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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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abgeschlossen war.

      Das Heimweh der Daila begann sich mit meinen Sehnsüchten zu vermischen. Mein Spieltrieb war erst einmal befriedigt. Das eigene Verlangen nach dem Erkennen der Dinge aber blieb.

      Das Erkennen der Dinge?

      Woher kam ich?

      Da war jemand gewesen! Der Erleuchtete! Ich hatte ihn automatisch Elter genannt, aber war er das wirklich? Er war vielleicht mein Erzeuger, aber mein Ursprung musste viel tiefer verwurzelt sein. Diesen Ursprung galt es zu finden.

      Ich vergaß meine Spiele und machte mich auf die Suche.

      *

      Tausend oder mehr sinnlose Begegnungen. Aufgenommene Informationen. Das Leben der Lichter war vielfältig. Es hatte die verschiedensten Farben und Formen. Es war lang oder kurz. Und es war begrenzt – zeitlich sehr begrenzt.

      Ich war anders. Mein Dasein war durch den Automatismus meiner Existenz endlos.

      Das Leben war nicht nur begrenzt, es war auch körperlich. Es gab totes Leben, wie das von Aytab. Es gab auch Leben ohne Licht, richtiges Leben ohne Licht. Ich streifte ein paar Daila. Einige von ihnen trugen das Licht in sich, andere nicht. Es war seltsam, aber mit der Zeit würde ich es begreifen lernen.

      Ich war nur Licht und nicht einmal Körper.

      Die Impulse der Lichter waren schwach, aber ich konnte sie bei allen Begegnungen sondieren. Mit diesen Begegnungen wuchs mein Inneres. Ich erfuhr viel und nahm es in mich auf. Ich entdeckte, dass auch andere Wesen dieses Heimweh kannten und sich selbst ergründen wollten. Ich lauschte ihnen, ohne dass sie es bemerkten, und ich bedauerte sie. Sie waren so unvollkommen, so weit weg davon, ein brauchbares Produkt der Evolution zu sein, dass sie bis Ende ihrer Tage nicht ihren Ursprung erkennen würden.

      Ich war anders, denn ich besaß andere Möglichkeiten. Ich konnte meine Herkunft ergründen.

      Die Lichter und die anderen Lebenden ohne Licht waren sehr arm. Sie waren an den Ort ihres Daseins gebunden, denn sie konnten sich nur mit Hilfe ihrer Körper bewegen. Diese Körper waren höchst unvollkommene Ansammlungen von Zellen. Die Geschwindigkeit, mit der sie diese Körper bewegen konnten, war vernachlässigbar gering.

      Ich konnte mich überall hinbewegen. Ich besaß keinen Körper, und die unerschöpfliche Kraft meines Lichtes konnte Entfernungen mit einem Gedanken überwinden, wobei der Gedanke länger war als die Zeit, die ich für das Zurücklegen der Strecke benötigte.

      Es waren tausend oder mehr sinnlose Begegnungen. Ich lernte zwar sehr viel, und ich reifte dabei, aber ich fand nicht das, was ich suchte – den Erzeuger, den Erleuchteten. Oder Hinweise auf meinen Ursprung.

      Dann wehte der Impuls an mir vorbei. Ich versuchte, ihn zu fassen, aber mehr als den Ausgangsort konnte ich nicht feststellen. Vielleicht war das genug.

      Vorsichtig tastete ich mich mit kleinen Schritten in die bewusste Richtung. Ich vergaß die anderen Lichter, das tote Leben und die lebenden Toten. Mir wurde bewusst, dass ich ein Jäger war, der, wenn er einmal eine Fährte gefunden hatte, durch nichts von seinem Ziel abzubringen war.

      Die Spur war längst verweht, aber ich nahm sie noch wahr.

      Ich ortete einen Planeten. Er hieß Barquass, und im selben Moment, in dem ich das las, wusste ich, dass dieser Name falsch war. Ich suchte den richtigen Namen, denn er hatte etwas mit meinem Ursprung zu tun. Ich fand ihn nicht.

      Ich schickte ein kleines Licht aus und erfuhr, das dies als psionisches Echo interpretiert wurde. Und der, der es so auslegte, lebte und war auch ein Licht. Er hatte sich allerdings verdunkelt. Er hatte Angst.

      Diese Furcht war unverständlich, denn ich wollte ja nichts Arges.

      Ich tastete nach dem Planeten, der fast nur das Licht dieses Wesens war. Ich spürte eine große Affinität. Das Wesen hieß Guray, was für mich Vielfalt bedeutete, für ihn aber nicht.

