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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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leerte auch den zweiten Becher und zog sich wieder auf seine Liege zurück.

      Möglicherweise war diese Konferenz wichtig. Wenn die Ligriden, die über ein hervorragendes Nachrichtensystem innerhalb Manam-Turus verfügten, an einer Stelle zusammentrafen, ging es zweifellos um wichtige Vorhaben.

      Und ganz bestimmt würde der Name Atlan fallen!

      *

      Die Kleidung, die beide Hyptons umhüllte, schob sich zusammen. Auf dem Körper lagen nur noch die ringförmigen Wülste, in denen die winzigen Kühlanlagen arbeiteten.

      In der Dunkelheit falteten sich die Flughäute auseinander. Phynt und Thyss flatterten bedächtig zur Schleuse. Ein Lichtstrahl wurde unterbrochen, und die Schleusenpforten öffneten und schlossen sich.

      Ein nebelartig kondensierender Hauch eisiger Luft schien die Fledermauswesen in den Korridor hinauszuschleudern.

      Durch den abgedunkelten Korridor schwebten sie mit schnellen, nervösen Schlägen der dünnen Schwingen auf die Tür zu, die zum Sitzungssaal führte. Ein Ligride öffnete und schloss die verzierte Metallplatte.

      Ein letzter Schwung brachte die Hyptons zu den Gestellen, über deren gepolsterter Platte sie sich festklammerten.

      Die narkotischen, zwingenden Befehle schienen gewirkt zu haben – wie es anders auch schwerlich zu denken war bei Ligriden. Bisher hatten die Hyptons noch keinen Ligriden erlebt, der gegenüber ihrer Psychonarkose immun gewesen wäre.

      »Können wir nunmehr zu den entscheidenden Punkten unserer freundschaftlichen Unterhaltung kommen?«, fragte Phynt mit heller, einschmeichelnder Stimme.

      »Zu diesem Zweck haben wir uns getroffen«, bestätigte der Diener des Gward. Lorad wunderte sich darüber, dass er noch so ruhig reagierte. Die Hyptons verbreiteten um sich eine Atmosphäre, gleichermaßen unruhig und beschwichtigend – es schien, als würden alle kritischen Überlegungen bis zur Bedeutungslosigkeit abgeschwächt.

      »Unsere Traube«, erklärte Thyss verbindlich, »ist nach Abwägung aller Argumente und Überlegungen zu einem Schlussgedanken vorgedrungen.«

      Felur ballte seine Hände zu Fäusten und grollte:

      »Würde es euch in eurer übergroßen Liebenswürdigkeit etwas ausmachen, uns an dem Vergnügen eurer abschließenden Gedanken teilhaben zu lassen?«

      Reiner Sarkasmus sprach aus ihm. Seine Assistenten schauten ihn betroffen an. Ein bewundernder Blick Lorads traf ihn, aber er kümmerte sich nicht darum.

      »Auch die Stimme der Vernunft«, beschied ihm Phynt, »kann leise sein.«

      »Aber sie sollte mit Klarheit gebraucht werden«, gab er ungerührt zurück. »Was nun? Neue Truppen oder Überstunden für die alten?«

      Er ahnte, dass die Ligriden nicht immer denselben Hyptons gegenübersaßen. Erstens konnte er den einen nicht vom anderen unterscheiden, und selbst wenn es bestimmte körperliche Unterscheidungsmerkmale gab, kümmerten sie ihn nicht.

      Er wollte endlich wissen, was zu tun war.

      »Bald sollte eine Entscheidung im Eroberungskampf gefällt werden. Diese Galaxis ist reif, endgültig vom Neuen Konzil beherrscht zu werden. Widerstände sind dazu da, um überwunden zu werden.«

      »Gern«, meldete sich Lorad. Diesmal war es Felur, der ihn bewunderte, obwohl er völlig anderer Meinung war. »Wir sind in erstaunlich kurzer Zeit die Herren über Manam-Turu. Wenn die Hyptons Seite an Seite mit uns kämpfen, wenn sie uns jene Überwesen zur Hilfe schicken, an die sie ständig denken, von denen aber niemals die Rede ist – dann sind und bleiben wir die Sieger.«

      Die ligridischen Konferenzteilnehmer hielten den Atem an. Sie erschraken: tief in ihrem Innern sagten sie sich, dass es unwürdig und mit dem Ehrenkodex unvereinbar war, die Partner im Konzil derart massiv zu beleidigen.

