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Perry Rhodan 2991: Die Eismönche von Triton. Leo LukasЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 2991: Die Eismönche von Triton - Leo Lukas


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Nazanin Boyner, observierte und schützte die Scheibenwelt. Neben Boyners ELAS KOROM-KHAN II zählte der Verband vier weitere 2500-Meter-Ultraschlachtschiffe der JUPITER-Klasse. Außerdem die ELEPHANT & EAGLE und die LION & LAMB, zwei Flottentender des SHELTER-Typs, zehn 1800-Meter-Kugelraumer der SATURN-Klasse, zwanzig Schlachtschiffe der APOLLO-Klasse sowie zahlreiche Schwere und Leichte Kreuzer.

      Nicht zu vergessen die MALCOLM SCOTT DAELLIAN, ebenfalls ein Schiff der SATURN-Baureihe, jedoch stark modifiziert. Dass es mit den modernsten hyperphysikalischen Mess- und Ortungsgerätschaften ausgestattet war, zeigte sich an etlichen ungewöhnlichen Aufbauten, und unter anderem auch daran, dass eines der Ringwulstmodule über eine völlig transparente Außenwand verfügte.

      Es hätte Perry Rhodan sehr gewundert, würde diesem Spezialraumer und seiner gleichermaßen hoch spezialisierten Besatzung nicht bald wieder eine wichtige Rolle zufallen.

      *

      Am ovalen Tisch des Besprechungsraums saß, unruhig auf den Hinterbeinen des Stuhls wippend, Atlan da Gonozal.

      Neben ihm schwebte, die kurzen Beine untergeschlagen und die Ärmchen vor der Brust verschränkt, Gucky telekinetisch in der Luft. Im Unterschied zu dem Arkoniden, der in eine schlichte Bordkombination gekleidet war, trug er seinen maßgeschneiderten SERUN – als könnte er es nicht erwarten, in den Einsatz zu gehen.

      Oder wollte er damit zum Ausdruck bringen, dass er dem anderen Rhodan, der ebenfalls einen Kampfanzug trug, nicht völlig traute?

      Nach einem kurzen Austausch von Höflichkeiten begann Perry Rhodan in aller Klarheit: »Lotho Keraetes Schiff, die FLORENCE LAMAR, stellt ein unkalkulierbares Risiko dar. Wir sollten daher alles in unserer Macht Stehende unternehmen, es entweder unserer eigenen Kontrolle zu unterstellen oder außer Gefecht zu setzen.«

      »Was nicht ganz einfach sein wird«, sagte Atlan trocken, »in Anbetracht der sehr hochstehenden Technologien, mit denen Keraete operiert.«

      Die FLORENCE LAMAR wirkte äußerlich klein und harmlos. Es handelte sich um einen 60-Meter-Kugelraumer mit abgeflachtem unterem Pol, an dem vier Antriebszylinder saßen.

      Allerdings bot das Schiff, wie man mittlerweile wusste, weit mehr Raum, als es eigentlich bieten dürfte. Salopp ausgedrückt, war die LAMAR innen deutlich größer als außen.

      Bis dato ließ sich ihre waffentechnische Kapazität ebenso wenig einschätzen wie ihr tatsächliches Volumen. Perry Rhodan fürchtete jedoch, dass die terranischen Einheiten, inklusive der RAS TSCHUBAI, Keraetes Schiff im Ernstfall nur schwer Paroli bieten konnten.

      »Schon klar«, sagte er, »dass Lotho uns noch einiges aufzulösen geben wird. – Wie auch immer, mein zweites Ziel besteht darin, Adam von Aures zu fassen.«

      Rhodan wandte sich an sein anderes Ich: »Kann ich auf deine Hilfe zählen, kleiner Bruder? «

      »Grundsätzlich ja, aber nenn mich nicht kleiner Bruder. Ich bin lange genug von Adam manipuliert worden. Lieber Nummer Zwei oder ... vielleicht sogar Perry Rhodan, wie wäre das? So heiße ich schließlich. – Falls ...«

      »Ja?«

      »Falls ich im Gegenzug damit rechnen kann, dass du mein Primärziel unterstützt. Nämlich, auf Wanderer zurückzukehren und sicherzustellen, dass meine Menschheit in Frieden leben kann. Kann ich umgekehrt damit rechnen, Perry?«

      Ihre Blicke trafen sich. Beide Rhodans lächelten.

      »Wir verstehen uns«, sagte einer von ihnen.

      *

      Mit wenigen Sätzen klärten sie die Prioritäten.

      Wie Perry Rhodan gehofft hatte, einigten sie sich darauf, dass es zuerst galt, die FLORENCE LAMAR aufzuspüren. Danach würde er seinerseits versuchen, dem anderen Rhodan die Heimkehr nach Wanderer zu ermöglichen.

