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Perry Rhodan 332: Kampf um den Neptunmond. H.G. EwersЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 332: Kampf um den Neptunmond - H.G. Ewers


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wir einen Abstecher zur Erde, wenn die Gefahr beseitigt ist, die von OLD MAN droht. Im Augenblick steht uns noch eine andere Aufgabe bevor. Wir möchten die lemurische Stadt untersuchen.«

      Van Geldern nickte.

      »Ah, ja! Sie sind ja beide Kosmohistoriker. Wenn ich Zeit hätte, würde ich Sie begleiten. Aber so ...«

      Er seufzte und blickte auf seine Hände.

      »Hier oben wartet viel Arbeit für mich.«

      »Eine wundervolle Arbeit«, schmeichelte Cronot. »Aber vielleicht gelingt es uns, in der Stadt die Samen oder Zwiebeln unbekannter Pflanzen aufzutreiben. Wir würden Sie selbstverständlich sofort davon unterrichten ...«

      »Oh! Das wäre sehr freundlich von Ihnen! Wirklich, die alten Lemurer sollen teilweise fanatische Blumenliebhaber gewesen sein. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in dieser Richtung ein wenig forschten.«

      »Wir werden daran denken«, erwiderte Cronot. »Leider hat General Ifros den einzigen Zugang absperren lassen.«

      »Ich denke, Sie besitzen eine Sondergenehmigung von ihm?«

      »Die ist ungültig wie alle Sondergenehmigungen. Der General denkt anscheinend, OLD MAN würde ausgerechnet Triton angreifen, sobald er sich wieder in Bewegung setzt. Dabei soll er noch immer außerhalb der Plutobahn stehen.«

      »Aber das ist doch Unsinn!«

      Piet van Geldern drehte seine Zigarre nervös zwischen den erdverkrusteten Fingern.

      »Könnten Sie uns nicht eine neue Sondergenehmigung verschaffen?« fragte Perish ungeduldig.

      »Ich ...?« fragte der Gouverneur zurück. »Das ist leider unmöglich. Über diese Angelegenheit entscheidet nur der Militärgouverneur.«

      Er deutete auf einen halbschattigen Platz unter dem nackten Zweiggewirr eines Wildrosenbusches.

      »Cyclamen coum, das früheste aller Alpenveilchen. In diesem Jahr blüht es zum erstenmal. Sechs Jahre lang habe ich herumprobiert, welcher Platz ihr zusagt. Diese Pflanze ist ein wählerisches Frauenzimmer«, sagte er voller Stolz über den endlichen Erfolg.

      Perish zog eine Grimasse und ballte die Fäuste.

      Aber sein Vater schüttelte den Kopf.

      Er stand auf und hockte sich neben die rosa und weißblühenden, niedrigen Pflanzen.

      »Phantastisch!« murmelte er.

      Begeistert folgte ihm van Geldern.

      »Manchmal gehorchen die Pflanzen hier auf Triton scheinbar überhaupt keinen Naturgesetzen mehr«, flüsterte er. »Ich habe schon Frühblüher gehabt, die erst im Herbst blühten und Kurzblüher, die das ganze Jahr über remontierten. Wenn ich Ihnen einmal etwas ganz Besonderes zeigen darf, eine Fritillaria meleagris, die unter der Einwirkung der geringen Schwerkraft Tritons über drei Meter hoch wurde, obwohl sie auf der Erde höchstens vierzig Zentimeter erreicht ...?«

      Cronot seufzte entsagungsvoll.

      »Sehr gern, Mr. van Geldern, wirklich, sehr gern. Aber wir müssen zuerst sehen, daß wir eine neue Sondergenehmigung vom General erhalten. Danach ...«

      »Ah! Diese Sondergenehmigung!« schimpfte der Gouverneur. Er blickte nachdenklich über seinen Dachgarten hinweg. Plötzlich zog er eine flache Taschenuhr hervor, öffnete den Deckel der Rückseite und drückte auf einen winzigen Knopf.

      Verblüfft sahen die Oxtorner, daß die rückwärtige Hälfte der Uhr ein Minikom war, wie es sonst nur Abwehrspezialisten erhielten.

      Nach einigen Sekunden meldete sich eine rauhe Stimme, der man die Ungeduld anhörte.

      »Hier General Ifros! Was ist los?«

      Van Geldern lächelte in die Aufnahmeoptik und schaltete erst dann die Bildübertragung ein. Das verkniffene Gesicht von Moshe Ifros erschien auf dem winzigen Bildschirm.

