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Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton


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der Schleuse. Auf seinen Beinen lag ein Kombistrahlgewehr.

      »Hat einer der Kerle in die Jet einzudringen versucht?«, fragte Redhorse.

      Surfat tätschelte die Waffe. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Sir. An mir kommt keiner vorbei.«

      »Wo ist Bradon?«, fragte Redhorse.

      Surfat deutete mit dem Daumen hinter sich. »In der Kanzel, Captain.«

      Redhorse ging an Surfat vorbei. Dabei wurde Mister Jefferson sichtbar. Das Tier lag hinter Surfat und schlief. Als Redhorse den Kommandoraum betrat, fand er Bradon vor der Funkanlage.

      »Es kommt noch immer nichts durch, Sir«, sagte der junge Raumfahrer.

      »Soweit ich mich erinnern kann, sind Sie ein Zeichentalent, Chard«, sagte Redhorse. »Ich habe einige gute Zeichnungen von Ihnen gesehen.«

      »Soll ich für Sie die tote Schlange malen, Sir?«

      »Nein«, entgegnete Redhorse, »mich.«

      Bradon runzelte die Stirn. »Heißt das, dass Sie ein Bild von sich wünschen, Sir?«

      Redhorse ging zum Kartentisch und zog ein Blatt hervor. »Kommen Sie zu mir«, forderte er Bradon auf. Er überreichte dem Offiziersanwärter einen Schreibstift.

      »Zeichnen Sie auf das Papier eine Figur, die man als Raumfahrer erkennen kann. Es muss kein Meisterwerk sein. Die Hauptsache, man weiß, was es darstellen soll.«

      »Was haben Sie vor?«, wollte Bradon wissen. Schnell zeichnete er einige Striche.

      »Ich will mich mit den Gleamors unterhalten«, erklärte Redhorse. »Bisher bin ich dabei auf Schwierigkeiten gestoßen.« Er blickte über Bradons Schulter und deutete auf die Zeichnung. »Vielleicht verstehen die Eingeborenen das.«

      In wenigen Minuten war Bradon fertig. »Mit oder ohne Waffe?«, erkundigte er sich.

      »Ohne«, entschied Redhorse und verließ die Kommandokanzel. Als er in der Schleuse auftauchte, erschienen sofort einige Eingeborene, um festzustellen, ob sie ihm nicht irgendwie helfen konnten. Redhorse rief einen von ihnen zu sich. Er hielt ihm Bradons gelungene Zeichnung vor die Augen. Dann deutete er abwechselnd auf das Bild und auf sich und sagte dreimal seinen Namen.

      Der Gleamor nahm das Papier, faltete es sorgfältig zusammen und zog sich damit zum Lager seines Stammes zurück. Damit hatte Redhorse nicht gerechnet. Er beschloss, einige Zeit auf eine Reaktion der Gleamors zu warten. Vielleicht beriet sich der Mann, dem Redhorse die Zeichnung gegeben hatte, mit seinem Anführer.

      Vier Stunden nach Sonnenaufgang hatten Gilliam und Doutreval die Halterung repariert und begannen, sie wieder einzubauen. Sofort waren sie von Gleamors umringt, die ihnen die Arbeit abnehmen wollten. Redhorse beobachtete die Eingeborenen von der Schleusenkammer aus. Sein Unbehagen hatte nicht nachgelassen, doch es gab nicht den geringsten Hinweis, der bösartige Absichten der Eingeborenen vermuten ließ. Dieses Volk schien tatsächlich daran Gefallen zu finden, den unbekannten Raumfahrern voller Selbstlosigkeit zu helfen.

      Redhorse hatte Surfat und Chard Bradon als Wachen aufgestellt. Er glaubte nicht, dass die Gleamors eine Gewähr dafür waren, dass kein weiterer Angriff erfolgte.

      Als Redhorse schon nicht mehr damit rechnete, kam ein hochgewachsener Eingeborener mit Bradons Zeichnung zur Schleuse.

      »Nun?«, erkundigte sich Redhorse gespannt. »Was gibt es zu berichten?«

      Die schlanken Finger des Mannes zeigten auf den gezeichneten Raumfahrer. Der Gleamor nickte Redhorse zu und sagte: »Treleite.«

      Redhorse richtete sich auf. Dieser Gleamor schien intelligenter als seine Stammesangehörigen zu sein. Vielleicht bot sich hier eine Gelegenheit zur Verständigung.

      Redhorse deutete ebenfalls auf das Bild und nannte seinen Vornamen.

      »Treleite«, wiederholte der Gleamor. Demonstrativ hob er das Papier für alle Umstehenden sichtbar über seinen Kopf und zerriss es in vier Teile.

      Sofort griff Redhorse nach seiner Waffe. Doutreval und Gilliam unterbrachen ihre Arbeit. Der Gleamor warf die Papierfetzen achtlos zu Boden und lächelte Redhorse freundlich zu. Dann ging er würdevoll davon.

