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Perry Rhodan 3056: Transmitter-Hasardeure. Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3056: Transmitter-Hasardeure - Uwe Anton


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zeigten das vertraute Wabern des Linearraums, ohne dass es zu einer direkten Feindberührung gekommen war.

      Ich atmete nur ganz kurz auf. Solche Begegnungen waren in den letzten Stunden und Tagen zu einer Normalität geworden, die an den Nerven zerrte.

      Seit dem 26. März 2046 NGZ herrschte in den Vereinigten Sternenbaronien Thantur Bürgerkrieg. Der regierenden Thantur-Baron – Larsav da Ariga – hatte sich geweigert, seinen neu ernannten Mascanten – Atlan da Gonozal, also mich – auszuliefern, und die Gegenseite hatte ihre Konsequenzen gezogen. Ich vermutete, dass diese ablehnende Antwort nur die Gelegenheit gewesen war, die sie gesucht hatte, um die Waffen sprechen lassen zu können.

      Während mein Blick durch die Zentrale schweifte, fielen mir der Strategietheoretiker Aro Ma-Anlaan und seine Erbtochter Chariklis Kavali auf, die mir die hermetische Botschaft überbracht hatte. Die beiden standen verlassen da, passten nicht in das Bild der hektischen, aber wohlgeordneten Betriebsamkeit. Offenbar wussten sie nichts mit sich anzufangen und fühlten sich hilflos. Chariklis saß in einem Sessel, ihr Erbvater stand dahinter und umklammerte mit wahrscheinlich schweißnassen Händen die Lehne.

      Die Erbtochter lächelte mir zaghaft zu. Ich musste mich nicht zwingen, das Lächeln zu erwidern.

      Ich hatte die beiden in die Zentrale gebeten, um sie im Blick zu haben. Und vielleicht Aro Ma-Anlaans Expertise einzufordern.

      Die hermetische Botschaft ... die Cairaner wollten mich wegen meiner Ritteraura ergreifen und jagten mich deshalb gnadenlos.

      Ich runzelte die Stirn.

      Vielleicht war Aro Ma-Anlaan als Strategietheoretiker imstande, etwas Bewegung in meinen Blick auf die Dinge zu bringen. Ein Versuch konnte nicht schaden, auch wenn ich keine große Hoffnung hegte, was den Erfolg betraf. Mir kam die Lage zu festgefahren vor. Ich benötigte keine theoretischen Überlegungen, sondern praktische Lösungen.

      Dennoch winkte ich die beiden zu mir und bedeutete ihnen, auf den freien Sesseln Platz zu nehmen, in denen sonst Berater der Kommandantin saßen.

      Sie nahmen mir gegenüber Platz. Aro Ma-Anlaan sah mich fragend an, sagte aber kein Wort.

      »Deine Einschätzung der Lage!«, forderte ich knapp.

      Ma-Anlaan schloss die Augen, schien angestrengt nachzudenken. Ich fragte mich, ob mein Entschluss richtig gewesen war oder ich mir nur die Zeit vertreiben wollte. Mein Extrasinn war durchaus zu strategischen Überlegungen imstande.

      »Es hat den Anschein, dass sich zwei Gruppen gegenüberstehen: auf der einen Seite all jene Arkoniden, die der Baronie treu ergeben sind; auf der anderen die vereinigten Flotten der Ladhonen unter ihrem Kommandeur Pekkut Pebu, der Naats unter Admiral Mumon und der Aufständischen Kristallgetreuen, der Gos'Pothora, unter ihrem Anführer Jarak da Nardonn.«

      Ich kniff leicht die Augen zusammen, als dieser Name fiel. Jarak da Nardonn ... Ich hatte ihn fast gehabt, doch er war mir in letzter Sekunde mit einem Hasardeursmanöver entkommen, das wir viel zu spät durchschaut hatten.

      Wie viel Elend wäre M 13 erspart geblieben, wäre es anders gekommen!

      Mir war die vorsichtige Wortwahl des Strategietheoretikers aufgefallen. »Hat es nur den Anschein, oder ist es tatsächlich so?«

      Ma-Anlaan hob eine Hand. »Bleiben wir zuerst einmal bei Jarak da Nardonn. Er agiert mittlerweile ganz offen, hält sogar Pressekonferenzen ab. Sein Schiff ist ein GAUMAROL-Raumer, den der Putschist in BOSTICH I umgetauft hat. Damit bekräftigt er seinen Anspruch, der offensichtlich von einem Großteil der Bevölkerung von Thantur-Lok akzeptiert wird. Du solltest ihn nicht unterschätzen, Mascant.«

      Ich zeigte ein leicht verzerrtes Grinsen. Ein bekannter Politiker einer längst vergangenen Epoche hatte es einmal als wölfisch bezeichnet.

      Wie hatte Dr. Ayala D'Antonelli, die einst als eine der verantwortlichen Wissenschaftlerinnen bei mir einen Erinnerungsschub ausgelöst hatte, mich nach meinem Bericht genannt? Der Bruder der stählernen Wölfe ...

