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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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nach dem Treffer, befand sich die RAS TSCHUBAI in der Libratronvakuole. Im Panoramaholo zeigte sich das konturenlose Graurot des Linearraums, wie immer durchzogen von lichtlos-schwarzen Schlieren und bedeutungslosen Zeichen.

      »HÜ-Schirm hat dem Beschuss nicht standgehalten«, teilte ANANSI leidenschaftslos mit. »Das eingesetzte Waffensystem arbeitet ähnlich einem Paratronwerfer und hat rund tausend Megatonnen Vergleichs-TNT ins Ziel gebracht. Wahrscheinlich ist nicht die größtmögliche Energiemenge abgefeuert worden.«

      »Testphase eben«, sagte Rhodan und grinste Atlan kalt an.

      »Es war knapp«, sagte der Arkonide.

      »Ist es das nicht immer?«, fragte Rhodan, nur für Atlan hörbar. Dann sagte er laut, aber ohne Eile: »Cascard, bring uns weg von hier!«

      8.

      Giunas erste Mission

      Die Selbstverständlichkeit, mit der sie in Kürze in ein Verwaltungszentrum der Cairaner einbrechen wollten, verblüffte Giuna ungefähr genauso wie die Feststellung, wie einfach es ging, einen Deflektor zu nutzen. Natürlich kannte sie Prinzip und Wirkungsweise dieser Technologie – aber sie hatte es nie zuvor erlebt, nie am eigenen Leib erfahren.

      Cyprian Okri und sie selbst flogen seit einigen Stunden über die Landschaft des Eisriesen Pelorius, des achten Planeten des Afallachsystems. Sie sah ihren Begleiter, sprach mit ihm via Funk ... er wiederum sah und hörte sie ... doch niemand sonst konnte die beiden bemerken, weil die Deflektorschirme ihrer Raumanzüge das Licht umlenkten – sie unsichtbar machten.

      Ein schier endloses Eisfeld zog unter ihnen dahin. In Kälte erstarrte Berge und Schneewehen wie Wellen auf einem Meer. Glitzernder Frost, auf dem pelzige Tiere auf ihrer unablässigen Suche nach Nahrung wanderten. Ein Vogel mit Gefieder in der Farbe eines Wintergewitters und unwirklich rot leuchtendem Schnabel.

      Giuna hatte nie zuvor einen Eisplaneten besucht. In ihrer Vorstellung war Pelorius trist gewesen – oder mit einem Wort: weiß. Eine ewige, unwirtliche, tote Ebene.

      Tatsächlich sah sie Dutzende von Schattierungen dessen, was sie bislang als weiß bezeichnet hatte. Ihre Sinne vibrierten, und ihr Verstand konnte nicht begreifen, was ihre Augen wahrnahmen. Anfangs hatte die Fülle der Eindrücke sie schwindeln lassen, aber sie lernte damit umzugehen, und allein die Wahrnehmung ihrer Umgebung verschaffte ihr einen sonderbaren Frieden.

      Hügel und Verwehungen lösten sich binnen Minuten im beißenden Sturm auf und bildeten sich neu. Die Welt veränderte sich, während sie auf sie zuflog. Es gab keine Konstanten, keine unverrückbaren Wahrheiten.

      Alles kann sich ändern, begriff sie. Wie ihr Leben mit Lanko. Wie die Idee, den Händler Kondayk-A1 zu engagieren.

      Auf dem Display ihres Armbands zeichneten sich kaum wahrnehmbare Wärmesignaturen von Lebewesen ab, die sich durch das Eis fraßen oder sogar darunter ihre Bahn zogen, Hunderte Meter unter der Planetenoberfläche in frostig kaltem, ewig schwarzem Wasser. Diese Welt lebte, wo Giuna ohne den Schutz ihres Anzugs in kurzer Zeit sterben müsste.

      Mitten im Nirgendwo ragte ein weißer, schlanker Turm aus der Eiswüste – ihr Ziel.

      Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als Giuna begriff, was das bedeutete. Noch ehe sie das cairanische Verwaltungszentrum genauer ansah, legte sie den Kopf in den Nacken und schaute nach oben.

      Der Ring hing in der Luft, in einem stationären Orbit einige Kilometer über ihnen, von hier unten gesehen nur so groß wie eine Faust. Oder wie Zeigefinger und Daumen, die man zu einem Kreis schloss – das glich dem Verhältnis des Gebildes zu seiner Öffnung in der Mitte.

      Das war sie.

      Die Ausweglose Straße.

      Die Raumstation kam ihr aus dieser Entfernung so harmlos vor. Und doch litt dort Lanko, kämpfte und floh vor tödlichen Gefahren. In jeder einzelnen Minute, in der er nicht vor Erschöpfung in einen flüchtigen Schlaf fiel. Während all seiner Atemzüge.

