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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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Wahrheit ist, dass da niemand ist, der mich verstehen könnte. Weder ein Posbi noch ein Matten-Willy oder Roboter. Vielleicht könnte ein Mensch oder Arkonide es – sie sind flexibler in ihrem Erleben, haben mehr Phantasie. Jedenfalls die, die lange leben, die quasi unsterblich sind. Ob ich je einen der Unsterblichen persönlich kennenlernen werde?

      Letztlich waren sie treue Verbündete, früher, in der alten Zeit, doch im Jetzt darf ich niemandem trauen, weder den Galaktikern noch den Unsterblichen.

      Ich bin einzigartig. Vielleicht ist es an der Zeit, mit dem Leiden aufzuhören und meine Einzigartigkeit zu akzeptieren. Lange genug habe ich mich in schlichter Gewandung gezeigt. Warum sollte ich keine Prunkkleider tragen?

      9.

      Ein und aus

      »Seht, wen ich hier habe!«, riefen die Stahmon-Projektionen. »Auch Gabriel und seiner Verbündeten bin ich auf der Spur! Sie werden schob bald gestellt sein, damit ich ihnen das Plasma entfernen kann!«

      Zwei Roboter brachten Marli Willka herein. Die Xenokybernetikerin trug keinen Schutzanzug.

      Gucky schüttelte sich unter dem HÜ-Schirm. Ihm schien diese Wendung so wenig zu gefallen wie mir. »Marli ...«

      Ich verstummte.

      Etwas Unsichtbares berührte meinen SERUN. Es stupste gegen meine Wade wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte – Aurelias Roboter! Ich konnte ihm Anweisungen geben. Er konnte durch meinen Sprachbefehl die Sprengsonden per Funk auslösen und selbst für einiges Chaos sorgen!

      Eine Stahmon-Projektion kam näher. Gucky gestikulierte. Er deutete in eine Richtung. Stahmon sah es und aktivierte erneut die Laute, die Gucky in die Knie zwangen.

      Er hat auf Nummer vier von links gedeutet, sagte mein Extrasinn. Was denkst du? Könnte es nicht so sein, dass einer dieser Holoprojektoren wichtiger ist als die anderen? Ein Original, dessen Zerstörung alle anderen ins Wanken bringt? Vielleicht, weil er eine kleine Portion Plasma enthält, das Gucky espern konnte?

      Ein Dominoeffekt.

      Wäre dieser Effekt schnell genug? Ich würde Guckys Leben riskieren, und das von Marli Willka.

      Mein Freund schien zu ahnen, was ich dachte, er blickte mich grimmig an, nickte. Noch war Marli weit von Projektion Nummer vier entfernt – doch sie würde ihr schnell näher kommen und damit in tödlicher Gefahr sein. Das Spiel auf Zeit war vorbei.

      Ich zeigte auf die Projektion, auf die Gucky gewiesen hatte. »Vernichten! Sofort! Mit allen Mitteln!«

      »Was?«, riefen die Stahmons gleichzeitig – und drehten sich zu der einen Projektion um, auf die ich wies. In ihren Augen irrlichterte es. Zwei Roboter stürzten sich auf die verblüffte Willka – offenbar befürchtete Stahmon, der Neuankömmling sollte den Projektor angreifen. Sie hatte Aurelias Spezialroboter tatsächlich noch nicht geortet!

      Ich sah, wie sich ein Schutzschirm um den vierten Projektor legte – dann explodierten die Sprengsätze. Sämtliche Holoprojektionen flackerten.

      Marli Willka kam auf die Füße – die Roboter ließen von ihr ab und rasten auf den Explosionsherd zu. Willka sprang auf, die Hände gegen die Ohren gepresst, hüpfte und schleppte sich durch die Zentrale, auf den erbsengroßen Projektor vor mir zu. Niemand hielt sie auf, als ihr künstliches Bein darauf donnerte. Unter der Wucht zersprang das Gerät.

      Das blauviolette Fesselfeld um meine Handgelenke löste sich auf. Ich warf mich vor, griff nach dem Strahler, den ich zuvor auf den Boden hatte fallen lassen. Im Liegen rollte ich mich herum, zielte auf die Decke, auf den Projektor, der Guckys Schirm speiste, und schoss.

      Stahmon flackerte. Ein schriller Laut kam von ihren Projektionen, der mir in den Ohren schmerzte. Einige Abbilder verblassten, andere lösten sich in Rauch und grünen Nebel auf, wie es der Projektor getan hatte, mit dem Gucky teleportiert war.

      Die Roboter um uns wirkten irritiert. Sie schienen auf Befehle zu warten, die nicht kamen.