      Guray dachte ganz merkwürdige Dinge. Sie waren ganz und gar unverständlich und wirr. Er erinnerte sich an einen alten Feind, der sich nun geteilt hatte. Er dachte tatsächlich, ich sei ein Teil dieses gespaltenen Feindes! Welch ein Irrtum! Oder nicht?

      Guray war hilflos. Obwohl er mehr Licht als Körper war, konnte er sich nicht von der Stelle bewegen. Seine grenzenlose Furcht vor dem Feind trug entscheidend dazu bei. Ich verstand das nicht.

      Die Welt auf Barquass veränderte sich, als Guray mich deutlicher verspürte. Er reagierte für meine Begriffe planlos, obwohl er die tausendfache Erfahrung besaß wie ich. Er tat mir leid.

      Ich wollte ihm eine simple Frage stellen und empfing eine verstümmelte Antwort ohne Sinn:

      Die Idee zu haben, ist schon Frevel, selbst wenn sie nur dem Spiel mit den eigenen Gedanken dient. Irgend jemand hört immer zu. Und der setzt die Idee dann um.

      Sollte das heißen, dass meine Existenz eine Idee Gurays war? Ich prüfte das nach und stellte fest, dass es nicht stimmte. Die Idee stammte von dieser Welt mit dem falschen Namen.

      Der richtige Name lautete Verga (das klang sehr vertraut), und die Ursprungsidee hatte ein Wesen namens Verga-Ray gehabt.

      Ich verstand fast nichts, aber eins war deutlich. Den Erzeuger würde ich hier nicht finden. Barquass war eine interessante Spur gewesen, aber sie hatte nur sehr entfernt etwas mit mir zu tun.

      Ich ging und ließ dieses ärmliche Geschöpf mit seiner Angst und seinem Wirrwarr an halben Gedanken und ungeordneten Gefühlen allein. Hier hatte ich nichts zu erwarten. Und unnötig ängstigen wollte ich Guray auch nicht.

      Neue Lichter kreuzten meinen Weg. Echos aus der Ferne wurden immer deutlicher. Kleine Körper mit totem Leben passierten meinen Weg, aber sie bemerkten mich nicht einmal. Ich spielte mit meiner Tarnung. Allmählich empfand ich darüber mehr Freude als an Schmetterlingen oder Bällen aus den stümperhaften Körpern der Bytha-Ligriden.

      Ich begann die Größe meines Lichtes zu verstehen und das Licht selbst. Die anderen Lichter und Nichtlichter nannten es Psionische Kraft. Oder Mutanteneigenschaft oder Psi-Fähigkeit. Dabei war ich nicht eine Psi-Kraft, ich war die Alles-Psi-Kraft.

      Ich konnte formen und verformen, aufnehmen und geben. Was ein kleines Licht in sich trug, war zugänglich – als Spielzeug oder als Informant. Und wenn es hart auf hart ging, konnte ich sogar in manchem toten Licht eine Flamme entzünden.

      Es war schön zu erleben, wozu ich in der Lage war.

      Meine Sinne mir selbst gegenüber waren nun so scharf, dass ich mit dem aufgenommenen Wissen exakte Strukturen in meinen Gedanken formen konnte.

      Ich war größer als Barquass.

      Wenn ich mich sichtbar machte, war ich in den Augen der kleinen Lebenden der Welten von Manam-Turu eine Wolke, deren Größe und Aussehen ich selbst bestimmen konnte. Ich konnte kleiner sein als ein Elementarteilchen ihrer kümmerlichen Körper. Ich konnte größer sein als jeder Planet.

      Wenn das Verlangen nach dem Ursprung nicht so überwältigend gewesen wäre, hätte ich über mich gesagt, dass alles in bester Ordnung war.

      Ich begann, in mir zu forschen. Meine psionischen Lichter ergründeten die Zeiten, in denen ich meines Daseins noch nicht bewusst gewesen war.

      Szenen tauchten auf, die unvollständig waren. Und Namen.

      Alkordoom. Nukleus. Psi-Potenziale. Facetten. Tribut. Sonnensteppe ...

      Und dann:

      Goldene Kugel. Die Reise. Der Geburtsort ...

      Ich erfasste dessen Koordinaten und merkte, dass ich ihm nah war. Dort würde ich den Ursprung ergründen können. Der Ort hatte für mich keinen Namen. Es war einfach der ORT.

      Ich raste los. Freudige Gedanken beflügelten mich. Ich war dem Ziel sehr nah. In meinem Enthusiasmus lockerte ich meine Tarnung. Sollte der Erzeuger ruhig merken, dass ich zu ihm heimkehrte.

      Ich fiel in die reale Ebene und saugte alles aus der Umgebung in mich auf. Das Echo meines vielfältigen Lichtes


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