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Mythor 167: Der Rote Eroberer. Hubert HaenselЧитать онлайн книгу.

Mythor 167: Der Rote Eroberer - Hubert Haensel


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mindestens sechs Barbaren über ihr, schlugen ihr das Heft aus der Hand und fesselten sie. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte sie, dass auch Mythor von gut einem Dutzend Angreifern überwältigt worden war. Beide wurden wieder auf die Beine gestellt und unsanft vorwärtsgestoßen. Vergeblich zerrte Mythor an den Fesseln, die seine Hände auf dem Rücken hielten. »Wir haben uns wie Anfänger übertölpeln lassen«, stieß er wütend hervor.

      Der Weg, den die Barbaren nahmen, führte nach Westen. Die inzwischen heraufziehende Morgendämmerung ließ Entfernungen für das Auge zusammenschrumpfen. Mythor bemerkte schon bald, dass er von dem fahlen Zwielicht genarrt wurde. Die einsame Felsnadel, einer der markantesten Punkte im unübersichtlichen Gelände und offenbar das Ziel der Krieger, war weit mehr als die geschätzte halbe Wegstunde entfernt.

      Je weniger die Barbaren auf ihn achteten, desto angestrengter versuchte er, seine Fesseln zu lockern. Die Stricke schnitten tief ins Fleisch ein und ließen seine Hände taub werden, aber immer wieder ballte er die Fäuste, um den Hanf zu dehnen. Sehnsüchtig schielte er nach seinem Schwert, das der Anführer der Krieger sich in den Gürtel geschoben hatte.

      »Hoffentlich können wir diesen Kurus, wer immer das sein mag, davon überzeugen, dass wir keine Zoon sind«, raunte Ilfa.

      »Ich verlasse mich lieber nicht darauf«, gab Mythor zurück. Täuschte er sich, oder saßen die Stricke nicht mehr ganz so eng wie zuvor? Er verstärkte seine Anstrengungen, bis ihm die Adern an den Schläfen schwollen.

      Als Ilfa unterdrückt zu husten begann, hielt er sofort inne. Der Anführer der Krieger hatte sich halb umgewandt und starrte ihn ausdruckslos an. Flüchtig spielte Mythor mit dem Gedanken, den Barbaren als Geisel zu nehmen. Aber dazu musste er erst frei sein.

      »Sie haben die Amazone ebenfalls überwältigt«, sagte in dem Moment Ilfa neben ihm.

      Ein zweiter Trupp von mindestens dreißig Kriegern folgte ihnen und holte rasch auf. Etliche waren verwundet, aber sie führten Ronda als Gefangene mit. Wie einem Stück Vieh hatten sie der Amazone Hände und Füße zusammengebunden und sie mit dem Rücken nach unten an eine Stange gehängt, die sie zwischen sich trugen.

      Mythor vernahm ein gequältes Stöhnen. Er selbst hatte es ausgestoßen. Ronda war hilflos, ihr Blick suchte den seinen, und als sie einander flüchtig ansahen, erkannte er die Verbitterung in ihren Augen.

      *

      Bei der Felsnadel wartete eine kleinere Heerschar auf sie. Mythors Augenmerk richtete sich sofort auf den stämmigen Krieger, der alle anderen um fast eine Haupteslänge überragte. Als einziger trug er nicht die weit fallenden Wickelgewänder, sondern zottelige Pelze, die zweifelsohne von erlegten Raubtieren stammten. Die zweireihige Kette um seinen Hals war aus fingerlangen Krallen und nadelspitzen Reißzähnen zusammengesetzt.

      Seine tief in den Höhlen liegenden, geränderten Augen fixierten die Gefangenen. Ein hinterhältiger Zug erschien um seine Mundwinkel.

      »Zoon?«, fragte er scharf.

      Der Barbar, der Mythors Schwert trug, nickte eifrig. »So ist es, Kurus. Es war nicht leicht, sie zu überwältigen.«

      »Wir sind keine Krieger des Bösen«, stieß Ilfa hervor. »Lasst es uns beweisen.« Ehe sie es sich versah, machte Kurus einige rasche Schritte auf sie zu und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht.

      »Du bist nicht gefragt«, herrschte er sie an und schrie auf, weil Ilfa blitzschnell mit dem Knie zustieß. Die Hände gegen den Unterleib gepresst, taumelte er zurück. »Das wirst du büßen«, zischte er, während seine Krieger die Frau zu Boden warfen.

      Ein gellender Kampfschrei drang aus Mythors Kehle, als er mit schier übermenschlicher Anstrengung die Fesseln sprengte und dem nächsten der Barbaren die Waffe entriss – ein gebogenes Krummschwert, das leicht in der Hand lag.