      »Würdest du die LAMAR, falls du die Chance dazu hättest, tatsächlich vernichten?«, fragte Gucky.

      »Lieber wäre mir«, wich Perry Rhodan einer Antwort aus, »ich könnte vernünftig mit Lotho Keraete reden und ihn, mitsamt seinem Schiff, auf die Seite der Liga ziehen.«

      »Aber dazu müsste man zuerst wissen, wo die FLORENCE LAMAR steckt«, sagte Atlan da Gonozal, der sich wieder einmal in der Rolle des Skeptikers gefiel.

      »Richtig. Außerdem war unser letztes Gespräch nicht gerade wegweisend für eine Verständigung.«

      Vor wenigen Stunden hatte Perry via Hyperfunk mit Keraete verhandelt. Die Situation war kritisch gewesen, und entsprechend kühl war die Unterhaltung verlaufen.

      Letztlich hatte Rhodans Bluff mit der inkorporierten Proto-Eiris, die sie an Bord der RAS TSCHUBAI mitführten, immerhin bewirkt, dass Lotho Keraete auf einen direkten Angriff verzichtet hatte. Ohne die HOMECOMING weiter zu verfolgen, hatte Keraete sich mit der FLORENCE LAMAR zurückgezogen. Nur dadurch war es überhaupt zum Zusammentreffen beider Rhodans gekommen.

      »Dennoch«, sagte Rhodan, »gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich eine Einigung herbeiführen ließe.«

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      Illustration: Dirk Schulz

      »Warum«, sagte Rhodan II, »setzen wir dann nicht einen allgemeinen Funkanruf an Lotho Keraete ab?«

      »Gute Frage«, pflichtete Rhodan ihm – sich – bei. »Einen Versuch ist es allemal wert.«

      *

      Prompt wurde ein unverschlüsselter Hyperfunkspruch ausgestrahlt.

      Aber die FLORENCE LAMAR reagierte nicht darauf. Zehn Minuten verstrichen ereignislos.

      »Tja«, sagte Perry Rhodan. »Herr Keraete spielt offenbar den Beleidigten.«

      Er konsultierte ANANSI, den Zentralcomputer der RAS TSCHUBAI. »Gibt es aktuelle Extrapolationen, wo Lotho mit seinem mysteriösen Schiff abgeblieben sein könnte?«

      Die Semitronik, deren wesentliche Rechnertechnik nicht im Standarduniversum, sondern permanent im Halbraum angesiedelt war, antwortete mit der üblichen, naiv-kindlich klingenden Stimme. Unter Berufung auf ein Ergebnis von etwa 76 Prozent teilte sie mit, dass sie Neptun oder die nächste planetare Umgebung des Gasriesen für den wahrscheinlichsten Aufenthaltsort des Schiffes hielt.

      Perry Rhodan nahm Kontakt zum LFG-Residenten Hekéner Sharoun auf und ersuchte ihn, ihm offiziell die MALCOLM SCOTT DAELLIAN zu unterstellen. Mit deren überlegenen Ortungsgeräten rechnete er sich deutlich bessere Chancen aus.

      Da es sich um eine reine Formsache handelte, wurde sein Ansinnen rasch gewährt. ANANSI schlug vor, sich als Erstes die Monde anzusehen, die natürlichen Satelliten Neptuns.

      »In welcher Reihenfolge?«

      »Prinzipiell der Größe nach. Jedoch steht Proteus gerade den beiden Raumern am nächsten. Damit sollte begonnen werden, um nicht Zeit durch Umwege zu verlieren.«

      »Kling vernünftig.«

      »Ansonsten kämen der Reihe nach Triton, dann der nach seiner vollständigen Vernichtung durch OLD MAN vor langer Zeit wiederhergestellte Mond Nereide, daran anschließend Naiad, Thalassa und so weiter.«

      »So wird's gemacht«, entschied Rhodan. Er blickte in die exklusive Runde. »Irgendwelche Einwände?«

      Niemand fühlte sich bemüßigt zu widersprechen.

      Nachdem Rhodan sich mit Oberst Nuus Vanloo, dem Kommandanten der MALCOLM SCOTT DAELLIAN, genauer abgesprochen hatte, starteten beide Schiffe in Richtung des Mondes Proteus.

      2.

      Sind Hopfen und Malz verloren?

      Das merkwürdige Wesen, das Geo Lichtblau entgegenkam, bewegte sich eigentümlich springend, nicht so sehr gehend. Mit einem eleganten Hüftschwung landete es schließlich vor ihm und blieb stehen. Es hatte tatsächlich


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