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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton


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ich sprang geradezu nach vorn.

      Sofort schloss sich die kleine Notschleuse wieder. Der Positronikmensch hämmerte gegen das Tor. Er konnte auch mit seiner Waffe nichts ausrichten.

      Über mein Funkarmband löste ich die Abschottung des Haupteingangs aus, durch den wir die Höhle betreten hatten. Zugleich wurde ein Schirmfeld aufgebaut.

      Um Quiupu tat es mir leid, aber was hätte ich anderes tun sollen?

      Tief durchatmend öffnete ich das Wandfach und nahm den Raumanzug heraus. Seine Systeme arbeiteten einwandfrei. So konnte ich die Ausgangsschleuse öffnen, die mich durch einen kurzen Stollen bis zur zerklüfteten Oberfläche des Asteroiden führte.

      Über die Hangarschleuse gelangte ich wieder ins Innere der Station und in die Zentrale. Nach wenigen Minuten hatte ich alles im Griff und aktivierte die Bildübertragung aus der Pilzhöhle.

      Der Fünfte Bote lehnte an einer Wand. Er blickte auf Quiupu, der ein durchdringendes Geheul ausstieß. Vielleicht handelte es sich schon um eine Auswirkung des Gases oder der Pilzsporen, ich konnte das leider nur vermuten.

      Boulmeester fing an, die Höhle abzusuchen.

      »Du hast keine Chance«, sagte ich über die Sprechverbindung. »Nicht einmal deine Brutzellen können aus dem Gefängnis entkommen. Die biologische Einheit Deininger wird jetzt über Hyperfunk die biologischen Einheiten auf Terra informieren, dass die positronische Einheit Fünfter Bote-Boulmeester festsitzt.«

      »Das wirst du nicht tun, Deininger«, widersprach der Fünfte Bote. »Sobald du gegen meine Interessen verstößt, wird Quiupu vernichtet. Du wirst vielmehr ein Raumschiff anfordern, das mich zum Mond bringt. Wenn das Schiff in elftausend internen Zeiteinheiten nicht hier ist, stirbt Quiupu.«

      Es war ein Fehler gewesen, die Höhle ohne Quiupu zu verlassen. Nur konnte ich das nicht mehr ändern.

      »Was sind elftausend interne Zeiteinheiten?«, fragte ich.

      »Zwei terranische Standardstunden.«

      »Unmöglich!«, stieß ich hervor.

      »Meine Berechnungen beweisen, dass es geht. Andernfalls wird Quiupu vernichtet.«

      »Du hörst wieder von mir.« Ich schaltete ab. Zum ersten Mal bedauerte ich, dass ich mit niemandem reden konnte. Die Zentralpositronik war zerstört. Andererseits bestand die Gefahr, dass der Fünfte Bote ein Subsystem in der Zentrale gelassen hatte, das mir Schwierigkeiten bereiten konnte.

      »Der Fünfte Bote wird vernichtet!«, sagte ich mit Nachdruck. Als nichts geschah, aktivierte ich den Hyperfunk.

      Die Aufnahme von Marcel Boulmeester, die in Quiupus Labor gefunden worden war, war der beste Beweis, den Tifflor in Händen hielt.

      Mit Rhodans Zustimmung ließ der Erste Terraner die restlichen Brutzellen im Deltacom-Institut vernichten. Eine zweite ähnliche Entwicklung wie im Fall Boulmeester musste unterbunden werden. Die Forschungen an den Polizeizellen gingen jedoch unvermindert weiter.

      Besondere Aufmerksamkeit widmete Tifflor dem Transmitter, durch den Boulmeester und Quiupu entkommen konnten. Im Zeitpunkt der Aktivierung waren die Zielkoordinaten verändert worden, die ausgelesenen Daten ergaben aber nicht mehr als eine vage Abstrahlrichtung.

      Von Boulmeester und Quiupu gab es auch nach zwölf Stunden intensivster Nachforschung keine Spur.

      Am Morgen des nächsten Tages ergab sich der erste vage Hinweis. Eine Station der Kosmischen Hanse, fünfzehn Lichtjahre von der Erde entfernt und im fraglichen Bereich liegend, hatte sich auf einen Kontrollanruf nicht gemeldet. Wenig später nannte NATHAN die Koordinaten einer weiteren Station, zu der es ebenfalls keine Funkverbindung mehr gab, die allerdings etwas außerhalb des vermuteten Abstrahlsektors stand.

      Bevor Tifflor eine Entscheidung treffen konnte, meldete sich NATHAN erneut. »Hyperfunkspruch von Outpost-4271, Hanse-Spezialist Deininger. Er gibt an, Marcel Boulmeester isoliert zu haben. Quiupu befinde sich ebenfalls dort. Die Meldung ist widersprüchlich. Deininger behauptet, dass Boulmeester Quiupu töten wird, wenn er nicht innerhalb von zwei Stunden nach Luna gebracht wird.«

      Der Erste Terraner rief seinen Beraterstab zusammen und informierte Perry Rhodan.

