Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge. Wilfried BahnmüllerЧитать онлайн книгу.
1Auf die Tuftlalm
Die Magie des Panoramas
So soll ein Alpenpanorama sein: Über dem grünen Talboden ragen Zugspitze, Sonnenspitze und Grubigstein in den blauen Himmel. Auf der Aussichtsplattform unter dem Daniel geben wir uns der Magie des Panoramas hin, gefolgt von leiblichen Genüssen auf der Tuftlalm.
Tourencharakter
Rundtour, meist auf Wanderwegen und einigen steileren Pfaden, für die man etwas Trittsicherheit benötigt
Ausgangs-/Endpunkt
Lermoos, Bahnhof
GPS: 47.405267, 10.878854
Anfahrt
Bahn & Bus: Mit der Bahn von Garmisch nach Lermoos in Tirol fahren
Auto: Von Garmisch über Grainau auf der B 23 nach Tirol, rechts nach Lermoos abbiegen, auf der Hauptstraße durch den Ort und dann rechts über die Danielstraße zum Bahnhof; dort gibt es ein paar Parkplätze auf der Westseite.
Karte
Kompass 1:50 000, Nr. 5 Wettersteingebiet/Zugspitze
Einkehr
Tuftlalm (geöffnet von Mitte Mai bis Ende Okt. Fr–So 10–18 Uhr, Mo–Do Ruhetage)
Information
Bergeinsamkeit und PanoramaIm großen Talbecken zwischen Ehrwald, Lermoos und Biberwier gibt es viele bekannte und beliebte Almen und Hütten. Ganz unbekannt ist die Tuftlalm daher nicht, denn sie liegt am Weg zum Daniel, einem der großen Gipfelziele in diesem Gebiet. Außerdem gibt es seit einigen Jahren dort eine herrliche Aussichtsplattform, die immer beliebter wird. Trotzdem lohnt es sich, zur Tuftlalm aufzusteigen, denn viele Wege führen dorthin, und deswegen verteilen sich die Wanderer. So genießen bestimmt auch wir das Flair der Bergeinsamkeit und können gerade beim Abstieg über den Panoramaweg, der (nomen est omen) vor allem Aussichten statt Höhenmeter bietet, diese Wanderung so richtig genießen.
Das Ehrwalder Becken wird vom Massiv der Zugspitze dominiert.
Die sonnige Terrasse der Tuftlalm
Im Zickzack bergan Wir starten am Bahnhof in Lermoos und folgen der Zufahrtsstraße in westlicher Richtung abwärts. Kurz vor der größeren Bundesstraße biegen wir rechts ab und wandern durch die Unterführung auf die andere Seite der Gleise. Leicht links haltend geht es über eine Wiese aufwärts zum Lermooser Freibad. Den Parkplatz querend, beginnt dahinter ein Wanderweg, der zur Tuftlalm beschildert ist. Kurz darauf stoßen wir auf eine kleine Almstraße, der wir weiter geradeaus folgen. (Die alternative Abzweigung zur Tuftlalm lassen wir unberücksichtigt.)
Neben uns plätschert der Tuftbach, angenehm schattig geht es durch den Wald. Nach der Serpentinenkurve folgen wir der Almstraße nur noch ein kurzes Stück um die Bergflanke herum, dann beginnt genau in der nächsten Serpentine, auf der sich die Almstraße nach links wendet, ein Steig, dem wir steil bergauf folgen. So kürzen wir die Almstraße ab und kommen schneller voran. Im Zickzack wandern wir aufwärts, queren einmal die Almstraße, dann lichtet sich der Wald, und wir kommen auf eine Almwiese. Jetzt haben wir Zeit, etwas zu verschnaufen – mehr als die Hälfte des Anstiegs haben wir schon geschafft.
Glücksgefühle für Augen und Magen Wir wandern am Kohlbergkreuz vorbei schnurgerade über die Almwiese und queren dabei einen breiteren Weg. Über den Wiesenbuckel steigt der Pfad nochmals an, dann teilt sich der Weg erneut, und wir bleiben geradeaus auf dem Steig. Nun wird es spannend: Uns rechts haltend wandern wir am Fuß eines Felsbands entlang – das klingt nach Abenteuer, aber der Weg ist völlig unproblematisch zu begehen. Am Ende bedarf es nur noch eines kleinen Aufschwungs, dann steigen wir über die Hangkante und sehen vor uns die großen grünen Flächen der Tuftlalm.
