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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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bin bei der POD-2202 ein wenig übers Ziel hinausgeschossen«, sagte Tenga. »Meine Sprengsätze haben das Schiff substanziell beschädigt.«

      »Ich vermute, dass während der Übungseinheit die Eingriffsmöglichkeiten der Schiffspositronik zurückgefahren wurden«, sagte KORN. »Vielleicht war sie im Stand-by, vielleicht war sie bewusst partitioniert und in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt.«

      »Warum sollten die Ladhonen das tun?«

      »Um die Übung der Maatschaft so schwierig und so spannend wie möglich zu gestalten. Die jungen Ladhonen sollten unter Druck arbeiten.«

      »Aber sie werden es schaffen, oder?«

      »Es wäre nicht deine Schuld, wenn das Schiff explodierte.«

      »Nicht meine Schuld? Ich will eine Antwort auf meine Frage, KORN!«

      »Die Vorgänge an Bord sind chaotisch. Zu unserem Glück. Andernfalls wäre unser Fluchtversuch zum Scheitern verurteilt. Wir können im Schutz des Deflektors nicht angemessen werden. Die Olubfaner in ihren Anzügen hingegen ...« KORN ließ den Satz unvollendet.

      Tenga drehte sich nun doch um. Sie hatten etwa zehn Kilometer im freien Raum hinter sich gebracht. Die POD-2202 war nur als winziges, gestochen scharfes Objekt vor dem Hintergrund völliger Dunkelheit zu erkennen. Die Akkretionsscheibe umfasste den Piratenraumer wie ein Heiligenschein.

      »Kontakt!«, sagte KORN. »Die BREISKOLL ist ...«

      »... ist da«, vollendete Tenga den Satz.

      Die Normaloptik zeigte ihm den Kugelraumer halbrechts von ihm. Ohne sich vorher angekündigt zu haben, hatte er sich aus dem Schutz seiner Deflektorschirme geschält. Ein riesiges Objekt, das in nur wenigen Hundert Metern Entfernung von ihm ruhte und die Olubfaner mit mächtigen Traktorstrahlern einholte, in einem Akt bewundernswerter Präzision.

      »Hallo, Tenga«, hörte er Rhodans erleichtert klingende Stimme sagen. »Möchtest du an Bord geholt werden oder diese Aufgabe der SCHOTE überlassen?«

      Er übergab die Kontrolle über sein Kleinstschiff an eine Leitzentrale der BJO BREISKOLL. Sie würde ihn einholen, während er Blickkontakt zur POD-2202 hielt.

      »Schön, deine Stimme zu hören, Perry – und danke für das Abholservice. – Du weißt über die Lage an Bord des Piratenschiffs Bescheid?«

      »Ich weiß, dass du deinen Auftrag unerlaubt ausgedehnt hast. Das wird einmal ins Auge gehen! Aber zunächst meinen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss. KORN soll mir alle relevanten Daten übertragen. Was ist geschehen, Tenga?«

      Er schilderte mit wenigen Worten seine Befreiungsaktion und endete mit jener Vermutung, die KORN angestellt hatte: »Die Positronik der Ladhonen ist nicht einsatzbereit, und die Maate sind völlig verwirrt. Die Stammbesatzung beschränkt sich darauf, die Schäden an Bord klein zu halten.«

      Tenga näherte sich einem grell leuchtenden Fleck im unteren Bereich der BREISKOLL. Das Tempo, mit dem die Einschleusung vollzogen wurde, bereitete ihm Magenschmerzen. Er schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als die KORN meldete, dass sie sicher im Inneren des Schiffs gelandet waren.

      Tenga kroch aus der SCHOTE und sah sich um. Betriebsame Hektik herrschte im Hangar, mehr als ein Dutzend Olubfaner wurde von Teams betreut. Von Medikern, Exo-Psychologen, Wissenschaftlern und einem Quartiermeister. Er meinte, Onigboia wiederzuerkennen und winkte ihr aufmunternd zu.

      »Tenga?«

      »Ja, Perry?« Er öffnete den Helm seines SERUN-DS und atmete die kühle Luft des Hangars ein.

      »Ich habe eine Nachricht für dich. Und zwar aus der POD-2202.«

      Tengas atmete tief ein, ein Gefühl der Panik befiel ihn. Hatte er einen Olubfaner zurückgelassen? – Unmöglich!

      »Ein gewisser Adh Arradhu hat ein Funksignal ausgesendet. Ein Ladhone. Er wendet sich an den kleinen Mann im Zylinder.«

      *

      Während er die Gänge hoch zur Zentrale der BREISKOLL raste, hörte er sich den Funkspruch Arradhus an.

