Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.
wird«, entschied Redhorse. Erleichtert schaltete Doutreval die Anlage aus.
»Wir sind also genau richtig«, stellte Surfat fest. »Ein unglücklicher Zufall führte uns an die gefährlichste von neun Stellen innerhalb Andro-Betas.« Er strich unruhig über seinen kahlen Schädel. »Oh, Captain, denken Sie an unsere Sicherheit.«
Redhorse beachtete den Korporal nicht. Er schaltete die Automatik ein und verließ seinen Platz. Er ging zu Doutreval hinüber.
»Können Sie den Sender lokalisieren?«
Doutreval schüttelte den Kopf. »Die Störgeräusche werden wieder stärker. Wir müssen näher an das System heran.«
Redhorse dachte einen Augenblick nach. Er wusste, dass es ein Risiko war, den Flug in der bisherigen Richtung fortzusetzen. Wenn sie jedoch jetzt umkehrten, waren sie nicht viel klüger als zuvor. Zumindest mussten sie den genauen Standort der Station ausfindig machen.
Redhorse bezweifelte nicht, dass die Männer mit einer Fortsetzung des Fluges einverstanden waren; auch Surfat, der sich wie immer den Anschein eines Feiglings gab. Zwar war die Gefahr einer Entdeckung für ein so kleines Raumschiff, wie es die SJ-4C war, äußerst gering, doch wenn man auf sie aufmerksam wurde, hatten sie keine Chance.
Redhorse schaute zu Bradon hinüber, der abwartend hinter der Zieloptik der Impulskanone kauerte. Das war die gefährlichste Waffe der Jet. Doch die Kanone war starr eingebaut, und bei einem Gefecht hing es von der Zusammenarbeit zwischen Kanonier und Pilot ab, welchen Effekt sie erzielte. Sicher war Bradon ein ausgezeichneter Kanonier, der auch gute Nerven besaß, doch er und Redhorse waren kein geübtes Team.
Redhorse spielte einen Augenblick mit dem Gedanken, die Jet wieder in den Linearraum zu bringen. Das hätte jedoch jede exakte Beobachtung unmöglich gemacht.
Der Captain kehrte zum Pilotensitz zurück und zog die letzten Auswertungen aus dem Ausgabeschlitz der Positronik. Der erste Streifen bestätigte lediglich ihre bisher gemachten Entdeckungen. Der zweite jedoch ließ Redhorse einen Augenblick den Atem anhalten. Er blickte ein zweites Mal auf die Werte, die die Positronik ermittelt hatte. Die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit der positronischen Angaben lag immerhin bei 85 Prozent.
»Das Tri-System«, sagte Redhorse scheinbar gleichmütig, »besitzt einen Planeten.«
Der Planet bot selbst auf die noch große Entfernung einen außergewöhnlichen Anblick. Er umkreiste den in der Mitte der Konstellation stehenden Stern, Tri II.
Die einzige Welt innerhalb des Tri-Systems besaß eine blau leuchtende Lufthülle, die stark fluoreszierte.
»Der Planet ist schön«, sagte Surfat beeindruckt. »Wie eine Glaskugel an einem Weihnachtsbaum sieht er aus. Nur einmal in meinem ereignisreichen Leben habe ich eine Welt erblickt, die vom Raum aus einen schöneren Anblick bot. Das war im Wega-Sektor.«
»Wer weiß, was sich unter dieser glitzernden Atmosphäre abspielt«, gab Doutreval zu bedenken. »Dieser Planet ist wahrscheinlich ein Wolf im Schafspelz.«
Redhorse bemühte sich, von den Worten seiner Begleiter nicht beeinflusst zu werden. Er bezweifelte nicht, dass sie den Standort des Senders gefunden hatten, wenn auch Doutreval mit seinen Geräten nicht feststellen konnte, ob die Hyperimpulse von dem Planeten kamen, der Tri II umkreiste.
Die Welt, die sich jetzt bereits deutlich auf den Bildschirmen abzeichnete, war nicht allein durch ihre Farbe beeindruckend. Der Planet besaß auch eine extreme Form. Vom Raum aus war deutlich zu sehen, dass er völlig plattgedrückt war und einen elliptischen Querschnitt besaß.
»Ich habe einen passenden Namen für unsere Neuentdeckung«, erklärte Chard Bradon. »Nennen wir ihn Gleam, das passt zu seiner Lufthülle.«
»Einverstanden«, stimmte Redhorse zu. »Wenn wir zurückkommen, können Sie Major Bernard damit imponieren, dass Sie Ihren ersten Planeten getauft haben.«
Die ersten genaueren Messungen ergaben, dass Gleam an der Polachse 10.480 Kilometer durchmaß, an der Äquatorachse dagegen auf 21.000 Kilometer kam.
