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Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher. H.G. FrancisЧитать онлайн книгу.

Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher - H.G. Francis


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dass mein Volk in alle Winde verstreut wurde. Alle Bemühungen des Neffen, eine vernünftige Lösung für unsere Probleme zu finden, sind gescheitert, weil jene Wahnsinnigen nur Gewalt und Vernichtung kennen. Von der Würde des Individuums haben sie noch nichts gehört.«

      »Aber Chirmor Flog weiß, was das ist?«

      »Ihre Ironie ist unangebracht«, erwidert sie zornig. »Er will die Veränderung, und er hätte sie herbeigeführt, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Die Fortschritte sind ja schon da. Es kommt nur darauf an, den Rückschlag zu überwinden. Sie haben die Chance, ihm zu helfen. Vielleicht ist es die letzte Chance. Nehmen Sie sie wahr. Bitte.«

      Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie senkte den Kopf und legte die Stirn an die Brust des Arkoniden. Ihre Schultern bebten.

      »Sie sind meine letzte Hoffnung.«

      »Also gut«, sagte er. »Ich will es versuchen.«

      Sie hob den Kopf und küsste ihn flüchtig auf die Wange.

      »Ich fühle, dass Sie ein guter Mensch sind«, sagte sie leise. »Ich möchte mehr von Ihnen wissen.«

      Er nannte seinen Namen.

      Nicht übertreiben, mahnte der Logiksektor, als er ihr einige weitere Informationen über sich geben wollte. Noch weißt du nicht, ob du ihr vertrauen kannst.

      »Und sonst?«, fragte sie, sichtlich enttäuscht, dass er schwieg.

      »Es gibt nicht viel zu berichten«, erwiderte er ausweichend. »Außerdem sollten wir uns darauf konzentrieren, was wir jetzt tun. Ich werde Sie mitnehmen, Gara. Alles weitere liegt dann bei Ihnen.«

      »Wahrscheinlich wird man uns gleich holen«, sagte sie.

      Sie behielt Recht. Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als zwei Schattengestalten vor der Tür erschienen.

      »Kommt heraus«, befahl eine von ihnen in hartem Garva-Guva. »Alle beide.«

      Atlan und Gara Tin gehorchten. Sie verließen den Raum. Der Arkonide sah, dass beim Kampf schwere Zerstörungen in der Halle angerichtet worden waren.

      Artin hatte die Toten wegbringen lassen.

      Der Arkonide fragte sich, wer jener Skaddos war, von dem nun schon mehrfach die Rede gewesen war. Er vermutete, dass dieses Wesen über eine andere Festung herrschte, in der sich auch Chirmor Flog befand.

      Die beiden Scuddamoren führten sie über eine Treppe nach unten und dann zu einer Plattform, auf der ein Panzergleiter stand. Etwa dreißig Schattengestalten warteten davor. Unter ihnen befand sich Artin, der alle anderen weit überragte.

      »Steig ein«, befahl er Atlan. Dann zeigte er auf das Mädchen. »Und du gehst durch die Tür da. Wir bringen dich in einem anderen Teil der Burg unter.«

      »Sie bleibt bei mir«, erklärte der Arkonide.

      »Los doch. Beeile dich«, sagte Artin drohend. Er ging auf Gara Tin zu. Die Worte Atlans schien er nicht gehört zu haben.

      »Sie bleibt bei mir«, wiederholte dieser und trat Artin in den Weg.

      Überrascht blieb der Scuddamore stehen.

      »Was sagst du da? Sie bleibt bei dir? Wieso?«

      »Entweder steigt sie mit in den Gleiter, oder du kannst allein zu Chirmor Flog fliegen.«

      »Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?«, schrie Artin erregt.

      »Keineswegs«, erwiderte der König von Atlantis. »Eben deshalb bestehe ich darauf, dass sie mich begleitet.«

      Er war verwirrt, weil er angenommen hatte, dass zwischen Gara Tin und Artin Einigkeit herrschte. Beide schienen für den reformwilligen Chirmor Flog zu sein. Beide schienen mit Skaddos verfeindet zu sein, weil dieser die Politik Chirmor Flogs negativ beeinflusste, aber dennoch standen sie nicht im gleichen Lager.

      Das ist ein Widerspruch, stellte der Logiksektor fest.

