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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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über dem Boden.

      »Was bildest du dir ein?«, fragte es mit überraschend sanfter Stimme. »Bist du einer dieser Terraner, die sich für etwas Besseres halten, weil sie glauben, von einem legendären Planeten abzustammen?«

      »Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahetreten. Ich dachte nur ...«

      »Dass der Fremde im Gleiter zwangsläufig dein Diener sein muss?«

      »Keineswegs.« Hitze stieg in Osmund auf. Beim ersten Kontakt mit einer ihm unbekannten Spezies hatte er Anlauf genommen und war mit beiden Beinen in den Fettnapf gesprungen. »Die Leitstelle hat uns den Besuchergleiter angekündigt, und ich bin irrtümlich davon ausgegangen, dass ...«

      »Ach, und da kommen ja noch mehr!«

      Osmund drehte sich um und sah Farye und Tenga. Letzterer schwebte neben Faryes Kopf.

      »Was bist du denn für einer?«, fragte das Wesen. »Ein Miniaturterraner?«

      »Ich muss doch sehr bitten«, gab Tenga zurück. »Haben Terraner etwa grüne Haut? Ich bin ein Siganese.« In seiner Stimme klang Stolz.

      »Ein Siganese also? Ich habe von euch gehört, aber noch keinen getroffen. Kein Wunder, ihr seid leicht zu übersehen.«

      »Einer unserer zahlreichen Vorzüge. Um die Frage zurückzugeben: Was bist du denn für einer?«

      »Ein Aankhpanali. Erkennst du das nicht?«

      »Jetzt, da du es sagst.«

      Die Türen schlossen sich, und der Gleiter setzte sich in Bewegung.

      »Führt dich ebenfalls das Fest nach Ollfa?«, fragte Farye.

      »Was sonst?«

      »Ich weiß nicht. Wir sind zum ersten Mal hier. Vielleicht gibt es auf dem Planeten Attraktionen, die einen Besuch auch zu einer anderen Zeit rechtfertigen.«

      Der Aankhpanali setzte sich wieder. Osmund und Farye wählten die Plätze direkt neben ihm, obwohl sie eher für Wesen mit einer massigeren Anatomie gedacht zu sein schienen.

      »Wohl kaum«, sagte der Fremde. »Oder zumindest nichts, was mich zu einem unnötigen Raumflug veranlassen würde. Gewiss, die Landschaft der Sumpfigen Gründe besitzt ihren Reiz. Und das Felslabyrinth von Ommolanora weiß ebenfalls zu beeindrucken.

      Trotzdem begebe ich mich nur ins All, wenn es unbedingt sein muss, zum Beispiel, wenn es sich meine Schwester, die in der aankhpanalischen Botschaft in Oppolon arbeitet, um nichts in der Welt ausreden lässt, die Aufbruchsfeier mit ihrem Bruder zu verbringen.«

      »Warum so reisescheu?«, fragte Osmund.

      Die Lippen des Aankhpanali zitterten kurz, drei der sechs Augen schlossen und öffneten sich. Eine bewusste Mimik? Falls ja, konnte Osmund sie nicht interpretieren.

      »Weil ich, wie es jedes Intelligenzwesen bei klarem Verstand sehen sollte, keinen Wert darauf lege, den Ladhonischen Scharen in die Fänge zu geraten.«

      »Das leuchtet ein.« Er hatte keine Ahnung, wovon der Vieläugige sprach. »Schlimme Sache.«

      »Das Leben zwischen den Sternen ist nicht mehr, wie es der Vater meines Vaters noch kannte. Wie gerne hätte ich diese Zeit selbst erlebt. Frei und grenzenlos. Ohne Angst vor den Versorgungseinheiten der Ladhonen.« Der Aankhpanali gab ein krächzendes Geräusch von sich, das ein Lachen darstellen mochte. Oder Husten. »Versorgungseinheiten! Wenn ich das schon höre. Ich frage mich, wen oder was die versorgen, außer sich selbst?«

      Offenbar handelte es sich bei den Ladhonen um ein kriegerisches Volk oder um Raumpiraten. Erneut fielen Osmund Zemina Paaths Worte über die Konsuln der Milchstraße ein, auf deren Geheiß das Sternenrad rollte und die Friedensbrecher zerbrach – mit anderen Worten: die für Ordnung sorgten. Ein Widerspruch? Er überlegte, ob er sich damit verdächtig machte, wenn er es ansprach, da kam ihm Tenga zuvor.

