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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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      »Wenn ihr euch weiter streitet«, erklärte die STERNSCHNUPPE streng, »dann versäumt ihr wichtige Ereignisse. Es tut sich etwas bei den Ligriden. Sie haben gestoppt. Ich halte auch an, damit unser Zwei-Lichtjahre-Abstand konstant bleibt.«

      Ich konzentrierte mich auf die Orterbilder, die das Schiff darstellte. Dazu blendete es den Text von ein paar Funksprüchen ein, die jüngst aufgefangen worden waren.

      Zunächst verstand ich nicht, was dort bei den Ligriden geschah. Dann wurde es doch deutlicher.

      Hellenker und Dharys sonderten sich von dem Verband ab. Ihre beiden Raumer, die GLIMMERTON und die LJAKJAR nahmen einen anderen Kurs. Die Versuche der Ligriden, Kontakt mit den Hyptons aufzunehmen, wurden nun allein von diesen beiden Schiffen durchgeführt.

      Drei Lichtjahre hinter den Ligriden tauchte ein Verband der wendigen Traykon-Schiffe auf. Diesem wich das Gros der Ligriden aus.

      »Wir folgen Dharys«, entschied ich schnell. »Er allein ist für uns interessant. Ich rechne mir aus, dass nur er etwas über den Aufenthaltsort des Erleuchteten weiß. Und wo der Erleuchtete ist, da finden wir auch eine Spur EVOLOS.«

      »Und dann?«, maulte Chipol.

      »Das werden wir sehen«, antwortete ich knapp.

      Der Ligriden-Verband setzte sich rasch ab. Die Traykons folgten ihm und schenkten der GLIMMERTON mit der LJAKJAR im Huckepack keine Beachtung. Der Tender nahm fast die entgegengesetzte Richtung. Er setzte auch jetzt noch Hyperfunksprüche an die Hyptons ab, in denen sich Hellenker klar zu erkennen gab. Aber selbst das lockte die Traykon-Raumer nicht hinterher.

      Die STERNSCHNUPPE bestätigte, dass sie die GLIMMERTON fest in der Fernortung hatte. Sie tauchte in den Zwischenraum und wählte einen Kurs, der uns von dem Gros der Ligriden und den anstürmenden Robotschiffen des Erleuchteten entfernte.

      »Näher ran!«, drängte ich und deutete auf den Ortungsfleck der GLIMMERTON. »Selbst mit der LJAKJAR stellt dieses Schiff allein für uns keine große Gefahr dar.«

      In einer Blitzetappe führte uns die STERNSCHNUPPE bis auf 0,21 Lichtjahre an Dharys und Hellenker heran.

      Wieder arbeiteten die Orter. Der Raum war hier weit und breit leer. Zwei kümmerliche kleine Sonnen standen in der Nähe. Planeten waren nicht vorhanden. Dennoch hielt die GLIMMERTON auf einen der beiden Zwergsterne zu. Die Entfernung zwischen den beiden kleinen Sonnen betrug nur knapp ein halbes Lichtjahr.

      »Sie müssten uns doch auch orten«, vermutete Mrothyr. »So klein ist die STERNSCHNUPPE doch auch wieder nicht.«

      »Sie sind sehr beschäftigt«, vermutete ich. »Wenn sie uns sehen, so halten sie uns nicht für wichtig.«

      »Das glaubst du«, warf mir Chipol vor.

      Seine Bemerkung war typisch für die Stimmung an Bord und auch für meine. Zu lange flogen wir nun schon kreuz und quer durch Manam-Turu, ohne einen entscheidenden Erfolg zu erzielen. Unsere Gegner verhielten sich eher wie Phantome. Der Erleuchtete und EVOLO waren nicht greifbar. Guray, den ich nicht einmal zu unseren Feinden zählte, war ebenso unnahbar. Und auf ein wenig sinnvolles Herumprügeln mit dem Neuen Konzil verzichtete ich lieber.

      Ich forderte die STERNSCHNUPPE auf, in den Ortungsschutz des anderen Zwergsterns zu gehen und eine Horchsonde auszuschleusen, mit deren Hilfe wir Hellenker und Dharys beobachten konnten. Das Schiff führte die erbetenen Manöver durch. Wieder zeigte sich keine Reaktion von Dharys oder den Ligriden. Die GLIMMERTON jagte nur ununterbrochen ihre Hyperfunksprüche hinaus, die die Hyptons aufforderten, sich endlich zu melden.

      Dann schwieg das Ligridenschiff. Es ließ sich auch nicht mehr orten, denn es stand wie die STERNSCHNUPPE in der Sonnenkorona.

      »Die Hyptons. Da sind sie«, meldete das Schiff plötzlich. »Hellenker hat doch noch Erfolg gehabt. Und meine Sonde hat sich unbemerkt in den Hyperkanal gemogelt.«

      »Durchschalten und alles simultan übersetzen«, verlangte ich.