      Vielleicht mochte das mein Grinsen erklären.

      »Ich unterschätze Jarak da Nardonn nicht«, sagte ich knapp.

      »Du hast bemerkt, dass die Naats und die Ladhonen die arkonidischen Schiffe systematisch reduzieren?«

      »Eine Weile hatten sie es hauptsächlich auf die EPPRIK-Raumer abgesehen, aber das haben sie jetzt beträchtlich zurückgefahren. Ich frage mich, was dahintersteckt.«

      Ma-Anlaan hatte keine Antwort darauf. Er zuckte mit den Achseln. »Die Nachrichtensendungen sind voll von diesem Krieg«, fuhr dann fort. »Er ist ein galaktisches Medienereignis ersten Ranges, ein Spektakel, als gäbe es nichts anderes mehr in der Welt.«

      Mir war klar, worauf der Strategietheoretiker hinauswollte. Ich argwöhnte Ähnliches. »Und damit wohl auch ein gigantisches Ablenkungsmanöver, das mich zu einem verzweifelten Kampf zwingt.«

      »Genau das vermute ich. Der Cairanische Friedensbund appelliert immer wieder an alle beteiligten Parteien, die Kämpfe einzustellen und Friedensverhandlungen aufzunehmen. Konsul Aionguma Baldaraise, der als Halo-Konsul für M 13 zuständig ist, bittet, fleht und droht. Er spricht davon, den Parteien gegebenenfalls ein Ultimatum zu stellen, sollten sie nicht zur Vernunft kommen.«

      Ma-Anlaan hielt kurz inne. »Aber was geschieht tatsächlich?«

      »Nichts. Die Cairaner waschen ihre Hände in Unschuld und sitzen das einfach aus. Sie profitieren von den Auseinandersetzungen.«

      »Diese Appelle geben den Naats und Ladhonen Zeit, die Flotte der Baronien weiter zu dezimieren«, stimmte der Stratege mir zu.

      »Noch viel perfider ist ... Die Untätigkeit der Cairaner gibt den Arkoniden selbst genug Zeit, sich gegenseitig aufzureiben und ihre Flotten zusammenzuschießen. Die Cairaner treten als Friedensbund auf, doch nun haben sie ihr wahres Gesicht enthüllt und zeigen ihre wirklichen Absichten. Sie betreiben nichts anderes als eine Machtpolitik, die die Ordnung in der Milchstraße schwächen, wenn nicht gar zerstören soll.« Ich atmete schwer aus. »Wenigstens wissen wir damit, woran wir sind.« Ich wandte mich der Kommandantin zu. »Überlichtflug beenden!«

      Widerwillig erteilte Mava da Valgathan die Anweisung. Obwohl sie eigentlich eine äußerst vernünftige Frau war, hatte ich manchmal den Eindruck, dass sie mit der TARTS am liebsten einen Angriff geflogen wäre, selbst nur wegen eines Nadelstichs und sogar mit dem sicheren Heldentod vor Augen.

      »Vierzehn Einheiten der Naats!«, rief die Ortungsoffizierin. »Entfernung ...«

      »Danke, schon gut!« Ich sah die Kommandantin an.

      Sie erwiderte meinen Blick fast wütend. Aber sie hatte längst verstanden, wie der Hase lief. Oder die TARTS flog.

      »Überlicht?«, fragte sie.

      »Ich bitte darum. Ohne große Verzögerung, falls es genehm ist.«

      Sie erteilte den Befehl.

      Ein leiser Knall ließ einige Angehörige der Besatzung zusammenzucken. Ich nahm ihn einfach zur Kenntnis. Ich kannte den Verursacher seit Tausenden Jahren und hatte mich längst an seine bevorzugte Methode der Fortbewegung gewöhnt.

      Gucky war vor wenigen Minuten mit Dancer und Schlafner auf der TARTS eingetroffen. Ich hatte die beiden Geschwister als Leibwächter des Thantur-Barons abgestellt, doch der hatte nun einen eigenen Trupp organisiert. Zeitgleich war der TARA-Psi von Rudyn angekommen.

      Der Mausbiber sah sich kurz um und watschelte dann zu mir. »Ich bringe Neuigkeiten, Häuptling Silberlocke. Reginald Bull hat durchblicken lassen, dass die Thesan Zemina Paath gerne nach M 13 reisen würde.« Er ließ den Nagezahn aufblitzen. »An deiner Seite, Atlan! Fühl dich geehrt!«

      Ich runzelte die Stirn. »Und warum?«

      Der Nagezahn verschwand wieder. »Du hast nun mal einen Schlag bei den Frauen, Atlan. Andererseits könnte die Anziehungskraft, die sie empfindet, ebenso gut von diesem Szenario ausgehen, dann wärst du ein Frauenheld ohne Frauen. Alles klar?«

      »Warten


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