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Perry Rhodan 1707: Attacke der Abruse. Robert FeldhoffЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 1707: Attacke der Abruse - Robert Feldhoff


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      Nr. 1707

      Attacke der Abruse

      Die Kristallflotte greift an – Entscheidungskampf im Arresum

      von Robert Feldhoff

      Nach dem Transfer des Dunkelplaneten Charon wissen es die Terraner: Das Universum besteht quasi aus zwei Seiten, die fest voneinander getrennt sind – und trotzdem zusammengehören. Moira benutzte den anschaulichen Vergleich mit einem Möbiusband, um diese Struktur des Universums zu verdeutlichen.

      »Unsere« Seite wird Parresum genannt, die »andere« Seite Arresum. Wo auf »unserer« Seite, von Perry Rhodan als Plus-Seite definiert, kosmische Leerräume vorherrschen, sind auf der anderen Seite große Galaxienhaufen zu finden – und andersherum. Beide Seiten zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie gegenüber der anderen mit negativer Strangeness »geladen« sind.

      Mittlerweile kam es zu tragischen Ereignissen: Die komplette Mannschaft der ODIN, die auf dem Kristallplaneten Thyssan gestrandet war, starb in weniger als fünfzig Tagen am unbekannten Einfluss des Arresums. Nur die Zellaktivatorträger überlebten.

      Das ist nicht das Einzige, was die andere Seite so gefährlich macht – im Arresum tobt zudem seit Urzeiten ein grauenhafter Krieg: Moiras Volk, die Ayindi, kämpft verzweifelt gegen die Angriffe der Abruse, einer für die Terraner noch völlig unbegreiflichen Macht. Dieser unheimliche Feind startet nun DIE ATTACKE DER ABRUSE ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Perry Rhodan – Der Unsterbliche schickt die BASIS ins große Gefecht.

      Hermes Exigari – Ein Hangartechniker hat Angst vor dem Arresum.

      Moira – Die Ayindi bittet die Galaktiker um einen Dienst.

      Myles Kantor – Der Wissenschaftler macht eine Entdeckung.

      Streep – Eine Ayindi kämpft ihre große Schlacht.

      1.

      Hermes Exigari verteilte an einem Verkehrsknotenpunkt im Hangarsektor Flugblätter. Die Blätter bestanden aus dünner, undurchsichtiger Folie, sie waren einseitig bedruckt.

      Er hatte gute Gründe, diesen Weg zu wählen.

      Natürlich wäre es einfacher gewesen, jedes einzelne Besatzungsmitglied über das syntronische Netz zu informieren; das war letzten Endes ja nur eine Sache von wenigen Minuten.

      Der Haken war nur, dass solche Mitteilungen unweigerlich auch die Schiffsführung erreichten. Und dass das nicht geschah, darauf legte Hermes Exigari großen Wert.

      Aus dem Laufbahnschacht näherte sich gut ein Dutzend Männer und Frauen.

      Jeder nahm eine der Folien an sich.

      15. JANUAR 1217 NGZ

      EINLADUNG ZUR DISKUSSION

      EINE GRUPPE VON BESATZUNGSMITGLIEDERN ERKLÄRT SICH MIT DEM VERHALTEN DER SCHIFFSFÜHRUNG NICHT EINVERSTANDEN. WIR BEURTEILEN DAS VERHALTEN DER SCHIFFSFÜHRUNG ALS LEBENSGEFÄHRLICH.

      UM 19:00 UHR BORDZEIT BEGINNT IN MESSE 11, FREIZEITDECK B, EINE VERSAMMLUNG.

      WIR BITTEN DARUM, DIESE NACHRICHT IM MANNSCHAFTSKREIS ZU VERBREITEN. BITTE KEINE INFORMATIONSWEITERGABE AN DIE SCHIFFSFÜHRUNG.

      Eine dunkelhaarige Frau, die er aus dem Bordschwimmbad kannte, schüttelte den Kopf.

      »Wie ist dein Name? Hermes? – Du bist ein Dummkopf, Hermes. Es ist völlig ausgeschlossen, dass die Schiffsführung das nicht mitbekommt. Das hier ist ein Raumschiff, kein großer Planet. Der Kommandant hat doch überall seine Augen.«

      Der Kommandant – das war die Hamiller-Tube, ihr geheimnisvoller Bordcomputer. Angeblich lebte in Hamiller die Seele des Hyperphysikers Payne Hamiller fort. Damals, im Jahr 2 NGZ, war Hamiller auf mysteriöse Weise verschwunden. Es hieß, er habe seine Persönlichkeit in die Tube integriert und sei dabei körperlich gestorben.