      Zwei kurze Hiebe durchtrennten die Stricke, mit denen Ronda an die Stange gefesselt war, dann musste Mythor sich mehrerer Angreifer erwehren. Auf dem Absatz wirbelte er herum, wobei ihm der in der Mitte liegende Schwerpunkt der Waffe zugute kam. Er wollte niemanden töten, denn das hätte seine Aussichten, Kurus doch noch zu überzeugen, endgültig zunichte gemacht. Deshalb befand er sich von vornherein im Hintertreffen. Die Barbaren ließen ihrem Hass freien Lauf. Heftig klirrten die Waffen aufeinander. Einer zweischneidigen Axt entging Mythor nur um Haaresbreite. Sofort fasste er nach, bekam den rauen, hölzernen Schaft zwischen die Finger und schlug den Krieger mit dem Schwertknauf nieder. Der Angriff der anderen geriet unvermittelt ins Stocken, sie zogen sich sogar einige Schritte zurück. Die Axt in der Linken, das Krummschwert in der Rechten, musste Mythor ihnen wie ein Rachegott erscheinen. Sein Umhang hatte sich gelöst und war ihm halb von den Schultern geglitten, das Haar hing ihm in Strähnen ins Gesicht.

      Kurus kam auf ihn zu und baute sich keine vier Schritt vor ihm auf, breitbeinig und die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. »Du kämpfst gut«, dröhnte der Barbar. »Dennoch sollte der Rote Eroberer es nicht mit uns Mascasern aufnehmen.«

      Mascaser. Mythor hatte diese Bezeichnung nie zuvor gehört. Vermutlich handelte es sich um den Namen des Volkes, dem die Krieger angehörten. Oder auch nur um einen Stamm.

      Kurus spie Mythor an. Seine ganze Haltung war darauf ausgerichtet, ihn zu einem Angriff zu verleiten.

      Tatsächlich spielte Mythor mit dem Gedanken, den Barbaren niederzustrecken. Nur dass er dessen Hände, die halb in den Achselhöhlen verborgen lagen, nicht sehen konnte, hielt ihn zurück. Kurus würde kaum so dumm sein, ihm unvorbereitet gegenüberzutreten.

      »Wie kann ich dir beweisen, dass wir nicht zu den Zoon-Kriegern gehören?«, fragte Mythor.

      Ein spöttisches Lächeln umspielte Kurus' Mundwinkel. »Indem du deine Waffen niederlegst«, erwiderte er.

      »... und mich in deine Gewalt begebe?«

      »Die Wahl liegt bei dir.«

      »Kann ich dir vertrauen?«

      »Warum nicht?«

      »Gut.« Mythor warf erst die Axt vor sich auf den Fels, dann das Schwert.

      »Bindet ihn!«, befahl Kurus seinen Männern. Mythor reagierte zu spät. Abermals wurden ihm die Arme auf den Rücken gefesselt. Ohnmächtiger Zorn stieg in ihm auf, als der Anführer der Mascaser ihm die beiden kurzen Wurfmesser zeigte, die er in seinen Handflächen verborgen gehalten hatte. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde einem Zoon gegenüber Wort halten? Du wärst jetzt schon tot, hättest du die Waffen nicht gestreckt. Aber wer weiß«, er lachte heiser, »vielleicht ist ein schneller Tod dem Schicksal vorzuziehen, das dich und deine Begleiterinnen erwartet. Was wolltest du vorhin erzählen? Ich bin ganz Ohr.«

      »Hat das überhaupt einen Sinn?«, ächzte Mythor.

      »Natürlich«, nickte Kurus. »Ich höre gerne Lügengeschichten.«

      »Du bist ein Narr.«

      Kurus' Gesicht, eben noch siegessicher strahlend, verzerrte sich. Gekränkte Eitelkeit sprach aus seinem Blick. Fast gleichzeitig schossen seine Fäuste vor. Mythor brach lautlos zusammen, verlor aber nicht das Bewusstsein. Kurus stieß ihn mit dem Fuß an. »Auf jeden Fall bin ich der Stärkere«, höhnte er. »Das solltest du nicht vergessen.«

      Mit den ersten Strahlen der Morgensonne, die über den höchsten Gipfel heraufstieg, begann das eisige Klirren erneut. Kurus lauschte dem sich in gleichen Abständen wiederholenden Klang.

      »Was ist das?«, wollte Ronda wissen.

      »Verstehst du wirklich nicht, was die Dongs des Roten sagen?«, erwiderte Kurus heftig. »Sie fordern uns zur bedingungslosen Übergabe auf. Doch Burg Mascas ist uneinnehmbar. Ich denke nicht daran, mich zu unterwerfen. Ich, Kurus«, diese Worte schrie er förmlich hinaus, »werde nicht um einen Fußbreit weichen.«

      »Wir kennen den Roten nicht, von dem du sprichst«, ließ Ilfa sich vernehmen. »Aber wir waren auf der Flucht vor Zoon-Kriegern, als deine Männer uns überfielen.«

      Kurus vollführte eine ausschweifende Bewegung. »Der Eroberer lagert im Norden, nur wenig mehr als


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