefunden in offensichtlich eruptivem Basaltgestein« zurückgebracht zu haben: »Silber kommt in den roten Sanden und im Quarz und titanhaltigen Eisen des Dschebel el-Abyaz vor. Silikat, kohlensaures Salz und andere Kupferverbindungen wurden aus chloritischem Schiefer und Quarz extrahiert. Blei und Eisen liegen überall herum. Zink war überreichlich vorhanden; die Hälfte des Landes bestand aus Gips und Selenit, und der Schwefel konkurrierte mit dem von Neapel.« Die zweite, weit aufwendigere Expedition fügte diesen Metallen Antimon (auch Stibium) und Quecksilber hinzu.

      Zwischen seinen midianitischen Reisen gab es kurzzeitig die Vorstellung, dass Burton in den Sudan gehen und unter Charles George Gordon, dem Generalgouverneur des Sudans, Darfurs, der Äquatorialprovinzen und der Küste des Roten Meeres, arbeiten solle; aber weitblickend erkannte Burton, dass sie ein zu ungleiches Paar wären, um in der täglichen Tretmühle auf Dauer zusammenarbeiten zu können.

      Als Gordons Angebot am 16. September 1877 vom Khediven wiederholt wurde, erwiderte Richard Burton, dass die Entwicklung Afrikas immer seine Herzensangelegenheit bleiben würde, er aber an der Führung einer weiteren Bergbau-Expedition nach Midian interessiert sei, um die Goldfelder für Ägypten zu erschließen. Er schlug vor, nach Midian zurückzukehren, um eine dreimonatige Expedition auszuführen, »eine Erforschung, die die Macht und die Prosperität des Landes fördern wird«.

      Burton rechnete anscheinend fest mit der Zustimmung des Khediven, denn noch bevor er seinen Brief an ihn nach Ägypten abschickte, hatte er an das britische Außenamt geschrieben und seinen Vorgesetzten mitgeteilt, dass der Khedive ihn eingeladen habe, drei Monate in Midian zu verbringen. Die Arbeit seines Konsulates würde davon nicht beeinflusst werden, sagte er, da ihn der fähige Vizekonsul Edward Brock in seiner Abwesenheit vertreten würde. Mit dem Einverständnis des Staatssekretärs für Indien und designierten Außenministers (ab April 1878) Lord Robert Arthur Salisbury stimmte das Foreign Office zu, legte aber fest, dass Burtons Gehalt gekürzt würde. Offensichtlich hatte Richard Burton auf seinem Posten in Triest Narrenfreiheit: Eine an Burtons Personalakte befestigte Notiz hielt, als er seine genehmigte dreimonatige Beurlaubung auf sechs Monate ausdehnte, resigniert fest: »Es hat keinen Sinn, ihn zu fragen, wann er nach Triest zurückkommen wird, Hauptmann Burton hat immer mehr das getan, was er wollte, und wo er sich gerade befindet, ist er viel besser beschäftigt als auf seinem Posten.«

      Burton verfasste natürlich auch über diese zeitlich sehr begrenzte Expedition


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