      Keine zehn Minuten später sendete Tifflor seine Antwort. »Wir schicken ein Raumschiff, das den Fünften Boten zum Mond bringt.«

      »Wie bitte?«, fragte Deininger ungläubig.

      »Du hast richtig verstanden. Für uns gelten jedoch einige Kleinigkeiten mehr. Hör zu ...«

      Die Zeiten, in denen mächtige Flotten durch die Milchstraße zogen oder andere Galaxien anflogen, um Entscheidungen mit nachhaltigem Druck herbeizuführen, waren längst vorbei. Perry Rhodan hatte mit zunehmender Erfahrung einen anderen Weg vorgezeichnet, und ES hatte ihn dabei unterstützt oder die entsprechenden Weichen gestellt. Für die Terraner wäre eine kampfstarke Flotte nur zum Nachteil geraten, denn sie riefe andere Völker auf, in ähnlicher Weise aufzurüsten.

      Ein weiterer Grund für eine kleine Flotte, die im Verbund mit den GAVÖK-Völkern durchaus gegen einen Feind von außerhalb der Milchstraße bestehen konnte, war die Situation seit dem Jahr 1 NGZ. Die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis und ihren freiwilligen und unfreiwilligen Helfern verlief nach anderen Regeln. Um den Gegner zu befrieden, bedurfte es keiner Riesenverbände an Raumschiffen, deren Unterhalt allein schon Abermilliarden Galax verschlungen hätte.

      Die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis spielte sich zudem auf einer anderen Ebene ab und erforderte ein hohes Maß an Flexibilität und Vielfältigkeit. In der frühen Geschichte der Menschheit hatte es den Begriff Dschungelkrieg gegeben. Auf die galaktische Situation übertragen, charakterisierte der Vergleich am besten, was sich abspielte.

      Schon in den Anfangsjahren der Kosmischen Hanse hatte sich gezeigt, dass herkömmliche Raumschiffe trotz der fortgeschrittenen Technik die Aufgabe dieses galaktischen Dschungelkriegs nur unbefriedigend bewältigen konnten. Benötigt wurden kleine, wendige und hoch spezialisierte Schiffe.

      Das Ergebnis dieser Überlegungen war die Spezialflotte TSUNAMI – kleine Schiffe mit spezieller Ausrüstung, die am Zielort überraschend auftauchen und mit Nachdruck zuschlagen konnten.

      Der Spezialverband bestand aus hundertzwanzig Raumschiffen, offiziell unter dem Kommando der Liga Freier Terraner. Der praktische Einsatz geschah jedoch ausschließlich im Sinn und Auftrag Perry Rhodans beziehungsweise der Kosmischen Hanse, wenn es galt, gegen Seth-Apophis und ihre Agenten vorzugehen.

      Bei den TSUNAMIS handelte es sich ausschließlich um zweihundert Meter durchmessende Kugelraumer, die äußerlich den Schiffen der STAR-Klasse glichen. Ihre Ausrüstung machte die TSUNAMIS zu etwas Besonderem. Auf schwere Waffen war dabei wenig Wert gelegt worden, aber die Defensivsysteme entsprachen einem Stand, den die terranische Technik nie zuvor besessen hatte. Das Nonplusultra der Defensivausrüstung war das Mini-ATG, ein Antitemporales Gezeitenfeld, wie es während der Lareninvasion kurzzeitig zum Schutz für das Solsystems eingesetzt worden war. Allerdings hatte der Zeittaucher der Laren die zeitliche Abschirmung schließlich durchdrungen.

      Mit dem Aufbau der Kosmischen Hanse hatte man sich wieder dieser technischen Möglichkeit besonnen. Nach Jahrzehnten intensivster Entwicklungs- und Erprobungsarbeit hatten siganesische Wissenschaftler daraus das Mini-ATG entstehen lassen, untergebracht in einem Würfel mit zwölf Metern Kantenlänge.

      Die Wirkung des Mini-ATG erfasste einen Bereich von 222 Metern Durchmesser. Die zeitliche Auswanderung aller Materie in diesem Bereich ließ sich zwischen einer und zwei Sekunden variabel justieren.

      Die halbe TSUNAMI-Flotte war mit dem Mini-ATG ausgerüstet. Daraus ergab sich der Regelfall für den Einsatz dieser Spezialschiffe. Ein Team bestand aus zwei Schiffen, von denen zumindest eines mit dem Mini-ATG ausgestattet war. Eine ebenfalls von den Siganesen entwickelte spezielle Transmitterschaltung erlaubte das Halten einer Funkverbindung und den Austausch von Personen oder Material zwischen beiden Schiffen auch dann, wenn ein TSUNAMI das Mini-ATG aktiviert hatte und sich bis zu zwei Sekunden in der Zukunft befand.

      Einziger


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