      Aber beide Hyptons blieben völlig ungerührt. Sie entfärbten sich nicht ein bisschen, und ihre Schwingen zitterten auch nicht.

      »Es ist absolut möglich«, flötete Phynt versöhnlich, »mit uns zusammen zu kämpfen, ohne unsere Gedanken zu kennen. Wie ihr aus langer Partnerschaft wisst, kämpfen wir mit ganz anderen Waffen.«

      »Keine Abschweifungen«, sagte Felur hart. »Tatsachen! Wünsche! Vorschläge!«

      »Mit den vorhandenen Kräften muss sorgsam umgegangen werden«, kam es von den kleinen Partnern.

      »Also keine Kuriere in unsere Heimatgalaxis?«, fragte Felur.

      »Nein. Auch keine Boten nach Chmacy-Pzan.«

      »Aber unsere Kräfte können nicht das Doppelte leisten.«

      »Die Zielrichtung muss geändert werden.«

      »Wir konzentrieren uns also auf den Erleuchteten und EVOLO und wenden uns erst dann wieder anderen Problemen zu?«

      »Wobei von Fall zu Fall entschieden werden muss. Wir sind ein wenig ungeduldig geworden«, meinte Thyss konziliant, »und wir bedauern, wenn wir die Tapferkeit der Ligriden in Zweifel gezogen haben sollten.«

      Ununterbrochen bewegten sich, wie stets während aller Diskussionen in diesem Saal, die filigranen Trichter an den Schädelseiten der Hyptons. Sie schienen die Gedanken der Ligriden auffangen zu wollen.

      »Schon gut. Noch ein paar Fragen.«

      »Wir sind da, um sie zu beantworten. So gut wir es können.«

      »Unsere Pioniere, Entdecker und Kriegsraumer kümmern sich im wesentlichen dort um Kontrolle und neue Stützpunkte, wo EVOLO, der Erleuchtete oder die Daila besonders hartnäckig sind und sich nicht vertreiben lassen?«

      »Zutreffend.«

      »Wir erhalten keine Hilfe, weder aus der Heimat noch von einem anderen Konzilsvolk? Wäre es nicht besser, eine Macht einzuführen, die das Verfahren abkürzen hilft?«

      »Es gibt leider keine solche Rasse«, gaben beide Hyptons gleichzeitig zurück. »Wir wissen nicht, wie bei euch dieser Eindruck entstanden ist. Friedfertige Wesen wie wir, die keine Hände zum Kämpfen haben, können euch nur mit Planungsdetails helfen.«

      Zumindest ein Ligride in diesem Saal glaubte seinen Partnern nicht. Lorad hatte zu viele Einzelheiten – jede für sich fast bedeutungslos, aber in der Summe beachtlich! – herauszuhören geglaubt.

      Schließlich meinte Phynt:

      »Unsere Weisheit kommt aus unserer überaus langen Erfahrung.«

      »Unsere Erfahrung rührt aus den vielen Fehlern her, die wir gemacht haben.«

      »Und deshalb vermeiden wir Fehler. Wir riskieren es nicht, etwas oder jemanden zu unterschätzen.«

      »Geht in Ordnung!«, sagte Felur. Für ihn war die Konferenz beendet. Er wusste, was er zu tun hatte. Er brauchte keine Hilfe. Seine Leute würden es schaffen! Es ging nur noch darum, die Kräfte sinnvoll zu verteilen und einzusetzen.

      Er stand auf und sagte:

      »Ich werde sofort die nötigen Schritte berechnen. Meine Assistenten bleiben hier und diskutieren die Einzelheiten. Ich darf gehen. Dringende Dinge erwarten mich.«

      Er führte die vorgeschriebenen Gesten aus und zog sich zur nächsten Tür zurück. Im Hinausgehen hörte er, wie Lorad bewundernd sagte:

      »So sind sie, die kämpferischen Diener des Gwyn! Immer entschlossen und kraftvoll.«

      *

      Das Skarg besaß Eigenschaften, die Fartuloon schon so oft das Leben gerettet und zielgerichtetes Handeln erlaubt hatten, dass er nicht mehr sagen konnte, wie oft. Der energetische Schutzschirm, der den Schließmechanismus der Zellentür schützte, war kein Hindernis für das Schwert. Aber soweit war es noch nicht; Fartuloon arbeitete daran, sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

      Der Bildschirm in seinem Gefängnis ließ sich nur ein- und abschalten. Es gab nur eine einzige Kontaktplatte. Fartuloon


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