      Die STERNSCHNUPPE reagierte schnell. Auf einem Bildschirm erschien der echsenähnliche Kopf des Ligridenführers Hellenker. Hinter ihm war für einen Moment Dharys zu erkennen, der sich quer zur Aufnahmeoptik bewegte. Chipol zeigte keine Reaktion beim Anblick seines Vaters.

      Die Hyptons zeigten sich nicht persönlich. Auf ihrem Bildschirm war nur ein Symbol mit einem Schriftzug zu erkennen, den die STERNSCHNUPPE mit »Traube der Suchenden« übersetzte.

      »Warum habt ihr euch nicht eher gemeldet?« Warf Hellenker den Hyptons vor. »Ihr wisst doch genau, dass ich treu zu euch halte.«

      »Gefährliche Zeiten«, entgegnete der unsichtbare Sprecher der Hypton-Traube kühl. »Jeder Funkspruch lockt die Traykon-Schiffe an, und mit denen ist nicht zu spaßen. Wir sollten daher im Augenblick unsere Kontakte auf das absolute Minimum beschränken und uns nur zu erkennen geben, wenn es wirklich notwendig ist.«

      »Es ist sehr notwendig«, versuchte Hellenker die Hyptons zu überzeugen. »Kennt ihr diesen Mann?«

      Er zerrte Dharys vor die Optik. Chipol stieß ein unwilliges Knurren aus, als das Gesicht seines Vaters den Bildschirm mehrere Sekunden lang zur Gänze ausfüllte.

      Die Hyptons antworteten nicht sofort.

      »Das ist ein Diener des Erleuchteten«, erklärte Hellenker. »Er ist aus freien Stücken zu uns gekommen. Er ...«

      »Das ist der Daila-Mutant Dharys«, unterbrachen ihn die Hyptons. »Er ist uns nicht unbekannt. Auch wissen wir, dass er vom Erleuchteten speziell konditioniert wurde. Der Mann ist wertvoll, aber auch sehr gefährlich.«

      »Er hat sich vom Zwang seines Herrn befreit, ›Traube der Suchenden‹. Er steht auf unserer Seite. Wir zweifeln nicht daran, dass er mehr weiß, als er bislang gesagt hat. Er ist vorsichtig, aber will mit uns und auch mit euch ein Bündnis eingehen.«

      »Ein Bündnis?«, zweifelte der Hyptonsprecher.

      Dharys schob Hellenker zur Seite.

      »Ich kann für mich selbst sprechen«, unterstrich er selbstbewusst. »Ihr spürt am eigenen Leib, dass der Erleuchtete wütend ist. Er schickt seine Roboter gegen eure Verbände, weil er euch keine Chance geben will, euren Trumpf auszuspielen.«

      »Unseren Trumpf? Du sprichst in Rätseln, Dharys.«

      »Anima«, erklärte Dharys.

      Er bekam keine Antwort. Für einen Moment schien er irritiert zu sein. Auch mir gefiel die Reaktion der Hyptons nicht. Vielleicht waren sie nur verärgert, weil der Daila so offen über Anima sprach.

      Sie werden niemals zugeben, dass Anima in ihrer Gewalt ist, vermutete der Extrasinn. Auch ist nicht unbedingt anzunehmen, dass alle Hyptons den gleichen Informationsstand haben. Vielleicht hält eine ganz andere Traube Anima gefangen und gibt diese Tatsache nicht einmal den eigenen Artgenossen preis.

      »Ich sehe«, fuhr Dharys fort, »ihr könnt oder wollt nicht darüber sprechen. Von mir aus. Wichtig ist im Augenblick nur eins: EVOLO ist fertig. Es hat den Anschein, er befindet sich auf freiem Fuß irgendwo in Manam-Turu. Und EVOLO ist als Machtfaktor wichtiger als Anima oder Atlan oder ihr Hyptons. Nur wer EVOLO besitzt und lenken kann, hält die Macht in den Händen. Ich war ein Diener des Erleuchteten. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Mein Wissen um sein Werk ist größer als ihr ahnt. Ich bin bereit, euch Informationen zu liefern, wenn ihr und die Ligriden mit mir gleichberechtigt zusammenarbeitet.«

      Ich bewunderte den Daila sogar irgendwie, der rücksichtslos und konsequent seine Ziele verfolgte.

      »Du meinst«, fragte die »Traube der Suchenden« vorsichtig, »EVOLO könnte nichts widerstehen? Auch dieser Atlan nicht?«

      Dharys lachte auf. »Den braucht ihr nicht zu fürchten. Er verfolgt uns seit einiger Zeit, aber er kann nicht handeln. Er ist zu schwach. Mein Sohn Chipol befindet sich bei ihm. Und was Chipol weiß, weiß auch ich. Wenn die Zeit reif ist, wird Atlan sterben. Dafür brauche ich EVOLO jedoch nicht. Das kann ich allein.«

      »Er blufft«, rief Chipol aufgeregt


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