      »Hier van Geldern. Mein lieber General, ich brauche dringend zwei Sonderausweise zum Betreten der alten Lemurerstadt. Würden Sie die Freundlichkeit besitzen und Ihre Kommandantur anweisen, Sie möchten mir umgehend die Papiere ausstellen?«

      Das harte Gesicht des Generals verzog sich zu einem ironischen Grinsen.

      »Sind die beiden Oxtorner bei Ihnen? Dann sagen Sie ihnen, sie ...«

      »Warten Sie, General!« rief van Geldern. »Ich benötige dringend einen sicheren Platz für die Geheimdokumente der Kupfererzeugung. Wie Sie wissen, dürfen die Unterlagen über die Materieumformung dem Feind unter keinen Umständen in die Hände fallen. Aus dem Grund sollen Mr. Cronot Mokart und sein Sohn in die Stadt fahren und die Dokumente dort unterbringen. Es ist sicher, daß der Gegner die alte lemurische Fluchtsiedlung niemals findet.«

      »Das ist etwas anderes«, gab General Ifros zurück. »Ich gebe meinen Leuten sofort Bescheid. In einer halben Stunde können die Mokarts ihre Sonderausweise dort abholen. Aber ich muß darauf bestehen, daß sie von einer Eskorte begleitet werden.«

      »Vielen Dank, mein lieber Ifros«, sagte van Geldern herzlich. »Ich wußte doch, daß Sie ein vernünftiger Mensch sind. Falls Sie Zeit haben, besuchen Sie mich doch einmal auf meinem Amtssitz; ich habe da eine neue Iris-Züchtung ...«

      Er brach ab, als General Moshe Ifros die Verbindung löschte.

      »Dieser Mann ist ein tüchtiger Offizier, aber ein Banause, was die Blumenzucht angeht«, murmelte der Gouverneur enttäuscht.

      Die Oxtorner hatten Mühe, ein Grinsen zu verbergen.

      »Vielen Dank jedenfalls, Mr. van Geldern«, sagte Cronot und hielt dem Gouverneur die Hand hin. »Sagen Sie uns bitte noch, wo wir die Dokumente in Empfang nehmen können ...?«

      »Dokumente?« fragte van Geldern erstaunt. »Aber, meine Herren, das war doch nur eine Kriegslist. Oder glauben Sie, der General hätte Ihnen sonst die Pässe bewilligt?«

      Plötzlich lachten sie alle drei.

      »Aber nun kommen Sie«, sagte van Geldern danach, »wir wollten uns ja noch die Riesenform der Fritillaria meleagris ansehen ...«

      *

      Captain Arturo Geraldi war ein kleiner, drahtiger Mann mit schwarzem Haar und ebensolchen Augen.

      Perish Mokart musterte ihn unauffällig und genau, als er sich mit einer Gruppe von sieben Soldaten bei seinem Vater und ihm meldete.

      Mit dem scharfen Blick des ehemaligen Spezialoffiziers erkannte er, daß in dem braunhäutigen Körper des Captains ein Vulkan gärte. Bestimmt war Arturo Geraldi ein verwegener Kämpfer, der stets alles einsetzte. Perish Mokart war froh, daß sie beide auf der gleichen Seite standen.

      »So!« sagte er. »Sie sollen uns also begleiten. Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Einsatz, Captain!«

      Er streckte die Hand aus.

      Captain Geraldi griff zu.

      Seine Hand fühlte sich hart und sehnig an; in ihr pulste das heiße Blut seiner südländischen Vorfahren.

      »Ich gebe das Kompliment zurück, Sir!« Geraldi lachte, und sein braunes Gesicht legte sich dabei in Hunderte von schmalen Falten. »Es ist das erstemal, daß ich leibhaftige Oxtorner zu Gesicht bekomme.«

      Ein wenig verlegen zuckte Perish die Schultern. Ihn berührte es immer etwas unangenehm, wenn man solches Aufheben um seine Abstammung machte.

      »Wir Oxtorner sind auch nur Menschen«, erwiderte er. »Und im Grunde genommen fühlen wir uns recht einsam, wenn wir nicht gerade unter unseresgleichen sind. Es ist nicht besonders erhebend, als Wundertier betrachtet zu werden.«

      Die sieben Soldaten grinsten. Es waren allesamt Männer im Alter zwischen dreißig und fünfunddreißig Jahren, und die Ordensschnallen an ihren Kombis zeugten davon, daß sie ihre Feuertaufe längst hinter sich hatten. Perish hätte jede Wette gehalten, daß es sich um hochintelligente Spezialsoldaten handelte.

      »Immerhin«,


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