      Doutreval strich die Haare aus seinem ölverschmierten Gesicht und blickte überlegend hinter dem Gleamor her.

      »Verstehen Sie das, Sir?«, fragte er.

      Langsam schüttelte Redhorse den Kopf. Die völlig unerwartete Handlung des Fremden hatte ihn schockiert. Sie passte in keiner Weise zu dem bisherigen Verhalten der Gleamors. Warum hatte der Eingeborene gelacht, nachdem er die Zeichnung vernichtet hatte? Hielt er diese Tat etwa für einen weiteren Freundschaftsbeweis?

      »Das ist ein seltsamer Verein«, sagte Gilliam gedehnt. »Wir sollten gut auf sie aufpassen.«

      Der Sergeant schien ebenfalls gewisse Befürchtungen zu haben, stellte Redhorse fest. Er hatte das Gefühl, kurz vor der Lösung des Rätsels zu stehen, aber irgend etwas schien ihn davon abzuhalten, das Problem durch richtiges Vorgehen zu klären. Die Gleamors besaßen eine eigenartige Mentalität. In den wenigen Stunden, während denen Redhorse sich mit diesen Wesen befasst hatte, konnte er nicht genug über dieses Volk erfahren haben, um es zu verstehen. Er wusste noch nicht einmal, woher die Gleamors kamen. Er kannte weder ihre Lebensverhältnisse noch ihre Intelligenzstufe. Die hundert Fremden waren einfach aus dem Wald gekommen, um sich in der Nähe der Space-Jet niederzulassen. Hatten sie vorher in einem Dorf gelebt, oder durchstreiften sie ihren Planeten als Nomaden? Hatten sie ihre Waffen irgendwo zurückgelassen, oder waren sie so glücklich, nie welche gekannt zu haben?

      Redhorse hätte diesen Fragen ein gutes Dutzend weiterer hinzufügen können, auf die es ebenfalls keine Antworten gab. Die Gleamors waren freundlich und schienen im allgemeinen damit zufrieden zu sein, wenn sie ein sorgloses Leben führen konnten.

      »Sobald Sie die Halterung eingebaut haben, halten wir in der Kanzel eine Besprechung ab«, sagte Redhorse zu Doutreval und Gilliam. »Wir müssen mehr über diese Gleamors herausfinden. Ich habe das sichere Gefühl, dass wir auf der Spur einer großen Sache sind.«

      »Glauben Sie, dass wir den Sender noch finden?«, fragte Doutreval.

      »Ich wünschte, ich könnte diese Frage mit Ja beantworten«, sagte Redhorse. »Aber im Augenblick scheinen wir weiter von unserem eigentlichen Ziel entfernt zu sein als bei Beginn dieses Unternehmens.«

      Brazos Surfat hatte sich freiwillig als Wächter gemeldet, weil er, wie er behauptete, doch nicht in der Lage war, irgendeine Idee zu äußern, die ihnen weiterhelfen konnte. Die vier anderen Männer hatten sich innerhalb der Kommandokanzel versammelt.

      Don Redhorse hatte in einem kurzen Bericht zusammengefasst, was auf Gleam passiert war, in der Hoffnung, dass einem der Männer dabei irgend etwas auffallen würde, was sie außer acht gelassen hatten. Er sagte abschließend:

      »Wir wissen, dass alles, was uns hier begegnet, fremd ist, und obwohl Gleam einen friedlichen Eindruck macht, kann jeden Augenblick irgend etwas Unvorhergesehenes passieren.«

      »Obwohl die Gleamor ständig in unserer Nähe sind, scheinen sie sich zu weigern, eine Verständigung herbeizuführen«, sagte Doutreval. »Das beweist die zerrissene Zeichnung und alle anderen Versuche des Captains in dieser Richtung.«

      »Das beweist überhaupt nichts«, widersprach Bradon. »Wissen wir denn, ob die Eingeborenen nicht ebenfalls eine Verständigung herbeiführen wollen – auf ihre Weise?«

      Redhorse stand von seinem Sitz auf. »Ich glaube, dass Sie etwas zu weit gehen, Chard«, sagte er nachdenklich. »Die Mentalität eines extraterrestrischen Lebewesens kann nie so verschieden von der unseren sein, dass es nicht bestimmte Gesten und Begriffe gibt, die eine primitive Unterhaltung zulassen. Die Mannschaften unserer Explorerraumschiffe sind schon auf unzählige Sternenvölker gestoßen, die noch am Anfang ihrer Entwicklung standen und kaum Intelligenz besaßen. Selbst in diesen Fällen gelang fast immer eine Annäherung. Denken Sie an die Sonnenuhr. Im Prinzip gleicht sie jenen, die es auch auf der Erde gibt.


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