Lermoos
Der Ort kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich als Larinmos in den Jahren 1073–1078 erwähnt, führte bereits eine Römerstraße, die Via Claudia Augusta, durch das Gebiet. Die Lage an der wichtigen Verbindungsstraße über den Fernpass verhalf Lermoos zu wirtschaftlicher Bedeutung. Heute lebt der Ort vor allem vom Tourismus und hat mit den Bergbahnen am Grubigstein nicht nur ein begehrtes Wandergebiet im Sommer, sondern auch ein eigenes Winterskigebiet.
Als Erstes streben wir nach rechts zur Aussichtsplattform, die gewagt über dem Abgrund errichtet wurde. Die Aussicht ist wirklich fantastisch. Unschlagbar ist jedoch die bequeme Liege, die man mitten auf der Plattform installiert hat. Es ist definitiv schwierig, sich vom Zauber dieses Panoramas loszureißen, aber irgendwann knurrt vielleicht doch der Magen, und wir wandern die wenigen Meter hinüber zur urigen Tuftlalm. Dort gibt es zum Glück etwas zu essen und zu trinken, und auch die schöne Aussicht kann man weiterhin genießen. Sehr fein ist übrigens der Almkäse, der hier heroben produziert wird und den wir uns für zu Hause mitnehmen können.
Abstieg durch den Wald Für den Abstieg wählen wir den längeren Weg entlang des Kerlesbachs; dieser ist etwas weniger steil und schont unsere Knie. Dafür gehen wir wieder Richtung Plattform und folgen dort einfach dem Wiesenweg weiter in östlicher Richtung. Bald kommen wir in den lichten Wald und genießen immer noch die schönen Ausblicke. Dann biegt unser Wanderweg (mit Nr. 693 markiert) steil nach rechts ab und verliert rascher an Höhe. Er führt unterhalb einiger Felsen entlang, dann wird der Wald dichter. Der wunderbare Baumbestand mit altem Bergahorn und Buchen ist faszinierend, vor allem, weil man sich gut vorstellen kann, dass es die Bäume in dieser unwirtlichen Gegend nicht leicht haben. Wir passieren eine kleine Schuttreiße; vom Kärlesbach, der uns begleiten sollte, ist allerdings kaum etwas zu sehen. Wir wandern nun fast bis in die Nähe von Ehrwald, dann mündet unser Abstiegsweg in den Panoramaweg.
Gemütlich nach Lermoos Jetzt können wir unseren weiteren Rückweg nicht mehr verfehlen: Wir folgen rechts stets dem Panoramaweg Nr. 1. Wo der Wald sich lichtet, queren wir den Kerlesbach. Der Weg macht nun seinem Namen alle Ehre – immer wieder führt er ohne großen Höhenverlust über Almwiesen, auf denen malerische Holzscheunen, sogenannte Heuschober, in Kombination mit den Bergen im Hintergrund ein herrliches Bild ergeben. Langsam nähern wir uns Lermoos und wandern oberhalb der Bahnschienen zurück Richtung Bahnhof. Der Weg knickt nach links ab, wir steigen zu den Schienen hinunter und folgen ihnen weiter. Für die sichere Überquerung geht es wieder bis zur Unterführung und die letzten Meter dann auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Die Aussichtsplattform an der Tuftlalm ist beeindruckend.
2Auf die Gamsalm
Abenteuer am Fuß der Zugspitze
Etwas Abenteuer mit steil aufragenden Felswänden und wilden Geröllfeldern finden wir auf der Runde über den Georg-Jäger-Steig zur Gamsalm. Dort angekommen, könnte das Bergleben nicht besser sein: tolle Aussichten und ein blauer Bergsee, dazu eine herzliche Gastlichkeit und eine variantenreiche Küche.
Tourencharakter
Kurze, aber teils steile Rundtour. Anfangs bequeme Wanderwege, dann über einen Pfad, der über ein Geröllfeld führt – dort braucht man neben Trittsicherheit auch ein gutes Gespür für den Weg, der nicht immer ersichtlich ist (zwei Wegweiser im Geröll liegend). Im Sommer Bademöglichkeit
Ausgangs-/Endpunkt
Ehrwald,