»Auf Gleam werden ziemlich unterschiedliche Schwerkraftverhältnisse herrschen«, sagte Doutreval. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor einen so flachgedrückten Planeten gesehen zu haben.«
Gleam umlief Tri II in Richtung von Pol zu Pol. Dabei wandte er seiner Sonne stets den Äquatorrand zu.
»Warum fliegen wir weiter?«, wollte Surfat wissen. »Schließlich haben wir jetzt den Planeten gefunden und wissen, wo die Sendestation zu finden ist. Damit ist unser Auftrag erledigt. Wollen wir warten, bis wir entdeckt werden?«
»Wir müssen näher heran«, entschied Redhorse. »Noch steht nicht fest, ob die Hyperanlage auf Gleam stationiert ist.«
Surfat äußerte seine Bedenken. »Vermutlich müssen wir auf Gleam landen, wenn wir uns darüber Sicherheit verschaffen wollen.«
Weitere Fernmessungen wurden vorgenommen. Bald stand fest, dass Gleam eine Sauerstoffatmosphäre besaß, die durchaus mit der Terras konkurrieren konnte. Wie Redhorse vermutet hatte, schwankte die Schwerkraft auf der unbekannten Welt erheblich. In der Äquatorzone Gleams herrschte eine Schwerkraft von fast 3 Gravos. Nahe den Polargebieten betrug sie nur 0,98 Gravos. Es lag auf der Hand, dass dies nicht natürlichen Ursprungs sein konnte.
Gleam war ein bemerkenswerter Planet.
Nichts deutete darauf hin, dass die Annäherung der SJ-4C bemerkt wurde. Innerhalb des Tri-Systems hielten sich weder Mobys noch Raumschiffe der Twonoser auf.
»Was für ein wunderbarer Planet«, sagte Doutreval nachdenklich. »Wahrscheinlich wird ihn nie eines Menschen Fuß betreten.«
Redhorse wandte sich langsam zu dem Funker um.
»Olivier, Sie wissen so gut wie ich, dass wir nicht landen dürfen.«
Doutreval breitete beschwörend seine Arme aus. »Natürlich, Captain, natürlich. Ich habe nur darüber nachgedacht, was eine solche Welt einem aufgeschlossenen Beobachter wohl alles zu bieten hätte.«
»Wahrscheinlich existieren dort reizvolle Pflanzen«, sagte Chard Bradon verträumt.
»Und Tiere«, fügte Doutreval hinzu. »Eine kurze Landung müsste völlig ungefährlich sein.«
Redhorse starrte auf den großen Bildschirm, wo Gleam leuchtete. In seinen Fingerspitzen kribbelte es. Captain Don Redhorse, der letzte reinrassige Nachkomme der Powder-River-Cheyennes, kannte dieses Anzeichen genau. Er kämpfte dagegen an.
»Eigentlich sieht Gleam ganz ungefährlich aus«, klang Gilliams ruhige Stimme auf.
»Ich protestiere!«, schrie Surfat. »Wir können nicht wissen, was uns auf Gleam erwartet.«
»Der Captain hat überhaupt noch nichts gesagt«, ermahnte ihn Bradon.
»Rhodans Befehl lautet, sofort nach Entdeckung des Senders umzukehren«, erinnerte Redhorse.
In Doutrevals Gesicht ging eine Veränderung vor. Der kleine Funker lächelte zufrieden.
»Wir müssen also weitermachen«, stellte er fest. »Theoretisch sind wir zwar sicher, dass die gesuchte Station auf Gleam zu finden ist, aber in der Vergangenheit hat sich schon oft genug gezeigt, wie schnell eine Theorie in die Brüche gehen kann, wenn es sich um einen Stützpunkt der Meister der Insel handelt.« Er wurde ernst. »Wir sind einfach verpflichtet, uns von der Richtigkeit unserer Annahmen zu überzeugen.«
»Das klingt ganz vernünftig«, erklärte Bradon grinsend und stützte beide Arme auf die Halterung der Impulskanone. Seine Augen waren erwartungsvoll auf Redhorse gerichtet.
Der Captain vermied es, einen seiner Begleiter anzusehen. Dagegen blickte er immer wieder auf den Bildschirm. Diese fluoreszierende Atmosphäre, dachte er, diese plattgedrückte Form, die unterschiedlichen Gravitationsverhältnisse – welch ein Planet!
So etwas gab es in der heimatlichen Galaxis nicht.
Das Kribbeln in seinen Fingern verstärkte sich, breitete