      »Wir sind uns begegnet«, sagte Adh Arradhu mit müde und resigniert klingender Stimme. »Die näheren Umstände spielen keine Rolle. Aber ich weiß nun, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich dich geschützt habe. Du trägst Schuld, dass die POD-2202 untergehen wird. Du hast Bomben im Schiff deponiert. Feuer bedroht einen Energiespeicher und damit einen Teil unserer Triebwerksanlagen ...«

      Tenga erreichte die Zentrale. Ohne Begrüßung schwebte er auf Rhodan zu und verharrte unmittelbar vor dessen Gesicht.

      »Was hat diese Botschaft zu bedeuten?«, fragte der Unsterbliche.

      »Arradhu sagt die Wahrheit. Wir sind aufeinandergetroffen. Ich habe ihm das Leben gerettet, und er sah sich verpflichtet, mir bei nächster Gelegenheit einen Gefallen zu tun.«

      »Wenn es stimmt, was er in seinem Funkspruch umreißt, werden die Ladhonen allesamt sterben. Die POD-2202 hat zwar ein Rettungskommando angefordert, aber es wird viel zu spät eintreffen.«

      Tengas Gedanken rasten. »Das dürfen wir nicht zulassen, Perry!«

      »Sie sind gnadenlose Kämpfer. Ich habe sie im Einsatz auf Ollfa erlebt ...«

      »Und deshalb möchtest du sie sterben sehen? Du? Perry Rhodan? – Glaube mir: Es wäre eine gute Investition in die Zukunft, würden wir den Ladhonen dieses eine Mal helfen. Sie sind nicht das, was sie zu sein scheinen.«

      Rhodan runzelte die Stirn und lächelte dann. »Es tut gut, ab und zu daran erinnert zu werden, wer und was ich bin.« Er drehte sich Farye Sepheroa zu. »Du weißt, was zu tun ist?«

      »Ich mache es unter Protest.« Sie nickte und gab Befehle. In der Zentrale, in der eben noch Ruhe geherrscht hatte, kehrte mit einem Mal Hektik ein.

      Tenga landete auf einer Arbeitsplatte in unmittelbarer Nähe Rhodans und schälte sich aus seinem SERUN-DS, ohne dabei die Blicke vom zentralen Hologlobus zu lassen.

      »Wir ziehen die POD-2202 mithilfe von Traktorstrahlen aus der Gefahrenzone«, erklärte Rhodan. »Anschließend versuchen wir einen chirurgischen Einschnitt.«

      »Das heißt?«

      »Wir messen den defekten Energiespeicher an. Unseren Schätzungen nach dauert es noch zehn Minuten, bis er hochgeht. Zeit genug, um den Sektor, in dem er verankert ist, mit Desintegratoren aus dem Schiff zu lösen. Es ist so, als würden wir ein Stück Torte abschneiden.«

      »Das werden die Ladhonen niemals zulassen.«

      »Wir fragen nicht um Erlaubnis. Der Kommandant des Ladhonenraumers ist kaum in der Lage, den Notbetrieb aufrechtzuerhalten. Mir scheint, als wärst du etwas zu erfolgreich gewesen.«

      Tenga nahm die Kritik zur Kenntnis. Er hatte das Richtige getan – und hatte alle Olubfaner unverletzt aus dem Gewahrsam der Ladhonen gerettet. Das sollte ihm einmal jemand nachmachen.

      Weitere dreidimensionale Holos leuchteten auf. Eines zeigte ein schmal begrenztes Areal im Bereich des Hecks. Ein Netzwerk dünner, grüner Fäden griff nach diesem Bereich der POD-2202. Angespannt sah Tenga zu, wie am Waffenleitstand immer wieder beraten und die Desintegratoren neu justiert wurden.

      »Der Energiespeicher liegt sehr günstig für uns« sagte Sepheroa, »unmittelbar hinter der Schiffswandung. Wir können ihn samt Zuleitungen rausschneiden, mit Prallfeldern umgeben und mithilfe der Traktorfelder ins All schaffen.«

      Fünf Minuten vergingen. Tenga wollte nicht darüber nachdenken, was an Bord der POD-2202 geschah. Was, wenn dies alles eine Falle war? Oder ein Test? Was, wenn ein Flottenverband der Ladhonen unvermittelt auftauchen und über die BJO BREISKOLL herfallen würde?

      »Gepackt und gesichert«, meldete einer der Waffenleitoffiziere.

      »Gut gemacht!«, lobte Sepheroa. »Schickt das Ding auf den Weg in Richtung Schwarzes Loch. Gebt ihm ordentlich Schwung mit!«

      Tenga


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