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Atlan 445: Der Dschungel von Dorkh. Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan 445: Der Dschungel von Dorkh - Hans Kneifel


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      Das brüllende und fauchende Untier war auf einem Auge blind. Schleimiges Blut troff aus der leeren Höhle. Der stinkende Atem aus der Kehle des Wesens brannte und verpuffte wie Gas, wenn er Glut oder Flammen berührte. Unablässig hämmerte der Schwanz gegen die Quadern, riss lange Furchen in den weichen Boden unter dem Baum oder riss an den Ausläufern der Wurzeln.

      Elcoy wurde wach, als einige Dutzend von nussartigen Früchten aus dem Baum herunterhagelten und ihren Körper trafen. Die Königin erschrak vor dem Bild des Kampfes, der sich direkt vor ihr abspielte.

      Razamon wurde zu Boden geschleudert und rollte zur Seite. Einen Sekundenbruchteil später bohrten sich dort, wo sich eben noch sein Brustkorb befunden hatte, drei nadelscharfe Klauen in den Boden.

      Mit einem Satz sprang Razamon auf, hob seine Hand und schleuderte den Dolch. Die Waffe schwirrte über den Zwischenraum, der nicht mehr als zwei Meter betrug und bohrte sich wie ein Geschoss in das zweite Auge der Schlange.

      Das Tier stieß einen Schrei aus, der ringsum den Dschungel aufweckte.

      Das Echo drang, nicht viel leiser, von allen Seiten auf den Hügel zurück. Dann schwirrten Hunderte und Tausende von Vogelschwingen in den Zweigen der nassen Bäume. Tiere aller Art sprangen hoch und begannen ihrerseits zu schreien, zu kichern, zu pfeifen und zu brüllen.

      »Aus dem Weg, Alzei!«, schrie Atlan. Das Tier machte einen halben Satz, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und rannte los. Nach vier, fünf riesigen Schritten krachten Schädel und Schultern gegen die Mauer. Durch die aufgetürmten Quadern ging ein unheilvolles Ächzen.

      Der Schwanz beschrieb einige peitschenartige Windungen durch die Luft und köpfte um ein Haar Grizzard, der sich im letzten Moment fallen ließ und nur seinen brennenden Holzrest in die Höhe hielt. Der Stock wirbelte wie ein Propeller durch die Luft, zerbrach am Baumstamm und schleuderte seine aufglühenden Bruchstücke wie Meteoriten nach allen Seiten. Sie verlöschten zischend irgendwo inmitten nassen Laubes.

      Dann rannte das Tier im Zickzack auf den Baum zu, stolperte und raffte sich wieder auf, änderte den Kurs und polterte die uralte Treppe abwärts. Nach wenigen Sekunden hatte es die Dunkelheit verschluckt, aber die Geräusche waren gewaltig laut. Krachende Bäume, splitterndes Holz, die wütenden Schreie des Tieres und der infernalische Lärm aus dem unsichtbaren Wald rundherum verwandelten die einstmals ruhige Zone unter dem Baum in ein Tollhaus.

      Das Tier überschlug sich, entwurzelte Bäume und riss Büsche auf seinem Weg aus dem Boden. Die Schmerzensschreie wurden leiser und leiser; schließlich übertönte sie das Knurren und Brüllen anderer Bestien, die vom Geruch des heißen Blutes angelockt wurden. Noch lange würden die fünf Versprengten die Laute eines erbitterten Kampfes aus dem Dschungelrand hören können.

      Atlan ließ das Beil sinken, rieb die schmerzende Schulter und sagte:

      »Ich bin im rechten Moment zufällig wach geworden, Alzei. Ich sah gerade, wie dich das Untier angreifen wollte. Den Rachen hatte es schon weit aufgerissen gehabt.«

      Die Jägerin schüttelte sich und sagte, noch immer im Bann des Schreckens und in der Erregung des Kampfes gefangen:

      »Ich habe ein solches Tier noch niemals gesehen.«

      »Auch keine andere Jägerin aus meinem Reich hat mir jemals davon berichtet«, fügte die Königin hinzu. Sie zitterte am ganzen Körper und schloss leiser: »Aber es war ja auch niemals jemand von uns hier unter dem Kugelbaum.«

      »Wenn ihr endlich damit aufhören würdet«, schaltete sich Razamon verdrießlich ein und säuberte die Schneide seines Beiles, »das Ereignis zu bereden, könnten wir den unterbrochenen Schlaf fortsetzen.«

