Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-BiegerЧитать онлайн книгу.
Zimmer. DZ/F 75 €. Mitte März bis Mitte Okt. Obala bana S. Šubića 18, Tel. 053/887-069, 091/739-402 (mobil), www.lux-jablanac.eu.
Konoba Oaza, hier isst man Pizzen, Fleisch- und Fischgerichte und blickt gen Hafen. Mai-Sept. Ul. K. Mihanović 4, Tel. 053/887-223.
Weiterfahrt zum Südrand des Nationalparks Nord-Velebit
Südlich von Jablanac windet sich ein kurvenreiches Sträßchen 25 km bergan bis zur bewirtschafteten Berghütte Alan (1305 m). Von hier kann man zum Veliki Alan (1406 m) aufsteigen oder auf dem Premužić-Pfad in ca. 6 Stunden zur Berghütte Zavižan (→ Nationalpark Nord-Velebit) wandern. Weitere Wanderwege führen auch Richtung Süden gen Baške Oštarije.
Kurz nach dem Straßendorf Prizna zweigt die Straße ab zum Fährhafen für die Insel Pag (→ Insel Pag). Abgesehen von ein paar Kiosken, die Getränke und Sandwichs verkaufen, besteht der Fährort nur aus der Anlegestelle. Wer Zeit hat, bis die Fähre ablegt, und vielleicht noch baden möchte, fährt die Adria-Magistrale weiter bis Cesarica und Ribarica (ca. 6 km vor Karlobag).
Karlobag
Das Küstenstädtchen, das in seiner Vergangenheit bedeutsam war, fungiert heute für die meisten Urlauber lediglich als Durchgangsort.
Das altrömische Vegium - das spätere kroatische Bag und heutige Karlobag - wurde in seiner Geschichte mehrfach zerstört. Der Namenszusatz erinnert an Erzherzog Karl, der die von den Türken 1525 niedergebrannte Stadt wieder aufbauen ließ. Karlobag verdankt seine historische Bedeutung einem Gebirgspass, dem Oštarjiska vrata (928 m), der eine gute Verbindung nach Gospić und ins Velebit-Hinterland sicherstellte.
Ende des 17. Jh. kam es zu einem revolutionären Aufstand der landlosen Bauern und Hirten des Velebit. Sie marschierten zur Küste und setzten sich in einem von Türken, Österreichern und Piraten zerstörten Dorf, dem heutigen Karlobag, fest. Fünfhundert entschlossene Männer stießen von dort zur Likaplatte vor, verjagten die Grundherren und teilten deren Besitz gerecht unter sich auf. Diese frühchristliche oder frühkommunistische Gemeinschaft hatte nur ein Jahr Bestand und ließ sich dann für den blutigen Kampf gegen die Türken einspannen.
Kulturhistorisch bedeutsam ist die oberhalb des Ortes stehende Burgruine aus dem 13. oder 14 Jh., auch ein renovierter Verteidigungsturm und ein mediterraner Garten gehören dazu (alles in Privatbesitz). Im Ortszentrum das Kapuzinerkloster mit St. Joseph Kirche, zu Beginn des 18. Jh. erbaut, im Innenhof mit großer Zisterne, die die Wasserversorgung Karlobags sicherte. An der Hauptdurchgangsstraße nahe dem Meer das Wahrzeichen der Stadt, der nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg erhalten gebliebene Kirchturm mit ein paar markanten Außenmauern der Kirche Hl. Karl Borromäus (Sv. Karla Boromejskog) von 1710. Neben der Kirche befindet sich das Šime-Starčević-Denkmal, er legte den Grundstein für die kroatische Grammatik. Einen schönen Weitblick genießt man vom Kalvarienberg, wo das Kirchlein der Trauernden Jungfrau Maria (Kapelica Blažene Djevice Marije) von 1727 steht.
Ohne nennenswerte Bademöglichkeiten war der Ort, abgesehen von seiner bewegten Vergangenheit, in den letzten Jahren nur für Fahrten ins Hinterland oder zur Autobahn A 1 interessant. Bergsteigern dient der Ort als Ausgangspunkt für Touren in das Velebit-Gebirge (→ Baške Oštarjie und Naturpark Velebit).
Praktische Infos
Information Tourismusverband, 53288 Karlobag, Trg dr. Franje Tuđmana 2, Tel. 053/694-251, www.tz-karlobag.hr. Juli/Aug. 7-22 Uhr, sonst Mo-Fr 8-15 Uhr.