      »Ich vergesse überhaupt nichts«, wehrte sich Hermes Exigari. »Was ich hier treibe, ist mein Privatvergnügen. Ich darf Flugblätter verteilen, soviel ich möchte. Hamiller ist gezwungen, sämtliche privaten Beobachtungen seiner Sensoren unverzüglich wieder zu löschen.«

      Darüber dachte die Dunkelhaarige nach.

      »Du hast Recht«, gab sie zu. »Aber die Sache bleibt trotzdem nicht geheim.«

      Hermes Exigari lächelte. »Nein«, sagte er, »das weiß ich.«

      *

      Am Abend versammelten sich in der Messe über tausend Personen. Es handelte sich lediglich um eine von mehreren Versammlungen; Hermes war ja nur Teil einer größeren Gruppe.

      Er trat auf ein hohes Podest, sodass ihn jeder sehen konnte. Von allen angestarrt zu werden war ein sonderbares Gefühl, das er nicht besonders mochte. Die Dunkelhaarige von heute Mittag stand ziemlich vorn, nur ein paar Meter entfernt. Er freute sich, dass sie gekommen war.

      Weiter hinten, die massigen Gestalten, gehörten zu Arlo Rutans Landetruppe. Er hatte sie nicht eingeladen; aber da sie zur Mannschaft gehörten, hatten sie das Recht zu bleiben.

      Dennoch beschlich ihn angesichts der Oxtorner, Epsaler und Ertruser ein unangenehmes Gefühl. Er ahnte jetzt schon, dass er diese Leute nicht überzeugen konnte.

      »Mein Name ist Hermes Exigari«, sprach er laut, »und ich freue mich über jeden Besucher.« Gelogen. Ein Mikrofonfeld nahm seine Worte auf und verstärkte sie.

      »Ich schicke zunächst ein paar Erklärungen voran. Wir, das heißt ich und eine Menge anderer Leute, denken, dass die Schiffsführung uns fahrlässig gefährdet. Dagegen wollen wir uns wehren. Die Flugblätter bitten darum, nicht die Schiffsführung zu informieren. Ich weiß natürlich, dass das nicht klappen wird. Rhodan und die Hamiller-Tube erhalten vermutlich in diesem Moment schon Nachricht. Aber sie sollen ruhig begreifen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen. Die versuchte Geheimhaltung ist ein Akt des Protestes. Ich bin sicher, dass die Schiffsführung auch Geheimnisse vor uns hat.«

      Hermes Exigari räusperte sich.

      Er war sehr nervös, und man konnte es leider an der Stimme hören.

      »Die BASIS befindet sich inzwischen seit über zehn Wochen im Daffish-System. Wir sind von einer Flotte der Damurial eingeschlossen; mehr als 10.000 Schiffe, Raunach-Oktopoden und Quappenraumer der Gish-Vatachh. Sicher könnten wir es schaffen, den Belagerungsriegel um das System zu durchbrechen. Die Schiffsführung lehnt das jedoch ab. Stattdessen erwägt man weiterhin, über das Transitionsfeld von Noman in dieses Arresum vorzustoßen. Obwohl das Schicksal der ODIN allen bekannt ist! Wir müssen uns dagegen wehren. Jetzt! Sonst ist es irgendwann so weit, und wir können nichts dagegen tun.«

      Das Universum besaß, so ein guter Vergleich, die Struktur eines Möbiusstreifens. Die Seite, auf der sich Terra, die BASIS und das Daffish-System befanden, trug den Namen Parresum. Und die andere Seite, das Arresum, war von den Ayindi und einer noch unbekannten, tödlichen Macht bewohnt, die Abruse genannt wurde.

      Normalerweise existierte zwischen beiden Seiten des Möbiusstreifens kein Übergang. Auf den 21 Passageplaneten jedoch war die Schutzschicht des Raum-Zeit-Kontinuums durchbrochen. Eine dieser Welten stand im Daffish-System; sie trug den Namen Noman. Man musste nur das Transitionsfeld benutzen, das den Planeten umgab, und kam auf der anderen Seite heraus.

      Als erstes Raumschiff der Galaktiker war die ODIN ins Arresum vorgestoßen – nicht absichtlich. Die Besatzung bezahlte ihren Mut mit dem Leben. Was die Menschen von der ODIN nicht gewusst hatten: Es war Galaktikern unmöglich, länger als 45 bis 50 Tage im Arresum zu überleben. Der exakte Grund war bisher nicht bekannt.

      Bevor man die ODIN hatte retten können, war jedes einzelne Mitglied der Mannschaft gestorben. Verreckt. Die Aktivatorträger an Bord bildeten die einzige


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