      »Was du willst, interessiert mich nicht«, erklärte Artin ärgerlich. »Fordere ruhig. Mich geht das nichts an.«

      »Ich denke doch, denn ohne mich wirst du kaum zu Chirmor Flog fliegen.«

      »Werft ihn in den Gleiter«, befahl Artin seinen Scuddamoren. »Und wenn er sich wehrt, prügelt ihn hinein.«

      Fünf Schattengestalten kamen auf Atlan zu. Dieser blieb gelassen stehen.

      »Du hast von Zusammenarbeit gesprochen«, sagte er. »Ist es dies, was du darunter verstehst?«

      Artin reagierte nicht.

      »Na schön«, fuhr der Arkonide fort. »Wie du willst. Also wird es keine Zusammenarbeit geben.«

      »Moment«, sagte Artin. »Wartet.«

      Die Schattengestalten umringten den König von Atlantis. Trotz ihrer Schilde konnte der Arkonide sehen, dass drei von ihnen plumpe Handfeuerwaffen auf ihn angelegt hatten.

      Sei kein Narr. Verzichte auf Gara Tin, forderte der Logiksektor. Du machst einen Fehler. Kläre zumindest erst den Widerspruch.

      »Warum willst du unbedingt, dass sie mitkommt?«, fragte der Kommandant der Scuddamoren.

      »Ich will es. Das ist alles.«

      »Und ich will, dass sie hier bleibt.«

      »So unterschiedlich können die Meinungen sein«, sagte Atlan spöttelnd.

      Artin sprang auf ihn zu. Der Arkonide glaubte, dass er ihn schlagen wollte. Er hob die Arme, um den Angriff abzuwehren, doch der Scuddamore zögerte.

      »Wenn Sie nicht mitkommt, kannst du deine Pläne begraben«, fuhr Atlan fort. »Chirmor Flog wird weiterhin unter dem Einfluss eines anderen bleiben.«

      »Willst du damit sagen, dass du Gara Tin brauchst, um den Einfluss von Skaddos zu brechen?«

      »Und wenn es so wäre?«

      »Das wäre natürlich etwas anderes.«

      Artin schien zu überlegen. Atlan glaubte, hören zu können, dass er schwer und erregt atmete. Der Scuddamore trat langsam zurück. Er gab den Weg für Gara Tin frei.

      Narr, signalisierte der Logiksektor. Das war ein Fehler.

      Der Arkonide hörte nicht auf die Warnungen seines Extrasinns. Dieses hatte nicht immer Recht. Gerade bei kosmopsychologischen Problemen irrte er sich hin und wieder.

      Gara Tin wollte zu Chirmor Flog. Das war im Grunde genommen das einzige, was Atlan wusste. Alles andere konnte die Frau vorgebracht haben, um ihn zu täuschen und ihn damit zu veranlassen, sie mitzunehmen.

      Sie war ein Störfaktor sowohl für ihn, wie auch für den Neffen. Gerade das aber sah Atlan zur Zeit noch als Vorteil an.

      Ihm stand ein gefährliches Psychoduell bevor, dass er nur überleben konnte, wenn er seine ganze Erfahrung ausspielte und kaltblütig und konzentriert blieb. Er musste jede sich ihm bietende Chance nutzen, Vorteile für sich herauszuholen.

      »Gara Tin, gehen Sie in den Gleiter«, sagte Atlan. »Macht ihr Platz.«

      Die Scuddamoren wichen zur Seite. Gara Tin strich sich das Haar in den Nacken zurück. Dabei entblößte sie ein Ohr. Atlan sah, dass die Ohrmuschel gezackt und mit kleinen, grünen Punkten bedeckt war. Er konnte nicht erkennen, ob sie von Natur aus so war, oder ob die Frau sie sich so hatte präparieren lassen.

      Ungehindert stieg Gara Tin in den Gleiter.

      »Warum nicht gleich so?«, fragte der Arkonide. »Wir hätten uns Ärger ersparen können.«

      Er ging an Artin vorbei und folgte der Frau. Als er den Panzergleiter betrat, saß sie bereits auf der Sitzbank im Heck. Er ließ sich neben ihr in die Polster sinken, weil er von hier aus die Kabine am besten übersehen konnte.

      »Wir starten«, brüllte Artin.

      Der Kommandant der Scuddamoren schien ganz und gar nicht


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