Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-BiegerЧитать онлайн книгу.
Mare quaternarium („vierteiliges Meer“) abgeleitet, das sich aus der Anordnung der Inseln Cres, Losinj, Krk und Rab ergibt. Das hier beschriebene Kvarner-Küstenland erstreckt sich von Brestova, dem Fährhafen zur Insel Cres, über die Opatija Riviera und das Kroatische Küstenland (Hrvatsko primorje) rund 240 km südwärts bis zur Zrmanja-Mündung, dem Beginn Norddalmatiens.
Die malerische Jadranska Magistrala zählt zu den schönsten Küstenstraßen Europas. Die einstige Lebensader neben dem Meer wurde unter Josip Broz Tito in den 1950er- und 1960er-Jahren erbaut und ist mittlerweile zur Panoramastraße ausgebaut; bis Dubrovnik führt sie auf einer Gesamtlänge von rund 650 km hinab, eingezwängt zwischen dem bis über 1700 m aufragenden Küstengebirge und dem Meer - herrliche Ausblicke bieten sich auf Dörfer, Inseln oder die tief unten liegenden, vom Meer gebildeten Fjorde sowie auf eine oft menschenleere beeindruckende Landschaft, die aufgrund ihrer natürlichen Gegebenheiten keinen Raum zur menschlichen Verunstaltung lässt. Auch zahlreiche Ausflüge ins Hinterland locken, wie die Naturparks Učka und Velebit sowie die Nationalparks Plitvicer Seen, Nord-Velebit und Starigrad Paklenica.
Was anschauen?
Gedächtnismuseum Nikola Tesla: Alles Wichtige zum genialen Erfinder des Wechselstroms und zu seinem Werdegang wird hier vorgestellt.
Cerovačke pećine: Diese imposanten Höhlen am Südende des Velebit sind ein absolutes Highlight.
Festung Nehaj: Ein Spaziergang zur Uskokenburg aus dem 16. Jh. lohnt, trutzig thront sie über Senj.
Stadt- und Zeitgenössisches Museum: Nebeneinander, in neu renovierten Palästen in Rijeka bieten die Museen einen Einblick in die Stadtgeschichte und die moderne Kunst.
K.-u.-k.-Seebäder: Ein Bummel entlang des Lungomare von Opatija in Richtung Lovran verspricht einen Augenschmaus an Villen.
Zeitlose Mittelalteridylle: Spaziergänge durch das stark befestigte, uralte und aussichtsreiche Städtchen Kastav oder das dem kastavischen Besitz zugehörige Veprinac sowie durch Mošćenice am Učka-Gebirge sind äußerst reizvoll.
Was unternehmen?
Durch den Nationalpark Plitvicer Seen: Hübsch angelegte Pfade schlängeln sich entlang der unzähligen rauschenden Wasserfälle, die die Seen verbinden - ein Highlight.
Durch den Nationalpark Paklenica: Eindrucksvolle Schluchteingänge mit überhängenden Felswänden und Kletterern, schöne Mischwälder bis hinauf zur Baumgrenze - ein Wandergenuss entlang der Paklenica.
Boots- oder Raftingtour auf der Zrmanja: Die eindrucksvolle Schlucht des Flusses diente Winnetou-Filmen als Kulisse, die vielen Wasserfälle versprechen Paddelaction.
Bärenrefugium: Im Bärenwaisenhaus bei Kuterevo erlebt man Braunbären hautnah und erhält Infos.
Nationalpark Nord-Velebit: Zum Wandern lockt der Premužić-Lehrpfad mit Inlands- und Meerblick.
Wo baden?
Glasklare Fels- oder Kiesbuchten, teils mit etwas Sand, liegen entlang der Küste. Südwärts wird es steiler und felsiger, mit nur noch einzelnen Buchten. Schöne Strände für Familien
Mosčenička Draga: Einladender breiter Kiesstrand direkt an der teils schattigen Uferpromenade, auch Wassersportangebote und Tauchschule.
Crikvenica: Über 2 km erstrecken sich die angelegten Kiesstrände um das Städtchen. Hier findet man auch ein großes Wassersportangebot.
Starigrad Paklenica: Um den Ort gibt es naturbelassene Kiesbuchten.
Die Opatija Riviera
Die „Riviera von Opatija“ - der 30 km lange Küstenabschnitt von Opatija bis Mošćenička Draga - war schon Ende des 19. Jh. ein wegen ihres milden Klimas europaweit bekanntes Winter- und Sommererholungsziel. Opatija, der Hauptort der Riviera, blickt heute auf über 150 Jahre Tourismusgeschichte zurück und ist zu Beginn des 21. Jh. immer noch einer der populärsten Urlaubsorte Europas.
Das Učka-Gebirge mit der höchsten Erhebung Istriens, dem 1401 m hohen Berg Vojak, schützt die Region vor Austrocknung und kalten Winden. Ein Hinweis auf das subtropische Klima, das Zypressen, Palmen und Agaven gedeihen lässt, ist der Ortsname Lovran - Lovran ist vom lateinischen Wort für Lorbeer abgeleitet. Das milde Klima der Region mit 13,3 °C mittlerer Jahrestemperatur begünstigt in der Tat das Wachstum der Lorbeerbäume, die hier bis zu 10 m hoch werden. Bei Opatija, dem früheren Winterkurort, der heute für seine Meerwassertherapie bekannt ist, beginnt die Riviera - sie ist durch die Meerengen Srednja vrata (Mittleres Tor) und Vela vrata (Großes Tor) mit dem offenen Meer verbunden.
Früher war es fast unmöglich, im Sommer in Opatija ein Hotelbett zu ergattern. Heute ist es etwas ruhiger und exklusiver geworden. Die alten Nobelherbergen wurden restauriert, vor Luxushotels und Villen stehen schicke Karossen, der Jachthafen ist voll mit eleganten Jachten. Opatija zählt heute zur selben Kategorie von Urlaubsorten wie Brighton, Nizza und San Remo, es finden sich aber auch für schmalere Geldbeutel Quartiere. Wer gut zu Fuß ist, kann von Opatija nach Volosko, auf der vor hundert Jahren erbauten Uferpromenade, dem Lungomare, etwa 12 km bis nach Lovran laufen oder joggen.
Bis Mošćenička Draga führt die Küstenstraße immer am Meer entlang mit Blick auf die Insel Cres. Hinter Mošćenička Draga wird es einsam und die Küstenstraße verläuft oberhalb des Meeres. Es folgen die kleinen Orte Brseč und Zagore, danach kommt der Abzweig zum tief unten liegenden Fährort Brestova (Schiffsverbindung mit der Insel Cres).
OpatijaAbbazia
Kroatiens ältestes Seebad strotzt vor subtropischer Üppigkeit - herrschaftliche Prachtbauten versinken im Grün von Palmen und Akazien, im Blütenmeer der Kamelien und Magnolien. Opatijas extravagante Traditionsherbergen und Villen zeugen von einer Epoche, in der das Wort „Tourismus“ noch ohne den Zusatz „Massen“ auskam. Das Flair dieser Zeiten kann man bis heute genießen, allerdings nur in der Nebensaison.
Dass es sich hier besser leben lässt als in Rijeka, ist kein Geheimnis - Opatija mit seinen nun 15.000 Einwohnern ist schon seit 1889 Kurort. Die Učka-Bergkette schützt den Küstenabschnitt vor kalten Nordwinden, der Jugo sorgt für ein laues Lüftchen aus Afrika. Hier überwinterten, angezogen vom milden Klima, die Reichen und Schönen Europas, auf Opatijas rauschenden Silvesterbällen trafen sich die