Verbindungen Sehr gute Busverbindung an der Küste zwischen Rijeka und Zadar sowie zur Bahnstation in Gospić. Die Busse nach Zagreb fahren über die Plitvicer Seen.
Übernachten Es gibt ein großes Angebot an netten Privatzimmern und Appartements, am besten über den Tourismusverband oder die Hotelportale wählen.
*** Hotel Velinac, kleines gepflegtes 9-Zimmer-Hotel am Kai, wenige Meter vor dem Stadtstrand. Angeschlossen das gute Restaurant Ribar, von der Terrasse im 1. Stock weiter Blick aufs Meer, Spezialitäten sind fangfrische Fische oder Peka-Gerichte (u. a. Oktopus, Lamm), zudem hauseigene Weine. WiFi, Parkplätze. DZ/F 82 €. April bis ca. Mitte Okt. Trg dr. Franje Tuđmana 1, Tel. 053/694-008, www.hotel-velinac.com.
Camping Es gibt nur kleine Campingplätze: 3 km nördlich in Ribarica Camp Plitka Draga, schön an einer Bucht gelegen, Tel. 053/886-080. Camp Ribarica, Tel. 099/2721-920 (mobil).
Camp Žalo, das nächste Camp in Richtung Süden, 17 km entfernt in Lukovo Šugarje, Tel. 053/695-095.
Am Oštarijska vrata - Blick gen Berge Kiza und Dabarski kukovi
Das Hinterland bis Gospić
Zwei Jahrhunderte lang, bis 1786, bauten die Österreicher an der 40 km langen Straße, bekannt unter dem Namen Teresiana, die über den Pass Oštarjiska vrata (928 m) nach Gospić führt und Karlobag besser mit dem Hinterland verbinden sollte. Am Pass steht ein Kubus und die Aussicht auf den Velebit-Kanal, die Insel Pag und weitere Kvarner-Inseln sowie gen Inland ist gigantisch.
Auch im weiteren Verlauf bis Gospić durchfährt man eine malerische Landschaft mit sattgrünen, idyllischen Weidewiesen. Über diese Straße wurden im 19. Jh. riesige Holzmengen aus den Wäldern der Lika herangeschafft. Bis heute ist diese Strecke eine wichtige Verbindung zur Eisenbahnstation und Autobahn A 1 in Gospić, zu den Plitvicer Seen und nach Zagreb. Der Bus pendelt rund 3-mal täglich von Karlobag nach Gospić (40 km).
Baške Oštarije
Der Ort ohne wirklichen Ortskern, aber mit verstreut liegenden Weilern liegt rund 20 km von Karlobag entfernt (Straße Karlobag-Gospić) auf der Hochebene. Hier gibt es sehr schöne Wanderwege in den Bergzug Dabarski kukovi des Naturparks Velebit, die Aussicht ist grandios - der Blick schweift über den Velebit und über die Kvarner-Inseln. Highlights sind die Berge Ljubičko brdo (1320 m) und Kiza (1274 m).
Schön ist auch ein Spaziergang auf dem markierten Lehrpfad Teresiana, der gegenüber dem ehemaligen Hotel Velebno und dem großen Parkplatz in Baške Oštarije südwärts abzweigt und auf der alten Habsburger Straße, einem Makadamweg durch Wald und Wiesen, zum aussichtsreichen Pass Oštarjiska vrata führt. Rund 1:30 bis 2 Std. werden für die gesamte Laufzeit kalkuliert.
Auch Kletterern und Freeclimbern bietet die Gegend schöne Steige und Mountainbikern wunderbare Touren. Leider gibt es aktuell hier keine guten Übernachtungsplätze, man muss in Richtung Gospić oder Karlobag fahren oder im Zelt nächtigen.
Übernachten *** Hotel Velebno, in Alleinlage bei Baške Oštarije. Das Hotel war bester Ausgangspunkt für Wanderungen in den Naturpark Velebit. Leider seit Jahren geschlossen.
Camping Camp Velebit, 8 km östlich von Baške Oštarije in Richtung Gospič; nur WC/Dusche und Kochstelle, dafür wunderschöne Lage auf 924 m Höhe auf Wiesengelände und am Bach mit Blick auf das Felsmassiv. Geöffnet nur Juni-Aug. Tel. 091/725-3349 (mobil), 17-20 Uhr Rezeption.
Mein Tipp ** Camp & Bungalow und Adventurepark