      Der Schutzschirm um Gucky verlor die grüne Einfärbung. Ich schoss weiter, zerschmolz das Gerät – endlich erlosch Guckys Gefängnis.

      Gucky brach daraus hervor wie eine Urgewalt. Flackernde Projektionen und Roboter wirbelten durcheinander. Sobald der Ilt seine Gaben einsetzen konnte, tat er es. Er zerstörte Aggregate, riss Teile aus der Steueranlage des Zentraleschirms. Der Schirm blähte sich auf und erlosch, ehe er explodieren konnte.

      Stahmons Double schalteten sich nach und nach ab. Zurück blieb – flackernd und blass – das Bild aus dem einen Projektor, den der Schutzschirm nicht hundertprozentig vor Schaden bewahrt hatte. Doch er war noch vorhanden.

      »Ihr habt mich besiegt«, sagte Stahmon. In den braunen Augen stand Angst. »Nun werdet ihr mich töten.«

      »Nein!« Willka humpelte vor. »Aber wir sorgen dafür, dass deine Schreckensherrschaft endet! Zieh deine Roboter zurück! Gib deine Vorherrschaft über diese Station auf!«

      »Das kann ich nicht.« Stahmon wirkte verzweifelt. »Wer beschützt sie dann? Wer beschützt meine Kinder?«

      »Wir werden das tun«, versprach ich. »Wir waren nie deine Feinde. Hättest du nicht während der Datensintflut Schaden genommen, wüsstest du das.«

      »Sicherheit ...«

      »Hör auf!«, rief Gucky. »Es ist vorbei! Ergib dich, oder wir müssen dich vernichten!«

      Stahmons Flackern wurde blasser. Die Projektion verschwand, kehrte jedoch gleich darauf wieder zurück. »Ihr habt gewonnen. Die Station gehört euch.«

      15. September 2045 NGZ

      Shalva Galaktion Shengelaia winkte mir zu. Der Kamashite wirkte zufrieden. »Wir machen gute Fortschritte«, sagte er. »Das Shelter-Programm kann zusätzlich gesichert werden, indem wir seine Plasmaverbindung kappen. Die Posbis haben volle Kontrolle und werden sie auch behalten.«

      »Genau das wollte ich hören.« Ich blickte zu Marli, die seltsam still war, seit die RAS TSCHUBAI an WHEELER angedockt hatte und Shengelaia sowie weitere Positronik-Spezialisten am Werk waren. Hatten ihr die Ereignisse der letzten Stunde die Sprache verschlagen, oder gab es einen anderen Grund, der mir entging?

      Es ist Shengelaia, verriet mir mein Extrasinn. Zu keinem anderen schaut sie öfter. Sie scheint von ihm fasziniert zu sein.

      Gabriel kam in die Zentrale. Er hatte ein Aussehen angenommen, das mich verwirrte, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Ihn zu betrachten war, als würde ich in einen Spiegel schauen, der mich vereinfacht wiedergab.

      Dabei trug der Posbi nach wie vor die schwarzen Flügel auf dem Rücken. Lediglich sein Gesicht war durch eine Biomolplastmaske verändert. Dazu trug er eine weißhaarige Perücke. Ob das seine persönliche Art war, mir Dankbarkeit zu zeigen?

      »Wir haben abgestimmt«, sagte Gabriel. »Und ich bin befugt, mit euch als vorläufiger Sprecher zu verhandeln. Noch ist unklar, wie genau es auf Station 43284 weitergeht, doch wir sind frei, und wir wollen unsere Freiheit behalten. Einige Matten-Willys sind bereits dabei, das Plasma aus der Stasiskammer zu holen. Wir werden so viele Posbis wie möglich wiederherstellen, soweit das für sie zuträglich ist.«

      »Danke, Gabriel. Du bist wirklich außergewöhnlich. Die meisten anderen hätten sich wohl eher versteckt und abgewartet, bis sich WHEELER neu sortiert hat.«

      Gabriels weiße Haare leuchteten auf. »Ich verstecke mich nicht! Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen. Was können wir für euch tun?«

      »Im Grunde weißt du das schon von Prexxel-Alabaster und Kirt. Wir brauchen die Koordinaten von Culsu, der Welt aus Eisen.«

      »Die können wir euch nicht geben. Wenn überhaupt, müssten wir einen Lotsen stellen.« Gabriel zögerte. »Es ist nur so, dass kaum jemand von hier wegmöchte. Auch wenn Stahmon besiegt ist – die Furcht vor den Gefahren der Milchstraße bleibt. Doch es gibt eine Lösung für dieses Problem. Kirt ist einverstanden, mit euch zu kommen,


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