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Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk. Kurt MahrЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk - Kurt Mahr


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dem er den Mann gesehen hatte.

      Er öffnete die Tür. Der Mann, eine schmächtige Gestalt mit einem überproportional großen Schädel, saß an einem Tisch und studierte Papiere. Er sah überrascht auf. Als er seinen Besucher erkannte, erstarrte sein Gesicht vor Schreck.

      Trevor Casalle lächelte.

      »Sie erinnern sich? Gut. Aber kriegen Sie deswegen keine falschen Ideen. Ich bin Trevor Casalle, aber außer mir leben sechs weitere Bewusstseine in diesem Körper. Ich bin ein Konzept. Die Lehre der reinen Vernunft bedeutet mir nichts mehr.«

      Der schmächtige Mann sah aus, als sei er nicht sicher, ob er diesen Worten trauen dürfe. Casalle hoffte jedoch, dass seine Lügen nicht durchschaut würden.

      »Wer sind Sie?«, fragte Casalle, um das Gespräch in Gang zu bringen.

      »Tero Kalasanti«, antwortete der Schmächtige. »Ich gehöre zu Glaus Bosketchs Gruppe.«

      »Glaus Bosketch? Wer ist das?«

      »Der Mann, der uns anführt. Die andere Gruppe ist die Terra-Patrouille unter Jentho Kanthall.«

      »Jentho Kanthall?«, wiederholte Casalle voller Überraschung. »Hat der Kerl überlebt?«

      »Ja, in einer Raumkapsel.«

      »Glaubt er noch an die Vernunft?«

      Zum ersten Mal getraute Kalasanti sich zu lächeln.

      »Das will ich hoffen«, antwortete er. »Allerdings nicht im aphilischen Sinn.«

      »Waren Sie die ganze Zeit über auf der Erde?«

      »Ja. Wenn auch nicht immer bei wachem Bewusstsein.«

      »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir über die Jahre nach der Großen Katastrophe zu erzählen?«

      Tero Kalasanti war jetzt vollends aufgetaut.

      »Gerne«, antwortete er bereitwillig. »Ich habe ohnehin nicht viel zu tun. Der Rest der Gruppe ist in der Stadt unterwegs, um sich die Konzepte anzusehen. Ich bin alleine.«

      Genau das hatte Trevor Casalle wissen wollen.

      »Warten Sie ein paar Minuten«, sagte er. »Beim Erzählen kriegt man einen trockenen Mund. Ich treibe irgendwo was zu trinken auf.«

      In diesem Augenblick hätte die Sache noch schiefgehen können – dann nämlich, wenn Kalasanti geäußert hätte, er habe Getränke auf Lager. Aber die Gefahr ging vorbei. Kalasanti sagte nichts. Casalle stürmte die Treppe hinunter. Unter der Tür blieb er stehen. Acht Meter entfernt, am Straßenrand, stand ein Mann von mittlerem Alter, ein Konzept. Casalle machte ihn auf sich aufmerksam. Der Mann kam herbei. Auch er erkannte Trevor Casalle, aber er erschrak nicht.

      »Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Casalle. »Komm mit!«

      Das Konzept zögerte, aber schon hatte Casalle sein Gegenüber am Arm gepackt und in die Eingangshalle gezerrt. Der Rest ging sehr schnell. Casalle fällte den Ahnungslosen mit einem einzigen Schlag in den Nacken. Unter der Wucht des Hiebes zersplitterten die Halswirbel. Der Mann war sofort tot.

      »Heh, Kalasanti!«, schrie Casalle das Treppenhaus hinauf, dass es durch das ganze Gebäude hallte.

      Kalasanti meldete sich nach wenigen Sekunden.

      »Kommen Sie 'runter!«, forderte Casalle ihn auf. »Helfen Sie mir beim Tragen!«

      Casalle trat beiseite. Als Kalasanti am unteren Ende der Treppe erschien, packte er ihn und zerrte ihn hinaus auf die Straße. Der schmächtige Mann war so entsetzt, dass er keinerlei Widerstand leistete. Den Toten gewahrte er nicht.

      Trevor Casalle baute sich am Straßenrand auf.

      »Hört alle her!«, schrie er. »Es scheint, wir sind auf der Erde nicht so willkommen, wie man es uns am Ort unserer Herkunft gesagt hat. Die Terraner haben einen der Unsrigen umgebracht!«

      Seine mächtige Stimme verschaffte ihm sofort Gehör. Die Konzepte wandten sich zu ihm um, sie kamen heran, drängten sich um ihn.

      »Drinnen liegt er«, rief Casalle und deutete mit dem Daumen der freien Hand über die Schulter in das Haus hinein. »Und hier ist der Schuft, der es getan hat!«

      Bei diesen Worten schüttelte er den völlig entsetzten Tero Kalasanti hin und her, dass dem ehemaligen Wissenschaftler der Kopf bald in den Nacken, dann wieder auf die Brust gerissen wurde.

      Als er sah, welche Gefahr auf ihn zukam, fing er mit schriller Fistelstimme an zu schreien: »Nein! Glaubt ihm nicht! Ich war es nicht! Er selbst hat ...«

      Da schlug ihm Trevor Casalle mit der flachen Hand übers Gesicht, dass ihm das Blut aus der Nase schoss. Kalasanti schwieg sofort. Die Menge der Konzepte drängte an den beiden Männern vorbei in die Eingangshalle. Sie fanden den Toten. An den Rufen, die sie ausstießen, war ihre Wut zu erkennen.

      Casalle zog eines der Konzepte zu sich heran.

      »Hier, Bruder, halt diesen Mann!«, sagte er und übergab ihm Tero Kalasanti. »Ich muss aufpassen, dass die drinnen keinen Unsinn machen!«

      Er wartete nicht auf die Antwort. Die Menge der Konzepte war so dicht, dass Kalasanti auch dann nicht hätte fliehen können, wenn er nicht festgehalten worden wäre. Trevor Casalle erkämpfte sich einen Weg durch die aufgeregte Menge. Bevor er aber den Eingang des Hauses erreichte, bog er scharf nach links ab. Sekunden später hatte er den Menschenknäuel hinter sich gelassen. Er bog in eine Seitenstraße ab und ging, als er die nächste Hauptverkehrsader erreichte, wieder auf Südwestkurs.

      Er zweifelte nicht am Erfolg seiner Aktion. Die Konzepte würden Tero Kalasanti lynchen. Daraufhin würde es unweigerlich zur großmaßstäblichen Auseinandersetzung zwischen Terranern und Konzepten kommen – genau, was er brauchte, um die Terraner in Atem zu halten und unbemerkt in das Kommandozentrum Imperium-Alpha einzudringen.

      Dass man nun wusste, dass Trevor Casalle sich auf der Erde befand, machte ihm keine Sorge. Die Konzepte hielten ihn für ihresgleichen und damit für ungefährlich. Und Tero Kalasanti würde bald keinen Laut mehr von sich geben.

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