      Die Königin stöhnte auf und murmelte schuldbewusst:

      »Und ich bin nicht aufgewacht. Das Ungeheuer ... weckte mich.«

      »Schon gut«, knurrte Razamon mürrisch, »es ist alles vorbei. Das Tier, das in der Ruine hauste, wird uns nicht mehr stören. Schlafen wir weiter. Die Nacht ist noch jung.«

      Atlan schob mit den Stiefelspitzen die Reste der Glut zusammen, suchte Holzstücke zusammen und sah gedankenvoll, wie die ersten Flammen wieder hochloderten. Dann drehte er den Kopf und sah nacheinander jeden der kleinen Gruppe durchdringend an. Er sagte halblaut:

      »Razamon hat völlig Recht. Wir sind angegriffen worden und haben gesiegt. Das Tier ist erledigt und wird nicht wieder zurückkommen. Ich übernehme die nächste Wache und wecke, wenn sie vorbei ist, Razamon oder Grizzard. Schlaft weiter. Wie auch immer: morgen gibt es wieder einen harten Tag, und wenn wir den Abend so gut erleben wie heute, dann können wir froh sein.«

      »Einverstanden«, sagte Razamon, packte Beil und Dolch und überquerte die halbdunkle Zone zwischen den Wurzeln und dem Feuer. Atlan hatte einen Kegel aufgeschichtet, der gleichmäßig und ohne Rauch brannte.

      »Guter Vorschlag!«, sagte Alzei. »Ich weiß nicht, ob ich schlafen kann. Ich ahne, dass ich morgen keine vollwertige Kämpferin und Jägerin sein werde.«

      »Schon gut«, meinte Razamon. »Vielleicht versuchen wir, dich zu ersetzen.«

      Er verschwand zwischen den knorrigen Wurzeln, schob die Moospolster zusammen und legte sich hin. Er schaffte es, binnen weniger Sekunden einzuschlafen. Auch Grizzard warf sich zwischen die knorrigen Ausläufer und die knolligen Wurzeln und versteckte seinen Kopf zwischen den Unterarmen.

      Atlan sagte zu Alzei:

      »Versuche tatsächlich zu schlafen. Der nächste Tag wird alles, aber auch alles von uns fordern.«

      »Ich versuche es wirklich!«, beteuerte die erschöpfte Jägerin und rollte sich neben ihrer Königin zusammen.

      Atlan setzte sich, dem Feuer gegenüber, auf den Steinblock, auf dem vor dem Kampf die Jägerin gesessen war. Er atmete tief ein und aus. Seine Gedanken waren alles andere als ruhig, auch wenn es so schien. Er versuchte, wieder einmal, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft klar zu sehen und miteinander zu verbinden. Sein langer Weg, dargestellt in einzelnen kurzen Stationen, erschien vor Atlans innerem Auge. Die Gegenwart war ihm durchaus klar und geläufig; er erlebte sie im gegenwärtigen Zeitpunkt. Die Zukunft war völlig unklar. Darüber hinaus war sie weder kalkulierbar noch sonderlich vielversprechend.

      Die nächste Station wird die rätselhafte Stadt sein!, erklärte wispernd der Extrasinn.

      »Mit einiger Sicherheit«, murmelte Atlan im Selbstgespräch.

      Er sah mit einiger Befriedigung, dass sich trotz der ausgestandenen Schrecken seine vier Kampfgenossen tatsächlich schliefen. Er fand keinen Schlaf und würde die nächsten Stunden sicherlich hier sitzend und wach verbringen.

      Der Lärm aus dem Wald unterhalb des Hügels hörte langsam auf. Die verzweifelten Schreie der Schlangenbestie, die sich wohl irgendwo im Hohlweg befinden musste, wurden übertönt von dem scharfen Knurren der Raubtiere, von denen die Schlange zerrissen wurde. Sie wurden leiser und hörten auf; wieder senkte sich die Stille des Dschungels. Die Flammen des Feuers flackerten noch einmal auf und erloschen völlig. Nur ein weißglühender Kreis bezeichnete den wärmenden Schutz des Gluthaufens.

      Etwa drei Stunden vor Anbruch der Morgendämmerung löste Razamon den Arkoniden ab. Das Heulen und Schreien von Tausenden Tieren weckte die Gruppe, die mit knurrenden Mägen und trockenen Lippen aufstand.

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