Atlan 778: Schatzkammer des Todes. Harvey PattonЧитать онлайн книгу.
er mit seinen anomalen Manipulationen keine wirklich bösen Zwecke, das hat sich ja zum Schluss herausgestellt. Wenn ich es so betrachte, glaube ich nun auch nicht mehr, dass er die Tessaler einfach umgebracht hat.«
»Wie schön, dass wir einmal wieder meiner Meinung sind«, sagte Goman-Largo lakonisch. »Gut, dann jetzt an die Arbeit, wir haben keine Zeit zu verlieren. POSIMOL, schleuse sofort alle Sonden aus, die über die nötigen Messinstrumente verfügen! Sie sollen den Raum im Umkreis von mindestens drei Lichtmonaten genauestens absuchen und auch den kleinsten Fremdkörper daraufhin analysieren, ob er Bestandteil der YOI I gewesen sein kann.«
»Ich habe verstanden, Anweisung wird sofort ausgeführt«, gab die Positronik zurück.
Schon Sekunden später verließen etwa zwei Dutzend kleine runde Körper das Schiff und schossen in alle Richtungen davon. Sie waren mit Mini-Impulstriebwerken ausgerüstet, die sie befähigten, kurze Raumsprünge nach Art von Transitionen durchzuführen, aber trotzdem bereitete sich der Modulmann auf eine lange Wartezeit vor.
Selbst bei der Beschränkung auf die vormalige Flugebene waren drei Lichtmonate alles andere als eine Kleinigkeit. Billiarden von Kubikkilometern mussten von den Sonden durchforscht werden, wobei ihre Kurse sich nach einem bestimmten Schema tangierten. Atlan hatte ein solches Verfahren einmal als »Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen« bezeichnet, das fiel dem Tigganoi jetzt ein.
Er wusste zwar nicht, was ein Heuhaufen war, aber er begriff den Sinn dieser Parabel sehr gut.
Neithadl-Off hatte inzwischen den Steuerraum verlassen mit der Bemerkung, Nahrung zu sich zu nehmen und anschließend etwas ruhen zu wollen. Auch ihr Gefährte verspürte jetzt Hunger und suchte die Automatküche auf, fand die Vigpanderin dort aber nicht mehr vor. Er orderte ein Mahl nach seinem Geschmack und aß mit gutem Appetit.
POSIMOL wachte in dieser Zeit selbständig über das Schiff und wertete die Signale aus, die ihm laufend von den Sonden zugefunkt wurden. Die Ergebnisse waren recht mager, das erkannte Goman-Largo, als er wieder auf seinen Platz zurückkehrte. Daran änderte sich auch in den folgenden Stunden nichts.
»Nur kosmische Mikromaterie, dazwischen relativ wenig größere Partikel, die aus benachbarten Sonnensystemen stammen«, resümierte die Positronik schließlich. »Vom Schiff der Tessaler ist nicht die geringste Spur zu entdecken, die Suche war vergeblich. Die Sonden haben die Grenzen des vorgegebenen Sektors erreicht und kehren wieder zum Schiff zurück.«
Der Modulmann fluchte leise.
»Der Teufel soll den Schwarzen Ritter holen!«, lautete sein wenig frommer Wunsch.
»Was ist ein Teufel?«, erkundigte sich POSIMOL sofort. »Ein Wesen dieses Namens kommt in meinen Speichern bisher nicht vor. Kannst du den Begriff näher definieren, damit mein Wissen ergänzt wird?«
»Ach, geh doch zum Teufel!«, knurrte Goman-Largo, erkannte im nächsten Moment den Unsinn dieser Worte und grinste kurz. »Später einmal, lass mich jetzt in Ruhe. Ich muss überlegen, was wir noch tun können, um die Tessaler wieder aufzuspüren – es gibt auf ihrem Heimatplaneten eine Zeitgruft, davon bin ich fest überzeugt.«
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