      »Eine Schande, dass die Cairaner nichts gegen sie unternehmen.«

      »Wie sollten sie? Sicherlich, sie jagen sie und erwischen gelegentlich vereinzelte Schiffe. Aber ich halte die Ladhonen für Parasiten ohne Heimatwelt. Sie verabscheuen das Leben auf Planeten. Sie in einem Gebiet finden zu wollen, das 400 Milliarden Sonnen aufweist, dazu Dunkelwolken, unzählige Dunkelwelten und unbegreiflich große Mengen von Nichts dazwischen, ist aussichtslos.«

      »Die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen«, sagte Osmund.

      »Eher die Suche nach einem bestimmten Halm auf einem Planeten aus Heu«, ergänzte Tenga.

      »Wenn ihr mich fragt«, fuhr ihr Reisebegleiter fort, »sind die Ladhonen dafür verantwortlich, dass in der Milchstraße die Hyperkristalle immer knapper werden. Und nicht, wie es so oft heißt, die Bewohner von Sagittarius. Ja, sie halten sich für etwas Besseres ...«

      Wie wir Terraner, dachte Osmund. Unser neuer Freund scheint unter Minderwertigkeitskomplexen zu leiden.

      »... aber schließlich sind es die Ladhonen, die gezielt Handelsschiffe angreifen. Und wenn sie Hyperkristalle geladen haben, umso besser. Nachdem ich gestern auf Ollfa angekommen war, bekam ich mit, dass bei den Olubfanern ein Raumschiff überfällig ist. Ich möchte wetten, dass es den Ladhonischen Scharen zum Opfer gefallen ist.«

      »Hatte es denn Hyperkristalle an Bord?«, fragte Farye.

      »Keine Ahnung.« Der Aankhpanali schlenkerte mit den Armen, womöglich seine Entsprechung des Achselzuckens. »Vielleicht ist auch alles ganz harmlos. Ein technischer Defekt beispielsweise.«

      »Du bist nicht gerade erst angekommen wie wir?«, erkundigte sich Tenga.

      »Weil ich mit euch in diesem Gleiter sitze?« Erneut erklang das krächzende Geräusch. Also vermutlich tatsächlich ein Lachen. »Ich bevorzuge es, die Nacht in meinem Schiff zu verbringen. Was soll ich in den Hotels oder Herbergen zwischen den Topsidern, Akonen und Jülziish? Die halten sich doch alle für etwas Besseres.«

      Was Osmund wiederum nicht überraschte.

      *

      Der Besuchergleiter brachte sie zum regulären Raumhafen, wo sie beschlossen, sich zu trennen und in der Stadt zu verteilen. Wie es so schön hieß: Sechs Augen sahen mehr als zwei – umso mehr, wenn sie nicht alle in die gleiche Richtung blickten.

      Aufs Geratewohl wandte sich Osmund Solemani hinter der Empfangshalle nach links und tauchte in den Trubel ein, der auf den Straßen herrschte. Hatte die Strecke von der geparkten LAURIN-Jet zum Hafen eher trist gewirkt, umschloss ihn plötzlich das pralle Leben: gehörnte Cheborparner, die ihn an Teufelsgestalten erinnerten, Jülziish mit ihren langen Hälsen und Tellerköpfen, Akonen mit samtig brauner Haut, vereinzelte Terraner, aber auch ihm unbekannte Wesen, Insektoide, Reptiloide, Serpentoide, Fischähnliche in flüssigkeitsgefüllten Anzügen, Ornithoide. Alles, was man sich vorstellen – oder auch nicht vorstellen – konnte, war vertreten.

      Sie standen in gemischten Gruppen zusammen, plauschten, ließen sich Leckereien von Essensständen schmecken, betrachteten holografische Kunstwerke, verfolgten Aufführungen auf zahlreichen Freiluftbühnen oder schlenderten zwischen Jahrmarktsattraktionen wie Antigravkarussellen, Achterbahnen mit variabler Schwerkraft oder Psi-Schreckenskammern umher.

      Es roch nach Rauch, gebratenem Fleisch, Früchten und einer Vielzahl von Kräutern, teils vertraut, teils fremdartig und hin und wieder magenverkrampfend.

      Osmund fühlte sich beinahe erschlagen von den Eindrücken. Dennoch bemühte er sich um höchste Aufmerksamkeit, während er stundenlang ziellos dahinspazierte. Das Aufzeichnungsgerät in seiner Tasche speicherte dabei ununterbrochen Bilder und Töne.

      Er lauschte einzelnen Gesprächsfetzen, sah Nachrichtensendungen auf riesigen Monitorwänden oder unterhielt sich kurz mit anderen Besuchern des Festes, was jedoch selten über Smalltalk hinausging.

      Immer wieder hörte er von den Ladhonen und dem vermissten Schiff, das der Aankhpanali erwähnt hatte. Inzwischen hatte Osmund herausgefunden, dass es GLUTOBAT III hieß.

      Gelegentlich


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