      Nicht nur er, dachte sie, aber die übrigen Gefangenen blieben gesichtslos. Ihr Schicksal konnte sie nicht berühren, weil der Gedanke an Lanko alles überschattete. Auch die anderen hatten ein Leben, das wusste Giuna, doch sie fühlte es nicht.

      Sie riss sich mühsam von dem Anblick los – ein Ring, sagte sie sich, nichts als ein kleiner Ring dort oben – und zwang ihre Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt.

      Zum Verwaltungszentrum.

      Ein schlanker Turm ragte hoch auf. Den automatischen Analysen zufolge, die der Rechner des Raumanzugs auf die Innenseite von Giunas Sichtscheibe im Helm projizierte, maß er exakt 103 Meter. An dessen Spitze saß eine Wohnkugel, nur ein Dutzend Meter im Durchmesser. Horizontal war sie durchgeschnitten und die obere Hälfte etwa doppelt mannshoch erhöht, von einer Mittelsäule getragen.

      Alles in allem ein typisch cairanisches Gebäude, glänzend weiß, wie es die Cairaner liebten. In diesem Fall wirkte es fast wie eine Tarnung inmitten der Eiswüste. Üblicherweise lagen in der Schnittfläche der Kugel Gärten, in denen die Cairaner Blumen und Kräuter pflanzten. In dieser eisigen Umgebung sah es wohl anders aus.

      Cyprian stoppte den Flug etwa einen halben Kilometer vor dem Verwaltungszentrum. »Ich halte es nach wie vor für sinnvoll, wenn du mich begleitest. Du solltest Erfahrungen sammeln, ehe wir zur Ausweglosen Straße aufbrechen. Du kannst aber auch zurückbleiben, es ist allein deine Entscheidung. Falls du mitgehst, unterstellst du dich meinem Befehl, wie besprochen. Keine Extratouren, kein Anzweifeln, keine Diskussionen, sobald ich etwas anordne.«

      »Ich habe die Reise hierher nicht mitgemacht, um tatenlos herumzusitzen, bis du zurückkehrst.«

      »Ich rechne nicht mit Problemen«, stellte der angebliche Buchhalter klar. »Nur deswegen darfst du mich überhaupt begleiten. Aber nichts lässt sich exakt vorhersagen. Merk dir das: nichts!«

      »Verstanden.« Sie kam sich verrückt vor. Albern. So, als versuchte sie, die Rolle eines anderen zu spielen, irgendeiner Trivid-Figur, die in ein Abenteuer gerissen wurde und dabei über sich hinauswachsen musste.

      Der Gedanke weckte Angst in ihr, Hoffnungslosigkeit und tief sitzende Entmutigung. Ihr kam es vor, als überspränge ihr Herz einen Schlag. Der Brustkorb fühlte sich hohl an.

      Einen Augenblick empfand sie Schwindel, während sie – getragen vom Flugaggregat – etwa drei Meter hoch schwebte. Sie schloss die Augen und hoffte, dass die Anzugüberwachung keinen medizinischen Alarm auslöste. Cyprian würde es sonst mitbekommen und sie zwingen, zurückzubleiben.

      Der Moment verging.

      Sie fühlte sich besser.

      Es gab keinen Alarm.

      »Gehen wir«, sagte sie.

      *

      Cyprian und Kondayk-A1 hatten sie vor ihrem Aufbruch genau informiert. Sie fühlte sich, als kenne sie das Verwaltungszentrum. Aber darauf zuzufliegen und es mit eigenen Augen zu sehen, war doch etwas völlig anderes.

      Sie wusste, dass es sich um eine robotisch betriebene Station für sämtliche logistischen Belange der Ausweglosen Straße handelte. Das hieß im Klartext vor allem, dass die Hauptpositronik des Turms die Versorgung mit Nahrungsmitteln koordinierte. Außerdem wurden Gefangene von dort in die Strafanstalt verbracht und – zumindest theoretisch – wieder entlassen. Nur in solchen Fällen tauchte an diesem Ort mitten im Nirgendwo echtes Personal auf, also Cairaner.

      Ansonsten blieb die Verwaltungsstation unbemannt, aber nicht unbewacht.

      Roboteinheiten und positronische Schutzsysteme zogen ein dichtes Sicherheitsnetz. Ohne Hilfe einzudringen, wäre für Giuna einem Selbstmord gleichgekommen. Nun jedoch stand ihr die Macht des NDE bei, eines Geheimdienstes, von dessen Existenz sie erst seit wenigen Stunden wusste. Ganz zu schweigen davon, dass sie das Ephelegonsystem samt der Zentralgalaktischen Festung für eine Ausschmückung des Mythos um ihre Heimatwelt gehalten hatte.

      Terra.

      Nach wie vor glaubte sie


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